Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Zecke24, Friday, 29.06.2012, 00:17 (vor 4291 Tagen) @ Referatsleiter 408

24.06.2012 - 23:05 Uhr, geschrieben von Dr. Andreas Schmohl

Rollentausch mit Widerrufsrecht (Die Männer der Quotenfrauen)

Es ist interessant, dass immer darauf hingewiesen wird, dass Männer in der Regel gar nicht zu Hause bei den Kindern bleiben möchten. Warum wird nie gefragt, welche Voraussetzungen geändert werden müssten, damit sich daran etwas ändert? Wenn es um Frauen in Führungspositionen geht, kann man ebenso die Frage stellen: Wollen denn wirklich so viele Frauen in Führungspositionen? Die Antwort ist vermutlich: "Schon, aber nicht unter diesen Umständen". An dieser Stelle wird es nun spannend. Im Fall von Frauen wird gefordert, dass sich die Arbeitswelt an die Bedürfnisse der Frauen anzupassen haben. Außerdem werden Quoten und Förderprogramme gefordert. Wie sieht es aber mit einer Anpassung der Familienwelt an die Bedürfnisse der Männer aus? Wo bleibt die Stärkung der Väterrechte, vor allem in der Praxis und im Fall einer Trennung? Ich persönlich gehöre der kleinen Minderheit der Väter an, die zu Hause bei den Kindern bleiben wollen. Ich habe nach der Geburt meiner zweiten Tochter 12 Monate Elternzeit in Anspruch genommen und anschließend 2 Jahre Teilzeit gearbeitet (max. 30 Wochenstunden). Ich hatte mit meiner Frau schon vor der Eheschließung und lange vor dem ersten Kind besprochen, dass ich mich mehr um die Kinder kümmern will und ich sie bei ihrer Karriere unterstützen werde. Sie erklärte sich Einverstanden (leider nur mündlich). Die Unterstützung bei ihrem Master und ihrer Doktorarbeit nahm sie gerne an. Ebenso genoss sie, dass immer ich aufgestanden bin, wenn die Kinder nachts wach wurden. 3 Jahre nachdem meine zweite Tochter auf die Welt kam, erklärte sie mir dann aber, dass ich nicht der richtige Mann für sie sei und sie sich von mir trennen werde. Obwohl ich drei Jahre lang die Hauptbezugsperson im Leben meiner Kinder war, boykottiert nun meine Frau erfolgreich den Kontakt zu meinen Kindern (inzwischen seit zwei Jahren). Meine Frau ist inzwischen Professorin für Familienrecht, geholfen hat ihr dabei eine Quotenregelung (die sie gar nicht gebraucht hätte). Statt Unterstützung in meinen Bemühungen um die Kinder zu bekommen, fielen Kommentare wie: "Natürlich ist der Vater für Kinder genauso wichtig wie die Mutter, aber sie müssen auch kompromissbereit sein". Sagt das eigentlich keiner der Mutter meiner Kinder? Oder sind ihr diese Weisheiten, die ich jedenfalls voll unterstütze, einfach egal? Solche ausschließlich an den Vater gerichteten Appelle werden vielen Kindern nicht helfen. Eine Tatsache ist, dass eine Frau in der Gestaltung der Familienwelt jederzeit ein „Widerrufsrecht“ in Anspruch nehmen kann und der (gut informierte) Vater damit rechnen muss, dass es sein kann, dass er seine Kinder verliert und im Extremfall nie wieder sieht. Wenn Frauen in Bezug auf Führungspositionen solche Bedingungen vorfänden, würden sich noch viel weniger Frauen auf Führungspositionen bewerben, noch weniger als gegenwärtig üblich. Denn die Antwort ist und bleibt wie oben: "Schon, aber nicht unter diesen Umständen". Quoten würden aber an den Umständen nichts ändern. Profitieren würden nur einige wenige, für die Mehrheit würde sich nichts verbessern. Und für Männer schon dreimal nicht.


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