Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Liste Lila Pudel 141-150 (Projekte)

Oberkellner, Wednesday, 15.06.2011, 18:23 (vor 4691 Tagen)

LP 141 Erich Lehner (Österreich), Männerforscher

Männerforscher Erich Lehner über die Obsorge-Debatte und gesellschaftspolitische Versäumnisse in Sachen Vaterschaft
Durch die aktuelle Obsorge-Debatte geraten Männer und insbesondere Väter zunehmend als benachteiligte Gruppe in den Fokus der Öffentlichkeit. Der Männerforscher Erich Lehner verfolgt das Thema Mann seit 1989 und hat sich intensiv mit Vaterschaft beschäftigt. Beate Hausbichler erkundigte sich bei Erich Lehner genauer nach diesem Gebiet der Geschlechterforschung und sprach mit ihm über die aktuelle Obsorge-Debatte, notwendige Anreize für Männer, in Karenz und Teilzeit zu gehen und männerpolitische Versäumnisse.

dieStandard.at: Frauenforschung hat sich relativ zeitgleich mit dem Feminismus etabliert. Wie war das bei der Männerforschung?
Erich Lehner: Für mich ist Feminismus ein Dach des Diskurses. Das ist nicht die Definition, die alle haben. Viele sind der Meinung, Feminismus heißt, dass Frauen etwas für Frauen tun, was in meiner Diktion den Impetus einer Befreiungsbewegung hat, das wäre aber schon ein politischer Arm. Unter dem Diskursdach Feminismus kann es mehrere Formen von Feminismen geben, einen liberalen, sozialen usw. Die zweite Frauenbewegung wurzelt in feministischen Gruppen der amerikanischen Westküste Ende der 60er Jahre, in denen darüber diskutiert wurde, wie das Patriarchat - ein politischer, kein wissenschaftlicher Begriff - Frauen unterdrückt. Ein Teil dieser Gruppierungen war gemischt. Erst als diese Gruppen sich in Richtung einer Befreiungsbewegung ausrichteten, mit der die Frauen für sich etwas erreichen wollten, kam es zur Forderung der weiblichen Autonomie und damit verbunden zum Exodus der Männer.
dieStandard.at: Wie sind die Männer mit diesem Ausschluss umgegangen?
Lehner: Die einen reagierten ganz rational und konnten das nachvollziehen, bildeten selbst Gruppen und empfanden sich als Unterstützer dieser feministischen Frauengruppen. Die anderen waren - wie so oft - persönlich gekränkt. In Amerika kam es in den 60er, 70er und 80er Jahren zu einer Männergruppenbewegung, die - wie bei den Frauen auch - sehr therapeutisch orientiert war. Der Zweck dieser Gruppen war, sich selbst zu stärken, was für die Frauen sehr wichtig war. Vieles, was wir heute haben, entstand aus diesen Encountergruppen. Eine solche Bestärkung ist bei Männern allerdings problematisch, wenn es zu keiner Reflexion darüber kommt, dass Männer strukturell ohnehin auf der besseren Seite sind. Ein Teil der Männerbewegung wurde antifeministisch, was sich am extremsten in der Haltung ausdrückte: "Das Patriarchat unterdrückt Männer und Frauen in gleicher Weise". Ein anderer Teil kam an die amerikanischen Universtäten, setzte sich mit feministischen Gedanken auseinander und beschäftigte sich mit der Geschlechterfrage aus Männersicht. In Abgrenzung zur mytho-poetischen Männerbewegung, die in den 80ern auf der Basis von Robert Blys Buch "Eisenhans: Ein Buch über Männer" entstand, nannten diese Männer an den Universitäten ihre Forschungen bald "Pro-Feminist-Menstudies". Sie wollten sich als eine Richtung positionieren, die mit den Erkenntnissen des Feminismus arbeitet, um mit der Perspektive der Männer Geschlechtergerechtigkeit herzustellen.
dieStandard.at: Sie haben sich viel mit Vaterschaft beschäftigt. Was sagen Sie zur aktuellen Obsorge-Debatte?
Lehner: Das ist eine sehr verkürzte Debatte. Man sagt, man wolle Vaterschaft ermöglichen und schaut einzig allein auf die Zeit nach einer Scheidung. Man sollte die großen Linien stärker in den Blick nehmen. In Schweden ist die Obsorge überhaupt kein Thema. Was aber zur Debatte steht - und das wäre mein Anliegen für Österreich - ist, wie Vaterschaft gestaltet werden kann. Natürlich ist die Obsorge Teil einer aktiven Vaterschaft. Allerdings wird diese Vaterschaft vor der Geburt, während der Geburt und nach der Geburt geformt. Ihr Kennzeichen ist die väterliche Präsenz für Mutter und Kind. Wenn man bedenkt, dass in Österreich der Karenzväteranteil magere 4 Prozent beträgt und nur eine verschwindende