Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Willkürliche Eingrenzung des Patriarchats-Begriffes. (Allgemein)

MannPassAuf, Wednesday, 13.06.2012, 16:10 (vor 4306 Tagen) @ MannPassAuf

Aus dem 2. Teil:

Zur Klärung des empirischen Gehaltes des Begriffs “Patriarchat” ist es also notwendig, sich auf einen spezifischen Patriarchatsbegriff zu beziehen oder anzugeben, auf welchen konkreten Kontext man die Rede vom “Patriarchat” bezieht. Ungeachtet der zahlreichen Variationen im Detail lassen sich prinzipiell drei Patriarchatsbegriffe zur Bezeichnung von Formen gesellschaftlicher Ordnung unterscheiden, nämlich

1. das Patriarchat als gesellschaftliche Organisationsform vorindustrieller Bevölkerungen,
2. das Patriarchat als Form familialer Organisation,
3. das Patriarchat als (aktuell zu beobachtende) gesellschaftliche Organisationsform postindustrieller, moderner Staaten oder der Weltbevölkerung insgesamt.

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Hier bereits setzt meine Kritik an: Der Patriarchats-Begriff ist willkürlich eingegrenzt.

Ich z.B. sehe das Patriarchat grundsätzlicher und eindeutiger, nämlich - ich sage es so zur Verdeutlichung - als ein Leistungs- oder Wertschöpfungs-Patriarchat. Dessen Existenz ist unbestreitbar.

Und hier stimmt auch der Begriff "Patriarchat" in einem wirklich tiefen und umfassenden Sinne. Denn Wertschöpfung ist ein väterlicher Akt. Jeder Mann ist - wenn auch nicht biologisch, aber der Mensch ist eben kein Tier - insofern ein Vater; ein Wesen das zeugt. Werte werden nämlich erzeugt, nicht geboren.

Dagegen könntest du bzw. die Autorin einwenden, daß dieser Begriff nicht gebräuchlich sei. Aber was tut ihr denn? Ihr wehrt euch selbst gegen die Gebräuchlichkeit des Patriarchats-Begriffes. Die Fezis könnten nämlich ebenso zu euch sagen: "Ihr verwendet einen ungebräuchlichen Begriff, d.h. einen anderen als wir. Bei uns ist Patriarchat ein Zustand, der verhindert, daß Frauen an zur Herrschaft kommen, eine totale Gynokratie errichten."

Dann würdet ihr sagen: "Nee, ein Patriarchat ist gegeben, wenn...siehe oben das Zitat."

Und ich sagen eben: "Nee, ein Patriarchat ist gegeben, wenn Männer zu geistigen Vätern werden oder es bleiben." Und in diesem grundsätzlicheren Sinne haben wir ein Patriarchat. Das ist, was die Fezis nicht (wahrhaben) wollen und verleugnen, ja mit politischen Mitteln bekämpfen.

Auch ich bekämpfe damit den Feminismus! Nur eben unter einem grundsätzlicheren, umfassenderen Gesichtspunkt.

Der ganze wissenschaftliche Aufwand, den die Autorin treibt, ist insofern überflüssig.

Er ist es auch deswegen, weil es hier um Politik geht. Die Gynokratie wird sich durch wissenschaftliche Aufklärung nicht beeindrucken lasen.


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