Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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... und alle andern! TEIL 3

Wolfgang, Friday, 11.07.2008, 20:16 (vor 5739 Tagen) @ Wolfgang

(Daß auch ein feministisches Geschichtsbild ins Wanken gerät, wenn man z.B. ein anthroposophisches Weltbild hat bzw. von der Reinkarnationslehre überzeugt ist, dürfte auf der Hand liegen...schließlich hat man mal männliche, mal weibliche Inkarnationen - meistens sogar abwechselnd...- wer weiß, ob die "Inquisitoren" des Mittelalters heute nicht als Feministinnen inkarniert sind ...wobei sie leider häufig die "Inquisitorenmentalität" beibehalten haben...)

Ansonsten, zum feministischen Geschichtsbild:
Die Beteiligung von Mann und Frau am so zentralen Prozeß der Fortpflanzung, welcher dem Mann nur einen kurzen sexuellen Einsatz, der Frau aber eine stattliche Anzahl von Monaten unter besonders vereinnahmenden Umständen, die den ganzen Menschen beanspruchen, abverlangt und sie nicht nur bis zur Austragung des Neugeborenen in dieses Ereignis einbindet, sondern noch weit darüber hinaus, gehört der folgenreichen Realität an, die als entscheidender Faktor für das unterschiedliche Tun und Können der Geschlechter angesehen werden muß. Ziehen wir dazu noch in Rechnung, daß sich mehrere Schwangerschaften und Geburten mit all ihren Folgen im Leben der noch jungen Frau ereignen können und daß just das begrenzte Fenster dieser Möglichkeit (Fertilitätszeit) auch die Zeit ist, in welcher der weibliche Mensch seine junge und aktive Zeit durchlebt, erkennen wir wohl, welche Einfalt das Denken bestimmt, das den Ausschluß der Frau aus diversen Bereichen des tätigen Lebens in der Vergangenheit (und noch heute) der List chauvinistischer 'Patriarchen' zuschreibt.

MENSCHENBILD IM (RADIKAL-)FEMINISMUS
"Heterophobie”, die Angst vor dem anderen Geschlecht, begleitete den Radikalfeminismus von Anfang an, von der Zeit also, in welcher mannsfremde Frauen die Geschlechterbeziehungen zu regeln begannen, und stellte sich ihm als elender Berater zur Seite. Eine Angst vor der halben Menschheit ist freilich kein Segen. Und wie ausweglos in diesem Fall! Denn wer kann gegen diese Gewalt antreten außer wiederum der Mann?
Ausweglose Angst erzeugt Haß. (Den dritten Eckpfeiler des Radikalfeminismus, den emotionalen.)
Und so betrachtet der (Radikal-)feminismus die menschliche Dreigliederung in

a)Geist (bzw. Denken)
b)Körper (Wollen)
c) Seele (Fühlen)
folgendermaßen:
a) Leugnung der Geschlechterwirklichkeit als den intellektual-ideologischen Faktor des Radikalfeminismus (Geist, Denken, Wahrheit, Unwahrheit).
b) Separatismus und Alleingang der Feministin bis hin zur Ablehnung aller Heterosexualität als den praktisch-politischen Faktor (Körper, Handeln, Wille, Unwille) und
c) Haß als den emotionalen (Seele, Fühlen).
Angesichts des Sachverhalts aber, daß:
a) die Leugnung der Geschlechterwirklichkeit eine Unwahrheit ist, weil es die zwei Geschlechter tatsächlich und unabhängig von gesellschaftlichen Vorgaben gibt,
b) der Separatismus eine Spaltung zwischen den Geschlechtern und somit das Gegenteil von Ganzheit (Heilsein) des Gesamtmenschen verursacht und
c) Haß Gift für den sozialen Organismus ist,
haben wir im (Radikal-)Feminismus ein Kollektivwesen, das wahre Meisterschaft in Destruktivität erzielt, denn sein Prinzip beruht auf einer Lüge und seine Wirkung verursacht Spaltung und Haß. Welch alarmierendes Psychogramm!
(Für Anthroposophen: die ahrimanischen Kräfte versuchen nun verstärkt Frauen - bzw. die z.T. ja berechtigte Frauenbewegung - mittels der Ideologie des "Feminismus” in den Griff zu bekommen…schließlich haben Frauen von Natur aus einen leichteren Zugang zu Spiritualität als Männer…- da muß sich nun Ahriman kräftig einmischen…)

Ist Gender Mainstreaming wirklich eine Geschlechterpolitik für Frauen UND Männer?

30 Punkte, die belegen, dass Gender Mainstreaming in Deutschland als reines Frauenfördermittel funktionalisiert wird
von Dr. Bruno Köhler; Stand Januar 2006

Gender Mainstreaming (GM) ist eine Geschlechterpolitik, die von Frauen und Männern für Frauen und Männer sein soll. Danach muss jede politische Entscheidung und jede Aktivität daraufhin überprüft werden, ob sie Männer oder Frauen benachteiligen könnte, und wenn ja, müssen schon im Vorfeld ausreichende Gegenmaßnahmen getroffen werden, um diese Benachteiligung zu verhindern - wohlgemerkt, für Frauen UND MÄNNER. Ein geschlechterpolitischer Ansatz also, der im Gegensatz zur Frauenförderung und Frauenpolitik auch Männern etwas bringen müsste.
Aber Gender Mainstreaming ist nur ein Werkzeug und damit in der Praxis nur so gut wie die Leute, die dieses Werkzeug verwenden. Wie sieht Gender Mainstreaming also aus, aus der Sicht männlicher Mitbürger?


Die Implementierung des Gender Mainstreaming-Hauptreferats auf Bundesebene geschah im Frauenministerium, also ausgerechnet in dem Ministerium, das nur für Frauen, nicht jedoch für Männer zuständig ist.


Im Referat "Gleichstellung" im Ministerium, das als Hauptministerium für die Umsetzung des GM zuständig ist, gibt es ein Unterreferat "Frauen und Mädchen in besonderen Lebenslagen". Ein solches Referat für Jungen und Männer existiert nicht.


