Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Liste Lila Pudel 111-120 (Projekte)

Oberkellner, Saturday, 11.12.2010, 20:16 (vor 4856 Tagen)

LP 111 Christoph Stehr (Handelsblatt)

Mehr Frauenpower
Von Christoph Stehr

Je größer das Unternehmen, je wichtiger die Aufgaben, desto weniger Frauen finden sich im Job wieder. Im vergangenen Jahr fiel der Anteil von Frauen im deutschen Topmanagement von 7,5 auf 5,7 Prozent. Auf ihrem Weg nach oben bleiben Frauen immer noch in Männerseilschaften hängen. Durch Seminare und Coaching entdecken sie alternative Routen.

Die Tatsache, dass es Führungsseminare speziell für Frauen gibt, belegt, was noch immer deutsche Realität ist: Nach der jüngsten Auswertung des Wirtschaftsinformationsdienstes Hoppenstedt fiel der Anteil von Frauen im deutschen Top-Management von 7,5 Prozent Anfang 2007 auf 5,7 Prozent Anfang 2008. „Frauen haben zwar auf niedrigeren Führungspositionen und auf Führungspositionen in Teilzeit zugelegt, nicht aber auf höheren und Vollzeitstellen“, sagt Corinna Kleinert vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, dessen eigene Studien die Hoppenstedt-Ergebnisse bestätigen. „Die ‚gläserne Decke’ – es gibt sie nach wie vor. Denn je größer das Unternehmen, je verantwortungsvoller die Position und je höher die Führungsebene, desto weniger Frauen finden sich dort.“ Insgesamt ist etwa jede zehnte Top-Führungskraft weiblich. Damit liegt Deutschland zwar im europäischen Durchschnitt, aber andere Länder wie Schweden und Großbritannien sind weiter.
Die wenigen, die die „gläserne Decke“ durchstoßen, müssen mehr leisten als ihre männlichen Mitbewerber. Karin Katerbau, Vorstandsmitglied der Commerzbank-Tochter Comdirect, absolvierte ein deutsch-französisches Elitestudium und arbeitete sich in zig Funktionen von Produktmanagement bis Controlling hoch, bevor sie ihre Chance bekam. McKinsey-Partnerin Clara Streit schrieb Fachbücher und zog als Beraterin jahrelang rund um den Globus. Helga Rübsamen-Waigmann, Geschäftsführerin der Bayer-Ausgründung Aicuris, erwarb sich einen Weltruf als Virologin und wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. WDR-Intendantin Monika Piel überzeugte durch ihr Engagement für den interkulturellen Dialog in Deutschland.
http://www.handelsblatt.com/news/_pv/_p/200813/_t/ft/_b/1393741/default.aspx/index.html

LP 112 Entwicklungsforscher Wassilios Fthenakis (70) erklärt, warum Frauen die Männer längst abgehängt haben

Herr Fthenakis, was macht die Frauen so stark?

Früher war die Männer-Herrschaft unantastbar. Das hat sich völlig verändert, denn wir brauchen heute Menschen, die sozial kompetent, flexibel und bereit sind, sich auf neue Situationen einzulassen. Menschen, die in Veränderungen eine Chance sehen. Darin sind Frauen besser.

Weil sie selbstbewusster geworden sind?

Nicht nur deshalb. Frauen haben auch den Vorteil, dass sie offener und direkter miteinander sprechen, dabei Gefühle zeigen. Sprache ist eine wichtige Schlüsselkompetenz in unserer neuen Zeit - und da sind sie den Männern schon von Kindheit an überlegen.

Aber Sprache war doch schon immer wichtig ...?!

Ja, aber in unseren Zeiten der Globalisierung wächst ihre Bedeutung enorm: Menschen haben mehr denn je die Chance, miteinander in Kontakt zu treten. Außerdem erwartet die moderne Welt Teamfähigkeit - auch da sind Frauen weit vorn.

Trotzdem sitzen in den meisten Chefetagen weiter Männer.

Bisher half ihnen ihr Machtstreben und ein höheres Aggressionspotenzial. Aber die Frauen entwickeln jetzt genauso gute Durchsetzungsstrategien wie die Männer. Dabei sind sie sozial besser eingebettet, bauen Netzwerke kompetenter auf. So bekommen Frauen die Oberhand!

(Bild der Frau Nr. 15/2008 vom 5.4.08)

Der Entwicklungsforscher Wassilios Fthenakis erklärt im Interview mit dem Tagesspiegel, warum Jungen von Mädchen abgehängt werden.
Herr Fthenakis, Jungen gelten als das neue schwache Geschlecht: Sie schneiden schlechter als Mädchen in der Schule ab, haben niedrigere Bildungsabschlüsse und neigen zur Gewalt. Was läuft falsch?