Minderheit von Männern für die Betreuung ihrer Kinder ihren Beruf auf Teilzeitarbeit reduziert, wird erkennbar, dass die väterliche Präsenz in Österreichs Haushalten sehr gering ist. In Schweden war die Obsorge kein Problem, dort hat man auch nicht mit der Obsorge begonnen aktive Vaterschaft zu installieren, sondern es wurde schon 1973 eine Karenzregelung für Frauen und Männer installiert. Als sich auf Männerseite nichts tat, wurde 1984 für 10 Jahre eine Kommission zur Erforschung der männlichen Geschlechtsrolle eingeführt, und als sich dann noch immer wenig verändert hat wurde eine weitere 7-jährige Kommission für die Vaterrolle eingerichtet. Eine gewaltige von der Politik getragene PR-Kampagne kommunizierte an die Gesellschaft die Botschaft: Wir wollen andere Männerrollen. Jetzt wo viel mehr schwedische Männer in der Betreuung ihrer Kinder engagiert sind, ist die gemeinsame Obsorge ein selbstverständlicher Teil einer aktiven Vaterschaft. Bei uns wäre dies nicht der Fall.
dieStandard.at: Sie sehen also in einer automatischen gemeinsamen Obsorge keine Lösung?
Lehner: Ich glaube, dass das derzeitige Gesetz verbessert werden soll. Beispielsweise sollte der Umstand, wenn Väter in Karenz oder Teilzeit zugunsten der Kinderbetreuung waren, berücksichtigt werden. Ich bin jedoch gegen die automatische gemeinsame Obsorge, sie würde nicht die Realität der österreichischen Familie widerspiegeln, in der die meisten Männer nach wie vor für die materielle Versorgung und die Frauen für die Familie zuständig sind. Aber die Realität sollte so verändert werden, dass die gemeinsame Obsorge selbstverständlich wird.
dieStandard.at: Was schlagen Sie für mehr Gerechtigkeit in diesen Bereichen vor?
Lehner: Ich halte die Verteilung von Berufsarbeit und Familienarbeit als einen der Schlüsselpunkte für Geschlechtergerechtigkeit. Das heißt zunächst Frauen im Beruf zu fördern. Allerdings verweise ich hier gerne auf den Ausspruch der schwedischen Feministin Eva Moberg, dass Frauen nicht Gleichstellung im Berufsleben erlangen, solange sie alleinverantwortlich für die Familie sind. Moberg forderte zu Recht eine größere Präsenz von Männern in der Familie. Ich bin deshalb sehr dafür, dass die Karenzzeit aufgeteilt wird. Eine Hälfte sollte ausschließlich dem Vater, die andere Hälfte ausschließlich der Mutter zur Verfügung stehen. Es sollte gesellschaftlich klar sein, dass beide Elternteile sowohl für die materielle Versorgung als auch für die psychosoziale Betreuung der Kinder zuständig sind. Aufgabe der Politik wäre es hier, die gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen zu schaffen.
dieStandard.at: Kürzlich wurde berichtet, dass Männer von Mobbing betroffen sein können, wenn sie in Karenz gehen (derStandard.at berichtete: Väterkarenz: Kinderliebe kann Karriere kosten). Ist die Karenz-Scheu der Männer also berechtigt?
Lehner: Natürlich gibt es das, aber das sind Extreme. Grundsätzlich sagen alle Umfragen, dass es eine hohe Bereitschaft unter Männern gibt, mehr bei ihren Kindern zu sein. Allerdings gilt auch, wenn es Widerstand zur Väterkarenz gibt, dann eher von Seiten männlicher Kollegen, jedoch ist dieser Widerstand nicht immer extrem. Ein Großteil der Karenzväter berichtet dennoch, dass sie auch unter männlichen Kollegen Anerkennung für ihre Entscheidung bekommen haben. Es zeigt aber, dass die Bereitschaft zu größerem familiären Engagement der Männer von der Politik aufgenommen und unterstützt werden muss. Insofern freue ich mich, dass wir mit Heinisch-Hosek eine Frauenministerin haben, die verstärkt anspricht: Zur Gleichstellung der Frauen gehört eine Veränderung der Männerrolle. Ich würde mir überhaupt auf lange Sicht wünschen, dass das Frauenministerium in ein Gleichstellungsministerium mit Frauen- und Männeragenden umgewandelt wird. In Österreich fehlt eine entwickelte Männerpolitik. Sie sollte von Männern getragen sein, sollte aber einer Frau, der Gleichstellungsministerin, unterstellt sein. Historisch gesehen ist überall da, wo sich Männer organisieren, die strukturelle Macht zu groß und die Gefahr eines Backlash gegeben.
http://diestandard.at/1282273231408/dieStandardat-Interview-Maennerpolitik-muss-einer-Frau-unterstellt-sein