Im gleichen Referat "Gleichstellung" gibt es ein Unterreferat "Gewalt gegen Frauen". Obwohl Männer zwei Drittel aller Gewaltopfer stellen, gibt es ein komplementäres Unterreferat "Gewalt gegen Männer" nicht. Ein klarer Verstoß gegen Gender Mainstreaming.


Gender Mainstreaming ist in Parteien und in Organisationen wie z.B. den Gewerkschaften immer in der Frauenpolitik angesiedelt.


Es gibt ca. 100 Lehrstühle für Frauenforschung oder Gender-Studies, aber keinen einzigen für Männerforschung.


In Deutschland wird Frauenförderung und Gender Mainstreaming im Rahmen einer "Doppelstrategie" gleichzeitig durchgeführt. Durch diese "Doppelstrategie" wird sichergestellt, dass die Situation von Frauen IMMER berücksichtigt werden muss, die Situation von Jungen und Männern jedoch NICHT berücksichtigt zu werden braucht. Somit kann Gender Mainstreaming in Bezug auf Belange männlicher Mitbürger leicht umgangen werden.


In NRW wurde 2005 eine Gender Mainstreaming-Stelle für Jugendarbeit eingerichtet. Diese Stelle wurde beim Verein "Frauen unterstützen Mädchenarbeit" eingerichtet. Es darf bei diesem Namen bezweifelt werden, ob dieser Verein objektiv und ausreichend die Belange von Jungen und männlichen Jugendlichen in Gender Mainstreaming berücksichtigen wird.


Nach der neuen Geschlechterpolitik Gender Mainstreaming müssen bei allen politischen Maßnahmen die Auswirkungen geschlechtsspezifisch betrachtet und eventuelle Ungleichbehandlungen ausgeglichen werden. Zudem ist 1995 der Artikel 3 des Grundgesetzes geändert worden. Seit dem müssen nicht nur unmittelbare, sondern auch mittelbare Diskriminierungen bekämpft werden. Jungen haben in Deutschland das schlechtere Bildungsniveau und die schlechtere Bildungsbeteiligung. Hier liegt eine deutliche zumindest mittelbare Diskriminierung vor. Nach Gender Mainstreaming und der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland hätten längst jungenspezifische Maßnahmen durchgeführt werden müssen. Doch bislang sind noch nicht einmal politisch initiierte Studien bekannt, die speziell die Bildungsdiskriminierung der Jungen analysieren und Abhilfemaßnahmen vorschlagen sollen. Umgekehrt gibt es regelmäßig rein mädchen- und frauenspezifische Studien (z.B. die Migrantinnenstudie "Viele Welten leben" usw.).


Unter dem Thema "Gleichstellung" ist in allen Bildungsministerien in Bund und Ländern ausschließlich Frauenförderung zu finden, die Bildungsdiskriminierung von Jungen nicht.


Im nationalen Ableger des OECD-Bildungsberichtes "Bildung auf einen Blick", bei dem die Mitgliedsländer die für ihr Land wichtigen Themen zusammenstellen, hierzulande herausgegeben vom Bundesbildungsministerium, wird geschlechtsspezifisch nur die Berufswahlsituation der Mädchen und jungen Frauen wiedergegeben. Als Beispiel seien die Berichte aus 2002 und 2003 genannt:

• Im Bericht 2002 wird in dem 32-seitigen Bericht auf S. 2, 9, 10 und 26 ausführlich über die Probleme der Schülerinnen mit dem Computer und den niedrigen Frauenanteil in den Ingenieur- und Naturwissenschaftsstudiengängen berichtet.

• Im 23-seitigen Bericht 2003 werden auf S. 6, 7, und 8 wieder die relativ selten von Frauen gewählten Studiengänge in den Naturwissenschaften und im Ingenieurwesen ausführlich beschrieben.

• In beiden Berichten findet sich jedoch kein einziges Wort über die schlechteren Schulabschlüsse der Jungen, den niedrigeren Jungenanteil, je höher die Schulart ist, die erheblich schlechteren Lesekompetenzen der Jungen, ihre höhere Schulabbrecherrate und die niedrigeren Anteile von Männern an Studiengängen zu sozialen und erzieherischen Berufen.


Schon im Jahr 2001, also ein Jahr nach PISA, initiierte die damalige Bundesbildungsministerin Bulmahn (SPD) ein Forum Bildung, das spezielle Fördermaßnahmen für Mädchen und für Jungen anregte. U.a. empfahl es die Integrationsförderung von Jungen in erzieherische und pädagogische Berufe und die gleiche Teilhabe von Mädchen und Jungen an Maßnahmen zur Erweiterung des Berufswahlspektrums auf geschlechtsuntypische Berufe.

Im gleichen Jahr wurde der "Girls-Day", der Zukunftstag für Mädchen, eingeführt, also eben eine solche Maßnahme zur Erweiterung des Berufswahlspektrums auf geschlechtsuntypische Berufe.

Die Jungen wurden aus diesem Zukunftstag von Beginn an systematisch ausgegrenzt. Daran änderte auch die Einführung des Projektes "Neue Wege für Jungs" nichts. Bis heute gibt es nur ein Bundesland, das Jungen am Zukunftstag NICHT ausgrenzt - Brandenburg. Im Jahr 2006 wird noch Niedersachsen dazu kommen.


Das vom Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Projekt "Neue Wege für Jungs" ist keinesfalls gleichwertig mit den Frauen- und Mädchenförderprojekten, so wie dies oft suggeriert wird. Zum einen ist es nur ein Pilotprojekt, das lediglich von 2005 bis 2007 läuft (zum Vergleich: Das "Girls-Day" -Projekt ist auf 10 Jahre angelegt). Auch der Stellenaufwand von 1,5 Stellen ist im Vergleich zum Kompetenzzentrum "Frauen in Informationsgesellschaft und Technologie" vergleichsweise gering und keineswegs gleichwertig.

Das Projekt "Neue Wege für Jungs" wird ferner vom Bildungsministerium bislang im Gegensatz zum Girls-Day NICHT unterstützt.


