Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Savvakis zum Breivik-Anschlag, LESENSWERT!!

Manifold ⌂, Monday, 01.08.2011, 22:50 (vor 4655 Tagen)

"EINE TAT UND IHRE TÄTER
Von wegen Norwegen...

Nachdem die Nachricht über das Unfaßbare im skandinavischen Land im aufgewühlten Bewußtsein ihren Platz gefunden hatte, und sobald ich dem ausnehmenden Ereignis nach der anfänglichen Irritation erste Worte angedeihen lassen konnte, gehörte zu diesen auch der Satz: "Dieser Mann wollte sprechen, er wollte sich und seinen Ansichten auf die grauenvoll kalkulierte Weise Aufmerksamkeit verschaffen, er wollte gehört werden." Es war eine bittere Intuition, die mir das eingab, aber sie hatte sich, wie es sich später zeigte, nicht getäuscht.

Erste Erkundungen über die Person des Attentäters ergaben, daß er weder ein bemerkenswert anomales Leben führte, noch besonders prekäre Ansichten vertrat, sondern solche, die von den politischen Hegemonen zwar verboten, in Umfragen und Plebisziten aber von den Mehrheiten der europäischen Bevölkerungen getragen werden. Und unabhängig von der psychologischen Verfassung, die über Anders Breivik gemutmaßt werden kann: Sprechen, Ausdruck, Person, das alles sind Wege und Gesichter der Identität. Wo diese Instanzen versagen, ist die Persönlichkeit gestört; wo sie untersagt werden, sitzt sie in Haft. Dort kann sie gestört, ja zerstört werden. Und auf einer gefährlichen Wut sitzen bleiben, die nicht mehr in den gelinden Formen der Artikulation und des Ausdrucks eingefangen werden kann.

Gerade nun die Methode Politische Korrektheit, die durch Okkupation der Schaltstelle Sprache das Individuum zu der Schizoidität nötigt, sich über zwei widersprüchliche Ausgaben seiner selbst zu verstehen und zu äußern, sollte hier (gesetzt, die norwegischen Ereignisse haben sich so zugetragen, wie es die Medien schilderten) mit angeklagt sein. Es ist ihr menschenverachtender Bruch zwischen Erleben und Bekennen, der all jene Konstrukteure der Sprachlosigkeit, die allenthalben ihr frömmelndes Herz für universale Menschenrechte zu proklamieren pflegen, als widerwärtige 'Pharisäer' entlarvt.

Man mag erleben, wie einst idyllische Wohnparks zu Müllplätzen verkommen und Wohnwerte durch adäquate Besiedelung den Bach hinunter gehen, aber man muß sich hierbei zu einer "Bereicherung" bekennen. Man mag erleben, wie den eigenen Kindern der Schulgang zum Martyrium wird, weil sie dort täglich von aggressiven Einwanderersprossen gedemütigt werden, aber man muß eine realitätsimmune Kanzlerin in Videobotschaften gegen angebliche Diskriminierung der Peiniger quasseln hören.

So etwas bereitet Seelen Schmerz. Von ebenbürtigen verordneten Absurditäten wimmelt es, wie wir wohl wissen, auch in den Ansprüchen, Agenden und Bräuchen des Feminismus.

Und was die Widerwertigkeit dieses letzteren angeht, wird sie zur Zeit noch mit der Anmaßung vervollkommnet, mit der Feministinnen die Koexistenz von Antifeminismus und jener sorgenden Liebe zur eigenen Kultur und Zivilisation (ganz gleich zunächst, ob sich diese in vernünftigen oder abnormen Reaktionen äußert) als Indiz hinstellen wollen, das irgend etwas anderes entlarvt als den Feminismus selbst. Und zwar als ebendas, was ich neulich "Ausdruck spätabendländischer Selbstentfremdung" nannte, wobei ich ebenfalls auf die Verwicklungen mit einem marxistischen Menschenbild hinwies, das zur Entkernung des Ich und zu einer "Spannung mit Identitäten überhaupt" führte.

Gerade derlei Anmaßungen hinsichtlich des unsäglichen Dramas von Norwegen, die zeigen, daß die Geistesfolterer der Korrektheit, Feministen und andere, keinen Fußbreit von ihren politischen und kulturellen Ansprüchen zurück zu treten gedenken, läßt kaum etwas anderes in Zukunft annehmen, als deren Aufhebung.

Denn vorausgeschickt, daß die zentralen Ansichten Breiviks jene gewöhnlichen konservativen Positionen darstellen, die noch vor zwanzig Jahren in den politischen Räumen gängiger konservativer Parteien beheimatet waren, und die neuerlich in sogenannten populistischen Parteien mit großem Erfolg durch breite Zustimmung reanimiert wurden, ist die Vorstellung, diese Ansichten wirksam zu diskreditieren und wieder abzuschaffen, aussichtslos. Außer, die EU würde tatsächlich zu einer linken Hardcore-Diktatur mutieren, was angesichts der technischen, globalökonomischen und soziokulturellen Strukturen und Voraussetzungen heute nicht mehr gelingen dürfte.

Über kurz oder lang wird sich die Priestergarde der Utopisten jenem Unglauben an ihren Götzen und falschen Paradiesen gegenüber sehen, der ihre materiale Basis, die Eurowirtschaft, bereits umweht.

Daß die kommende Zeit den Klügeren dazu gereichen wird, das Fanal von Norwegen auch als das blutige Zerplatzen einer kulturpolitischen Blase zu begreifen, von Kräften aufgebläht, die weiter munter so vieler Seelen kulturelle Heimat "dekonstruieren", wäre zu wünschen.

Doch alles spricht dafür, daß bald ohnedies der Disput jenseits der Schwelle fortgeführt werden wird, jenseits derer wir auch den Tod der Politischen Korrektheit und die Wiedererstehung der Sprache aus ideologisch ungetrübtem Grund erleben werden. Etwas weniger ergriffen: Die Achtundsechziger röcheln sich nun weiter hin aus. Nach dem kulturpolitischen Un-Fall von Norwegen kann nichts bleiben wie es war. Nicht in Norwegen, nicht in Europa, nicht in der gesamten westlichen Welt. Denn allzu viele sind es, die endlich sprechen wollen - sprechen und gehört werden müssen! In einer erneuerten Demokratie mit rechts, links und Mitte. Andernfalls fände sich Norwegen in absehbarer Zeit fatal erweitert."

An alle politische Korrekten, Linken, Hoffmann und Co.:

:-)

--
"Zur Durchführung seines Zieles erachtet der Maskulismus [...] als aufrichtig und sinnvoll: [...] das ursprüngliche Anliegen einer wirklichen Gleichberechtigung beider Geschlechter." - Michail A. Savvakis

Gedanken dazu?

Thorsten, Monday, 01.08.2011, 23:05 (vor 4655 Tagen) @ Manifold

Entspricht der Text so Deiner Meinung, oder magst Du noch ein paar kritische Gedanken dazu äußern, bevor ich das mache?

Gedanken dazu?

Manifold ⌂, Monday, 01.08.2011, 23:10 (vor 4655 Tagen) @ Thorsten

Entspricht der Text so Deiner Meinung, oder magst Du noch ein paar
kritische Gedanken dazu äußern, bevor ich das mache?

Ich weiss was Besseres für dich. Mach' einen eigenen Blog auf. Du schreibst gut, kannst deinen Standpunkt verteidigen und bist männerrechtlerisch bewandert.

Und ein weiterer Blog kann die Männerrechtsbewegung immer brauchen. Schliesslich ist das ganze Thema Männerrechte und Feminismus so breit und vielschichtig, dass ein zusätzliches Blog jene Lücken etwas zu schliessen vermag, welche die bisherigen Webpräsenzen offen lassen.

Obwohl ich nicht deine Weltanschauung teile, würde ich deinen Blog verlinken, wenn du dies möchtest. Es geht schliesslich um die Sache, nicht um persönliche Eitelkeiten.

--
"Zur Durchführung seines Zieles erachtet der Maskulismus [...] als aufrichtig und sinnvoll: [...] das ursprüngliche Anliegen einer wirklichen Gleichberechtigung beider Geschlechter." - Michail A. Savvakis

Gedanken dazu?

Notburg, Tuesday, 02.08.2011, 01:33 (vor 4654 Tagen) @ Manifold

Ich weiss was Besseres für dich. Mach' einen eigenen Blog auf. Du
schreibst gut, kannst deinen Standpunkt verteidigen und bist
männerrechtlerisch bewandert.

Unterschreib ich sofort
Oder: mach ein Forum auf. Noch besser

Dialog statt Monolog

Thorsten, Tuesday, 02.08.2011, 02:27 (vor 4654 Tagen) @ Notburg
bearbeitet von Thorsten, Tuesday, 02.08.2011, 02:39

Ich weiss was Besseres für dich. Mach' einen eigenen Blog auf. Du schreibst gut, kannst deinen Standpunkt verteidigen und bist männerrechtlerisch bewandert.

Ich habe weder eine absolute Wahrheit, noch einen absoluten Standpunkt, den ich für sich alleine genommen verkünden könnte. Ich bin an einem Dialog interessiert, weil ich einen Gegenüber brauche, auf den ich Bezug nehmen und in der Wahl meiner Worte und Bilder eingehen kann.

Insofern finde ich es schade, daß Manifold sich hinter einem anderen Autor versteckt, um seinen eigenen Standpunkt zu rechtfertigen. Meiner Meinung nach hat Savvakis dieses Mal das Thema verfehlt, wenn er auch wie gewohnt mit großem Reichtum an Worten und Wissen zu glänzen weiß.

Oder: mach ein Forum auf. Noch besser

Wo siehst Du noch Bedarf zwischen dem Forum hier, dem bei .net, dem bei MANNdat und was weiß ich wieviel Foren es noch zum Thema gibt? Was fehlt denn noch, was es rechtfertigen würde, die Aufmerksamkeit der Leser und Schreiber noch weiter zu spalten?