LP 142 Philip Holstein (Rheinland-Pfalz online)

Es gibt Streit, um den Feminismus. Der Begriff ist ein bisschen angestaubt, deshalb wollen ihn einige Frauen um die 30 neu definieren, an ihre Zeit anpassen, an die Lebenswirklichkeit 2008. Wer Klarheit über seinen Standpunkt bekommen möchte, der sagt erst mal, wo er nicht steht. Die neuen Feministinnen machen das so. Sie grenzen sich gegen Alice Schwarzer ab, denn die habe zwar durchaus einiges erreicht, personifiziere aber den alten Feminismus, den ideologischen, männerfeindlichen. „Alice Schwarzer ist Historie.“
Die neuen Feministinnen, das sind zum Beispiel Jana Hensel und Elisabeth Raether. Sie haben das Buch „Neue deutsche Mädchen“ geschrieben, eine Sammlung von biografischen Essays: So habe ich entdeckt, dass Frauen und Männer nicht gleich behandelt werden. Hensel und Raether hatten die an sich schöne Idee, zu beschreiben, wie junge Frauen heute leben. Sie möchten Feminismus sexy verpacken.

Formularende
Cooles Outfit
Sie ließen Paul Snowden das Buch gestalten. Snowden entwirft Plattencover und die T-Shirts mit der Aufschrift „Wasted German Youth“, die man in Berliner Clubs oft sieht. Womit wir beim Manko des Buches sind: Die Autorinnen sind allzu sehr auf sich bezogen und auf ihren Wohnort: Berlin. Das Buch müsste „Berliner Mädchen“ heißen. Es grenzt aus: Wir hier, ihr da. Die Geschichten zweier Medien-Frauen zwischen Promi-Termin und Party gehen als Hauptstadt-Fanzine durch.
Alice Schwarzer hat zu verstehen gegeben, was sie von den Autorinnen hält: „Wellness-Feminismus“ sei das, sagte sie in ihrer Rede zur Entgegennahme des Börne-Preises vergangenen Sonntag. Sie meinte damit auch Meredith Haaf, Susanne Klingner und Barbara Streidl. Die drei Frauen veröffentlichten das Buch „Wir Alphamädchen“. Es unternimmt ebenfalls den Versuch, Feminismus zu beleben, ihm die Schwere zu nehmen, ihn unterhaltsam zu machen.
Lebenswelten
Haaf und Co. gehen anders vor als Hensel und Raether. Sie meinen „wir und ihr“, wenn sie „wir“ sagen. Sie geben sich kämpferisch. Aber: Sie benutzen zu viele Imperative. Die „Alphamädchen“ lesen sich wie eine feministische Dienstanweisung: Jetzt handelt mal schön. „Kaltherzigkeit“ wirft ihnen Schwarzer vor, „Gesichtslosigkeit“; die Autorinnen schießen mit Aufsätzen in verschiedenen Medien zurück.
Die Lage scheint also verfahren zu sein. Dass Schwarzer die Lebenswelt junger Frauen nicht mehr verstehen kann, ist wohl so, auch wenn man es ihr natürlich nicht zum Vorwurf machen darf. Und es ist auch so, dass die Streitschriften der neuen Feministinnen eher Rätsel aufgeben als zu einen, zu motivieren oder zu erhellen. Die Autoren sind entweder in ihrem Milieu gefangen oder sie verlieren sich in der wohlfeilen Formulierung. Immer ist ihr Hauptproblem aber dieses: Sie sind komplett unpolitisch.#
Sinkendes Interesse