Die PISA-Studie legte schon im Jahr 2000 dar: "Diese Ergebnisse zeigen, dass die schwachen Leistungen der Jungen in den meisten OECD Staaten eine ernste bildungspolitische Herausforderung darstellen, der besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte, um den Anteil der Schülerinnen und Schüler auf dem untersten Leistungsniveau zu verringern."

Bis heute stellt sich Deutschland dieser bildungspolitischen Herausforderung nicht. Die Bildungsministerien von Bund und Ländern bieten im geschlechtsspezifischen Förderbereich nach wie vor nahezu ausschließlich Mädchenprojekte an.


Die frühere NRW-Bildungsministerin Schäfer (SPD) erklärte in der Recklinghäuser Zeitung vom 11.08.2003 bezüglich der Kritik des Elternvereins und der FDP an zu wenig männlichen Erziehern und Pädagogen, dass die geschützte Freiheit der Berufswahl es verbiete, Maßnahmen zur Erhöhungen des Anteils männlicher Erzieher und Lehrer durchzuführen. Angesichts der Vielzahl von Fördermaßnahmen zur besseren Integration von Frauen in männerdominierte Berufsbereiche eine klare Unwahrheit.


In Deutschland finden sich Ausschreibungen von Erzieher/innen-Stellen, in denen Frauen besonders zur Bewerbung aufgefordert werden! Als Beispiel sei die Stellenausschreibung des Bürgerhospitals Stuttgart vom August/September 2005 für deren Kindertagesstätte genannt. Dort hieß es: "Im Rahmen der beruflichen Gleichstellung sind Bewerbungen von Frauen besonders erwünscht." In Deutschland beträgt die Frauenquote an Erzieher/innen 95% !!!

Selbst unter der Annahme, dass es sich hier um ein Missverständnis handelt (obwohl es für die Universität Tübingen, zu der das Hospital gehört, eine Gleichstellungsbeauftragte gibt, obwohl es in der Stadt Stuttgart eine Gleichstellungsbeauftragte gibt, obwohl der Personalrat und die Geschäftsführung zur Gleichstellung verpflichtet sind), zeigt dies deutlich, wie sehr sich die Frauenförderung verselbstständigt hat. Der Sinn hinter der Frauenförderung wird nicht mehr hinterfragt. Es wird nicht mehr kritisch reflektiert, ob eine Frauenfördermaßnahme der Gleichstellung der Geschlechter dient oder, wie im vorliegenden Fall, sogar kontraproduktiv ist.


Die PISA-Studie hat auch gezeigt, dass insbesondere in Deutschland das Bildungsniveau von der sozialen Stellung der Eltern abhängt. Insbesondere Migrantenkinder haben deshalb verstärkt Probleme.

Die Shell-Jugendstudie 2000 legte dar, dass gerade männliche ausländische Jugendliche einen größeren Pessimismus gegenüber der Zukunft haben als weibliche. Die PISA-Studie zeigte vorwiegend bei männlichen Migrantenkindern Schulprobleme. Aber auch hier bleibt die Jugend- und Bildungspolitik in Deutschland konsequent jungendiskriminierend. So wurde im Jahr 2004 mit der Studie 'Viele Welten leben' im Auftrage des Bundesjugendministeriums unter Ministerin Renate Schmidt (SPD) und der Migrantenbeauftragten Marieluise Beck (Die Grünen) eine Studie verfasst, die sich ausschließlich mit der Lebenssituation weiblicher Migrantenjugendlicher befasste; die männlichen Migrantenjugendlichen blieben außen vor.


Laut EU-Statistik eurostat lag im April 2003 die Arbeitslosenquote der männlichen Jugendlichen in Deutschland bei 12,3%, die der weiblichen Jugendlichen bei 8,6%, d.h. die Jugendarbeitslosenquote liegt bei der männlichen Bevölkerung um etwa 43% höher als bei der weiblichen. Sowohl die absolute als auch die relative Arbeitslosigkeit der Männer ist höher als die der Frauen. Tendenz steigend. Die nachfolgende Graphik zeigt die Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit in den Jahren von 1991 bis 2002:

Nach offiziellen Daten der ehemaligen Bundesanstalt für Arbeit und dem Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) ist in Deutschland die Arbeitslosigkeit von Juli 1998 zu Juli 2003 bei Männern um 11,4% gestiegen, bei Frauen um 1,4% gefallen. "Für Deutschland hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hochgerechnet, dass bis zum Jahr 2010 bis zu 1,5 Millionen männliche Arbeiter ihren Job verlieren werden - viermal so viele wie Frauen." (Christoph Kucklick in Geo 09/00: "Neuer Mann - was nun?").

Trotzdem werden männliche Arbeitslose bei der Arbeitsförderung benachteiligt. Die folgende Meldung stammt aus dem Presse-Info 52 der Bundesanstalt für Arbeit vom 06.08.03: "Frauen profitieren überdurchschnittlich stark von der Arbeitsförderung der Bundesanstalt für Arbeit (BA). 43,6 Prozent der Teilnehmer an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik zwischen Juli 2002 und Juni 2003 waren Frauen. Damit wurde die gesetzlich festgelegte Zielförderquote von 41,3% deutlich überschritten."


In Landesgleichberechtigungsgesetzen wird die Integration von Frauen in männerdominierte Berufsbereiche gefördert. Eine Integrationsförderung für Männer in frauendominierte Berufbereiche, wie es das Forum Bildung empfahl, gibt es nicht. Der Petitionsausschuss des Landes Baden-Württemberg hat die Forderung nach Maßnahmen zur Integrationsförderung von Männern in erzieherische und pädagogische Berufe im Rahmen der Novellierung des Landesgleichberechtigungsgesetzes abgelehnt (siehe hiezu Drucksache des Landtages Drucksache 13/4423). Stattdessen muss selbst in frauendominierten Berufsbereichen Frauenförderung betrieben werden. So ist z.B. im Landesgleichberechtigungsgesetz in Baden-Württemberg ein Frauenförderplan und die Wahl einer Frauenvertretung sogar in Berufsbereichen vorgeschrieben, in denen eine Unterrepräsentanz von MÄNNERN vorhanden ist, z.B. in erzieherischen Berufen. Anstatt den Männeranteil in erzieherischen Berufen zu erhöhen, wird die zunehmende Feminisierung des Erziehungsbereiches somit sogar politisch gefördert.


