Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Sexismus

Roslin, Monday, 26.04.2010, 05:08 (vor 5127 Tagen) @ Sarah
bearbeitet von Roslin, Monday, 26.04.2010, 05:15


Meine Güte klingen Sie sauer, warum auch immer.

Weil mich soviel Ahnungslosigkeit und Wunschdenken wie Sie es hier an den Tag legen, ein wenig aufbringt.
Ich nehme an, Sie sind akademisch gebildet?
Was um Himmels willen bringt man Ihnen bei?
Keine Ahnung von Biowissenschaften, den Forschungergebnissen dort hinsichtlich Geschlechtsunterschieden der letzten 20 Jahre.
Wahrscheinlich halten Sie Simone de Beauvoirs Diktum, als Frau (Mann) werde man nicht geboren, sondern dazu gemacht, noch für eine gültige Aussage?
Das ist sie nicht.
Sie ist widerlegt.
Zu Mann/Frau wird man sicher ebenso sehr geboren wie gemacht, ich nehme sogar an, mehr geboren als gemacht, obwohl ich einen bedeutenden Einfluss der Sozialisation nicht bestreite.
Ihre Ahnungslosigkeit wäre ja nicht so schlimm, wäre sie nicht so typisch für die Richtung, die Sie vertreten.

Aber nun gut, Optimisten sind ja meist schlecht informiert :)

Ihr persönliches Umfeld in allen Ehren, aber es ist nun mal nicht repräsentativ.
Das, was für diese Gesellschaft repräsentativ ist, findet sich in Statistiken und nicht in persönlichen Umfeldern, die in Großstädten völlig anders aussehen als in Kleinstädten oder Dörfern.
Mein persönliches Umfeld stimmt z.B. mit den Statistiken überein.

Auch ´Ihre Annahme, Menschen hätten sich zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich verhalten, ist nicht richtig.
Analysen von Heiratsannoncen der Zeit um 1900 zeigen bei Männern und Frauen die gleichen Partnerwahlvorlieben wie heute, so, wie sie sich in sozialen Netzwerken im Internet zeigen.
Auch Ihre Annahme, in der jungen Generation sei alles wesentlich anders, ist falsch.
Das wiederum zeigen Speed Dating Versuche mit Studenten, die auf allen Kontinenten durchgeführt wurden und ergaben, dass auch diese Generation so wählt.
Interessant: Diese Versuche ergeben regelmäßig, dass sowohl Männer als auch Frauen ihre tatsächlichen Partnerwahlkriterien verkennen oder bewusst verhehlen, weil sie wissen, dass sie sozial nicht "erwünscht" sind.

Sie behaupten vor dem Versuch, anderen Kriterien zu folgen als sie es dann später wirklich tun.
Und was tun sie wirklich?
Nun, Männer verabreden sich vor allem mit jung und hübsch, Studienfach reichlich egal.
Frauen verabreden sich eher mit erwartbar statushoch, also eher BWL- als Sozialpädagogik, Aussehen nicht unwichtig, aber wesentlich weniger wichtig als bei den Jungs.

Und in wenigen Jahrzehnten werden wir über ganz andere Zahlen reden als Sie annehmen.

1968 wurden ca. 1,3 Mio. Kinder geboren.
2009 wurden ca. 650.000 Kinder geboren.

Wenn die heute geborenen Kinder ihr generatives Verhalten nicht wesentlich ändern - in die richtige Richtung, versteht sich und davon ist nicht auszugehen, erfahrungsgemäß - dann werden 2040 ca. 325.000 Kinder geboren.

Kapieren Sie auch nur ansatzweise, was das bedeutet für unsere Sozialsysteme, das Gesundheitssystem, die Sozialabgabenlast der wenigen noch produktiv Arbeitsfähigen, die den Riesenberg von Alten und Pflegebedüftigen finanziell ertragen müssen, buchstäblich?

Verstehen Sie, dass gläubige Familien, egal ob christlich, jüdisch oder sonst was, im Schnitt doppelt so viele Kinder haben wie säkulare ?
Unsere Gesellschaft wird alleine dadurch wieder religiöser und konservativer.

Die meisten streng gläubigen Familien hierzulande sind islamischen Glaubens.
Es ist deshalb hoch wahrscheinlich, dass längstens in 50 Jahren der Islam die kopfstärkste Religionsgemeinschaft hierzulande sein wird bei weiter schrumpfenden Kirchen.

Hinzu kommt, dass wir für unser wirtschaftliches Überleben (Anteil der Arbeitsfähigen an der Gesamtbevölkerung wird sonst zu gering) zwingend Einwanderung brauchen.
Wir sind demographisch derart auf den Hund gekommen, dass wir aus eigenem Vermögen nicht mehr aus diesem Loch herauskommen.

Realistischerweise ist die nur aus islamischen Ländern zu erhoffen, weil sie die einzigen sind in unserer näheren Umgebung mit "Auswanderungsdruck".

Wenn Sie einen Blick aus Ihrem sonnig-naiv-weltfremden Wolkenkuckucksheim in die Realität werfen wollen, dann lesen Sie doch einmal das.

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/gunnar_heinsohn_strategie_gegen_deutschlands_demographischen_und...

Willkommen in der Wirklichkeit.


gesamter Thread:

 

powered by my little forum