Dialog statt Monolog

Notburg, Tuesday, 02.08.2011, 02:44 (vor 4654 Tagen) @ Thorsten

Wo siehst Du noch Bedarf zwischen dem Forum hier, dem bei .net, dem bei
MANNdat und was weiß ich wieviel Foren es noch zum Thema gibt? Was fehlt
denn noch, was es rechtfertigen würde, die Aufmerksamkeit der Leser und
Schreiber noch weiter zu spalten?

In der Wirtschaft spricht man nicht zu unrecht davon, daß Konkurrenz das Geschäft belebt. Ein neues Forum - in anderem Stil - könnte neue Leser ansprechen. Viele klagen, daß sie kein Forum haben, an das sie interessierte Leute aus ihrer Umgebung verweisen könnten. Zuviele Kröten sind zu schlucken.... manche wollen Männerrechtler sein oder werden, ohne deshalb Schwule, Ausländer, Linke, Moslems... Frauen... verachten zu müssen

Dialog statt Monolog

Thorsten, Tuesday, 02.08.2011, 03:30 (vor 4654 Tagen) @ Notburg

Viele klagen, daß sie kein Forum haben, an das sie interessierte Leute aus ihrer Umgebung verweisen könnten.

Ein Forum ist für einen Einstieg in die Thematik ohnehin nicht so geeignet, weil dort sehr vieles schon als bekannt vorausgesetzt wird.

Zuviele Kröten sind zu schlucken.... manche wollen Männerrechtler sein oder werden, ohne deshalb Schwule, Ausländer, Linke, Moslems... Frauen... verachten zu müssen

Ich kann hier ganz gut schreiben, ohne das zu müssen.

Aber andernfalls würde ich das MANNdat Forum empfehlen. Bei MANNdat gibt's auch ein gut ausgearbeitetes Programm. Und natürlich ist da auch Agens. Und dann gibt's ja auch gute Blogs, wie z.B. das FemokratieBlog.

Und ich persönlich möchte gerade lieber diskutieren, nachdenken und zum nachdenken anregen. Ein kuschelweiches Forum, in dem alle einer Meinung sind, wäre in der Hinsicht reichlich langweilig.

Dialog statt Monolog

Notburg, Tuesday, 02.08.2011, 14:27 (vor 4654 Tagen) @ Thorsten

Und ich persönlich möchte gerade lieber diskutieren, nachdenken und zum
nachdenken anregen. Ein kuschelweiches Forum, in dem alle einer Meinung
sind, wäre in der Hinsicht reichlich langweilig.

Nun - ein Männerrechtsforum würde schon mal festlegen, worum es geht :-)
Ob das langweilig ist, nur weil wir nicht gleichzeitig über Feminismus diskutieren?

War aber nur ein Vorschlag, wollte dich nicht unter Druck setzen. Bei Hoffmann habe ich aber letztens gelesen, daß offensichtlich mehrere Personen sich nicht mehr in den Foren wieder finden. Damit geht Potenzial verloren, Mitstreiter, Menschenmaterial.

Aber vielleicht meint jemand, wir sind ohnehin schon zuviele :-)

Wiederfinden und Einbringen

Thorsten, Tuesday, 02.08.2011, 15:04 (vor 4654 Tagen) @ Notburg

Nun - ein Männerrechtsforum würde schon mal festlegen, worum es geht
:-)

Ich diskutiere hier gerade über alles mögliche, nur nicht über Männerrechte.

Bei Hoffmann habe ich aber letztens gelesen, daß offensichtlich mehrere Personen sich nicht mehr in den Foren wieder finden. Damit geht Potenzial verloren, Mitstreiter, Menschenmaterial.

Ich habe mich hier auch nicht wiedergefunden in dem Sinne, daß bisher niemand anderes meine Meinung vertrat. Da hat was gefehlt. Deswegen bringe ich mich gerade ein und das scheint ganz gut zu klappen. Dagegen kann ich mit dem was "zuviel" ist, im Moment ganz gut leben, weil's mich auch selbst zum nachdenken anregt.

Damit geht Potenzial verloren, Mitstreiter, Menschenmaterial. Aber vielleicht meint jemand, wir sind ohnehin schon zuviele :-)

Ich denke, Potential geht verloren beim Abspalten und Ausgrenzen.

Dialog statt Monolog

Dummerjan, Tuesday, 02.08.2011, 23:37 (vor 4654 Tagen) @ Notburg

interessierte Leute aus ihrer Umgebung verweisen könnten. Zuviele Kröten
sind zu schlucken.... manche wollen Männerrechtler sein oder werden, ohne
deshalb Schwule, Ausländer, Linke, Moslems... Frauen... verachten zu
müssen

Du hast die Ossis vergessen. Ertappt: Gern wird vergessen, dass hier auch eine Diskriminierung, gern auch altlinker Bundesdeutscher Kreise wirkt, meinKumpel ist Sachse in München. Nicht lustig, manchmal.

Dialog statt Monolog

Manifold ⌂, Tuesday, 02.08.2011, 03:24 (vor 4654 Tagen) @ Thorsten

Schade, dass du dich nicht traust. Vielleicht später einmal.

Du könntest ja auch einfach deine Kommentare in Blogform sammeln und das dann Stück für Stück ausbauen - muss ja nicht sofort ein digitales Prunkschloss sein.

--
"Zur Durchführung seines Zieles erachtet der Maskulismus [...] als aufrichtig und sinnvoll: [...] das ursprüngliche Anliegen einer wirklichen Gleichberechtigung beider Geschlechter." - Michail A. Savvakis

Blogolog

Rainer ⌂, Tuesday, 02.08.2011, 03:31 (vor 4654 Tagen) @ Manifold

Schade, dass du dich nicht traust. Vielleicht später einmal.

Warum macht nicht einfach jeder, der etwas zu schreiben hat, einen Blog auf? Dann könnte man sich die Foren sparen. Abgeneigt wäre ich nicht!

Rainer

--
[image]
Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

Blogolog

Thorsten, Tuesday, 02.08.2011, 04:19 (vor 4654 Tagen) @ Rainer

Warum macht nicht einfach jeder, der etwas zu schreiben hat, einen Blog auf?

Nur ein geringer Teil der Nutzer liest Blogs als RSS- oder Atom-Feeds in einem Feed Reader wie GoogleReader oder FeedDemon und müsste dann zwischen einer großen Zahl von Websites hin- und herspringen. Und damit würde sich ein grosser Teil Leserschaft zwischen den Blogs aufteilen, und das wäre schade, denn auch unter einem Ausgangspost eines Autors, den man eigentlich nicht verfolgen würde, kann sich ja eine durchaus spannende Diskussion entwickeln.

Blogolog

MC Henrich ⌂, Thursday, 04.08.2011, 02:45 (vor 4652 Tagen) @ Rainer

Warum macht nicht einfach jeder, der etwas zu schreiben hat, einen Blog
auf? Dann könnte man sich die Foren sparen. Abgeneigt wäre ich nicht!

Hätte direkt was für sich. Manifold, Wolfgang Gogolin, DschinDschin schreiben schon ihre Blogs, für meins könnte ich auch Beiträge schreiben (liegt iM etwas brach) und Christine hat das Femokratieblog. "Der Maskulist" ließe sich auch als Blog vorstellen.

Dann sind da auch noch:

http://www.leifers.de/news.php
http://antifeminismus.blogspot.com
http://geschlechterdemokratie.wordpress.com
http://neuesausdemgenderuniversum.wordpress.com
http://kuckucksvater.wordpress.com
http://www.schlusslicht.blogspot.com
http://www.auxiliaris.org
http://bloganddiscussion.com/frauenhaus/
http://roger-lebien.blogspot.com
http://maennersache.blog.volksfreund.de
http://lila-pudel-blog.blogspot.com (leider lange nicht upgedatet)
http://maennlich.wordpress.com (ebenso)
http://femini-zi-smus-ade.blogspot.com (ebenso)
http://femfaq.blogspot.com
http://vaeter-und-karriere.de/blog/
http://kinderklau.blogspot.com
http://www.scilogs.de/blogs/blog/geschlechtsverwirrung
http://www.wochenendvati.de

Und natürlich die IMO besten:
Genderama
Alles Evolution

Leider tot (im Moment):
http://maskunaut.blogspot.com
http://narzistische-femokratie.blogspot.com
und Leutnant Dino.

--
Feminismus ist Beschissmus!
Maskulismus oder Schluss!
Schreibt mit auf WikiMANNia!

Blogolog

Manifold ⌂, Thursday, 04.08.2011, 11:19 (vor 4652 Tagen) @ MC Henrich

Danke für die Liste, darunter waren sogar zwei, drei, die ich noch nicht kannte.

--
"Zur Durchführung seines Zieles erachtet der Maskulismus [...] als aufrichtig und sinnvoll: [...] das ursprüngliche Anliegen einer wirklichen Gleichberechtigung beider Geschlechter." - Michail A. Savvakis

Dialog statt Monolog

Thorsten, Tuesday, 02.08.2011, 03:39 (vor 4654 Tagen) @ Manifold

Du könntest ja auch einfach deine Kommentare in Blogform sammeln und das dann Stück für Stück ausbauen - muss ja nicht sofort ein digitales Prunkschloss sein.

Was ich schreibe ist nicht für die Ewigkeit, sondern situationsbezogen. Trotzdem gebe ich mir Mühe beim Schreiben, weil das Ringen um klaren Ausdruck auch für Klarheit in meinen Gedanken sorgt.

Die ausführliche Antwort auf Savvakis muß deswegen wohl bis morgen warten.

Dialog statt Monolog

Montana, Tuesday, 02.08.2011, 14:08 (vor 4654 Tagen) @ Thorsten

Was ich schreibe ist nicht für die Ewigkeit, sondern situationsbezogen.
Trotzdem gebe ich mir Mühe beim Schreiben, weil das Ringen um klaren
Ausdruck auch für Klarheit in meinen Gedanken sorgt.

Ja, richtige Formulierungen sind durchaus nicht zu verachten und sollten in Ruhe überdacht werden. Aber leider wird dieses von nicht Introvertierten (allzu oft) nicht verstanden. Und /oder sogar, noch für eine Schwäche gehalten.

