Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Ohne Kollektivismus driftet eine Kultur auseinander.

DvB, Thursday, 15.12.2011, 09:36 (vor 4510 Tagen) @ Flint

Das ist natürlich sozialistisch und nicht konservativ.

Laß Dich nicht mit dieser entweder-oder-Masche reinlegen. Kollektivismus ist nicht zwangsläufig gleich Sozialismus. Auch Nationalismus ist stark kollektivistisch, ebenso wie so ziemlich jede Religion (inkl. Katholizismus). Es gibt von Hitler selbst (im Gegensatz zu vielen seiner Parteigenossen) extrem wenige Aussagen, die sich mit viel an-den-Haaren-Herbeigezerre überhaupt sozialistisch interpretieren lassen. Wenn, dann meist in Reden, in denen er sich mit Sozialisten auseinandersetzt. Aber selbst da http://www.youtube.com/watch?v=Gft1OedDxMM#t=21m57s spricht er z.B. zwar den Sozialisten den Sozialismus ab, vermeidet es aber, etwa von eigenem "sozialistischen Wollen" zu sprechen, sondern spricht nur von "unseres Wollens". Das ist direkt auffällig, rhetorisch leicht holprig. (Zu diesem Zeitpunkt war er zwar noch auf seinen konservativen Koalitionspartner angewiesen - die Tonart hat er aber auch später nicht geändert.)

Definition von konservativ:
"Am Hergebrachten hängend, das Bestehende Bejahend, erhaltend,
bewahrend."

(Wahrig, Deutsches Wörterbuch 1981)

Dazu gehören doch auch Werte wie Loyalität, Zusammenhalt, Liebe, Treue, Opferbereitschaft, Verantwortung, Pflichtgefühl, Hilfsbereitschaft usw. - die sind aber kollektivistisch. Ohne Kollektivismus driftet eine Kultur auseinander. Darum kommt Konservatismus überhaupt nicht daran vorbei, auch ein Mindestmaß an Kollektivismus zu beinhalten. Kollektivismus ist nichts generell Schlechtes und nur bedingt ein Antipode zum Individualismus. Die Vokabel wird bloß gern als Kampfbegriff benutzt.

Verbrecherisch sind die übersteigerten Formen des Kollektivismus oder des Individualismus. Was wir heute haben, ist (noch) vor allem übersteigerter Individualismus. Und am Feminismus sowie den ersten EUdSSR-Ausläufern kann man sehen, daß übersteigerter Individualismus und übersteigerter Kollektivismus sogar gleichzeitig geht. Dorthin geht natürlich auch der Logen-Plan für die "Neue Weltordnung".

--
[image]


gesamter Thread:

 

powered by my little forum