Weihnachten im Feminismus
Wenn ich im Fernsehen die ganzen Leute sehe, die wie blöde nach Weihnachtsgeschenken rumjagen, dann bin ich echt zufrieden, dass ich diesen Stress nicht mehr habe. Ich hab was für meine Kinder gekauft, die Ex ist seit ein paar Jahren weg, also Geld, Zeit und Nerven gespart. Ich habe echt nur knappe 60 Euro dieses Jahr ausgegeben. Mehr nicht. Wenn ich mir mal überlege, was sonst noch an Fressereien drauf gegangen ist, dann muss ich auch sagen, dass ich auf Grund des Feminismus und einer dadurch zerschlagenen Ehe eben auch deutlich gesünder und sparsamer lebe.
Also so ein Singleleben ist durchaus komfortabel und erstrebenswert. Mir wird in solchen Momenten bewusst, was ich die langen Jahre regelrecht verpasst habe. Auch zu den Feiertagen, keinen Streit mehr, kein Gelaber, einfach nur Ruhe. Irgendwelchen Sentimentalitäten hänge ich nicht mehr hinterher, dass hat mir die Realität ausgetrieben. Also diese "Feiertage" haben für mich keinerlei Bedeutung mehr und der Satz "Weihnachten wird unterm Baum entschieden" verdeutlicht mir eigentlich nur umso mehr, wie ich im Trend liege. Nur ich "konsumiere" zusätzlich eben nicht mehr, weil ich nichts mehr entscheiden muss. Mein Geld und mein Erbgut gehören nur mir. Die Wirtschaft muss mit mir als Mann keinesfalls mehr rechnen.