Ich sehe es so, man stellt zu einem Artikel eine unverfängliche Frage und wird daraufhin persönlich angegriffen.
Ist für mich nichts anderes, wie eine Art von feministischer Argumentation, man(n) sollte einfach darüber stehen und seine eigenen „Dinge“ machen.

(Ist aber auch der Grund warum ich in der Regel immer nur mit lese und selten etwas schreibe)

Bei der RAF war alles anders

Mus Lim ⌂, Tuesday, 02.08.2011, 04:41 (vor 4654 Tagen) @ Thorsten

Meiner Meinung nach hat Savvakis dieses Mal das Thema verfehlt, wenn er auch wie gewohnt mit großem Reichtum an Worten und Wissen zu glänzen weiß.

Dem schließe ich mich an.

Bei der RAF war alles anders, das war keine Einzelperson, sondern eine Gruppe, dazu die erste, zweite und dritte Generation, dazu eine nicht unerhebliche Anzahl an Sympatisanten und Unterstützern.

Aus einem Einzelfall Schlüsse (welcher Art auch immer) ziehen zu wollen, wird im Kaffeesatzlesen enden mit Ergebnissen, die zu nichts anderem taugen als der "Bestätigung der eigenen Meinung/Weltsicht".

Es wird immer, das liegt in der Natur des Menschen, so unappetitliche Ereignisse wie die Brandstiftung zu Möln, Hoyerswerda, den Erfurter Amoklauf, Geisterfahrer auf der Autobahn und Leute geben, die sich vor die S-Bahn werfen. Ich glaube, ich habe Jack, the Ripper vergessen und Hanibal Lector.

Solange nicht im ein bis dreiwöchigen Abstand Vergleichbares passiert, würde ich nichts drauf geben. Eine sehr unschöne Sache zwar, aber das wars.

Gegen den Alarmismus - Mus Lim

--
Mach mit! http://wikimannia.org
Im Aufbau: http://en.wikimannia.org

Dialog statt Monolog

Cardillac, Tuesday, 02.08.2011, 12:42 (vor 4654 Tagen) @ Thorsten

Meiner
Meinung nach hat Savvakis dieses Mal das Thema verfehlt, wenn er auch wie
gewohnt mit großem Reichtum an Worten und Wissen zu glänzen weiß.

Ich sehe mit Bestürzung eine Entwicklung bei Savvakis zum Propagandisten des Neokonservatismus.

Inzwischen ist es so, dass antifeministische Positionen zwar noch unter dem Verdikt politischer Korrektheit stehen und sich demzufolge noch nicht in den offiziösen Herrschaftsorganen wie Parlament, Mainstreammedien, Parteien, Rechtspflege und Sozialbürokratie wirksam artikulieren, aber das ist eigentlich auch gut so, denn es sichert ihre subversive und oppositionelle Substanz. Auf der anderen Seite ist niemand so durch politische Korrektheit mundtot gemacht und eingesperrt wie es Savvakis behauptet. Man lese einmal den von Jürgen dankenswerter Weise eingestellten Link

http://www.heise.de/tp/artikel/34/34867/1.html

und kann stundenlang in brillanten Kommentaren schwelgen, die recht deutlich machen, wie weit Feminismuskritik schon verbreitet ist und das jeder Versuch ihrer Eindämmung vergebens ist.

Die Tat des irren Norwegers aus einer unerträglich erstickenden Bevormundung durch PC zu erklären, ist niederträchtig. Was können die 75 erschossenen Jugendlichen dafür? Haben Sie etwa PC zu verantworten?

Wer übrigens die staatlich-mediale Reaktion auf linke Gewalt erforschen möchte, der lese mal bei Wikipedia zum Mescalero-Vorfall und dann reden wir weiter darüber, ob PC ein von Linken installiertes Zensursystem ist.

Dialog statt Monolog

Notburg, Tuesday, 02.08.2011, 14:25 (vor 4654 Tagen) @ Cardillac

Wer übrigens die staatlich-mediale Reaktion auf linke Gewalt erforschen
möchte, der lese mal bei Wikipedia zum Mescalero-Vorfall und dann reden
wir weiter darüber, ob PC ein von Linken installiertes Zensursystem ist.

Dazu tut sich der Staat beim Verbot der NPD seltsam schwer - während er bei kommunistischen Parteien da weniger Probleme hatte

Dialog statt Monolog

Royal Bavarian, St. Erklärbärtupfing, Tuesday, 02.08.2011, 15:13 (vor 4654 Tagen) @ Notburg

Dazu tut sich der Staat beim Verbot der NPD seltsam schwer - während er
bei kommunistischen Parteien da weniger Probleme hatte.

... der letzte Versuch, die NPD zu verbieten, scheiterte an der hohen Zahl von V-Leuten des Verfassungsschutzes, die in den Mitgliedslisten der NPD eingetragen sind. Es stellt sich daher die Frage, ob es die NPD ohne den Verfassungsschutz überhaupt gäbe.

Nichts zu danken - Royal Bavarian

Dialog statt Monolog

Notburg, Tuesday, 02.08.2011, 15:19 (vor 4654 Tagen) @ Royal Bavarian

... der letzte Versuch, die NPD zu verbieten, scheiterte an der hohen Zahl
von V-Leuten des Verfassungsschutzes, die in den Mitgliedslisten der NPD
eingetragen sind. Es stellt sich daher die Frage, ob es die NPD ohne den
Verfassungsschutz überhaupt gäbe.

Du meinst, die NPD ist eine staatliche Organisation? Interessant. Das ist ja noch schlimmer als ich dachte.
Aber sonst ist alles links, oder?

Dialog statt Monolog

Royal Bavarian, St. Fiftytupfing, Tuesday, 02.08.2011, 16:37 (vor 4654 Tagen) @ Notburg

Du meinst, die NPD ist eine staatliche Organisation?

... ungefähr halbstaatlich, wenn ich die Begründung für das Scheitern des Verbotsantrages richtig in Erinnerung habe.

Aber sonst ist alles links, oder?

... wieso "sonst"?

Fakten statt Meinung - Royal Bavarian

Dialog statt Monolog

Notburg, Tuesday, 02.08.2011, 17:37 (vor 4654 Tagen) @ Royal Bavarian

Du meinst, die NPD ist eine staatliche Organisation?
... ungefähr halbstaatlich, wenn ich die Begründung für das Scheitern
des Verbotsantrages richtig in Erinnerung habe.

Das heißt, der Staat verbietet linke Partei (kommunistische) während er selbst eine ultrarechte maßgeblich leitet.

Na, dann haben wir ja hier in Deutschland niemals so einen Anschlag wie in Norwegen zu befürchten. Political correctness wäre hierzulande nichts weiter, als das Aufbegehren der Bevölkerung, gegen den übermächtigen Staat, der rechtsfaschistisch alles untergräbt und unterwandert.

Danke für die Aufklärung. Jetzt verstehe ich alles. Hab dich bisher mißverstanden.

Wahrheit statt Propaganda

Royal Bavarian, St. Sagstwastupfing, Tuesday, 02.08.2011, 15:11 (vor 4654 Tagen) @ Cardillac

Die Tat des irren Norwegers aus einer unerträglich erstickenden
Bevormundung durch PC zu erklären, ist niederträchtig. Was können die 75
erschossenen Jugendlichen dafür? Haben Sie etwa PC zu verantworten?

... niederträchtig ist allenfalls dieser Cardillacsche Versuch der Volksverarschung. Natürlich sind die Opfer diejenigen des Täters. Auch haben sie PC nicht zu verantworten. Aber PC hat den Täter zu verantworten - und der wiederum seine Tat.

So ist´s richtig - Royal Bavarian

Wahrheit statt Propaganda

Notburg, Tuesday, 02.08.2011, 15:21 (vor 4654 Tagen) @ Royal Bavarian

haben sie PC nicht zu verantworten. Aber PC hat den Täter zu verantworten
- und der wiederum seine Tat.
So ist´s richtig - Royal Bavarian

Ich dachte "Nicht-PC" hat den Täter zu verantworten. Fällt mir schwer zu glauben, daß der Täter politisch korrekt gehandelt hat.
Oder ist "dagegen sein" schuld am "dafür handeln"
Oder sind die Maskulisten schuld an den Feministen?

Naja, Nazis sind ja auch links

Wahrheit statt Propaganda

Royal Bavarian, St. Notdurftstupfing, Tuesday, 02.08.2011, 16:33 (vor 4654 Tagen) @ Notburg

... hmm ... war ein bißchen notdürftig, die Antwort, oder?

Naja, Nazis sind ja auch links

... sehr richtig. Nazi = Nationalsozialist. Sozialisten sind Linke.

Und außerdem ...

Linke sind die ... *räusper* - Royal Bavarian

Wahrheit statt Propaganda

Notburg, Tuesday, 02.08.2011, 17:45 (vor 4654 Tagen) @ Royal Bavarian

... sehr richtig. Nazi = Nationalsozialist. Sozialisten sind
Linke.

Soweit schon klar
Und das verhindern wollen eines Extremismus ist ursächlich Schuld, wenn es schließlich einen Terroranschlag gibt. Das kapier ich jetzt auch (wobei wir uns natürlich alle hier schuldig machen für künftige feministische Terroranschläge, wir schweine)

Ich versteh nur nicht ganz, welche der Thesen von Bridingsbums oder wie der heißt so schlimm war, daß die politische korrektheit sie unbedingt verhindern wollte.
Lutschte er gerne an Knabenschwänzen?
Nudelte er gerne Katzen durch?
Obwohl, zumindest bei letzterem dürfte er doch im Internet bestimmt tausend Gesinnungsgenossen suchen und jederzeit in jeder Talkshow unterkommen (aber wehe, es ruft dann einer im Publikum "Buh", dann gibts natürlich einen Terroranschlag)
Selbst wenn man mit seiner Meinung aus jedem Forum fliegt, kann er doch immer noch ein eigenes aufbauen und andere Schlimmlinge um sich versammeln. Sowas solls doch geben, selbst für die abartigsten Ansichten. Weißt du das nicht???