Trotz Verpflichtung zum Gender Mainstreaming erstellt das Bundesgesundheitsministerium ausschließlich Frauengesundheitsberichte, aber keine Männergesundheitsberichte - und dies, obwohl Männer die schlechtere gesundheitliche Situation aufweisen als Frauen.


Trotz Gender Mainstreaming führt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ausschließlich eine Frauengesundheitsdatenbank, jedoch keine Männergesundheitsdatenbank.


Männer haben ein Recht auf eine kostenlose Hautkrebsvorsorge ab dem 45., Frauen schon ab dem 30. Lebensjahr, obwohl Männer in dieser Altersspanne um 50% häufiger an Hautkrebs erkranken als Frauen. Alle Parteien dulden diese Ungleichbehandlung seit ca. 25 Jahren.


Im Jahr 2005 wurde eine AIDS-Kampagne ausschließlich für Mädchen und Frauen finanziert, obwohl über 80% der von AIDS Betroffenen Jungen oder Männer sind. Eine männer- und jungenspezifische AIDS-Kampagne gab es nicht.


In der Zeitstudie "Wo bleibt die Zeit" aus dem Jahr 2004 wurde die Zeitverwendung der Bundesbürger untersucht. Ein Kapitel hat sich mit der Zeitverteilung speziell alleinerziehender Mütter beschäftigt. Die Zeitverteilung alleinerziehender Männer wurde nicht betrachtet. Ein klarer Verstoß gegen Gender Mainstreaming. Interessant ist dass diese Studie vom Bundesfamilienministerium herausgegeben wurde, also genau dem Ministerium, in dem das Hauptreferat für die Einführung des Gender Mainstreaming implementiert wurde.


Im 1. Datenreport zur Gleichstellung von Frauen und Männer in Deutschland (= Gender-Report) steht in Kapitel 3 unter "Erwerbseinkommen von Frauen und Männern" : "Teilzeitbeschäftigte Frauen verdienen mehr als teilzeitbeschäftigte Männer. (...) So liegt der Bruttojahresverdienst von Frauen, die weniger als 18 Stunden pro Woche arbeiten, 2002 bei 122 Prozent des Verdienstes von Männern in dieser Beschäftigungsform."

Diese Lohndiskriminierung ist trotz Gender Mainstreaming jedoch nie Thema, wenn es um Lohndiskriminierung in Deutschland geht. Diese wird tabuisiert und unter den Tisch gekehrt - auch trotz Gender Mainstreaming.


Kritische Stimmen zu Gesetzen, die Männer diskriminieren, werden von offizieller Seite beleidigt und eingeschüchtert.

In einer E-Mail vom Streitkräfteamt wurde MANNdat e.V. als sexistisch-chauvinistisch beschimpft, nur weil MANNdat e.V. die gesetzlich festgeschriebene Diskriminierung von männlichen Soldaten im Soldatengleichstellungsgesetz kritisierte. Die Kritik fußte auf der Tatsache, dass Männer einseitig zum Wehrdienst verpflichtet werden und man dann die niedrige Frauenquote bei der Bundeswehr im neuen Soldatengleichstellungsgesetz durch Benachteiligungen der männlichen Soldaten bei Beförderungen gesetzlich ausgleichen will. Dies zeigt, wie von offizieller Seite Leute angegriffen werden, die sichim Sinne von Gender Mainstreaming zu Wort melden und es wagen, an der ambivalenten Geschlechterpolitik Kritik zu üben.


Während um Deutschland herum fast alle Länder die Männer-Wehrpflicht abschaffen oder aussetzen, bleibt Deutschland bei der Zwangspflicht für Männer. Bedauerlicher Weise erhält Deutschland ausgerechnet von der EU Schützenhilfe, die die einseitige geschlechtsspezifische Zwangsverpflichtung von Männern duldet und akzeptiert.


Laut Gleichberechtigungsgesetzen dürfen nur Frauen die Gleichstellungsvertretung wählen, auch wenn Frauen in der entsprechende Behörde überrepräsentiert sind.


In Artikel 6 (4) des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland steht: "Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft." Dieser Schutz und diese Fürsorge wird Vätern nicht zugestanden. Mit diesem Artikel ist die Diskriminierung von Vätern verfassungsrechtlich festgeschrieben.


Im Modellversuch Platzverweis in Fällen häuslicher Gewalt wurde in Baden-Württemberg der Polizeivollzugsdienst in 2608 Fällen häuslicher Gewalt tätig. Nur in einem Fall war die Ehefrau und nicht der Ehemann die Täterin. Aus Daten der Staatsanwaltschaft geht hervor, dass in 15% der Fälle die eindeutige Tatperson weiblich ist. Der offizielle männlichen Opferzahl von 15% steht somit bei nur einem Fall ein polizeiliches Tätigwerden im Modellversuch (=0,038%) entgegen. Der Modellversuch zeigt somit, dass der Platzverweis zum Schutze männlicher Opfer häuslicher Gewalt in der Praxis eindeutig zu kurz greift.

In Flugblattkampagnen werden ausschließlich weibliche Mitbürger auf das Gewaltschutzgesetz hingewiesen. Maßnahmen, mehr männlichen Opfern im Rahmen des Gewaltschutzgesetzes zu helfen oder sie zumindest zu informieren, gibt es nicht. Nach der neuen Geschlechterpolitik Gender Mainstreaming müsste jede politische Maßnahme darauf geprüft werden, ob es eines der Geschlechter benachteiligt bzw. bevorzugt, und wenn dies der Fall wäre, müsste dieses entsprechend korrigiert werden. Die o.g. Beispiele zeigen, dass der Modellversuch Platzverweis eindeutig männliche Gewaltopfer in geringerem Ausmaß erreicht. Dieses Faktum wurde einfach ignoriert. Der Modellversuch wurde unabhängig davon als erfolgreich bewertet.


