Faschistoide Ansätze bleiben auch dann solche, wenn sie als Menschenrechte daherkommen.

LatexTester, Sunday, 25.12.2011, 13:36 (vor 4514 Tagen) @ Kurti

Wesentlich ist nicht, ob Anti-Feministen rechte oder konservative Meinungen vertreten, denn solche Meinungsansätze sind zwar für Linke böse und Satan persönlich, aber eben nur Ausdruck des Meinungsspektrums, wie auch grundgesetzlich gedeckt, sondern wesentlich ist, dass Gender Mainstreaming eine Parawissenschaft ist, die die Evolutionstheorie leugnet. Wenn man es genau nimmt, ist die soziologische Überbetonung der Genese menschlichen Seins nicht minder abstrus wie die Thesen von Kreationisten, Scientologen oder animistischen Kulten. Dass ausgerechnet die Vertreter solcher kruden Lehren über die politische Verortung von Männerrechtlern - dazu noch in der typisch linken Dichotomie - Kritik diffamieren wollen, ist mehr als lächerlich. Kemper und Konsorten repräsentieren exakt die Wissenschaftsfeindlichkeit, die Anti-Empirie, die zu beseitigen, die Aufklärung und Sozialismus einstmals angetreten waren.

Der Rückfall in mittelalterliche Deutungsmodelle, nachdem der Mensch fast ausschließlich fremdbestimmt sei, wenn er nicht durch Gott, aber durch eine höhere Macht namens Rollenkonstrukt definiert werde, lässt vom Menschen oder Individuum nicht sonderlich viel zurück. In der Folgerung gäbe es auch keinen Grund den genderaufgeklärten Menschen zu schaffen - wäre dieser doch wieder nicht frei, sondern Produkt eines sozialen Übereinkommens einer kleinen Schicht, die gesellschaftlich Normen setzt, ohne demokratisch dazu legitimiert zu sein. Was natürlich die Frage aufwirft, wie ausgerechnet eine sich selbst überhöhende Schicht aus Halbakademikern sich als Befreiungsbewegung verstehen möchte, die hauptsächlich auf Zwang und Unterdrückung setzen muss und schon heute keine Möglichkeit und Mittel auslässt, pluralistisches Denken zu bekämpfen.