Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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reaktionäre Stimmen...?

Hemsut, Thursday, 10.07.2008, 18:07 (vor 5769 Tagen) @ Wolfgang

Hallo Wolfgang,

so kann man das nicht stehenlassen - beim besten Willen nicht...

NEIN:
Männer und Frauen sind verschieden. Aber sie sind gleichwertig.

Nichts anderes sagte ich.

Sie sind somit auch gleichbereichtigt - können aber nicht
gleichgestellt werden. Die Tatsache, daß Frauen Kinder bekommen
können und Männer nicht, hat nichts mit Gleichberechtigung zu tun.

... nein, hat es nicht? Doch, hat es sehr wohl. Ich habe es versucht, in meinem Post zu erklären.


Bei Gleichberechtigung geht es nur um das "Recht". Also um das
staatliche Gesetz
. Nicht um die Natur. Der Kampf um Gleichberechtigung
ist nur der Kampf dafür, daß jeder Mensch vor dem Gesetze gleich ist!

... wer sagt, daß es um das Recht geht und nicht um die Natur? Du? Aber die Feministinnen gehen davon aus, daß die Gleichberechtigung die Natur des Menschen berührt. Warum, glaubst du wohl, gäbe es sonst ein Programm wie Gender Mainstreaming? Das ist einzig und allein dafür gedacht, der Natur ins Handwerk zu pfuschen.


Jeder hat dasselbe aktive und passive Wahlrecht - egal ob arm oder reich,
ob Mann oder Frau, ob intelligent oder dumm, usw.

... ja, und genau da liegt das Problem. Solange jeder Depp, der von Tuten und Blasen resp. der Bedeutung des Grundgesetzes keine Ahnung hat, wählen kann (oder sich sogar wählen lassen kann!), wird das nichts. Aristokratie heißt nicht, daß jemand qua origo zum Herrschen bestellt ist, sondern qua ingenium. Eigentlich ganz einfach, das System wurde im Laufe der Zeit nur pervertiert. So wie die Demokratie eben auch...


Es darf keine Gesetze von einem Staat geben, die nur für einen Teil der
Bevölkerung gilt - sondern für alle.

Deshalb ist es klar, daß Frauen nun - genau wie Männer - ihre Verträge
selbst unterschreiben und alle rechtlichen Freiheiten haben wie Männer.

... klaro und Frauen können Verträge jederzeit wieder einseitig aufkündigen. Z.B. einen Ehevertrag oder überhaupt eine Heirat... Verstehst du, wo der Knackpunkt liegt? Ihnen wurde der kleine Finger gereicht und sie nahmen die ganze Hand.


Ein Widerspruch in der Gleichberechtigung gibt es z.B. darin, daß nur
Männer zu staatlichen Zwangsdiensten herangezogen werden können, Frauen
nicht!

Zustimmung


Natürlich gibt es Gesetze, die nur für Frauen gelten - aber die sind kein
Widerspruch zu dem Prinzip "Gleichheit vor dem Gesetz" sondern liegen in
der Natur der Sache, z.B. Mutterschutzgesetze usw.

Ach, in der Natur der Sache? So-so... *gg*


Ansonsten gilt strikt: Gleichheit vor dem Gesetz! Alles andere ist
diskriminierend und sexistisch, wie z.B. die Gesetze zu staatlichen
Zwangsdiensen - wo vom Gesetzgeber eminent zwischen Menschen unterschieden
wird - nur wegen ihres Geschlechtes.

Das hat aber nichts mit Gleichberechtigung zu tun, sondern mit Gleichwertigkeit. Kleiner, aber feiner Unterschied...


Alles andere hört sich echt reaktionär an. Die Welt im 19.Jh. war
nicht in Ordnung...Viel mehr muß man einfach auch sehen, daß es eine Welt
war von Männern gemacht - für Männer. Und ein aktives und passives
Wahlrecht für Frauen in Frage zu stellen - das wäre zutiefst reaktionär,
menschenfeindlich und sexistisch! Wenn man sich die vielen männlichen
vollständigen Chaoten in der Politik im 20.Jahrundert anschaut, dann gibt
es beim besten Willen keinen Grund dafür, stolz zu sein!!!!!

*böööh* - wie reaktionär wir wieder sind. Schieb uns doch gleich in die rechte Ecke, angedeutet hast du es ja bereits.

Die Welt im 19. Jahrhundert war nicht in Ordnung? Und die Welt im 18. Jahrhundert? War denn wenigstens die in Ordnung? Und die im 20. Jahrhundert? Auch in Ordnung - oder eher nicht, oder wie, oder was?

Die Welt wurde zwar von Männern regiert (bis auf ein paar Ausnahmen), aber dahinter standen schon immer die Mädels, die im Hintergrund die Strippen gezogen haben. Kleine Auswahl gefällig?

- der Damenfrieden von Cateau-Cambrésis
- Madame de Pompadour
- Kaiserin Theophanu
- Marozia und Konsorten zu Zeiten der Pornokratie
- Zarin Alexandra von Rußland die Letzte
- die weiblichen schottischen Adeligen zu Zeiten von Robert the Bruce
- Anne Boleyn
- Martha Skawronska
- to be continued...

Und dann noch die ganzen Mädels, die wirklich eine Zeitlang das Sagen hatten. Ich erspare mir eine Auflistung sämtlicher Herzoginnen, Königinnen, Kaiserinnen und Zarinnen, die alle ihr Finger im Machtspiel drin hatten. Manchmal sogar noch tiefer als ihre (männlichen) Gegenspieler. Aber die Mädels untereinander haben sich auch nichts genommen, man denke nur an Katharina II von Rußland und Maria Theresia von Österreich...

Ausflüge in die Geschichte mit - Hemsut


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