Dabei gibt es Gründe dafür, dass das Interesse am Feminismus wieder erwacht ist: Frauen können noch immer nicht gleichberechtigt leben. Ihr Anteil im Top-Management ist 2007 von 7,5 auf 5,7 Prozent zurückgegangen. Nirgendwo in Europa ist der Lohnabstand zwischen Frauen und Männern größer als in Deutschland. Zwar nehmen zehn Prozent der Väter Elternzeit - aber eben nur zwei Monate.
Und dann sind da noch die weichen Faktoren: Werbung orientiert sich nach wie vor an der männlichen Sexualität. Comedy à la Mario Barth ist latent frauenfeindlich. Sendungen wie Heidi Klums Model-Show sind es, wenn man ehrlich ist, auch.
Feminismus ist der Kampf für die wirtschaftliche, politische, soziale und sexuelle Gleichstellung der Frau. So formulieren es auch die neuen Feministinnen. Demnach nutze die Frau der Gegenwart moderne Arbeitsformen; „mit den Möglichkeiten des Informationszeitalters vereinbart sie Berufs-, Sozial- und Privatleben“. Und sie hat Spaß. Komisch ist, dass keine der genannten Autorinnen den Namen Ursula von der Leyen (CDU) nennt.
Veränderung der Normen
Die Familienministerin verkörpert all das, was neue und Alphamädchen fordern - den jeweiligen Lifestyle ausgenommen. Sie versucht, Frauen Familie und Karriere zu ermöglichen. Sie holt die Männer in die Verantwortung. Sie trickst, wie man zuletzt beim Streit um die „Herdprämie“ sah: Die „soll“ kommen, heißt es, sie muss aber nicht. Von der Leyens Ideal ist es, dass sich Vater und Mutter die Elternzeit teilen. Ihr Plan, die Ganztagsbetreuung einzuführen, bedeutet nichts anderes, als per Gesetz die biologische Benachteiligung der Frau auszugleichen.
Von der Leyen betreibt gender mainstreaming, ein Begriff, der einer konservativen Partei nicht leicht zu vermitteln sein wird. Gender mainstreaming ist ein Programm zur Erziehung von Mädchen und Jungen im Sinne der Geschlechtergerechtigkeit. Seit anderthalb Jahren finanziert das Familienministerium die Aktion „Neue Wege für Jungs“, eine Berufsberatung für Teenager. Dort werden auch klassische Frauenberufe empfohlen, in der Pflege etwa.
Der Feminismus strebt, so sagt es das Lexikon, eine Veränderung der Normen an. Alice Schwarzer ist Feministin. Die siebenfache Mutter Ursula von der Leyen verkörpert bereits den nächsten Schritt, die Emanzipation, die Befreiung aus dem Zustand der Abhängigkeit. Eigentlich müsste man hier ansetzen, „neue Emanzen“ müssten sich zu Wort melden, den Kurs unterstützen, noch mehr fordern, Gleichheit jetzt. Aber das tun sie nicht. Vielleicht, weil sie sich als Mädchen betrachten. Vielleicht, weil von der Leyen eine Konservative ist und somit in bestimmten Milieus schwer vermittelbar. Vielleicht, weil Politik irgendwie keine Rolle mehr spielt. Ein Streit mit Alice Schwarzer jedenfalls bringt niemanden weiter, er sagt nichts aus, er nervt.
Es kann nicht schaden, wenn Frauen, die anders leben als ihre Mütter, Feminismus neu definieren. Aber sie müssen sich fragen lassen, warum ihre Berichte und ihre Forderungen der Wirklichkeit meilenweit hinterherhinken.

http://www.rp-online.de/kultur/mehr_kultur/Neue-deutsche-Maedchen_aid_565317.html

LP 143
(Dissens e.V.)