Der WHO-Bericht "Weltbericht - Gewalt und Gesundheit - Zusammenfassung 2002" legt zusätzlich dar, dass männliche Mitbürger in allen Lebensalterstufen stärker von Gewalt betroffen sind als weibliche Mitbürger. Trotzdem werden männliche Gewaltopfer in der Gewaltdiskussion nachrangig behandelt oder gar vollständig ausgeblendet. Dieses ambivalente Verhältnis zu Gewaltverbrechen, abhängig vom Geschlecht des Opfers, verstößt klar gegen Gender Mainstreaming.


Die vorgenannten Punkte zeigen deutlich, woran die Geschlechterpolitik in Deutschland krankt. Sie ist ein frauenpolitischer Monolog und bezieht sich nach wie vor allein auf die "Frauenfrage". Die Glaubwürdigkeit einer Politik im Zeichen des Gender Mainstreaming wird sich daran messen lassen müssen, in wie weit sie bereit ist, auch die Belange männlicher Mitbürger ernsthaft zu berücksichtigen. Derzeit muss man sagen, dass Gender Mainstreaming in Deutschland noch nicht angekommen ist.


Jungen in Deutschland - Die politisch gewollte Perspektivlosigkeit?

19 Punkte, die belegen, dass Deutschland eine jungenfeindliche Bildungs- und Jugendpolitik betreibt - von Dr. Bruno Köhler; Stand Januar 2006