Zunächst mal sind die Jungen biologisch gesehen tatsächlich das schwächere Geschlecht. Das macht auch Sinn: Frauen müssen die Strapazen der Geburt auf sich nehmen, sie müssen die Sicherung der Aufzucht gewährleisten und sie müssen auch biologisch so ausgestattet sein, dass sie für längere Zeit ihren Nachkommen erhalten bleiben. Die Männer haben dagegen – verkürzt gesagt – biologisch nur die Aufgabe, ihre Spermien zu verbreiten. Die Macht der Männer resultiert also nicht aus der Biologie, sondern aus den sozialen und strukturellen Bedingungen in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten. Jetzt, in der postmodernen Gesellschaft, scheinen Mädchen und Frauen Jungen und Männern überlegen zu sein. Wie man mit der Bewältigung von Informationen umgeht – da etwa sind Frauen bei weitem kompetenter als Männer.
Das Thema wird oft so intoniert, als seien die Probleme der Jungen das verheerende Resultat der Frauenemanzipation, als habe sich die Aufmerksamkeit der Erwachsenen nur noch auf die Mädchen gerichtet.
Das ist ziemlich weit hergeholt. Vielmehr wird die gegenwärtige Situation der Jungen durch etliche Faktoren beeinflusst. Ein wichtiger ist der gesellschaftliche Wandel: Man braucht heute andere Kompetenzen als in der Industriegesellschaft. Die postmoderne Gesellschaft zeichnet sich durch eine hohe kulturelle Diversität und eine hohe soziale Komplexität aus. Frauen scheinen auf diese neue Situation viel besser vorbereitet zu sein. Insofern ist die Bedrängnis, in die Jungen und Männer geraten, das Ergebnis sozialer und wirtschaftlicher Wandlungsprozesse. Diese haben Männer selbst gestaltet, jetzt erweisen sie sich für sie als Bumerang.
Könnten Jungen auch Opfer ihrer Privilegierungen sein? Manche Erzieher meinen, Mädchen würde zu Hause mehr Verantwortung abverlangt als den Brüdern, meist ohne dass Eltern sich dessen bewusst seien. Diese Qualität könnten Mädchen in der Schule ausspielen. Ist da was dran?
Durchaus. Wie man sich als Mutter und als Vater verhält, ist nicht allein das Ergebnis individueller Optionen. Es ist vielmehr das Ergebnis sozialer Konstruktionen. Eltern übernehmen also Konzepte, die zwar unausgesprochen, aber in der Gesellschaft nicht weniger stark präsent sind, und geben sie dann an ihre Kinder weiter. Ein solches Konzept ist, Mädchen und Jungen sozial konform zu erziehen. Dies geschieht bei Frauen weitgehend unbewusst. Männer verstärken sogar eine geschlechtstypische Erziehung.
Zum traditionellen Rollenbild des Mannes gehört doch Gelehrsamkeit durchaus. Warum folgen dann so viele Jungen einem anderen Männlichkeitsbild, das ihnen in der Schule Nachteile einbringt?
Jungen bevorzugen ausagierendes oder aggressives Verhalten, um Konflikte zu bewältigen, während Mädchen zur Internalisierung neigen. Man kann es gut beobachten, wenn Kinder unter Druck geraten. Solche Rollenmodelle kommen den Präferenzen von Jungen eher entgegen als sozial angepasste Modelle. Diese Verhaltensmuster erfahren in der Gruppe eine weitere Verstärkung.
Es heißt oft, Lehrerinnen und Lehrer würden Mädchen bevorzugen und selbst bei gleicher Leistung besser beurteilen, weil diese schlicht weniger stören würden.
Auch wenn das gerne verleugnet wird – es gibt eine empirische Evidenz, die dafür spricht, dass Lehrerinnen und Lehrer das eigene Geschlecht bevorzugen. Lehrer verfügen nicht über eine professionelle Kompetenz, mit Unterschieden – mit Geschlechtsunterschieden, aber auch kulturellen und sozialen Unterschieden – angemessen umzugehen.
Wäre es besser, die Geschlechter in der Schule wieder getrennt zu unterrichten?
Das ist sicher der falsche Weg. Nicht die Ausgrenzung löst das Problem, sondern die Auseinandersetzung damit.
Wäre es eine Hilfe, wenn das Lesen stärker an Inhalten geübt würde, die dem Stereotyp nach Jungen interessieren, etwa Technik und Sport?
Ein solcher Versuch weist in die richtige Richtung. Das ist aber bei weitem nicht genug, um dem Problem gerecht zu werden. Worum es heute bei den Jungen geht, sind nicht allein fehlende Kompetenzen. Es geht vielmehr um die Philosophie im Umgang mit Jungen und die soziale Bewertung der beiden Geschlechter. Wenn wir an diesen Wurzeln nichts ändern, werden wir mit Maßnahmen zur Verbesserung der Lesekompetenz bei Jungen – die ihnen nachweislich fehlt – auch nicht sehr viel weiter kommen.
Was muss sich dann ändern?
Wir wissen aus der Forschung, dass bereits Kinder im vorschulischen Alter ein klares Bild über ihr Geschlecht vermittelt bekommen haben und beginnen, diesem gerecht zu werden. So etablieren sich von Anfang an zwei unterschiedliche Sozialisationsmodelle. Die Jungen spielen vorwiegend mit Jungen, die Mädchen spielen mit Mädchen. Beide Modelle sind vollkommen unterschiedlich. Mädchen verbalisieren sehr viel, sie äußern Emotionen und nehmen Emotionen anderer Mädchen wahr. Auf diese Weise erwerben sie meta-emotionale Kompetenz – jene Kompetenz, die uns erlaubt, die emotionale Situation eines anderen Menschen zutreffend wahrzunehmen und angemessen darauf zu reagieren. Diese ist die Grundkompetenz zur Regulierung sozialer Beziehungen im Beruf oder in der Partnerschaft. Die Jungen dagegen initiieren Machtspiele, verbalisieren zu wenig und äußern wenig Emotionen.
Was folgt daraus?