Der "Dissens"-Gründer Stephan Hyöng findet:

"Inzwischen sind Väterrechtler zu Männerrechtlern und in den Medien zu Meinungsführern geworden. Männer nehmen für sich in Anspruch, die eigentlich Benachteiligten, die Opfer zu sein."
"Sie können dann zutreffend noch eine Benachteiligung ausmachen: ihre Projekte erhalten tatsächlich kaum öffentliche Gelder. Und dies ganz zu recht, denn Initiativen mit ausgrenzenden Menschenbildern sollten keine öffentlichen Finanzen erhalten."

http://streit-wert.boellblog.org/stephan-hoeyng/

"Wir sind zudem der festen Überzeugung, dass sich die bisher von Herrn Amendt, der Gruppe Agens oder anderen Protagonisten ähnlicher Gruppierungen geäußerten Positionen in weiten Teilen nicht mit dieser Plattform vereinbaren lassen. Eine mögliche Zusammenarbeit steht daher überhaupt nicht zur Diskussion."

http://www.bundesforum-maenner.de/index.php?option=com_content&view=article&id=21&Itemid=23

Der Soziologe Stephan Hyöng sieht GM als "ein Konzept, mit dem systematisch
geschlechtsbezogene Benachteiligungen aufgespürt werden können. Es ist ergebnisoffen für die
verschiedensten Benachteiligungen der verschiedensten Gruppen"

http://www.denknetz-online.ch/IMG/pdf/Kursw_GenderMainstreaming.pdf

LP 144 Peter Jobst (Ärzteblatt)

Frauen spekulieren kaum
Wer jedoch erst einmal den Schritt gewagt hat, ist bei der Geldanlage oftmals wesentlich erfolgreicher als der Ehepartner. Denn während die Depots mancher Männer mit ihren oftmals hochspekulativen Titeln mit einem Lottoschein vergleichbar sind, setzen börsenerfahrene Frauen in erster Linie auf bekannte Wachstumsunternehmen, die – das beweisen gerade die vergangenen Jahre – erfahrungsgemäß auch die interessantesten Renditen erwarten lassen. Kurzfristige Spekulationen werden indes nur dann eingegangen, wenn Gewinne nahezu programmiert erscheinen. Im Übrigen informieren sich Frauen in der Regel genauer und gehen erst dann ein größeres Risiko ein, wenn auch die Chancen vollständig überblickt werden können.

Oftmals spricht einiges dafür, dass sich die Frau möglicherweise sogar federführend um die Geldanlage kümmert. Denn beispielsweise während einer Familienpause hat sie sogar mehr Zeit, sich mit finanziellen Fragen auseinanderzusetzen und nach attraktiven Chancen zu suchen. Wenn dann auch noch die Rendite „stimmt“, ist das Ziel einer kompetenten Gleichstellung erreicht.

http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=67046

LP 145 Till Steffen, Justizsenator Hamburg

"Hamburg (dpa) - Hamburg und Bayern machen sich für eine gesetzliche Frauenquote für Führungspositionen in der Wirtschaft stark. Das sagte der Vorsitzende der Justizministerkonferenz, Hamburgs Justizsenator Till Steffen, dem "Hamburger Abendblatt. Es reiche nicht mehr aus, nur Appelle an die Unternehmen zu richten. Bei der Justizministerkonferenz am kommenden Mittwoch wollen Hamburg und Bayern einen gemeinsamen Gesetzentwurf vorlegen, um zu zeigen, dass eine Quote machbar ist. Familienministerin Kristina Schröder hatte eine gesetzliche Vorgabe ins Gespräch gebracht."