Was hat ihm - mehr als einem x-beliebigen "ichschnupperegerneanfrauenhöschen-fan" - so gehindert, seine Meinung rauszuschreien, daß du ihm zubilligst, daß es einen Terroranschlag rechtfertigen würde?

Wahrheit statt Propaganda

Royal Bavarian, St. Notdurftstupfing, Tuesday, 02.08.2011, 18:17 (vor 4654 Tagen) @ Notburg

... entschuldige bitte, daß ich dich in deiner ganzen Einfalt belästigt habe, Notdurft. Es wird nicht wieder vorkommen ...

Versprochen - Royal Bavarian

Wahrheit statt Propaganda

Notburg, Tuesday, 02.08.2011, 18:20 (vor 4654 Tagen) @ Royal Bavarian

... entschuldige bitte, daß ich dich in deiner ganzen Einfalt belästigt
habe, Notdurft. Es wird nicht wieder vorkommen ...

Schade! Gerade hätte ich angefangen, dich zu kapieren. Dabei ist das alles so einfach, wenn man einen Meter weiter denkt

Versprochen - Royal Bavarian

So wie "löscht diesen Account"?

Dialog statt Monolog

WolfS, Tuesday, 02.08.2011, 18:02 (vor 4654 Tagen) @ Cardillac

Ich sehe mit Bestürzung eine Entwicklung bei Savvakis zum Propagandisten
des Neokonservatismus.

Und ich sehe mit Freude, dass sich in der Männerbewegung die Spreu vom Weizen trennt.

...ist niemand so durch
politische Korrektheit mundtot gemacht und eingesperrt wie es Savvakis
behauptet.

Die Diskurshoheit der linken Welt- und Menschenverbesserer verhindert bisher jede politische Auseinandersetzung über Fragen im Zusammenhang mit Einwanderung, indem „richtig“ und „falsch“ durch die moralischen Kategorien „gut“ und „böse“ ersetzt wurden; politische Gegner werden zu Geistesgestörten („xenophob“, „islamophob“) erklärt, wie man es aus dem real existierenden Sozialismus kennt. Die Methode ist absolut die Gleiche wie die, mit der man Feminismuskritiker zu diskreditieren versucht: diese werden zu „Frauenfeinden“ erklärt. Im Gegensatz zu Menschen mit Scheuklappen erkennt Michail Savvakis diese Zusammenhänge natürlich.

Die Tat des irren Norwegers aus einer unerträglich erstickenden
Bevormundung durch PC zu erklären, ist niederträchtig.

Unsinn. Selbstverständlich war es ohnmächtige Wut gegen einen alles reglementierenden Staat und die linke Meinungsdiktatur im Allgemeinen sowie die gezielte Überfremdung im Besonderen, die nach einem Ventil suchte. Ein monströses Sendungsbewusstsein verband sich mit enormer Gefühlskälte und leider Gottes auch mit einem beachtlichen Organisationstalent zu einer im wahrsten Sinne explosiven Mischung und schaffte so das Ventil. Natürlich ist nicht auszuschließen, dass sich der Attentäter durch verschiedene islam- und einwanderungskritische Beiträge im Netz in seiner Absicht bestätigt fühlte, die Ursache für sein brutales Vorgehen sind diese aber sicher nicht. Es ist ja auch nicht ganz auszuschließen, dass einmal ein männliches Scheidungsopfer, „abgezockt“ und als Vater „entsorgt“, als Amokläufer unterwegs ist und etwa ein Frauenhaus abfackelt. Würde sich in einem solchen Fall einer der hier anwesenden „bewegten Männer“ Asche aufs Haupt streuen und seine „frauenfeindlichen“ Forumsbeiträge als Auslöser für mögliche Tötungen erklären ?

Was können die 75
erschossenen Jugendlichen dafür? Haben Sie etwa PC zu verantworten?

Das hat niemand behauptet. Für wie dämlich hälst Du die Teilnehmer hier ?

Wolf

--
"Gewalt reicht nicht, um eine Zivilisation zu zerstören.
Jede Zivilisation stirbt an der Gleichgültigkeit
gegenüber den ihr eigentümlichen Werten, die sie begründen."
Nicolás Gómez Dávila

Dialog statt Monolog

Notburg, Tuesday, 02.08.2011, 18:24 (vor 4654 Tagen) @ WolfS

Unsinn. Selbstverständlich war es ohnmächtige Wut gegen einen alles
reglementierenden Staat und die linke Meinungsdiktatur im Allgemeinen

Sowas! Gerade hat mir jemand nahegelegt, daß der Staat total rechts ist, linke Parteien verbietet und sogar die NPD maßgeblich steuert und lenkt

Denkfehler

Loyal Bavarian, Tuesday, 02.08.2011, 18:45 (vor 4654 Tagen) @ Notburg

Sowas! Gerade hat mir jemand
nahegelegt,
daß der Staat total rechts ist, linke Parteien verbietet und sogar die NPD
maßgeblich steuert und lenkt

Die NPD ist doch links. Mensch, es wurde die Gleichung Nationalsozialist = Sozialist = Links schon oft genug in den Raum gestellt, langsam sollte man sie echt nicht mehr hinterfragen. Alles ist eigentlich Links, wenn man die PI-Sichtweise annimmt. Und wenn alles Links ist, dann ist auch alles schlecht. Und
die Nazis sind deswegen ja auch links. Und deswegen sind Linke ja auch auf ihre Art und Weise alle Nazis ! Verstanden ? Man nennt es auch die Erdingergleichung !

Und dann fragt man echt noch wo ein Norweger seine paranoiden Gedanken herbekommt ?

Denkfehler

Notburg, Tuesday, 02.08.2011, 19:06 (vor 4654 Tagen) @ Loyal Bavarian

Und dann fragt man echt noch wo ein Norweger seine paranoiden Gedanken
herbekommt ?

Ein typischer Linker halt

Denkfehler

Royal Bavarian, St. Hintertupfingfragst, Tuesday, 02.08.2011, 19:13 (vor 4654 Tagen) @ Loyal Bavarian

Die NPD ist doch links.

... richtig.

Mensch, es wurde die Gleichung Nationalsozialist =
Sozialist = Links schon oft genug in den Raum gestellt, langsam sollte man
sie echt nicht mehr hinterfragen.

... du plädierst für Scheuklappen? Komm´, erklär´s einmal noch, auch wenn du es schon tausendmal hinterfragt hast - *PRUUUST*: Wo genau ist der Fehler in der Erdingergleichung?

Und dann fragt man echt noch wo ein Norweger seine paranoiden Gedanken
herbekommt ?

... und wenn du schon dabei bist: Was genau ist an Breiviks Ausführungen paranoid?

Von Rot nach Braunrot

Gespannt wie Flitzebogen - Royal Bavarian

Denkfehler

Dummerjan, Tuesday, 02.08.2011, 23:29 (vor 4654 Tagen) @ Loyal Bavarian

Die NPD ist doch links.

Das ist diese in der Tat: Insbesondere was die Wirtschaftspolitik anbetrifft.
Die einzige Differenz zu den Linken ist die nationalistische meist Blut-und-Boden-orientierte Ausrichtung. Nicht umsonst ist der ehemalige Linksaussen Horst Mahler (RAF-Anwalt) jetzt NPD-Verteidiger aus Überzeugung.

Für das Deutschland der NS-Zeit war der SA-Chef Röhm (s. Röhm Putsch) sozusagen der "sozialistische" Flügel der NSDAP.

Will man heute nicht mehr so genau wissen...

Dialog statt Monolog

Cardillac, Tuesday, 02.08.2011, 19:56 (vor 4654 Tagen) @ WolfS

Die Diskurshoheit der linken Welt- und Menschenverbesserer verhindert
bisher jede politische Auseinandersetzung über Fragen ...

Es gibt keine linke Diskurshoheit. Seit vielen Jahren werden systematisch sozialpolitische Errungenschaften der gemäßigten, sozialdemokratischen Linken geschleift. (Arbeitslosenversicherung, Rente, Krankenversicherung, Bildung, Tariflöhne, Pazifismus bzw. Gewaltverzicht, was ist daraus geworden, in welchem Sinne hat es sich verändert?...) Die Diskurshoheit hat eine neoliberale Konkurrenzideologie. Um die Menschen gezielt zu vereinzeln hat sie sich mit ideologischen Versatzstücken der libertären politischen Bewegungen der Nach-68-er Zeit aufgeladen.

als Amokläufer unterwegs ist und etwa ein Frauenhaus abfackelt. Würde
sich in einem solchen Fall einer der hier anwesenden „bewegten Männer“
Asche aufs Haupt streuen und seine „frauenfeindlichen“ Forumsbeiträge
als Auslöser für mögliche Tötungen erklären ?

Sollte ein entsorgter und abgezockter Vater Gewalthandlungen gegen Frauenhaus, Familiengericht oder Jugendamt begehen, so hätten seine Handlungen ein nachvollziehbares Motiv. Es ist die Sprache rechtsradikaler bzw. religiös-fundamentalistischer Gewalt, unbeteiligte und völlig unschuldige Menschen zu terrorisieren und zu töten. Es gab zwischen Breivik und seinen wehrlosen Opfern keinerlei Konflikt. Die ermordeten Jugendlichen waren für das gefühlte Unglück Breiviks in keinster Weise verantwortlich. Trotzdem wurden sie geplant ermordet. Und das soll als Reaktion auf eine angeblich linke Meinungsdiktatur diskussionsfähig sein? Erklär das doch bitte mal den Eltern der ermordeten Kinder.

Dialog statt Monolog

Dummerjan, Tuesday, 02.08.2011, 23:34 (vor 4654 Tagen) @ Thorsten

Ich habe weder eine absolute Wahrheit, noch einen absoluten Standpunkt,
den ich für sich alleine genommen verkünden könnte. Ich bin an einem
Dialog interessiert, weil ich einen Gegenüber brauche, auf den ich Bezug
nehmen und in der Wahl meiner Worte und Bilder eingehen kann.