Daraus resultiert ein doppeltes gesellschaftliches Problem. Dadurch, dass Jungen nicht viel verbalisieren, entwickeln sie ihre Sprachkompetenz nicht angemessen. Genauso entwickeln sie ihre emotionale Kompetenz nicht in dem Ausmaß wie die Mädchen – sie sind also auf die Anforderungen der postmodernen Gesellschaft nicht genügend vorbereitet. Die emotionale Kompetenz fehlt ihnen dann auch in der Partnerschaft und im beruflichen Bereich. Das Hauptproblem ist also, dass wir infolge dieser starken sozialen Konstruktion die Geschlechter zu sehr polarisieren und damit Kindern die Möglichkeit nehmen, ihre individuellen Stärken zu entwickeln.
Kulturwissenschaftler betonen, dass die Geschlechterunterschiede vor allem soziale Konstrukte sind. Mann und Frau sind Rollen, die man lernt, und die dem historischen Wandel unterliegen. Viele Biologen und Hirnforscher sagen aber, das meiste sei von der Biologie vorherbestimmt.
Beide Positionen sind in ihrer extremen Auslegung nicht zu halten. Selbstverständlich bestimmt auch die Biologie das Verhalten des Menschen. Biologistische Ansätze erklären aber nicht, warum in manchen Naturvölkern nicht die Mutter, sondern der Vater die Verantwortung für die Kinder übernimmt. Ich bin Anhänger der Auffassung, dass die kindliche Entwicklung das Produkt von Interaktionsprozessen ist. Die genetischen Informationen des Kindes spielen in diesem Diskussionsprozess genauso eine Rolle wie die Umwelt, die Kultur und die Erwachsenen, die diesen Prozess mitkonstruieren.
Eltern sagen oft, dass sie ihre Kinder nicht geschlechtsspezifisch erziehen. Gleichwohl griffen die Töchter lieber zu Puppen, die Söhne zum Bagger – ganz so, als bräche sich die Natur Bahn gegen die besten Erziehungsabsichten. Geht die biologische Bestimmung so weit?
Nein, das ist keine biologische Bestimmung. Ich sagte bereits, dass Eltern bei der Erziehung Konzepte übernehmen, die von der Gesellschaft geformt wurden. Die Eltern haben ein „hidden curriculum“, einen versteckten Lehrplan, den sie befolgen. In der Regel handeln sie spontan und unreflektiert, und sie handeln geschlechtsstereotypisch. Sie merken das selbst nicht.
Was steht im „hidden curriculum“?
Darin enthalten sind alle Normen, Werte und sozialen Erwartungen, die mit den beiden Geschlechtern in einer bestimmten Zeit und Kultur verbunden sind. Wenn ich in einem Teil Europas aufwachse, wo traditionelle Vorstellungen über Männer und Frauen vorherrschen, ist klar, dass Mütter und Väter diese übernehmen.
Wie werden Säuglinge und kleine Kinder zu Jungen oder Mädchen geformt?
Die Eltern beginnen damit schon in der pränatalen Phase. Sie erfahren das Geschlecht des Kindes und beginnen, die Bewegungen des Fötus geschlechtsangemessen zu interpretieren. Sie sagen etwa: „Das ist aber ein lebendiger Junge“, wenn der Fötus viel strampelt. Oder: „Das ist ein braves Mädchen“, wenn der Fötus ruhig ist. Sie entwerfen bereits ein sozial verankertes, geschlechtsstereotypes Modell. Wenn das Kind zur Welt kommt, setzt sich das auf der Handlungsebene fort.
Sind sich Eltern tatsächlich noch so wenig über Geschlechtsstereotype bewusst?
Wir sind an einem Punkt angelangt, wo die Eltern beginnen, diese Stereotype zu hinterfragen. Man sollte Eltern nicht als Naive hinstellen, die gutgläubig diese soziale Konstruktion übernehmen und aus Bequemlichkeit weitergeben. Wir sind mitten in einem Diskurs, der vieles hinterfragt, was bis jetzt unhinterfragt geblieben ist. Wir sind auch gut beraten, das zu tun. Ich kenne nichts, was die Kreativität der Menschen so sehr hemmt wie die Konstruktion der beiden Geschlechter.
Wie kann man Erzieher und Eltern sensibilisieren, Kinder nicht in Geschlechterrollen zu drängen?
Wir erarbeiten gerade für die Südtiroler Regierung ein Programm, wie man von Anfang an Bildungsprozesse bei Kindern in der Familie stärken kann. Anstatt von außen das Individuum zu steuern und es dabei massiv einzuschränken, sollten wir dem Kind altersangemessen die Verantwortung übergeben, seine Entwicklung mithilfe der Eltern und anderer Erwachsener selber voranzubringen.
Wie soll das klappen – wie kann ein Baby seine Entwicklung selber voranbringen?
Sehen Sie, wenn Sie mit diesem Baby in Interaktion treten, teilen Sie ihm Ihre Vorstellungen, Ihre Erwartungen und Ihre Anforderungen an ein Kind mit. Wenn Sie meinen, dass ein Mädchen auch ein rosa Kleid anziehen soll, sind Sie auf dem besten Weg in die soziale Konstruktion. Wenn Sie dieses Baby dagegen ermuntern, auch andere Aktivitäten wahrzunehmen, aktiv die Umwelt zu erkunden, dann handeln Sie in meinem Sinne. Wir müssen den Kindern, Jungen wie Mädchen, bewusst werden lassen, dass die Optionen, das eigene Geschlecht zu konstruieren, alles umfassen, was für Jungen wie für Mädchen verfügbar ist.
Offenbar haben die meisten Menschen aber Angst vor dem Verwischen der Geschlechterunterschiede. Wie auch immer sich die Rollen von Mann und Frau verändert haben, man hält fest an einem Kern des „ewig Weiblichen“ und des „ewig Männlichen“.
Die Angst ist kulturell genährt und verankert. Unser Mut, sich dagegen aufzulehnen, ist noch nicht genügend ausgeprägt.
Erschwert das, die Probleme der Jungen zu lösen?
Natürlich. Wer kann sich schon allein gegen das System auflehnen? Ich glaube aber, dass die Ideologien, die lange die Familienpolitik in der Bundesrepublik behindert haben, zurückgehen. Viele Menschen sind immer weniger bereit, einem politischen Ansatz zu folgen, der von ihnen Erwartungen abverlangt, die sie nicht zu erfüllen bereit sind. Die steigende Zahl der Kinderlosen ist ein markantes Beispiel dafür.