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11827374/63589/Hamburg-und-Bayern-wollen-Frauenquote-in-Wirtschaft.html

LP 146 Bernhard Bueb, Pädagoge

"Der Pädagoge Bernhard Bueb hat den Vorschlag der CDU-Ministerpräsidenten Müller und Koch für einen sozialen Pflichtdienst begrüßt, falls die Wehrpflicht und der Zivildienst ausgesetzt werden sollten. Der Buchautor ("Lob der Diziplin") frühere Rektor des Elitegymnasiums in Salem erklärte bei MDR INFO, dieser Dienst sei insbesondere für junge Männer sehr nützlich und sinnvoll: "Nach meiner Erfahrung mangelt es vielen männlichen Jugendlichen an einem natürlichen Zugang zu hilfsbedürftigen Menschen." Durch einen Pflichtdienst könnten sie lernen, dass Helfen Freude machen kann.
Für Frauen ist ein solches Jahr nach Ansicht Buebs nicht unbedingt notwendig. Sie seien von Natur aus hilfsbereit und leisteten in ihrem Leben viel mehr soziale Hilfdienste, allein wenn sie Mütter würden. Zudem würden meistens die Frauen für Eltern oder Verwandte in Not da sein. "Bei ihnen ist das erzieherische Moment nicht so notwendig wie bei Männern", erklärte Bueb. Er glaube außerdem, dass alle Seiten von einem Sozialen Pflichtdienst profitieren würden: die Betreuten in Altersheimen und Behinderteneinrichtungen, der Staat und auch die jungen Männer, denn Sie "würden sich verändern, einen Gemeinsinn und ein anderes Verhältnis zu Menschen in Not entwickeln."

http://www.mdr.de/mdr-info/7605953.html

LP 147 Ulrich Parzany (ProChrist)

"Weißwasser (idea) Unternehmer und Führungskräfte sollten sich als Mentoren verstehen. Wie ProChrist-Hauptredner Ulrich Parzany (Kassel) vor Unternehmern im sächsischen Weißwasser sagte, sehnen sich besonders junge Menschen nach Vorbildern und Personen, an denen sie sich reiben können. Zuhause erlebten sie oft beides nicht mehr. "Die Feigheit der Väter, sich aktiv an der Erziehung ihrer Kinder zu beteiligen, ist die größte pädagogische Katastrophe der letzten 30 Jahre", so Parzany.

http://www.idea.de/no_cache/startseite/aktuelle-nachrichten/newsticker/newsticker/article/46962128/

LP 148 Christian Wulff (CDU)

„Daran schloss sich Wulff an: "Frauen sind belastbarer und arbeiten zielgerichteter", sagte er...“

http://www.abendblatt.de/region/harburg/article414646/Wulff-Frauen-belastbarer.html

LP 149 Christian Schwägerl (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

...

"Sie (die Frauen, Franklin) werden auf dem Arbeitsmarkt begehrt sein, weil sie in großer Zahl Bildung, Energie und Motivation frei Haus mitbringen. Darin unterscheiden sie sich zugleich in wachsendem Maß vom anderen Geschlecht. Derzeit arbeitet knapp die Hälfte der Frauen zwischen fünfzehn und vierundsechzig Jahren Vollzeit, summiert man Teilzeitjobs zu „Vollzeitäquivalenten“. Im Gegensatz dazu sind einundsiebzig Prozent der Männer erwerbstätig. Dieser Status quo verbirgt indes die Qualifikationskrise der Männerwelt. Die Erwerbsquote der Männer ist seit Jahren in einem derartig steilen Sinkflug, daß das Schweigen über das eigene Geschlecht als männertypische Reaktion nicht mehr ausreicht.

„Während das Bildungsniveau von Männern stagniert, steigt es bei Frauen weiter“, schreibt das Berliner Familienministerium. Im demographischen Umbruch wird sichtbar, was bisher durch männliche Rituale im Wirtschaftsleben und prämoderne Zustände in der Kinderbetreuung nur maskiert wurde. Seit Frauen sich an Schulen und Universitäten entfalten können, ist ihr Aufstieg phänomenal. Anfang der sechziger Jahre waren sechzig Prozent der Gymnasiasten Jungen und vierzig Prozent Mädchen. Heute haben sich die Verhältnisse beinahe umgekehrt. 2004 besuchten vierzig Prozent der siebzehn- bis achtzehnjährigen Mädchen die gymnasiale Oberstufe, aber nur dreißig Prozent der Jungen. An den Hauptschulen ist der Jungenanteil auf siebenundfünfzig Prozent gewachsen. Besonders in Ostdeutschland ist die Mehrzahl der Schulabbrecher männlich.