Jungen haben heute eine geringere Bildungsbeteiligung und ein geringeres Bildungsniveau als Mädchen. Wer nun aber denkt, die Politik würde den Fokus ihrer Bemühungen wieder verstärkt auch den Jungen zuwenden, täuscht sich. Es ist unglaublich, aber wahr: In Deutschland werden erwachsene Frauen gefördert, aber Jungen diskriminiert. Die nachfolgenden Punkte belegen, dass die Bildungsdiskriminierung von Jungen in Deutschland kein Zufall ist, sondern das Ziel einer Jungen diskriminierenden Bildungs- und Jugendpolitik, die Jungen im Sinne einer >positiven« Diskriminierung als Frauenfördermittel bewusst schlechter stellt und die zunehmende Perspektivlosigkeit von Jungen bewusst in Kauf nimmt: BILDUNGSPOLITIK Im Jahr 1985 ließ Marianne Grabrucker, eine damals vielzitierte Autorin, verlauten: >...die Anerkennung der Mädchen kann nur auf Kosten der kleinen Buben geschehen.« [Grabrucker 1985, 284] Ein Jahr später war in EMMA folgendes zu lesen: >Wenn wir wirklich wollen, dass es unsere Töchter einmal leichter haben, müssen wir es unseren Söhnen schwerer machen.« [EMMA 1986/6] Schon in den achtziger Jahren hat also der Feminismus die Diskriminierung von Jungen als politisches Ziel formuliert. Frau Cornelißen, Leiterin der Abteilung Geschlechterforschung und Frauenpolitik des Deutschen Jugendinstitutes München, ein einflussreiches Jugendforschungsinstitut, bestreitet in der Frankfurter Rundschau am 30.07.2003 keineswegs, dass die zunehmende Feminisierung des Bildungswesens durchaus >die sprachliche Entwicklung von Jungen« hemmt. Aber nach ihrer Meinung sei der Bildungsvorsprung für die Mädchen auch dringend erforderlich, um gleiche Chancen im Beruf zu haben. Schon im Jahr 2001, also ein Jahr nach PISA, initiierte die damalige Bundesbildungsministerin Bulmahn (SPD) ein Forum Bildung, das spezielle Fördermaßnahmen für Mädchen und für Jungen anregte. U.a. empfahl es die Integrationsförderung von Jungen in erzieherische und pädagogische Berufe und die gleiche Teilhabe von Mädchen und Jungen an Maßnahmen zur Erweiterung des Berufswahlspektrums auf geschlechtsuntypische Berufe. Im gleichen Jahr wurde der >Girls-Day«, der Zukunftstag für Mädchen, eingeführt, also eben eine solche Maßnahme zur Erweiterung des Berufswahlspektrums auf geschlechtsuntypische Berufe. Die Jungen wurden aus diesem Zukunftstag von Beginn an systematisch ausgegrenzt. Daran änderte auch die Einführung des Projektes >Neue Wege für Jungs« nichts. Bis heute gibt es nur ein Bundesland, das Jungen am Zukunftstag NICHT ausgrenzt, und zwar Brandenburg. Im Jahr 2006 wird noch Niedersachsen dazu kommen. In Landesgleichberechtigungsgesetzen wird die Integration von Frauen in männerdominierte Berufsbereiche gefördert. Eine Integrationsförderung für Männer in frauendominierte Berufbereiche, wie es das Forum Bildung empfahl, gibt es nicht. Der Petitionsausschuss des Landes Baden-Württemberg hat die Forderung nach Maßnahmen zur Integrationsförderung von Männern in erzieherische und pädagogische Berufe im Rahmen der Novellierung des Landesgleichberechtigungsgesetzes abgelehnt (siehe hiezu Drucksache des Landtages Drucksache 13/4423). Stattdessen muss selbst in frauendominierten Berufsbereichen Frauenförderung betrieben werden. So sind z.B. im Landesgleichberechtigungsgesetz in Baden-Württemberg ein Frauenförderplan und die Wahl einer Frauenvertretung sogar in Berufsbereichen vorgeschrieben, in denen eine Unterrepräsentanz von MÄNNERN vorliegt, z.B. in erzieherischen Berufen. Anstatt den Männeranteil in erzieherischen Berufen zu erhöhen, wird die zunehmende Feminisierung des Erziehungsbereiches somit sogar politisch gefördert. Die PISA-Studie legte schon im Jahr 2000 dar: >Diese Ergebnisse zeigen, dass die schwachen Leistungen der Jungen in den meisten OECD Staaten eine ernste bildungspolitische Herausforderung darstellen, der besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte, um den Anteil der Schülerinnen und Schüler auf dem untersten Leistungsniveau zu verringern.« Bis heute stellt sich Deutschland dieser bildungspolitischen Herausforderung nicht. Die Bildungsministerien von Bund und Ländern bieten im geschlechtsspezifischen Förderbereich nach wie vor nahezu ausschließlich Mädchenprojekte an. Unter dem Thema >Gleichstellung« ist in allen Ministerien ausschließlich Frauenförderung zu finden. Die Bildungsdiskriminierung von Jungen ist nirgends Thema! Die Leseförderung der Jungen ist, wie von der OECD im Sommer 2003 formuliert, prioritäres Bildungsziel weltweit [Dorothee Gaile in >Lesekompetenz fördern von Anfang an« von E.Gläser, G. Franke-Zöllmer, Schneider Verlag Hohengehren GmbH, 2005 S. 114]. Man muss leider ergänzen: weltweit, außer in Deutschland. Im nationalen Ableger des OECD-Bildungsberichtes >Bildung auf einen Blick«, bei dem die Mitgliedsländer die für ihr Land wichtigen Themen zusammenstellen, ist die Lesekompetenz kein Thema. In eben diesem Bildungsbericht, hierzulande herausgegeben vom Bundesbildungsministerium, wird geschlechtsspezifisch nur die Bildungssituation der Mädchen und jungen Frauen wiedergegeben. Als Beispiel seien die Berichte aus 2002 und 2003 genannt: Im Bericht 2002 wird in dem 32-seitigen Bericht auf S. 2, 9, 10 und 26 ausführlich über die Probleme der Schülerinnen mit dem Computer und den niedrigen Frauenanteil in den Ingenieur- und Naturwissenschaftsstudiengängen berichtet. Im 23-seitigen Bericht 2003 werden auf S. 6, 7 und 8 wieder die relativ selten von Frauen gewählten Studiengänge in den Naturwissenschaften und im Ingenieurwesen ausführlich beschrieben. In beiden Berichten findet sich jedoch kein einziges Wort über die schlechteren Schulabschlüsse der Jungen, den niedrigeren Jungenanteil, je höher die Schulart ist, die erheblich schlechteren Lesekompetenzen der Jungen, ihre höhere Schulabbrecherrate und die niedrigeren Anteile von Männern an Studiengängen zu sozialen und erzieherischen Berufen. Die Soziologin Dr. Heike Diefenbach stellte in einer Studie fest: Je höher der Anteil von Grundschullehrerinnen in einem Bundesland ist, desto größer sind die Nachteile von Jungen. Trotzdem gibt es keine annähernd ähnliche Integrationsförderung von Jungen und jungen Männern in den Bereich des Grundschullehrers wie umgekehrt Frauenförderprogramme. [Vgl. hierzu: Diefenbach, Klein: >Bringing Boys Back In« aus: Pädagogik, 48, Heft 6, 2002 S. 938ff.] Jungen in der vierten Grundschulklasse erhalten bei gleicher Leistung in Deutsch und Sachkunde oft schlechtere Noten als Mädchen. Dies geht aus dem 2005 veröffentlichten dritten Band der >Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung« (IGLU) zum Leseverständnis von Viertklässlern hervor. >Jungen werden leicht benachteiligt«, sagte der wissenschaftliche Leiter der IGLU-Studie für Deutschland, Prof. Wilfried Bos. Ursache für die besseren Noten der Mädchen sei möglicherweise deren Wohlverhalten. Die PISA-Studie hat auch gezeigt, dass insbesondere in Deutschland das Bildungsniveau von der sozialen Stellung der Eltern abhängt. Insbesondere Migrantenkinder haben deshalb verstärkt Probleme. Die Shell-Jugendstudie 2000 legte dar, dass gerade männliche ausländische Jugendliche einen größeren Pessimismus gegenüber der Zukunft haben als weibliche. Aber auch hier bleibt die Jugend- und Bildungspolitik in Deutschland konsequent jungendiskriminierend. So wurde im Jahr 2004 mit der Studie >Viele Welten leben« im Auftrage des Bundesjugendministeriums unter Ministerin Renate Schmidt (SPD) und der Migrantenbeauftragten Marieluise Beck (Die Grünen) eine Studie verfasst, die sich ausschließlich mit der Lebenssituation weiblicher Migrantenjugendlicher befasste; die männlichen Migrantenjugendlichen blieben außen vor. Die frühere NRW-Bildungsministerin Schäfer (SPD) erklärte in der Recklinghäuser Zeitung vom 11.08.2003 bezüglich der Kritik