http://www.tagesspiegel.de/wissen/stereotype-geschlechterbilder-schaden/1149176.html

LP 113 Wolfgang Schmidbauer" Beide Geschlechter neigen zum Perfektionismus, aber Frauen haben eher die Möglichkeit, sich davon zu distanzieren. Es ist ja kein Zufall, dass Frauen sehr viel häufiger in eine Psychotherapie-Praxis kommen, und, wenn sie da sind, eigentlich sehr viel eher bereit sind, über sich nachzudenken oder zu akzeptieren, dass sie einen Anteil an einem Konflikt haben. Frauen sind beziehungsfähiger und beziehungsinteressierter.
Ich denke, unter dem Psycho-Blickwinkel ist die Frau der bessere Mensch."

http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-55969465.html

LP 114 Mario Adorf:, Schauspieler

" Lange schien es so, als ob Frauen, die beruflich erfolgreich sein wollen, so wie Männer sein müssten. Was ich schade fand. Denn was Frauen da lernen konnten, waren so unerfreuliche Eigenschaften wie Machtgier, Rücksichtslosigkeit und übertriebene Härte. Allerdings sehe ich zurzeit, dass sich auch da etwas verändert. Vor allem in der Politik. Wir bewegen uns schnurstracks ins Matriarchat, davon bin ich überzeugt. Nicht weil die Frauen so feministisch-kämpferisch sind, sondern weil sie gut sind, weil sie anders sind und weil sie mehr und mehr ihre weiblichen Stärken und Qualitäten einsetzen. Sie organisieren besser.
Sie stehen nicht wie die Männer für Krieg, wir fühlen uns bei ihnen besser aufgehoben, weil sie nach friedlichen Lösungen suchen. Insofern wäre es vielleicht gar nicht schlecht, wenn auch in Amerika noch eine Frau Präsident wird."

LP 115 Siegfried Nagl (ÖVP):

"Es war ein Schlag in eine offene Wunde", räumte Nagl am Freitag im APA-Gespräch ein. Das an sich gute und mutige Vorzugsstimmenmodell habe leider das Problem des Männerüberhangs noch verschärft. Er, Nagl, sei enttäuscht, dass - mit wenigen Ausnahmen - die Frauen so wenig Vorzugsstimmen bekommen hätten. Er werde nun versuchen, deren Kompetenz verstärkt in politiknahen Bereichen wie in Aufsichtsräten und bei Beteiligungen einzusetzen. Dass die Partei oder er als Person frauenfeindlich seien, sei aber "vollkommener Quatsch".
Für die nächste Wahl stellt sich Nagl eine Modifizierung des Vorzugsstimmenmodells vor: Die Hälfte der Kandidatinnen und Kandidaten sollten demnach konventionell und unter Berücksichtigung von Berufsgruppen, Geschlecht etc. ausgesucht werden, die andere Hälfte über Vorzugsstimmen.

http://diestandard.at/?url=/?id=1200563115638

LP 116 Peer Schader (freier Journalist)

Eier in der Mikrowelle
Von Peer Schader (LP light)
Es hilft ja alles nichts: Die Schmutzwäsche räumt sich nicht von selbst weg. Die Kinder werden nicht satt, wenn keiner kocht. Und wer die Windeln mitwäscht, muss sich nicht wundern, wenn die Klamotten nachher völlig verfusselt aus der Trommel kommen. Nur für ein paar Tage hat sich Mama Petra in den Kurzurlaub verabschiedet, aufgewiegelt von RTL-Redakteuren. Ihr Mann Ralf und die fünf Söhne brauchten allerdings nur ein paar Stunden, um das Haus ins Chaos zu stürzen.