Im Pisa-Test lagen Mädchen zwar in Mathematik hinter Jungen zurück, doch ihr Vorsprung bei der Lesekompetenz war mehr als doppelt so groß. Die Leistungsunterschiede in den Naturwissenschaften fielen nur noch marginal aus. Frauen stellen inzwischen die Hälfte der Studierenden und Absolventen an deutschen Hochschulen. Eine Umfrage der TU Darmstadt unter mehreren tausend Naturwissenschaftlerinnen und Ingenieurinnen hat ergeben, daß Frauen zielstrebiger studieren und häufiger Auslandssemester einlegen.

Das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) rechnet damit, daß „junge Frauen künftig weiter aufholen, denn sie haben die Bildungsdefizite in den letzten Jahrzehnten nicht nur verringert, sondern die jungen Männer in weiten Bereichen der allgemeinen wie beruflichen Bildung bereits überholt“. Der Frauenanteil an den Fachkräften werde „deutlich ansteigen“.

Frauen ergreifen im Durchschnitt beherzter neue Chancen als junge Männer: So sind aus Ostdeutschland seit Beginn der Wirtschaftsflaute deutlich mehr Frauen in die starken Wirtschaftsregionen des Westens abgewandert. Zugute kommt Frauen auch, daß sie den Dienstleistungssektor dominieren, neben der Technologiebranche das zweite gegen Globalisierung resistente Feld, dem der Aufstieg Indiens und Chinas wenig anhaben kann. Ausbildungsstatistiker verzeichnen einen deutlichen Trend: Gerade jene Ausbildungen in höherwertigen Dienstleistungsberufen, für die junge Frauen sich häufiger als junge Männer entscheiden, erhöhen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Nun kann man einwenden, daß der größte Fleiß und die besten Noten nichts helfen, wenn andere Qualitäten fehlen, die Männer sich zurechnen: Biß, Durchsetzungsvermögen, Ausdauer. Wo sich der Arbeitsmarkt der Zukunft konturiert, stehen inzwischen aber Männer als das schwächere Geschlecht da. Die Zahl der erwerbstätigen Frauen wuchs zwischen 1991 und 2004 um rund 1,1 Millionen, während die Zahl der erwerbstätigen Männer um rund 1,4 Millionen sank.

Seit 1991 sind in Industrie, Bergbau, Baugewerbe und anderswo zweieinhalb Millionen einfache Jobs verschwunden. Betroffen davon sind hauptsächlich Männer. In derselben Zeit entstanden 1,5 Millionen neue Stellen für Akademiker. Knapp sechzig Prozent dieser neuen Stellen haben Frauen eingenommen. Die Zahl berufstätiger Akademikerinnen ist seit 1991 um siebzig Prozent gewachsen, der Zuwachs bei Männern betrug dreiundzwanzig Prozent.

Schon diskutieren die Fachkreise, ob Frauen Männer mittelfristig aus dem Arbeitsmarkt verdrängen. Vorerst wird eine derart radikale Vorstellung verneint. Aus mehreren Gründen: Obwohl ihnen der Vormarsch in Männerdomänen wie Jura, Betriebswirtschaft und Medizin längst glückt, meiden Frauen noch innovative Wachstumsbranchen. In Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik stagniert der weibliche Anteil an Studierenden bei rund einem Drittel, und nur jeder fünfte Nachwuchsingenieur ist eine Frau.

Zum anderen beginnt der Umbruch erst im Jahr 2010, die wirklich radikale Phase des Bewußtseinswandels steht noch aus. So wird manch frischgebackene Mutter vom Personalchef behandelt, als wäre sie nach einem Unfall behindert. Betreuungsangebote, die mehr als Halbtagsarbeit erlauben, fallen im Westen so marginal aus, als würden Kleinkinder beim Spielen mit anderen Schaden nehmen. Und zu viele Männer geben durch Untätigkeit im Familienalltag zu verstehen, daß sie mehr Geld nach Hause bringen als ihre Partnerinnen, was wiederum deren Leistung am Arbeitsplatz mindert.