des Elternvereins und der FDP an zu wenig männlichen Erziehern und Pädagogen, dass die geschützte Freiheit der Berufswahl es verbiete, Maßnahmen zur Erhöhungen des Anteils männlicher Erzieher und Lehrer durchzuführen. Angesichts der Vielzahl von Fördermaßnahmen zur besseren Integration von Frauen in männerdominierte Berufsbereiche eine klare Unwahrheit. Nach der neuen Geschlechterpolitik Gender Mainstreaming müssen bei allen politischen Maßnahmen die Auswirkungen geschlechtsspezifisch betrachtet und eventuelle Ungleichbehandlungen ausgeglichen werden. Zudem ist 1995 der Artikel 3 des Grundgesetzes geändert worden. Seit dem müssen nicht nur unmittelbare, sondern auch mittelbare Diskriminierungen bekämpft werden. Jungen haben in Deutschland das schlechtere Bildungsniveau und die schlechtere Bildungsbeteiligung. Hier liegt eine deutliche zumindest mittelbare Diskriminierung vor. Nach Gender Mainstreaming und der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland hätten längst jungenspezifische Maßnahmen durchgeführt werden müssen. Doch nichts geschieht. Bislang gibt es noch nicht einmal politisch initiierte Studien, die speziell die Bildungsdiskriminierung der Jungen analysieren und Abhilfemaßnahmen vorschlagen sollen. Umgekehrt gibt es regelmäßig rein mädchen- und frauenspezifische Studien (z.B. die Migrantinnenstudie >Viele Welten leben« usw.). Hier zeigt sich, dass Gender Mainstreaming in Deutschland als Frauenfördermittel funktionalisiert wird. SOZIALPOLITIK In NRW wurde 2005 eine Gender Mainstreaming-Stelle (die neue europäische geschlechterpolitische Richtlinie, die in der Theorie weibliche UND männliche Mitbürger gleichermaßen ins Blickfeld nehmen soll) für Jugendarbeit eingerichtet. Diese Stelle wurde beim Verein >Frauen unterstützen Mädchenarbeit« (FUMA) eingerichtet. Dieser Name klingt nicht nach objektiver Jugendarbeit für Mädchen und Jungen. Maßnahmen für Jungen werden von verschiedenen Organisationen bekämpft. So kritisierte 2005 Helga Papendick-Apel vom DGB das Vorhaben Niedersachsens, auch Jungen zukünftig gleichberechtigt am Zukunftstag zu beteiligen. Ulrike Häfner, Projektleiterin der KuKMA (Kontakt- und Koordinierungsstelle für außerschulische Mädchenarbeit im Land Brandenburg), griff die Landesregierung von Brandenburg ebenfalls 2005 an, weil diese einen Zukunftstag für Mädchen und Jungen veranstaltet, anstatt nur einen Zukunftstag für Mädchen. Mädchenförderung beschränkt sich also mittlerweile nicht mehr nur auf die unmittelbare Förderung von Mädchen, sondern beinhaltet auch Maßnahmen GEGEN Jungenförderung. Das vom Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Projekt >Neue Wege für Jungs« ist keinesfalls gleichwertig mit den Frauen- und Mädchenförderprojekten, so wie dies oft suggeriert wird. Zum einen ist es nur ein Pilotprojekt, das lediglich von 2005 bis 2007 läuft (zum Vergleich: Das >Girls-Day« Projekt ist u.W. auf 10 Jahre angelegt). Auch der Stellenaufwand von 1,5 Stellen ist im Vergleich zum Kompetenzzentrum «Frauen in Informationsgesellschaft und Technologie« vergleichsweise gering und keineswegs gleichwertig. Das Projekt >Neue Wege für Jungs« wird ferner von Bildungsministerium bislang im Gegensatz zum Girls-Day NICHT unterstützt. In immer mehr Jugendhilfsprojekten werden Jungen ausgegrenzt oder nachrangig berücksichtigt. Immer mehr Kampagnen richten sich ausschließlich oder vorrangig für Hilfsmaßnahmen für Mädchen. Als Beispiele seien hier PLAN Deutschland oder die Kindernothilfe genannt. Laut EU-Statistik eurostat lag im April 2003 die Arbeitslosenquote der männlichen Jugendlichen in Deutschland bei 12,3%, die der weiblichen Jugendlichen bei 8,6%, d.h. die Jugendarbeitslosenquote liegt bei der männlichen Bevölkerung um etwa 43% höher als bei der weiblichen. Sowohl die absolute als auch die relative Arbeitslosigkeit der Männer ist höher als die der Frauen. Tendenz steigend. Die nachfolgende Graphik zeigt die Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit in den Jahren von 1991 bis 2002. Nach offiziellen Daten der ehemaligen Bundesanstalt für Arbeit und dem Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) ist in Deutschland die Arbeitslosigkeit von Juli 1998 zu Juli 2003 von Männern um 11,4% gestiegen, von Frauen um 1,4% gefallen. >Für Deutschland hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hochgerechnet, dass bis zum Jahr 2010 bis zu 1,5 Millionen männliche Arbeiter ihren Job verlieren werden ?viermal so viele wie Frauen.« (Christoph Kucklick in Geo 09/00: >Neuer Mann ? was nun?«). Trotzdem werden männliche Arbeitslose bei der Arbeitsförderung benachteiligt. Die folgende Meldung stammt aus dem Presse-Info 52 der Bundesanstalt für Arbeit vom 06.08.03: >Frauen profitieren überdurchschnittlich stark von der Arbeitsförderung der Bundesanstalt für Arbeit (BA). 43,6 Prozent der Teilnehmer an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik zwischen Juli 2002 und Juni 2003 waren Frauen. Damit wurde die gesetzlich festgelegte Zielförderquote von 41,3% deutlich überschritten.« Frau Anne Jenter, Gleichstellungsexpertin des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), fordert sogar eine Frauenausbildungsquote, mit der männliche Jugendliche beim Kampf um einen Ausbildungsplatz gezielt benachteiligt werden sollen. Während um Deutschland herum fast alle Länder die Männer-Wehrpflicht abschaffen oder aussetzen, bleibt Deutschland bei der Zwangspflicht für Männer. Bedauerlicher Weise erhält Deutschland ausgerechnet von der EU Unterstützung, die die einseitige geschlechtsspezifische Zwangsverpflichtung von Männern duldet und akzeptiert. Somit werden in Deutschland Jungen wie seit Kaisers Zeiten gezielt in archaische Männerrollen gezwängt. Gleichzeitig will man ihnen aber die neuen Pflichten zusätzlich aufbürden. Somit werden die Jungen zu den Prügelknaben eines Geschlechterkrieges degradiert, indem man von ihnen die Rolle des >neuen« Mannes und gleichzeitig die Rolle des archaischen Mannes abverlangt. Zu allem Überdruss lässt die Politik, welche die Jungen diesem doppelten Druck aussetzt, noch kläglich mit ihren Zukunftsproblemen im Stich. Diese beispielhafte Zusammenstellung zeigt: Die Jungenkrise ist weder überraschend noch ungewollt, sondern politisches Kalkül. Diese verharmlosend als >positive Diskriminierung« genannte Bildungsdiskriminierung von Jungen nimmt bewusst die zunehmende Perspektivlosigkeit der Jungen mit all ihren Konsequenzen leichtfertig in Kauf. Nach wie vor gilt die politische Doktrin, dass es eine Benachteiligung von Jungen/Männern nicht geben kann und somit eine Schlechterstellung von Jungen lediglich ein Maß für die Güte von >Gleichstellung« wäre. In der Vergangenheit hat sich die Politik bemüht, die Zukunftsperspektiven von Mädchen zu verbessern. Dies war richtig und ist auch immer noch richtig. Bei diesem Engagement hat die Politik die Situation der Jungen jedoch gänzlich aus den Augen verloren. Ein geschlechtsspezifisch differenzierter Blick macht deutlich, dass sich unsere Gesellschaft auch intensiv damit befassen muss, wie unsere Jungen aufwachsen und welche Zukunftsperspektiven ihnen offen stehen. Es geht nicht mehr nur um die Glaubwürdigkeit von Geschlechterpolitik, es geht vor allem um die Zukunftsfähigkeit von Jungen. Wir versäumen immer mehr, uns mit der Gefühlswelt unserer Jungen auseinander zu setzen. Statt dessen bemühen sich Wissenschaft, Politik und Medien, die Fakten zu verharmlosen und zu relativieren. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden ideologisch interpretiert und Jungen attestiert, sie wären biologisch weniger wert als Mädchen. Wir appellieren deshalb an alle Menschen, die einen Funken Gerechtigkeitssinn inne haben: Kämpfen Sie mit uns gegen die Bildungsdiskriminierung von Jungen! http://www.manndat.de/index.php?