RTL-Dokusoap "Hausfrauenstreik": Geschirrtuch als Windelersatz
"Soll er mal sehen, was das für eine Arbeit ist. Vielleicht versteht er mich dann besser", erzählt Petra auf dem Weg ins von RTL bezahlte Luxushotel. Bisher war Ralf nämlich der Ansicht, das bisschen Haushalt sei "Pille-palle": "Wenn man den ganzen Tag dafür Zeit hat, ist es einfach", hat er getönt. Und dann Petras Brief auf dem Küchentisch gefunden, in dem stand, dass sie jetzt mal weg ist und er doch bitte kochen, putzen und einkaufen soll. Das war natürlich ein Schock. Zur Beruhigung sind die Männer erst einmal geschlossen zur Dönerbude gefahren, weil es zu Hause eh nichts mehr zu essen gegeben hätte. Nur der zweijährige Leroy ist vergessen worden. "Das darf man niemandem erzählen", hat Vater Ralf sich nachher geschämt und fast am Döner verschluckt, als ihm siedendheiß eingefallen ist, dass da einer seiner Jungs nicht von alleine mit ins Auto gestiegen ist.
"Spurti-hurti" im Befehlston
"Hausfrauenstreik" heißt die neue "Real People Doku", in der RTL am Sonntagabend (19.05 Uhr) genüsslich das Scheitern haushaltsunerfahrener Nichtstuer vorführt, während die Mama, die sonst die ganze Arbeit macht, in ihrer Wellnessbude die schlimmsten Momente auf DVD vorgeführt bekommt. Hat die Pilotfolge Erfolg, geht der Streik in Serie, dann dürfen künftig Pantoffelproleten im ganzen Land das Fernsehen verfluchen, das ihnen sonst immer die nötige Entspannung verspricht, wenn sie es sich auf dem Sofa bequem machen.
Für ein bisschen Erleichterung sorgt RTL-Haushaltsexpertin Michaela von Schabrowski, eine resolute Dame im Kittel, die vermutlich verhindern soll, dass nach zwei Tagen das Jugendamt aktiv werden muss. Im Befehlston trägt sie den Männern Haushaltsarbeiten auf ("spurti-hurti") und hat ganz spezielle Vorstellungen davon, wie man Wäsche faltet und Spüllappen auswäscht. Außerdem hat sie Ralf beigebracht, mit welchen Wunderwerkzeugen man Wäsche wieder fusselfrei kriegt. Der hat nachher gestrahlt wie eine ganze Lampenabteilung im Baumarkt: "Die Fusselrolle war klasse!"
Wenn die Mikrowelle explodiert
Es wäre unehrlich, jetzt zu behaupten, dass der "Hausfrauenstreik" nicht lustig ist: Zum Frühstück gibt es für die Kinder kalten Kakao und Milchschnitte, weil der Kühlschrank immer noch leer ist. Als Ersatzwindel für den Zweijährigen muss ein Geschirrhandtuch herhalten. Die gefrorene Pute fürs Mittagessen schmort im Backofen in der Plastikverpackung. Und in der Mikrowelle explodieren die Eier, die der Papa ohne Wasser kochen wollte. "Wenn mein Vater so aussehen würde wie er kocht, wäre er der hässlichste Mensch der Welt", fasst der älteste Sohn den Schlamassel zusammen.
Doch das Staunen darüber, wie hilflos sich jemand anstellen kann, der sonst keinen Finger rühren muss, wechselt alsbald ins blanke Entsetzen – darüber, dass es immer noch Familien gibt, in denen die Aufgabenverteilung derart vorsteinzeitlich geregelt ist: Die Kinder zocken am Computer, der Papa heimwerkert in der Werkstatt und Mama macht den Rest.
Jahrzehnte der Frauenbewegung – alles umsonst? Muss erst RTL kommen, um die zum Putzen in die Knie gezwungenen Mütter von ihrem selbst gewählten Schicksal zu befreien und per Limousine schnellstmöglich da raus zu holen? Für die ganz auf ihre Mutterrolle konzentrierte Petra ist es ein Graus, zusehen zu müssen, wie ihre Familie langsam aber sicher verwahrlost. Schon auf dem Weg ins Hotel ist ihr mulmig zumute. Und nach ein paar Tagen sehnt sie sich geradezu zurück an den Herd, damit zuhause keiner weiter Hunger leiden muss.
Modernes Familienbild ade
Ein katastrophaleres Rollenbild hätte sich RTL für seinen "Hausfrauenstreik" kaum ausdenken können. Obwohl das Problem vermutlich ist, dass nicht mal lange nach einer passenden Familie gesucht werden musste, bei der man praktischerweise gleich mal die "Super-Nanny" vorbei schicken könnte oder den "Frauentausch" proben.
In Großbritannien lief das Original "Mum's on strike" beim Sender ITV bereits 2005. Dass RTL ausgerechnet jetzt den "Hausfrauenstreik" lanciert, ist natürlich Kalkül, weil Kabel 1 gerade die ziemlich ähnliche Soap "Männer allein daheim" gezeigt hat, in dem gleich ein ganzes kleines Dorf ohne Mütter auskommen muss, während die Väter sich gegenseitig den Nachwuchs aufhalsen, um einen ruhigen Abend in der Dorfkneipe zu verbringen.
Einem modernen Familienbild in der Gesellschaft ist das alles sicher nicht zuträglich, aber fürs Fernsehen natürlich ideale Unterhaltung. Über die amüsiert sich auf dem prominenten Sonntagssendeplatz bei RTL nun womöglich auch der eine oder andere Faulenzer, während gerade um ihn herum gesaugt wird. Höchste Zeit für die nächste Revolution.
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,500558,00.html

