Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Unsere Grossväter

Wattebausch, Friday, 17.11.2006, 11:09 (vor 6379 Tagen)

jahrelang madig machen und dann um Hilfe betteln.
Was glauben die eigentlich wer die sind?

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,druck-449043,00.html

Vielleicht sollte man ihnen mal ein paar Geschichtsbücher schenken, zum Thema Afganische Geschichte, dann wurden sie wissen das das eh nix wird.

Unsere Grossväter

DschinDschin, Friday, 17.11.2006, 11:40 (vor 6379 Tagen) @ Wattebausch

Vielleicht sollte man ihnen mal ein paar Geschichtsbücher schenken, zum
Thema Afganische Geschichte, dann wurden sie wissen das das eh nix wird.

"Germans to the front". Dieser Ruf zur Zeit der Boxeraufstände in China wurde vom wilhelminischen Deutschland in seiner Großmannsucht gerne aufgegriffen, um den Glanz deutscher Wehr in der ganzen Welt zeigen zu können. Rein ökonomisch betrachtet, war das deutsche Engagement völlig daneben, denn außer einem winzigen Gebiet um Tsingtau hatte Deutschlannd keine größeren Gebiete in China unter seiner Herrschaft. Man hätte diesen Krieg ruhig den großen Imperialisten, also den Engländern, Russen und Franzosen überlassen können. Bei der Verabschiedung der Truppen hielt Wilhelm II. die berüchtigte Hunnenrede, was uns heute noch das Vorrecht bringt, in der englischen Fäkalpresse als Hunnen bezeichnet zu werden. Weder der Krieg in Afghanistan noch der Krieg auf dem Balkan noch der Krieg im Irak berührt deutsche Interessen. Wie die Araber und Türken und Afghanis gehören wir zu den besiegten Völkern denen die Imperialisten der Vergangenheit und Gegenwart ihren Willen aufgezwungen haben. Mögen diese Imperialisten ihre eigenen Interessen mit ihren eigenen Soldaten führen. Deutschland ist ein Land minderen Rechts, was sich allein darin zeigt, das drei der europäischen Großmächte über Atomwaffen verfügen, während Deutschland, das nach Volkszahl und Wirtschaftskraft mindestens ebenbürtig ist, schutzlos dem Diktat dieser Mächte ausgeliefert ist. Noch heute gelten unsere Eltern, Großeltern und Urgroßeltern pauschal als Kriegsverbrecher, weil sie das Pech hatten, für eine Diktatur zu kämpfen, die den Krieg verlor. Diese Einstellung wird nicht nur vom Ausland sondern ganz besonders von der wirtschaftlichen und politischen Elite geteilt. Mögen diese Herren und Damen der Oberschicht doch selbst Krieg führen, wenn sie mögen. Die Söhne des Volkes sollten für deren Spielchen zu schade sein.

DschinDschin

--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.

Unsere Grossväter

Garfield, Friday, 17.11.2006, 13:34 (vor 6379 Tagen) @ DschinDschin

Hallo DschinDschin!

Dem stimme ich voll und ganz zu.

Die Invasion in Afghanistan wurde von der Cheney-Regierung ja zunächst vor allem im Interesse der US-Energie-Konzerne durchgeführt; mit den Planungen dazu wurde natürlich lange vor den Anschlägen auf das World Trade Center begonnen. Mehr dazu hier:

http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/Terrorismus/martin.html

Letztendlich profitierten und profitieren natürlich auch andere Unternehmen davon, zumindest Banken und Rüstungsproduzenten. Und die Mehrheit dieser Unternehmen dürfte ihren Sitz in den USA, in Kanada oder in Großbritannien haben.

Ich sehe überhaupt keinen Grund für irgendeine deutsche Beteiligung in Afghanistan. Selbst wenn auch deutsche Unternehmen davon profitieren (was wohl anzunehmen ist), dann sollen doch die Söhne und Töchter der Großaktionäre oder der Vorstandsmitglieder dieser Unternehmen als Soldaten nach Afghanistan gehen. Oder die Söhne und Töchter unserer Spitzenpolitiker.

Aber dazu sind sie sich natürlich allesamt zu fein, genau wie in den USA. Dort hat man doch schon vor einigen Jahren festgestellt, daß nur ein einziger Sohn eines US-Politikers als Soldat im Irak ist. Ansonsten überläßt man diese gefährliche Drecksarbeit gern jungen Menschen (natürlich überwiegend Männern) aus den unteren Bevölkerungsschichten, die man für entbehrlich hält.

Freundliche Grüße
von Garfield

Unsere Grossväter

Conny, NRW, Friday, 17.11.2006, 22:34 (vor 6379 Tagen) @ DschinDschin

Weder der Krieg in Afghanistan noch der Krieg auf dem Balkan noch der
Krieg im Irak berührt deutsche Interessen. Wie die Araber und Türken und
Afghanis gehören wir zu den besiegten Völkern denen die Imperialisten der
Vergangenheit und Gegenwart ihren Willen aufgezwungen haben.

