Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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"Wär' nicht das Auge sonnenhaft..." (Goethe)

Roslin, Wednesday, 14.01.2009, 19:01 (vor 5592 Tagen) @ Student(t)
bearbeitet von Roslin, Wednesday, 14.01.2009, 19:14

Die Fähigkeit zum Gottesglauben wird hingegen offensichtlich durch
besonders stimulierbare Temporallappen verursacht (Stichwort
"Gottesmodul").


Und die Fähigkeit, Dinge in der realen Welt zu sehen, wird offensichtlich
durch das Auge "verursacht". Und ihm zugeordnete Gehirnregionen. Wenn man
diese bzw. das Auge entfernt, dann müßten, nach deiner Argumentation, die
Dinge der realen Welt verschwinden.

Natürlich verschwinden sie dann nicht, ebensowenig wie weltschöpferische
Wesen durch Entfernung gewisser Hirnregionen verschwänden. Es ist
umgekehrt: Die physischen Wahrnehmungs- und Erkenntnisorgane sind gebildet
worden nach den "Objekten", die sie wahrnehmen und erkennen. Nicht
umgekehrt! Das hat auch Goethe (dieser "Schwurbler"!) mit seinem
teilzitierten Vers gesagt.

Die Fähigkeit, die mentale Disposition in der Lage zu sein sich wegen
seines Geschlechtes für etwas Bessereres zu halten ist nichts weiter

als

ein überkompensierter Minderwertigskeitskomplex.
Beweis: eure allseits beliebte Bundesverdienstkreuzträgerin und du.
Diese Attitüde ist also im Prinzip durch Psychotherapie behandelbar.


Du nennst dich (übersetzt) "Fremder in einer fremden Welt". Nun, der Name
bezeichnet ein heute sehr verbreitetes Lebensgefühl; ein Lebensgefühl, dem
ich seine Berechtigung nicht absprechen will. Aber du übertreibst es ein
bißchen mit deiner Polemik. Um glaubhaft zu argumentieren, ist es besser,
mit allzu drastischen Vergleichen sich zurückzuhalten.

Gruß
Student

Du, lieber Student, tust allerdings so, als seien die "Organe", die Dir metaphysisches Erkennen, u.a. von hierarchischen Seinsordnungen, ermöglichen, wie auch immer Du Dir das vorstellen magst, ähnlich objektiv arbeitend, wie die Organe des physischen Erkennens, die die Naturwissenschaft benutzt und entwickelt.
Das sind sie aber nicht, weshalb metaphysische Erkenntnis immer auf ein Fürwahrhalten hinausläuft, also auf Glauben, nicht aber auf rational nachvollziebares, objektivierbares, reproduzierbares Wissen.
Du scheinst davon auszugehen, die hierarchische Seinsordnung, die Du erkannt haben willst, habe die gleiche objektive Qualität wie wissenschaftlich objektivierbare Erkenntnis.
Die hat sie aber nicht.
Im Gegenteil.
Sie ist objektiv widerlegt, weil es ganz einfach z.B. viele Frauen gibt, die in vielerlei Hinsicht, auch in ethisch-moralischer Beurteilung, mehr leisten, mehr wert sind, als viele Männer, weshalb eine Forderung, Frauen hätten sich einfachhin Männern unterzuordnen, weil dies einer von Dir erkannten hierarchischen Seinsordnung entspräche, nur verblasen - arrogant ist.
Dass es tatsächlich völlig egalitäre Partnerschaften gibt, glaube ich zwar nicht, aber wer in einer Partnerschaft wo und in welcher Weise dominiert, hat ein Paar, das sich aus Liebe zusammenfinden will, selbst zu entscheiden, ist nicht a priori festlegbar, schon gar nicht duch irgendwelche Seinsordnungen, die Hirngespinste sind.
Die staatliche Ordnung hat nur die Aufgabe, einen sicheren Rahmen für diesen Aushandlungsprozeß zu stellen und die beiden Individuen,die sich zusammenfinden wollen und vereinbaren müssen, ohne Ansehen des Geschlechtes, gleich zu berechtigen.
So werden sich Paare zusammen finden, bei denen einmal der Mann, einmal die Frau deutlich dominiert, mal weder der eine noch die andere.
Daß sich insgesamt mehr Paare finden werden, bei denen der Mann die "Außenbeziehungen" dominiert, die Frau dagegen den "Binnenraum", die also der klassischen Rollenverteilung entsprechen, daß glaube ich wohl, aufgrund der natürlich gegebenen Unterschiede zwischen Mann und Frau, die ich aber nicht verabsolutieren darf, denn es gibt nun einmal auch viele "männliche" Frauen und "weibliche" Männer, weil diese Vielfalt der Natur gemäß ist, im Rahmen des evolutionären Prozesses Sinn macht.
Wenn überhaupt etwas, dann gibt das die Seinsordnung wieder, soweit sie uns erkennbar ist.


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