LP 117 Boris Wiedenhöfer (Gleichstellungsbeauftragter Universität Bayreuth)

Er muss sich künftig um Wickeltische und Möbel zum Stillen kümmern - seit vier Wochen managt an der Universität Bayreuth ein Mann das Frauenbüro. Der 38 Jahre alte Boris Wiedenhöfer ist der einzige Mann an einer bayerischen Universität, der ein Frauenbüro leitet.

Der Jurist ist unter anderem dafür verantwortlich, dass beispielsweise in möglichst jedem Gebäude ein Wickelraum zur Verfügung steht und dass es ausreichend Plätze zum Stillen gibt. Außerdem organisiert das Frauenbüro die Kinderbetreuung für Uni-Mitarbeiter während der Ferien und vermittelt Stipendien für Frauen in der Abschlussphase ihrer Promotion.
Männer von Gleichberechtigung überzeugen

Für Wiedenhöfer hat die Aufgabe auch eine politische und eine gesellschaftliche Dimension: "An mehr Gleichstellung zu arbeiten, bedeutet nicht zuletzt Überzeugungsarbeit zu leisten." Das sei in Richtung vieler Männer immer noch notwendig.

(http://www.nachrichten.de/panorama/Universitaet-Bayreuth-Stillen-Wickelraum-Der-Jurist-Gleichberechtigung-cid_4065625/)

LP 118 Alexander Zach (LF, Österreich)
Alexander Zach, Parteichef des Liberalen Forums und Abgeordneter im SPÖ-Parlamentsklub, hat nun ein Modell zur Erhöhung der weiblichen Erwerbstätigen-Quote ersonnen: Wiedereinsteigerinnen sollen 18 Monate lang drei Prozent weniger Lohnsteuer zahlen. Genauer: die Kommunalsteuer, ein Teil der Lohnnebenkosten, soll entfallen. Um finanziell ausgeglichen zu bilanzieren, soll die Kommunalsteuer dafür bei den Männern erhöht werden. "Allerdings nur um 1,5 Prozent", so Zach. "Da mehr Männer als Frauen in Beschäftigung sind, geht sich das aus." Zach will sein Modell nun dem SPÖ-Parlamentsklub zur Diskussion vorlegen.
Wieso Zach nicht bei der Lohn-, sondern bei Kommunalsteuer ansetzt, hat einen einfachen Grund: Viele Frauen in Österreich zahlen keine Lohnsteuer.

http://www.diepresse.com/home/politik/innenpolitik/310375/index.do?_vl_backlink=/home/politik/index.do

LP 119 Andreas Feiertag (Österreich, der Standard)

Der männliche Zell- Baustein offenbart, wer eigentlich das starke Geschlecht ist. Frauen haben die besseren Gene, und Männer sind eine sich selbst gefährdende Spezies
Männern hat die Natur einen Geburtsfehler in den Zellkern geschmuggelt: ein in Richtung Unter- gang schrumpfendes Y-Chromosom. Über das gar nicht starke Geschlecht.

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Die Natur ist verdammt ungerecht. Zumindest aus der Sicht des Mannes. Als ob es an Erniedrigung nicht schon gereicht hätte, dass er nach vergleichenden Auswertungen von Kranken- und Todesstatistiken seine über die Jahrtausende hinweg bravourös gespielte Rolle als starkes Geschlecht kleinlaut abgeben musste. Aber nein. Just die männlich dominierte Wissenschaft muss noch eines draufsetzen.

Kaum hatten Forscher den molekularen maskulinen Bauplan vorgelegt, da wurde ersichtlich, dass die auf dem Y-Chromosom basierende Männlichkeit als etwas dauerhaft Marodes beschrieben werden kann. Als chronische Krankheit der Menschheit. Und weil sich die Natur mit ihrem Evolution genannten Immunsystem vor schadhaften Einflüssen zu schützen weiß, werde sie auch das Leiden Mann bald auskuriert haben - in gut 100.000 Jahren, wie der britische Genetiker Bryan Sykes prophezeit. Denn dann, lautet seine diskriminierende These, sei der Mann ausgestorben.