Das ist diskursivistischer Femi-Scheiss. Sorry.

Es gibt schlicht keine "relative" Wahrheit in dem von Dir verwendeten Sinn, dass jeder seine "eigene" Wahrheit hätte. Wenn es nämlich so wäre, würdest DU die ganze Zeit nur mit Dir selbst kommunizieren. Kommunikation mit "anderen" wäre gar nicht möglich. Da dies jedoch möglich ist, existiert eine interpersonell und außerpersonell existierende Wahrheit. Diese bezeichnet man dann gemeinhin als "objektiv" oder "absolut".

Dummerjan und die absolute Wahrheit

Thorsten, Wednesday, 03.08.2011, 00:22 (vor 4653 Tagen) @ Dummerjan

Da dies jedoch möglich ist, existiert eine interpersonell und außerpersonell existierende Wahrheit. Diese bezeichnet man dann gemeinhin als "objektiv" oder "absolut".

Und kannst Du uns die bei Gelegenheit einmal vollständig und umfassend erklären, die absolute Wahrheit? Nur zu, nimm' Dir ruhig Zeit! Und keine Sorge, wir helfen Dir gerne, wenn Du dabei etwas auslassen solltest.

"Du Antworten" sind, äh, unseriös [kt]

Rainer ⌂, Wednesday, 03.08.2011, 02:37 (vor 4653 Tagen) @ Thorsten

- kein Text -

--
[image]
Kazet heißt nach GULAG jetzt Guantánamo

META: Antworten und Seriosität

Thorsten, Wednesday, 03.08.2011, 03:54 (vor 4653 Tagen) @ Rainer
bearbeitet von Thorsten, Wednesday, 03.08.2011, 04:13

Wenn meine "Du Antwort" an Dummerjan der Seriosität dieses Forums und seines Umgangstons geschadet haben sollte, dann tut mir das leid. Ich selbst empfinde mich dagegen durch diese Antwort nicht als weniger seriös. In Anbetracht der Tatsache, daß Dummerjan mein offenes und ehrliches Bekenntnis, nicht im Besitz einer absoluten Wahrheit zu sein, sondern Wahrheiten im Dialog zu finden, nicht gerade zimperlich als "diskursivistischen Femi-Scheiss" abgetan hat, war meine "Du Antwort" für mich eine effiziente und effektive, wenn auch hemdsärmlige Art und Weise, Dummerjan den Unterschied zwischen subjektiver und objektiver (absoluter) Wahrheit am eigenen Leib zu erfahren zu lassen, anstatt ihn als abstrakte Theorie zu diskutieren.

Und: Rainer, Du bist der Chef hier. Du hast meine Email, und wenn Du mir hinter (oder auch vor) den Kulissen etwas sagen möchtest, kannst Du das jederzeit gerne tun.

Dummerjan und die absolute Wahrheit

Dummerjan, Wednesday, 03.08.2011, 12:05 (vor 4653 Tagen) @ Thorsten

Und kannst Du uns die bei Gelegenheit einmal vollständig und umfassend
erklären, die absolute Wahrheit?

Nur zu, nimm' Dir ruhig Zeit! Und keine

Sorge, wir helfen Dir gerne, wenn Du dabei etwas auslassen solltest.

Dies ist nicht die Art eine Sachdiskussion zu führen, denn Du gehst auf der Metaebene in eine Diskussion gegen meinen Nick als Person.

Wenn Du zur Sachebene zurückkehrst können wir gern über die angesprochenen Erkenntnistheoretischen Fragen (um solche handelt es sich ja hier) sprechen, und dann noch einmal auf den Topos der Diskussion zurückkehren.

Eine Diskussionsführung die ironisierend und abwertend gegen mich bzw meinen Nick geht, ohne selbst argumentativ in der Sache zu sein (m.a.w. beschimpf mich ruhig, solange die Sachfrage behandelt wird), werde ich nicht durch meine Teilnahme aufwerten.

Es bleibt die Hoffnung, dass Du merkst, dass DU selbst das Gift verspritzt, welches Du bei anderen monierst. Allenfalls fühle ich mich durch diese Reaktion insofern geehrt, als ich offensichtlich Deine geistigen Kapazitäten derart überschritten habe, dass DU nur ironisierend und gönnerhaft, nicht jedoch in der Sache argumentativ reagieren kannst.

Entschuldigung

Thorsten, Wednesday, 03.08.2011, 13:30 (vor 4653 Tagen) @ Dummerjan
bearbeitet von Thorsten, Wednesday, 03.08.2011, 13:33

Entschuldigung.

Mit meiner Betreffszeile bin ich zu weit gegangen und der Versuchung zu einem Witz auf Kosten Deines Nicks erlegen, der in der Tat nichts zur Diskussion beiträgt.

Es bleibt die Hoffnung, dass Du merkst, dass DU selbst das Gift verspritztt, welches Du bei anderen monierst.

Das Gift der Abgrenzung war an dieser Stelle (m)ein Fehler, denn es gibt noch Potential in unserer Diskussion.

Allenfalls fühle ich mich durch diese Reaktion insofern geehrt, als ich offensichtlich Deine geistigen Kapazitäten derart überschritten habe, dass DU nur ironisierend und gönnerhaft, nicht jedoch in der Sache argumentativ reagieren kannst.

Nachdem das über den Betreff meines vorangegangen Postings gesagt ist, bleibt mir die Hoffung, daß Du dennoch aus dem Text meines Postings Rückschlüsse über Deine geistigen Kapazitäten in Bezug auf der Erfassen und Formulieren einer absoluten und objektiven Wahrheit ziehen konntest.

Auf absolute, individuelle und kollektive Wahrheiten werde ich später unter dem Posting Annäherungslösungen weiter eingehen.

Savvakis zum Breivik-Anschlag, LESENSWERT!!

Garfield, Tuesday, 02.08.2011, 16:29 (vor 4654 Tagen) @ Manifold

Hallo Manifold!

Ich hoffe nur, daß jetzt niemand auf die Idee kommt, daß es noch viel mehr solcher Untaten mit noch viel mehr Opfern geben muß, damit endlich die erhoffte Massenbewegung gegen "rechts" und für den Multikulti-Kult entsteht...

Freundliche Grüße
von Garfield

Savvakis zum Breivik-Anschlag, LESENSWERT!!

Loyal Bavarian, Tuesday, 02.08.2011, 17:22 (vor 4654 Tagen) @ Garfield

Ich hoffe nur, daß jetzt niemand auf die Idee kommt, daß es noch viel
mehr solcher Untaten mit noch viel mehr Opfern geben muß, damit endlich
die erhoffte Massenbewegung gegen "rechts" und für den Multikulti-Kult
entsteht...

In dieser Szene gibt es so viele denen ich sowas zutrauen würde. Schau doch einfach mal im anderen Gelben. Die ticken doch genauso.

Quo vadis, Savvakis?

Thorsten, Tuesday, 02.08.2011, 19:13 (vor 4654 Tagen) @ Manifold
bearbeitet von Thorsten, Tuesday, 02.08.2011, 19:29

Savvakis galt mir als ein Autor mit umfassender Belesenheit und einem profundem Wissen in Geschichte, Kultur und Sprache. Gerne bin ich ihm daher bisher in seinen Ausführungen gefolgt, weil sie mich oft in geistiges Neuland geführt haben. Umso irritierter bin ich dieses Mal, als die Reise nun in Gebiete führt, in dem ich mich schon ein klein wenig auskenne.

und sobald ich dem ausnehmenden Ereignis nach der anfänglichen Irritation erste Worte angedeihen lassen konnte, ...

Laßt mich raten. Die anfängliche Irritation bestand darin, daß die Tat dieses Mal dem eigenen Lager näher stand als dem Islam.

... gehörte zu diesen auch der Satz: "Dieser Mann wollte sprechen, er wollte sich und seinen Ansichten auf die grauenvoll kalkulierte Weise Aufmerksamkeit verschaffen, er wollte gehört werden."

Und heute wissen wir auch, was er uns mitteilen wollte. Er wollte uns auf die Neuerscheinung seines 1500-seitigen Taschenbuches zum Thema Bombenbau und Bürgerkrieg hinweisen. Die ideologischen Grundlagen, die er dafür heranzieht, die sind tatsächlich dermaßen verboten und unterdrückt, daß er sie sich quer durchs Internet zusammenkopieren konnte.

Gerade nun die Methode Politische Korrektheit, die durch Okkupation der Schaltstelle Sprache das Individuum zu der Schizoidität nötigt, sich über zwei widersprüchliche Ausgaben seiner selbst zu verstehen und zu äußern,

Nun ist es natürlich richtig, daß das Verbot, eine Situation zu benennen ein wesentliches Element von Doppelbindungen darstellt, die zur Psychose führen können.

Man mag erleben, wie den eigenen Kindern der Schulgang zum Martyrium wird, weil sie dort täglich von aggressiven Einwanderersprossen gedemütigt werden, aber man muß eine realitätsimmune Kanzlerin in Videobotschaften gegen angebliche Diskriminierung der Peiniger quasseln hören.

Und genau diese Doppelbindung liegt hier eben nicht vor, denn es ist möglich, die Situation zu benennen und die Kanzlerin als realitätsimmun zu bezeichnen. Daß man damit nicht auf universelle Zustimmung stößt, das ist eine andere Sache. Man darf eine Menge sagen, aber es muß die anderen noch lange nicht überzeugen, und ja, da ist es schon mal möglich, daß man mit seiner Sicht alleine dasteht.

Gerade jemand wie Savvakis müßte eigentlich wissen, daß das einzige, was die "Kulturmarxisten" erfunden haben, der Ausdruck "Politische Korrektheit" ist. Denn Dinge, die nicht ausgesprochen werden durften, weil sie die Lehre und Werte des Systems in Frage stellen, hat es schon zu allen Zeiten gegeben. Für die katholische Kirche waren das die Häretiker und Ketzer, die Nationalisten bezeichnen ihre Gegner als Vaterlandsverräter, und in der McCarthy-Ära waren das alle suspekt, die sich irgendwie nicht weit genug vom Kommunismus distanzierten.