Tja, das ist der Haken an militärischen Bündnissen. Deutschland sollte das aus seiner Geschichte eigentlich auch schon kennen, daß diese Bündnisse dafür sorgen können, in einen Krieg mit hinein gezogen zu werden.

Freundliche Grüße
Conny

Unsere Grossväter

Garfield, Monday, 20.11.2006, 17:57 (vor 6376 Tagen) @ Conny

Hallo Conny!

"Tja, das ist der Haken an militärischen Bündnissen."

Ja, aber die NATO soll ja offiziell ein Verteidigungsbündnis sein. Wenn Afghanistan die USA angegriffen hätte, wäre das ein klarer Verteidigungsfall gewesen. Dem war jedoch nicht so. Es war ein Angriffskrieg seitens der USA, und deshalb sehe ich da für die NATO keinerlei Relevanz.

Und man stelle sich mal folgendes (zugegebenermaßen extrem unwahrscheinliches) Szenario vor:

Deutschland tritt aus der EU aus und führt die DM wieder ein. Auf einmal reden deutsche Politiker ständig über Provokationen von polnischer Seite. Schließlich wird sogar über einen Angriff polnischer Truppen auf deutsches Territorium berichtet. Die Polen dementieren zwar alles, aber deutsche Medien bringen Filmaufnahmen und Fotos von toten Soldaten in polnischen Uniformen auf deutschem Gebiet, und es wird verkündet, daß von nun an zurück geschossen wird. Gleichzeitig werden die anderen NATO-Staaten (aus der NATO ist Deutschland ja nicht ausgetreten und nehmen wir mal rein theoretisch an, Polen wäre noch nicht drin) dazu aufgefordert, Deutschland im Krieg gegen Polen militärisch oder sonstwie zu unterstützen.

Was würden die USA darauf wohl antworten?

Freundliche Grüße
von Garfield

Unsere Grossväter

Conny, NRW, Monday, 20.11.2006, 20:00 (vor 6376 Tagen) @ Garfield

Hallo Garfield,

Was würden die USA darauf wohl antworten?

Ähm ... die Geschichte wiederholt sich wohl und nun müssen wir wohl an der Seite Deutschlands gegen Polen tätig werden. Das ginge sicher nicht ohne Murren ab. ;-)

Vermutlich würden sie in so einem Fall schon erst mal genau wissen wollen was dort los war und Aufklärung verlangen. Sicher auch nicht so schlampig, wie das beim WTC stattfand.

Freundliche Grüße
Conny

Unsere Grossväter

wattebausch, Monday, 20.11.2006, 21:29 (vor 6376 Tagen) @ Conny

Ähm ... die Geschichte wiederholt sich wohl und nun müssen wir wohl an der
Seite Deutschlands gegen Polen tätig werden. Das ginge sicher nicht ohne
Murren ab. ;-)

Gegen Polen? "Das Sprachrohr der Amerikaner in Osteuropa"?

Unsere Grossväter

Conny, NRW, Tuesday, 21.11.2006, 10:52 (vor 6375 Tagen) @ wattebausch

Gegen Polen? "Das Sprachrohr der Amerikaner in Osteuropa"?

Mit den Gegebenheiten, wie sie von Garfield aufgestellt wurden.

Unsere Grossväter

Wattebausch, Tuesday, 21.11.2006, 11:49 (vor 6375 Tagen) @ Conny

Mit den Gegebenheiten, wie sie von Garfield aufgestellt wurden.

Mhm, Gut,

Polen und USA gehört doch viel eher zusammen. Als Dt und USA, da fällt mir sowas eigentlich nicht ein, aber gut in einem stark futuristischem Szenario.

Unsere Grossväter

Garfield, Tuesday, 21.11.2006, 14:09 (vor 6375 Tagen) @ Conny

Hallo Conny!

"Vermutlich würden sie in so einem Fall schon erst mal genau wissen wollen was dort los war und Aufklärung verlangen."

Ja, das wäre auch nur recht und billig. Genauso recht und billig wäre es gewesen, von den USA dieselbe Aufklärung zu verlangen, und zwar nicht nur über die mysteriösen Attentate vom 11. September 2001 und deren genauso mysteriöse Vor- und Nachgeschichte, sondern vor allem auch über den Zusammenhang dieser Attentate mit Afghanistan und die Notwendigkeit eines Angriffs gegen dieses Land. Und sich dann auch nicht mit Lügen abspeisen zu lassen.

Aber dann würde man sich ja der Gefahr von Wirtschafts-Sanktionen aussetzen, und das würde diverse deutsche Großkonzerne treffen, die auch in den USA und den von den USA kontrollierten Regionen dieser Welt weiterhin gute Profite einfahren möchten.

Freundliche Grüße
von Garfield

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