Wer darob nun verzweifelt und glaubt, damit wäre zeitgleich auch das Ende der Menschheit besiegelt, der oder die irrt gewaltig. Denn der Frau wird bis dahin der Untergang des Mannes völlig egal sein können. Ja viel mehr noch: Triumphierend wird sie den endgültigen Sieg im Jahrtausende andauernden Geschlechterkampf für sich verbuchen, mit ihren Nachkommen den Mann gleich neben dem Dinosaurier im Naturhistorischen Museum bestaunen. Vielleicht am Muttertag.

Fortpflanzung ohne Mann

Denn die Frau hat heute schon die Gentechniker auf ihrer Seite. Der reproduktiven Weiterentwicklung hin zu einer Fortpflanzung, die gänzlich ohne Mann auskommt, wurden in den vergangenen Jahren alle Türen und Tore geöffnet. Die Stammzell- und Klontechnik wird perfektioniert werden, was heute schon bei etlichen Säugetieren funktioniert, wird bald auch für Menschen spruchreif werden: schwanger werden, ohne Samen zu brauchen.

"Es stimmt schon irgendwie", kommentiert der Wiener Genetiker Markus Hengstschläger die einseitig apokalyptischen Thesen des an der englischen Oxford University arbeitenden Bryan Sykes: "Ohne das männliche Y-Chromosom gibt es menschliches Leben, ohne das weibliche X-Chromosom nicht." Und ganz generell: "Frauen haben eine viel bessere genetische Ausstattung als wir Männer. Wir Männer sind evolutiv betrachtet definitiv im Nachteil." Und schuld ist der Sex.

Irdisches Leben begann weiland ziemlich öde und lustlos. Mit winzigen Einzellern, die sich wie blöde pausenlos selbst kopierten. Sex kannten sie nicht. Dann, vor etwa einer Milliarde Jahren, wurde irgendwie, irgendwann, irgendwo jener Akt zum ersten Mal vollzogen, der die Welt so nachdrücklich verändern sollte: Zwei Zellen verschmolzen miteinander und tauschten ihr Erbgut aus. Endlich Sex.

Die Neuerung setzte sich durch, heute ist, um die sexuelle Fortpflanzung zu gewährleisten, der Natur keine Inszenierung zu aufwändig, keine Mühe zu groß. "Bakterien teilen sich ohne Aufwand alle 20 Minuten höchst effizient", veranschaulicht Genetiker Hengstschläger, "Menschen müssen fast 20 Jahre lang mühsam aufgezogen und aufgepäppelt werden, bevor sie sich in einem vergleichsweise sehr geringem Maße endlich einmal reproduzieren."

Überfall

Dabei mutet die Befruchtung einer Eizelle wie ein Überfall eines Schmarotzers an: Das Spermium bohrt sich wie ein Virus in die Eizelle und nutzt deren Ressourcen, um sein eigenes Erbgut von ihr kopiert zu bekommen. Das Ei, ausgestattet mit allen Nährstoffen, trägt die männlichen Gene weiter - allein auf Kosten der Mutter. Der Beitrag des Vaters ist einzig die Produktion einer winzigen Samenzelle, die zu nichts anderem taugt, als mit letzter Kraft die Eizelle zu penetrieren.

Der sich daraus entwickelnde Nachwuchs ist in den ersten sechs Wochen zunächst ganz auf Weiblichkeit eingestellt. Erst dann macht sich der Embryo auf die Suche nach den geschlechtsspezifischen Chromosomen. Findet er ein männliches Y, tritt darauf ein schicksalhaftes Gen in Aktion: SRY (die Abkürzung steht für "Sex-determining Region of the Y-Chromosome") wird angeschaltet, wenn auch nur für ein paar Stunden. Doch diese kurze Episode ist folgenreich: Das SRY-Protein stellt die Weiche, macht die heranwachsende Frau unumkehrbar zum Manne. Etwa in der zwölften Schwangerschaftswoche formt sich die männliche Genitalregion, fortan wirken auf Körper und Hirn männliche Hormone ein.

Die Substanz, die unablässig aus dem fötalen Hoden strömt, ist hochwirksam: Testosteron. Es fördert die Entwicklung der inneren männlichen Geschlechtsorgane, lässt den Penis sprießen und den Hodensack wachsen, in welchen die Hoden wandern. Diese Metamorphose von der genuinen Eva zum aus ihr geformten Adam ist allerdings eine Tragödie. Denn in vielerlei Hinsicht ist der männliche Fötus anfälliger als der weibliche - was auch im Erwachsenenalter so bleibt.

Der Quell dieses Übels sitzt in jedem männlichen Zellkern. Frauen tragen in ihren Zellen zwei vitale X-Chromosomen; diese sind weitgehend identisch und dienen wechselseitig als Sicherheitskopien, wenn auf einem von ihnen Fehler und Brüche entstehen oder gar ganze Teile wegbröckeln. Männern dagegen hat die Natur einen Geburtsfehler in den Zellkern geschmuggelt. Anstelle des zweiten X-Chromosoms besitzen sie nur ein kleines Y-Chromosom. Und dieses hat die Fähigkeit verloren, sich zu regenerieren. Die Folge: Mutationen und genetische Verluste werden vom Vater auf den Sohn vererbt. Im Laufe der Ahnenreihe sind bereits hunderte Gene dem Schwund zum Opfer gefallen. Übrig blieb molekularer Müll, der Forscher wie Bryan Sykes erschauern lässt.