Es sind aber nur vier Jahre bis zur Umkehr der demographischen Verhältnisse. Die Nachfrage nach qualifizierten Frauen dürfte dann sukzessive jene „gläserne Decke“ durchlöchern, die bislang ihre Laufbahnen hemmte. Unternehmer werden lieber künftige Mütter einstellen, als ihre Bilanzen durch Fachkräftemangel zu ruinieren. Personaljäger werden nicht nur schicke Dienstautos zusagen, sondern Plätze in pädagogisch exzellenten Kindergärten.

Und die Männer? Sie werden sich nicht mehr dadurch definieren können, daß ihre Partnerinnen finanziell abhängig sind und daß Frauen am Arbeitsplatz keine Konkurrenz darstellen. Ob nun genau das eine Krise der Männlichkeit bedeutet, ob weibliche Gleichrangigkeit oder berufliche Überlegenheit sich mit der männlichen Psyche nicht verträgt, werden sie herausfinden müssen. Daß es aber längst eine Krise der Männlichkeit gibt, legen die Zahlen der Bildungsstatistik ebenso nahe wie die Tatsache, daß der Kinderwunsch von Männern wesentlich stärker gesunken ist als der von Frauen.

Der Umbruch wird am heftigsten die Frauen selbst treffen. Ihnen wird die Welt zu Füßen liegen, aber sie werden zugleich ganz neue Erfahrungen machen: Es ist nicht schöner, von einer Chefin zusammengefaltet zu werden. Für ausbleibenden Aufstieg steht die Ausrede von der Benachteiligung der Frau nicht länger zur Verfügung. Und vorbei sind die Zeiten, in denen man auch wieder aufhören kann mit der Arbeit, weil ja der Mann da ist."

Text: F.A.Z., 07.06.2006, Nr. 130 / Seite 35

LP 150 Eckhard Benkelberg, Anwalt für Familienrecht

Eckhard Benkelberg, 01.11.2010 13:19
Sehr bedenklich, so bedenklich, dass ich das Begehren für völligen Unfug halte.
Wennim Einzelfall ein Vater mal keinen Zuschuss beim ALGII bekommt, weil er seine Kinder am Wochenende versorgt, ist das gewöhnliches Unrecht, gegehn das es Rechtsbehelfe gibt. Dass Frauen für das selbe Vergehen nicht so oft bestraft werden wier Männer, liegt daran, dass Frauen erheblich weniger zu Gewaltkriminalität neigen als Männer. Es gibt auch so gut wie keine Frau, die ihre Unterhaltspflicht nicht erfüllt (§ 170 StGB)
Umgangsrecht des Vaters, das ihm ein Richter zugesprochen hat, ist leicht durchsetzbar mit Ordnungsgeld und Ordnungshaft. (Ganz andere Frage ist, warum ein Vater kein Umgangsrecht zugesprochen bekommen hat: Nun können auch Richter irren, sie sind Menschen, aber auch da gibt es zwei Instanzen, und es müssten schon vier Richter irren. (Ich denke beim Wehklagen von Männern diesbezüglich immer an den Splitter im Auge des anderen) Männer haben Vollzeitarbeitsplätze, lieber Namensvetter, in den letzten fünf Jahren wurden eine halbe Million Frauenarbeitsplätze abgeschafft und 1,3 Millionen geringfügige Beschäftigungsverhältnisse für Frauen geschaffen, die also arbeiten, ohne fürs Alter vorsorgen zu können. Der Mann nach Scheidung baut seine Rente weiter auf, die Mutter nach Scheidung arbeit sozialversicherungsfrei, die hat - sorry - in zwanzig Jahren die Arschkarte. Und wer regiert in den Unternehmen, die Frauen nur noch als € 400,00 Kräfte einstellen? Männer.
Der Aufruf kommt mir vor als Aufruf der Jammerlappen.
Nur ein Punkt ist richtig, das ist die eindeutig verfassungswidrige "Gleichstellung" = Bevorzugung von Frauen = Benachteiligung gleich qualifizierter Männer bei Einstellungen und Beförderungen im öffentlichen Dienst.Alles andere ist wieder mal nur Wehklagen.

Quelle: http://www.freiewelt.net/nachricht-5752/m%E4nnerfeindlichkeit-stoppen---interview-mit-eckhard-kuhla.html

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Die ultimative Dienstleistungsoffensive des Antifeminismus


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