Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Eigene Meinung = "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" !

Altschneider, Thursday, 08.10.2009, 11:26 (vor 5316 Tagen) @ T.R.E.Lentze

Wäre es nicht besser, wir dürften eigene Meinungen haben, ohne deswegen
als Menschenfeinde eingestuft zu werden?

Da hast du natürlich recht: Pathologisierung und Verdammung Andersdenkender sind immer ein Zeichen für totalitäres Denken.
Das sind natürlich die Folgen des Staatsfeminismus: Staat und privilegierte Gruppen entscheiden, was Diskriminierung ist und was nicht, wer diskriminiert werden darf und wer nicht. Jetzt gibt es halt ein Arbeitsprojekt, in dem festgelegt wird, was Menschenfeindlichkeit ist. Statt das Phänomen der Abgrenzung von Gruppen in Funktion und Wirkung zu untersuchen, was ja durchaus interessant wäre, wird ein Hauen Esotheriker finanziert, neue Ausgrenzungskritierien zu entwickeln. Es ist nun einmal so, das die Soziologie sich als Deutungsmacht mit Definitionshoheit versteht, sich über ihren Erlösungsanspruch legitimieren will und das alles als Wissenschaft verkauft (und natürlich richtige Wissenschaften ausgrenzt oder diffamiert - der hier verwendete Sozialdarwinimusbegriff ist ja ein gutes Beispiel, wie auch die Verwendung der Biologismusphrase, um mal aus diesem Bereich Beispiele zu nennen).

Zum einen kann man natürlich nicht jemanden als Menschenfeind titulieren, bloß weil es sich bei Konfrontation mit den genannten Gruppen unwohl fühlt.
Zum anderen wird vorausgesetzt, das jede Kritik oder Ablehnung der Gruppen auf ein Denken der Ungleichheit zurückzuführen ist, was natürlich Quatsch ist, denn das würde ja jeder der Gruppen jeglicher Kritik entziehen - und jeder Gesellschaft die Möglichkeit, ihre Kultur zu gestalten.

Und natürlich ist es hilfreich, zu sehen, wer dem Menschenfeindedikt nicht unterliegt, Chrsitophobe und Atheistophobe zum Beispiel, moderne Sexisten auch nicht, nur traditionelle (was auch immer das sein mag). Und natürlich, wie du sagst, ist es auch nicht umkehrbar - da jede Kritik an diesen Gruppen menschenfeindlich ist, da abwertend, ist natürlich auch jede Kritik und Ablehnung, die aus dieser Gruppe kommt, nicht kritisierbar - Heterophobie kann also gar nicht, nach dieser "Logik", menschenfeindlich sein.

Die staatlich geförderte Entwicklung dieser autoritären Denkstrukturen zeigt wieder deutlich, wie sehr sich Deutschland in Richtung totalitärer Politik bewegt. Die Züchtung von Intoleranz-Memen gegenüber allen Andersdenken bedroht immer mehr die Freiheit.

Toleranz ist menschenfreundlich, aber auch kein Selbstzweck. Um tolerant zu sein, bedarf es erst einmal eigener Standpunkte, die man auch gegenüber anderen vertreten kann und soll. Ohne das ist keine Toleranz möglich, nur Gleichgültigkeit. Und natürlich muss jeder Mensch selbst entscheiden können, wo er tolerant ist und wo nicht. Wer Toleranz will, muss aufklären, nicht kategorisieren.


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