Das Spektrum der Meinungen, die man heute vertreten kann, scheint mir äußerst breit. Engstirnig und herdenartig verhalten sich jedoch die Menschen, die Angst davor haben, sich eine eigene Meinung bilden und diese verteidigen zu müssen. Auch das war schon immer so, und irgendjemand wird sich immer von der Mehrheitsmeinung ausgegrenzt fühlen. Dafür konnten sich Minderheiten noch nie so leicht organisieren und in ihrer Weltsicht bestätigen wie heute.

Denn vorausgeschickt, daß die zentralen Ansichten Breiviks jene gewöhnlichen konservativen Positionen darstellen, die noch vor zwanzig Jahren in den politischen Räumen gängiger konservativer Parteien beheimatet waren, und die neuerlich in sogenannten populistischen Parteien mit großem Erfolg durch breite Zustimmung reanimiert wurden,

Wäre es denn da nicht besser, wenn die konservativen Parteien einmal einen Blick auf Ihre eigene Rückgratlosigkeit und Unfähigkeit, außer der Kritik auch überzeugende Lösungen anzubieten, werfen würden, anstatt die Schuld für ihr eigenes Aufgeben von Positionen und Lösungen dem politischen Gegner in die Schuhe zu schieben? Oder haben die intelligenteren Konservativen damals erkannt, daß es für ihre alten Positionen keine vernünftigen Lösungen gab und deswegen das Feld den Populisten überlassen?

Daß die kommende Zeit den Klügeren dazu gereichen wird, das Fanal von Norwegen auch als das blutige Zerplatzen einer kulturpolitischen Blase zu begreifen, von Kräften aufgebläht, die weiter munter so vieler Seelen kulturelle Heimat "dekonstruieren", wäre zu wünschen.

Jeder Terrorist wünscht sich, mit seinem Fanal etwas zu verändern. Das einzige, was ihnen in der Regel gelingt, ist zu polarisieren und die Fronten zu verhärten.

Nach dem kulturpolitischen Un-Fall von Norwegen kann nichts bleiben wie es war.

Ein "kulturpolitischen Un-Fall", das ist der geilste Euphemismus für einen Terroranschlag, den ich je gehört habe! ;-)

Denn allzu viele sind es, die endlich sprechen wollen - sprechen und gehört werden müssen!

Jeder soll sprechen und sagen was er will, aber wen ich dann für voll nehme und wem ich meine Aufmerksamkeit schenke, das bestimme immer noch ich. Das ist der Begriff von (Meinungs-)Freiheit, die ich zu verteidigen bereit bin.

Andernfalls fände sich Norwegen in absehbarer Zeit fatal erweitert.

Und nachdem Savvakis in seinem Artikel äußert eloquent die Täter- und Opferrollen vertauscht und die Schuld dem bösen Kulturmarxismus zugeschrieben hat, darf er sich vielleicht darauf freuen, in einem solchen Fall als Autor nicht mehr übergangen, sondern ebenfalls in ein Manifest aufgenommen zu werden.

Möge uns das erspart bleiben!

Quo vadis, Savvakis?

Dummerjan, Tuesday, 02.08.2011, 19:36 (vor 4654 Tagen) @ Thorsten

Möge uns das erspart bleiben!

Diese Schlussfolgerung ist ausserordentlich bösartig und denunzierend. Ich für meinen Teil bestehe auf der Differenzierung die in Savvakis' Anmerkungen zum Ausdruck kommen. Diese Fähigkeit zur Differenzierung ist es, die den Unterschied ausmachen zwischen Populismus und Nicht-Populismus. Zu jeder Interpretation gibt es ein Wenn und ein Aber.

Ein zentrales Element ist die Unmöglichkeit sich kritisch und differenziert Gehör zu verschaffen, sofern man nicht den ausgetretenen Pfaden veröffentlichter Meinung folgt. Und die Darstellungen zu Breivik sind erstaunlich einhellig in der öffentlichen Meinungsführerschaft.

Ansonsten zu Marx usw: Man mach sich doch bitte klar, dass man bei Marx stets das Primat einer objektiv existierenden Welt zu berücksichtigen hat (s. Feuerbach-Thesen usw.). Diesen Pfad hat die derzeit "herrschende" Linke verlassen und taumelt statt dessen in einen wirren und unbestimmten Begriffslabyrinth herum. Wirklichkeit ist jedoch keine Frage der Begriffe sondern der Fakten.

Wie wäre das mit: Breivik ist ein sozial schwerstens gestörter Täter. Weder ist er Repräsentant noch Ausdruck einer politischen Meinung. Ups, da hat man plötzlich nix mehr zu denunzieren.

Quo vadis, Savvakis?

Thorsten, Tuesday, 02.08.2011, 20:00 (vor 4654 Tagen) @ Dummerjan

Diese Schlussfolgerung ist ausserordentlich bösartig und denunzierend.

Besonders lieb war meine Schlußfolgerung bestimmt nicht gemeint. Jedoch denunzierend im Sinne von beschuldigend kann sie nach Deiner Logik wohl kaum sein, ...

Ich für meinen Teil bestehe auf der Differenzierung die in Savvakis' Anmerkungen zum Ausdruck kommen.

... denn wenn auf die von Breivik zitierten Autoren irgendeine Schuld fallen würde, dann wäre Savvakis selbst in der von Dir ja wahrgenommen Differenzierung in seinen Anmerkungen bestimmt auch darauf eingegangen.

Ein zentrales Element ist die Unmöglichkeit sich kritisch und differenziert Gehör zu verschaffen, sofern man nicht den ausgetretenen Pfaden veröffentlichter Meinung folgt.

Und wann war das denn jemals anders? Jeder hat die Wahl, sich einer Meinung anzuschließen, oder sich eine eigene zu bilden und andere davon zu überzeugen. Ersters ist bequemer als letzteres, und das führt zu stabilen Mehrheitsmeinungen.

Wie wäre das mit: Breivik ist ein sozial schwerstens gestörter Täter. Weder ist er Repräsentant noch Ausdruck einer politischen Meinung.

So kann man das natürlich sehen. Savvakis tut es wohl nicht, sonst würde er nicht vor dem nächsten Anschlag warnen, für den Fall daß die Politische Korrektheit weiter aufrecht erhalten wird.

Sehr gut

Mitleser, Tuesday, 02.08.2011, 20:11 (vor 4654 Tagen) @ Thorsten

Deine Beiträge sind seit einer "gefühlten Ewigkeit" ein Lichtblick in diesem Forum. Bestens argumentierend, spricht aus ihnen die Distanziertheit, die einer tatsächlichen Diskussion dienlich wäre. - Aus eben diesem Grund wirst du hier nichts erreichen. Du wirst ein paar weitere interessante Beiträge schreiben (die ich sehr gerne lesen werde), bevor du feststellen musst, dass diese Foren nicht der Diskussion, sondern der gegenseitigen Bestätigung der eigenen Weltsicht dienen, die es vor allem gegen relativierende Argumente mit aller Macht zu verteidigen gilt. Ich hoffe, dass du rechtzeitig einen Ort findest, an dem dein Engagement sinnvoll ist, statt dich hier aufzureiben. Wie dem auch sei, danke für deine Beiträge und die unabhängigen Positionen. Einer der wenigen Hoffnungsstrahlen in der geistigen Ödnis der Klischeehaftigkeiten.

Quo vadis, Savvakis?

Dummerjan, Tuesday, 02.08.2011, 23:20 (vor 4654 Tagen) @ Thorsten

Und wann war das denn jemals anders? Jeder hat die Wahl, sich einer
Meinung anzuschließen, oder sich eine eigene zu bilden und andere davon zu
überzeugen. Ersters ist bequemer als letzteres, und das führt zu stabilen
Mehrheitsmeinungen.

Mehrheitsmeinungen können weder die Schwerkraft aufheben noch pi=3 setzen. Wenn es um Mehrheitsmeinungen ginge wäre die erde noch immer eine Scheibe, die Sonne drehte sich um die Erde.

Wie das Beispiel Sarrazin zeigte: Man kann noch nicht einmal Fakten rezitieren ohne gleich als Rassist oder sonstwas abgestempelt zu werden.

Geh mal hin und sage, daß Frauen ein 10 % höheres Einkommen als Männer haben.
Dabei ist das ein einfach beim Destatis zu überprüfender Fakt. (Haben sie tatsächlich - es gibt nämlich noch andere Einkommen als Lohn).

Annäherungslösungen

Thorsten, Tuesday, 02.08.2011, 23:54 (vor 4653 Tagen) @ Dummerjan
bearbeitet von Thorsten, Wednesday, 03.08.2011, 00:02

Mehrheitsmeinungen können weder die Schwerkraft aufheben noch pi=3 setzen. Wenn es um Mehrheitsmeinungen ginge wäre die erde noch immer eine Scheibe, die Sonne drehte sich um die Erde.

Mehrheitsmeinungen repräsentieren den kleinsten gemeinsamen Nenner der Mehrheit und stellen eine Annäherung dar, die mit großer Wahrscheinlichkeit falsch ist. Absolut gesehen. Und die absolute Wahrheit ist so komplex, daß kein Mensch sie aussprechen kann. Und das ist keine philosophische Klugscheißerei, die Zahl der Neuronen im menschlichen Gehirn reicht schlicht nicht dafür aus, um sie komplett zu erfassen.

Deswegen arbeiten wir mit Vereinfachungen und Modellen, die gut genug sind. Ein Kartograph bildet die Erde Karte für Karte als Scheibe ab. Der Globus stellt sie oft als einfache Kugel dar und das genaueste Modell ist ein Ellipsoid mit ziemlich vielen Dellen, auch Geoid genannt. Und während 3 als Annährung für pi etwas grob ist, reicht es bereits, um etwas schnell im Kopf zu überschlagen, und kein Mensch rechnet mit allen Stellen von pi, weil er sie schlicht nicht kennt.