Um zwei Drittel geschrumpft

In den vergangenen 300 Millionen Jahren habe das Y-Chromosom bereits zwei Drittel seiner ursprünglichen Größe eingebüßt, und dieser Trend setze sich fort, konstatiert der Brite nach genetischen Vergleichsanalysen von prähistorischen, historischen und gegenwärtigen DNA-Proben. Damit sei es unausweichlich, dass Männer aussterben werden: nach etwa 5000 Generationen, also in ungefähr 125.000 Jahren. Attestiert wird Sykes von seinem Kollegen Steve Jones, der am University College in London Genetik lehrt: "Von der Spermienzahl bis zur gesellschaftlichen Stellung sind die Träger des Y-Chromosoms im Niedergang begriffen."

Genetiker Hengstschläger, Mitglied der Päpstlichen Akademie für das Leben, verteidigt jedoch den Status quo: "Die geschlechtliche Fortpflanzung macht nicht nur Spaß, sie hat auch einen Sinn." Die dabei zustande kommende Durchmischung des Erbmaterials mache die Nachfahren wesentlich anpassungsfähiger an sich ständig verändernde Umweltfaktoren. Und ohne diese Reproduktionsform gebe es auch keinen Individualismus.

Wenngleich das männliche Individuum wegen seines fehlenden zweiten X-Chromosoms natürlich bevorzugt all jene Krankheiten bekommt, die ihre Ursachen auf diesem genetischen Teilstück haben, das Frauen durch ihre Chromosomenkopie abgesichert hätten. Die Bluterkrankheit etwa, oder die Rot-Grün-Blindheit, eine Form der Muskeldystrophie und etliches andere mehr. Und ob seiner vermehrten Testosteronproduktion lebt der Mann risikoreicher, richtet mehr Schaden an und stirbt früher. Ganz abgesehen von seinem Richtung Untergang schrumpfenden Y-Chromosom.

Derart betrachtet, ist der Mann im Vergleich zur Frau natürlich ein genetisches Abfallprodukt. Aber an ein Aussterben des maskulinen Geschlechts will Hengstschläger nicht denken. Auch wenn er, der Zukunft der Menschheit eingedenk, unumwunden zugibt: "Brauchen tut es uns Männer eigentlich nicht, Frauen sind für das Leben und Überleben viel besser gerüstet als wir. Aber ich denke doch, dass vieles viel einfacher zu bewältigen ist, wenn es gemeinsam angegangen wird. Nicht nur der Muttertag."

http://derstandard.at/?url=/?id=2878601

(Andreas Feiertag/DER STANDARD, Printausgabe, 12./13. Mai 2007)

LP 120 Heiner Thorborg (Personalberater)

"BERLIN. "Oben ohne" betitelt der Frankfurter Personalberater Heiner Thorborg sein neuestes Buch - warum es in den Chefetagen deutscher Konzerne keine Frauen gibt. Das Forsa-Institut hat diesen bekannten Fakt erstmals im Auftrag der neuen Initiative "Generation CEO" untersucht. Das Ergebnis zeigt, dass sich Frauen "nach wie vor im Wettbewerb um Top-Positionen in deutschen Unternehmen gegenüber den Männern benachteiligt fühlen", sagte Thorborg gestern bei der Vorstellung der Studie. Thorborg hat die Initiative "Generation CEO" gemeinsam mit der Zeitung Financial Times ins Leben gerufen, um die Karrierechancen von Frauen zu verbessern. Die Studie soll ein erster Anfang sein. Rund 500 Managerinnen wurden nach ihren Erfahrungen in einer Führungsposition befragt."
"Coaching-Programm

Als Karrierehemmnis nannten über 70 Prozent der Befragten die Dominanz der männlichen Netzwerke im eigenen Unternehmen. Rund zwei Drittel der Befragten nannten die Sorge der Vorgesetzten vor familienbedingten Ausfallzeiten von Frauen als Karrierehindernis. Mehr als die Hälfte beklagte, dass sich Männer vor allem wegen der ausgeprägten Ellenbogen-Mentalität gegenüber den Frauen durchsetzen würden. Über die generellen Vorbehalte der Chefs gegenüber Frauen in Top-Führungspositionen klagte nur ein Drittel."
"In den nächsten Jahren soll es in Deutschland mehr Top-Managerinnen geben. "Die Unternehmen wollen Frauen als Kandidaten für Top-Führungspositionen haben", sagte Thorborg. Er will Frauen mit Hochschulbildung und mindestens zehn Jahren Berufserfahrung zu einem Wettbewerb einladen. Die besten 40 gewinnen ein Coaching-Programm im Wert von je 25 000 Euro und erhalten die Chance, eine Führungsstelle zu ergattern. Einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zufolge besetzten im Jahr 2004 Frauen 22 Prozent der Chefsessel in Deutschland."

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/print/wirtschaft/652431.html

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Die ultimative Dienstleistungsoffensive des Antifeminismus


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