Nun - für zwischendurch - mal was Nettes zu lesen...

Frau = arme Sau?!
Seit Beginn des vergangenen Jahrhunderts versuchten Männer verstärkt und aus Mitgefühl auch das andere Geschlecht in die Prozesse zu involvieren, die Individuen der späteren abendländischen Zivilisation mit Eigenschaften wie Selbstverantwortung und Fortschrittsstreben ausstatteten. Sie schlossen Frauen in ihre sozialen Bewegungen und Revolutionen mit ein, kämpften für deren Wahlrecht, versuchten sie in die geistigen Gefilde der eigenen Schaffenswelten einzuführen. Was dabei nach hundert Jahren heraus kam, ist dann so etwas wie - eine Feministin. Sie werden sicher irgendein Exemplar dieser Sorte in Ihrer physischen oder mentalen Umgebung kennen. Verdrossen durch die Desillusionierung, die nach über dreißig Jahren jener besonders verstärkten, doch verfehlten Anstrengung weiblicher Menschwerdung, die man als die neue Frauenbewegung installierte; erschöpft von der seelischen Strapaze eines andauernden, unbarmherzigen psychokulturellen Aerobic und von der Einhämmerung verzwickter Simulationsprogramme zur virtuellen Hervorbringung des Typus Powerfrau, wartet sie nur noch auf den Weltmännertag. Denn an diesem Tag kann sie endlich sie selbst sein und das herauslassen, was der Gewinn aus all der kulturpolitischen Mühsal war: die Sau, eine ziemlich arme dazu. Der armen Sau hatte man in den Siebzigern vorgemacht, sie sei "gleich" mit den Besteigern des Mondes, sie sollte das nur noch einfordern. Und weil sie nichts konnte, schon gar nicht solches einfordern, stattete man sie rundum mit Krücken, Quoten und künstlichen Organen aller Art aus, bot ihr mit Gesetzen und Pillen alle Entscheidungshoheit im Zusammenwirken mit dem Mann und zerstörte ihr zuliebe erstmal die Familie. In den Achtzigern führte man sie verstärkt in Schulen und in den Öffentlichen Dienst ein und zerstörte alsdann ihr zuliebe auch die Bildung. Die Medien reichten ihr eine helfende Hand, und ihr Niveau sank zum Boden. Man versuchte, ihr Selbstwertgefühl mit falschen Wissenschaften und angeblichen neuen Erkenntnissen über die Geschlechter in skurrilen Psychologien, Verhaltensforschungen und Biologismen aufzupäppeln. Auch das brachte nichts. Man ging langsam daran, den Mann evolutionär als fehlerhaft zu diffamieren, und während dieser das Internet errichtete und das Genom entzifferte, krönte man die 'arme Sau' zur Kommunikationskönigin. In den Neunzigern und später versuchte man sie vergebens für das Maschinenwesen zu begeistern und erkannte, daß da allen Bemühungen zum Trotz nichts zu machen war, und daß es für sie bloß Germanistik und Sozialwissenschaften gab. Es kam das Millenium. Man deformierte Grundrechte, um ihr die Wege auch dorthin zu öffnen, wo sie definitiv kein Mensch brauchte, man spülte sie hoch bis zur obersten politischen Macht, aber auch das machte nichts. Und allmählich beginnt es aufzudämmern: Der Mann war es, der in dieser Zeit die Schnauze voll bekommen haben sollte und er begann auch dies zu fühlen. Denn während er Welten revolutionierte, nörgelte sich die 'arme Sau' dreißig Jahre lang gewinnbringend aus. Nun erkannte er: Er war es, der nicht mehr wollte. Er hatte ihr Kokettieren mit nichtigen Gaben satt. Er trug weiterhin die Welt, die, wo sie sich demographisch reduzierte, dies aufgrund seines Zeugungsstreiks tat, und nicht aufgrund eines Gebärstreiks der Halbtüchtigen. Doppelt sowenig Kinder wollte er von ihr, als sie von ihm wollte. Und sie? Ja, wir sagten es schon: Nun wartet sie nur noch auf den Weltmännertag. Dann breitet sie die Einfalt ihrer kindischen Selbstüberschätzung unter dem wenig anmutigen Bild eines männlichen Bierbauches aus; das hilft vielleicht, die eigene Selbstachtung mit Äußerlichem zu hieven. Sie schreibt zum Weltmännertag einen unbedarft-verräterischen Frauenartikel über Männer. So einen, wie den von Violetta Simon zum Weltmännertag-2006 in der Süddeutsche.de.(online-Ausgabe) 03. 11. 2006


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