Und so wie einige hier denken und argumentieren, ist die Erde ein Quadrat und PI der Nabel ihrer Welt.

Annäherungslösungen

Dummerjan, Wednesday, 03.08.2011, 12:14 (vor 4653 Tagen) @ Thorsten

Mehrheitsmeinungen repräsentieren den kleinsten gemeinsamen Nenner der
Mehrheit und stellen eine Annäherung dar, die mit großer
Wahrscheinlichkeit falsch ist.

Bitte worüber sprechen wir hier? Dass die Mehrheit die Mehrheitsmeinung vertritt?

Absolut gesehen. Und die absolute Wahrheit ist so komplex, daß kein Mensch
sie aussprechen kann. Und das ist keine philosophische Klugscheißerei, die
Zahl der Neuronen im menschlichen Gehirn reicht schlicht nicht dafür aus,
um sie komplett zu erfassen.

Dies ist Deine Auffassung. Diese wird gemeinhin einsortiert im Schubfach Platonismus.

Deswegen arbeiten wir mit Vereinfachungen und Modellen, die gut genug
sind. Ein Kartograph bildet die Erde Karte für Karte als Scheibe ab. Der
Globus stellt sie oft als einfache Kugel dar und das genaueste Modell ist
ein Ellipsoid mit ziemlich vielen Dellen, auch Geoid
genannt. Und während 3 als Annährung für pi etwas grob ist, reicht es
bereits, um etwas schnell im Kopf zu überschlagen, und kein Mensch rechnet
mit allen Stellen von pi, weil er sie schlicht nicht kennt.

D'accord. Aber, pi ist eine wohldefinierte Zahl, auch ohne dass wir alle Stellen kennen. Wir nehmen für das "Praktische" soviele Stellen, wie wir brauchen um sachgemäße Ergebnisse zu erzielen. Andererseits wäre 10 eine Annäherung von pi die für so ziemlich alle praktischen Zwecke sinnlos ist.
Und genauso verhält es sich eben mit der Argumentation zur Frage, welche Rolle bestimmte Argumentationen für die Tat Breiviks bestimmend war. Irgendwie waren diese sicher ein Einfluss. Aber mir erscheint die Argumentation, dass die Tat ein Mittel war sich Gehör zu verschaffen in einer Welt in der manche nicht hören wollen durchaus plausibler und weniger weit hergeholt, vielleicht weil ich dies auch so erlebe.

Und so wie einige hier denken und argumentieren, ist die Erde ein Quadrat
und PI der Nabel ihrer Welt.

Diese Metapher ist so schräg, dass diese schon wieder schön ist.

Annäherungslösungen

Thorsten, Wednesday, 03.08.2011, 17:34 (vor 4653 Tagen) @ Dummerjan
bearbeitet von Thorsten, Wednesday, 03.08.2011, 17:47

Bitte worüber sprechen wir hier? Dass die Mehrheit die Mehrheitsmeinung
vertritt?

Wir sprechen hier darüber, daß jede Wahrheit, die wir aussprechen können, nur ein Modell, eine Annäherung und dazu noch ein kleiner Ausschnitt von der absoluten Wahrheit und Realität sein kann.

Und davon, daß der kleinste gemeinsame Nenner von vielen individuellen Wahrheiten, der in einer kollektiven Wahrheit, oder Mehrheitsmeinung, zum Ausdruck kommt, stark vereinfachend sein muß, um etwas zu formulieren, das alle unter einen Hut bringt und von allen verstanden wird. Deswegen haben wir Ideale, wie "Sicherheit", "Freundschaft", "Gleichheit", "Sauberkeit" (zumindest im Schwabenland ;-) und natürlich "Liebe", das höchste von allen. Aber wenn ich hier anfange von Liebe zu schwafeln, dann klinge ich wie beim therapeutischen Stuhlkreis mit Kamillentee.

Thorsten: die Zahl der Neuronen im menschlichen Gehirn reicht schlicht nicht dafür aus, um sie komplett zu erfassen.
Dies ist Deine Auffassung. Diese wird gemeinhin einsortiert im Schubfach Platonismus.

In die Schublade des Platonismus steckst Du mich ganz bestimmt nicht. Du denkst wahrscheinlich an Platons Höhlengleichnis. Und letzteres passt auf seine Art ganz gut hierher. ;-) Aber was mich von Platon unterscheidet, ist daß ich nicht an die Existenz von idealen und abstrakten Objekten und Formen unabhängig vom menschlichen Denken glaube. Ich halte sie für menschliche Modelle, die uns helfen, die Realität auf ein für uns begreifliches Maß zu vereinfachen. Und ich glaube, es gibt keine einfachere und vollständigere Beschreibung für die Realität, als die Realität selbst. Dafür gibt bestimmt auch schon eine Schublade, aber deren Name ist mir gerade weder geläufig, noch wichtig.

Doch es gibt nützliche Modelle von der Realität, wie zum Beispiel die Newtonsche Mechanik, die uns durch die industrielle Revolution begleitet hat und die Relativitäts- und Quantentheorie, mit der wir heute darüber hinausarbeiten. Für unsere Alltagsprobleme ist der gute alte Newton immer noch gut genug, und sein Model hat auch den Vorteil, für die meisten Menschen verständlich zu sein. Aber die absolute Wahrheit ist keines von alledem.

D'accord. Aber, pi ist eine wohldefinierte Zahl, auch ohne dass wir alle Stellen kennen.

Man kann natürlich alle möglichen mathematischen Konstanten definieren als idealisierte Annäherung an die Realität. Das ist für unsere Ingenieure überaus wichtig. Aber: So wie die Welt eben keine Kugel, sondern ein Geoid ist, ist auch kein Kreis in der realen Welt absolut perfekt, und deswegen kann man auch sagen pi existiere nicht in der Natur, sondern nur als idealer Grenzwert bei idealen Kreisen, und da sind wir schon wieder auf dem Weg zu Platon.

Und sobald es zu Fragen des menschlichen Zusammenlebens kommt, wo es schon ganz trivial angefangen um subjektive Befindlichkeiten wie "ab wann ist der Nachbar zu laut" und "ab wann ist das Treppenhaus zu schmutzig" geht, gibt es eben (außer absoluten und unerreichbaren) Wahrheiten nur Wahrheiten, die verschiedene Parteien (jetzt nicht im politischen Sinne) miteinander ausmachen. Es gibt kein absolut gerechtes Gehalt, es gibt das, was verhandelt wird. Und weil individuelles Verhandeln eine Unmenge an Zeit und Ressourcen verbrauchen würde, gibt es kollektive Tarifverhandlungen, und geschriebene Gesetze und überlieferte soziale Normen, die unser Zusammenleben regeln.

Nur: Nichts davon ist absolut. Jede Gruppe hat zunächst ihrer eigenen Normen. Und ich sehe klar und deutlich, daß es einen riesigen Streß und Konflikt verursachen muß, wenn man in einer schwäbischen Kleinstadt der lokalen Bevölkerung ein Asylbewerberwohnheim direkt vor die Nase pflanzt. Genauso wie es zu Streß und Konflikten führen muß, wenn sich die deutschen Immigranten in einer Schweizer Großstadt auf Grund der Sprache wie zu Hause fühlen und nicht auf die Unterschiede achten. Und nicht nur deutsche Urlauber sorgen im Ausland für Situationen die irgendwo zwischen "lustig", "peinlich" und "nur noch lästig" rangieren.

Es hilft dabei ungemein, wenn man sich der Situation bewußt ist und auf den anderen offen und mit Humor für die zu erwartenden Mißverständnisse zugehen kann. (Intellektuelle) Energie kostet es uns aber in jedem Fall, uns an eine neue, ungewohnte Situation anzupassen, der eine hat davon mehr, der andere weniger, aber jeder hat irgendwo seine individuelle Grenze, wo's genug ist mit dem Neuen.

Auf der anderen Seite gibt es natürlich die Lust auf Neues und Abwechslung, und durch zuviel Homogenität in einer Gruppe entsteht das, was man als spießiges Kleinbürgertum, kleingeistige Enge oder den typischen Kleintierzüchterverein bezeichnen könnte. Sorry, falls hier Kleintierzüchter mitlesen sollten, ich weiß das ist ein Klischee, Ihr seid nicht alle so.

Wie man das richtige Maß an Vielfalt und neuen Impulsen herstellen kann, und ob wir die Art von Einwanderern haben, die diese mitbringen, und wie man bei aller kulturellen Vielfalt verhindern kann, daß sich verschiedene Gruppen gegenseitig auf die Füße treten oder anderweitig in Konflikte verwickelt werden, das sind äußerst komplexe Fragen, auf die die "Habt-Euch-doch-alle-lieb-Gutmenschen" leider nur wenig praktikable Antworten parat haben. Auch das ist mir schmerzlich bewußt, aber an Kritik daran mangelt es hier ja nun wirklich nicht. Und was mich stört ist nicht die Kritik, sondern die Kurzsichtigkeit, die in der Wut verharrt und die Kritik um ihrer selbst willen übt und auch keine praktikablen Lösungsvorschläge zu Stande bringt, weil sie die Gegenseite lieber als raffiniert und böswillig, anstelle von als im Grunde gutwillig und hilflos überfordert darstellt.

Und das ist es eben: Sobald die Welt um uns herum zu komplex wird, um mit unseren einfachen Vorstellungen und Modellen bewältigt zu werden, vereinfachen wir, lassen wir den Rollladen runter, und grenzen das Unverstandene aus. Das ist menschlich. Und das geht mir beim Diskutieren hier genauso, ich habe zwar gerade etwas Zeit dafür, aber sowohl die als auch meine Geduld sind begrenzt, so daß ich mich gegen manches hier sehr klar abgrenzen muß.

Und genauso verhält es sich eben mit der Argumentation zur Frage, welche
Rolle bestimmte Argumentationen für die Tat Breiviks bestimmend war.

Es spielten eben ein ganze Reihe von Faktoren eine Rolle dabei. Breivik ist ein Mensch, der alle möglichen Impulse und Mittel aus seiner Umwelt aufgenommen hat und nach besten Wissen und Gewissen kombiniert hat. Und das meine ich ohne jegliche Ironie. Breivik ist für mich kein Irrer, nur einer, der mit den besten Absichten klare Grenzen ziehen wollte und dafür über Leichen ging.

Aber mir erscheint die Argumentation, dass die Tat ein Mittel war sich Gehör zu verschaffen in einer Welt in der manche nicht hören wollen durchaus plausibler und weniger weit hergeholt, vielleicht weil ich dies auch so erlebe.

Und weißt Du was? Da bin ich vollkommen einig mit Dir. Denn welcher Terrorist möchte sich nicht Gehör verschaffen und Aufmerksamkeit für seine Sache erregen?

Natürlich war die Politische Korrektheit ein Faktor von vielen, die zur Motivation und Möglichkeit der Tat beigetragen haben. Und ich finde es auch gut, sich Gedanken über die Konsequenzen des Ausgrenzens von Menschen oder Meinungen zu machen. Gerade aus der Feder von Savvakis hätte das ein verdammt guter Artikel werden können. Aber was er hier geliefert hat ist dermaßen einseitig und eindimensional, daß es zwar gut als Munition in der rhetorischen Schlacht zwischen den Lagern taugt, aber kaum beim Finden eines Auswegs und einer Lösung helfen wird.

Thorsten: Und so wie einige hier denken und argumentieren, ist die Erde ein Quadrat und PI der Nabel ihrer Welt.
Diese Metapher ist so schräg, dass diese schon wieder schön ist.

Und damit bringt sie ganz gut zum Ausdruck, wie ich manches hier empfinde. ;-)

Da vadert Savvakis!

Royal Bavarian, St. Michailstupfing, Tuesday, 02.08.2011, 19:57 (vor 4654 Tagen) @ Thorsten

Savvakis galt mir als ein Autor mit umfassender Belesenheit und einem
profundem Wissen in Geschichte, Kultur und Sprache.

... schön, daß das unabhängig von der Frage, als was er dir galt, immer noch gilt. Seine Belesenheit hängt nun wahrlich nicht an Deiner Einschätzung.

Umso irritierter bin ich dieses Mal, als die Reise
nun in Gebiete führt, in dem ich mich schon ein klein wenig auskenne.

... oha, du bist also ein klein wenig belesen? Das sollte für ein Urteil ausreichen.

Laßt mich raten.

... wärst du so belesen wie Savakis, müßtest du dich nicht aufs Raten verlegen. Kein bißchen!

Die anfängliche Irritation bestand darin, daß die Tat
dieses Mal dem eigenen Lager näher stand als dem Islam.

... Michail ist Einzelgänger und läßt sich ungern von ein bißchen Belesenen in ein Lager einsperren.

Michail:

"Dieser Mann wollte sprechen, er
wollte sich und seinen Ansichten auf die grauenvoll kalkulierte Weise
Aufmerksamkeit verschaffen, er wollte gehört werden."

... kein Zweifel.

Und heute wissen wir auch, was er uns mitteilen wollte. Er wollte uns auf
die Neuerscheinung seines 1500-seitigen Taschenbuches zum Thema Bombenbau
und Bürgerkrieg hinweisen.

... bei dem Thema scheinst du allerdings nicht ein bißchen belesen zu sein, sondern gar nicht.

Die ideologischen Grundlagen, die er dafür
heranzieht,

... er zieht keine ideologischen Grundlagen heran, weil er kein Grundlagenzüchter gewesen ist. Er verdammt welche.

die sind tatsächlich dermaßen verboten und unterdrückt, daß
er sie sich quer durchs Internet zusammenkopieren konnte.

... yep. Aus Zeitungsartikeln und Fernsehberichten wohl kaum. Warum also aus dem Internet?

Nun ist es natürlich richtig, daß das Verbot, eine Situation zu benennen
ein wesentliches Element von Doppelbindungen darstellt, die zur Psychose
führen können.

... beruhigend, daß sich die Wissenschaft diesbezüglich nicht gegen dein bißchen Belesenheit gestellt hat. Sie hätte womöglich den Kürzeren gezogen.

Und genau diese Doppelbindung liegt hier eben nicht vor, denn es ist
möglich, die Situation zu benennen und die Kanzlerin als realitätsimmun
zu bezeichnen.

... was die Kanzlerin nicht weiter stören wird.

Daß man damit nicht auf universelle Zustimmung stößt, das
ist eine andere Sache. Man darf eine Menge sagen, aber es muß die anderen
noch lange nicht überzeugen, und ja, da ist es schon mal möglich, daß
man mit seiner Sicht alleine dasteht.

... hmm, das Dumme ist jetzt: Breivik stand mit seiner Sicht der Dinge bei weitem nicht alleine da! Er verkörpert einen Extremismus, den das schlaue Schweinchen Dick, seines Zeichens SPD-Chef, bereits als "bis in die Mitte der Gesellschaft vorgedrungen" bezeichnet. Wir gehen schlimmen Zeiten entgegen! Es wird noch so weit kommen, daß sich 99% der Bevölkerung von 1% Klugscheißer als Extremisten bezeichnen lassen müssen! Und die Klugscheißer werden absolut unfehlbar sein! Ganz so, wie das schlaue Schweinchen Dick heute schon.

Gerade jemand wie Savvakis müßte eigentlich wissen, daß das einzige,
was die "Kulturmarxisten" erfunden haben, der Ausdruck "Politische
Korrektheit" ist.

... ist diese Erfindungsarmut nicht entsetzlich traurig? Sie haben nur einen Ausdruck erfunden? Weil sie gerne Ausdrücke erfinden? Um ihrer Liebe zum Ausdruck Ausdruck zu verleihen? Und gerade Savvakis müßte das wissen? Weil Du ein bißchen belesen bist? Davon mach´ ich mir einen Ausdruck ... *Drucker ON*

Denn Dinge, die nicht ausgesprochen werden durften, weil
sie die Lehre und Werte des Systems in Frage stellen, hat es schon zu allen
Zeiten gegeben.

... deswegen wollen wir ja auch die Tradition pflegen, gelle?

Für die katholische Kirche waren das die Häretiker und Ketzer,
die Nationalisten bezeichnen ihre Gegner als Vaterlandsverräter, und in
der McCarthy-Ära waren das alle suspekt, die sich irgendwie nicht
weit genug vom Kommunismus distanzierten.

... und alle fanden sie ihre Gegner! Das hast du wohl nicht ein bißchen gelesen?

Das Spektrum der Meinungen, die man heute vertreten kann, scheint mir
äußerst breit.

... du kommst mir ein bißchen breit vor.

Dafür war es noch
nie so leicht für Minderheiten sich zu organisieren wie heute.

... yep. Bloß für die Mehrheit wird´s allmählich eng.

Wäre es denn da nicht besser, wenn die konservativen Parteien einmal
einen Blick auf Ihre eigene Rückgratlosigkeit und Unfähigkeit, außer der
Kritik auch überzeugende Lösungen anzubieten, werfen würden, anstatt die
Schuld für ihr eigenes Aufgeben von Positionen und Lösungen dem
politischen Gegner in die Schuhe zu schieben?

... wir sind eine sog. Mediendemokratie. Wer in dieser die Schlüsselstellen innehat, bestimmt die veröffentlichte Meinung - und die wiederum zu weiten Teilen die öffentliche. Zugegeben: Die Auflagenzahlen der Mainstreampresse sinken beständig, weil veröffentlichte und öffentliche Meinung immer weniger zusammenpassen. Und das will was heißen! Weil: Wenn schon ein dermaßen doofes Volk wie die Deutschen anfängt, an den Presseverlautbarungen zu zweifeln, dann muß "erstunken und erlogen" noch als die Untertreibung des Jahres gelten. Da braucht man keinen politischen Gegner mehr, dem man etwas in die Schuhe schieben könnte. Der vormalige politische Gegner kriecht nämlich inzwischen mit seinem Kopf in genau demselben Medienanus umher, wie man selbst.

Oder haben die intelligenteren Konservativen damals erkannt, daß es für
ihre alten Positionen keine vernünftigen Lösungen gab und deswegen das Feld
den Populisten überlassen?

... schon mal ein bißchen was vom Marsch durch die Institutionen gelesen? Schon mal überprüft, wer dabei wo angekommen ist?

Jeder soll sagen was er will, aber wen ich für voll nehme und wem ich
meine Aufmerksamkeit schenke, das bestimme immer noch ich. Das ist der
Begriff von (Meinungs-)Freiheit, die ich zu verteidigen bereit bin.

... bleib´ daheim. Auf deine Verteidigungsleistung ist geschissen. Lies´ lieber noch ein bißchen ...

Und nachdem Savvakis in seinem Artikel äußert eloquent die Täter- und
Opferrollen vertauscht und die Schuld dem bösen Kulturmarxismus
zugeschrieben hat, darf er sich vielleicht darauf freuen, in einem solchen
Fall als Autor nicht mehr übergangen, sondern ebenfalls in ein Manifest
aufgenommen zu werden.

... Pamphlet! Für die Presse hat das Manifest ein Pamphlet zu sein! Und "wirr" hat es zu sein. Seine Thesen müssen "krude" sein, er selbst ein "schwer gestörter Narzisst". Alles in allem: Völlig krank muß das sein, was er geschrieben hat. So krank wie seine Tat! Weil: Wäre es anders, gäbe es einen deutlich anderen Handlungsbedarf, als den, der jetzt postuliert wird.

Möge uns das erspart bleiben!

... noch so ein Beitrag von Dir? Da hast du jetzt aber 100%ig recht!

Schönen Tag noch! - Royal Bavarian

Herzlichen Dank...

Thorsten, Tuesday, 02.08.2011, 20:13 (vor 4654 Tagen) @ Royal Bavarian

... für Deine umfassende und persönliche Belehrung.

Dir ebenfalls einen schönen Abend!

powered by my little forum