Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Liste Femanzen Kategorie Politik3 (Liste Femanzen)

Oberkellner, Saturday, 19.03.2011, 17:53 (vor 4758 Tagen)

Silvana Koch-Mehrin (FDP)

Dr. Silvana Koch-Mehrin, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments und Vorsitzende der FDP im Europäischen Parlament, gab dem Nachrichtenmagazin “Focus” (Ausgabe 11. Oktober 2010) das nachstehende Interview. Die Fragen stellte Ottmar Berbalk.
FOCUS: Brüssel sagt, jetzt müssten mehr Frauen in Politik und Wirtschaft Europa aus der Krise führen. Haben die sich bislang versteckt?
Koch-Mehrin: Auf keinen Fall. Sie sind bislang nur nicht auf den Chefsessel vorgerückt. Bei den Top-Posten in Unternehmen, Politik oder Wissenschaft sind Frauen selbst Anfang des 21. Jahrhundert noch Ausnahmeerschei¬nungen.
FOCUS: Was können Frauen besser?
Koch-Mehrin: Zum Beispiel mit Geld umgehen. Frauen treffen nach fixer Be¬wer¬tung der Sachlage fast 90 Prozent der Konsumentscheidungen. Dadurch sind sie ein echter Wirtschaftsfaktor.
FOCUS: Sind Sie als liberale Politikerin für eine Quotenregelung?
Koch-Mehrin: Ich bin für Ehrlichkeit bei der Quote. Das heißt: In vielen gesell¬schaftlichen Bereichen arbeiten wir bewusst nach Proporz. Nur bei der Frau¬en¬frage drücken wir uns. Das geht nicht mehr. Ich unterstütze den EU-Vor¬stoß, mit sanftem Druck Frauen zu fördern. Vorbildhaft finde ich übrigens die Deut¬sche Telekom, die freiwillig eine 30-Prozent-Quote eingeführt hat.
FOCUS: Welche Frauen stehen außer Ihnen für Europa?
Koch-Mehrin: Die bekannteste ist sicherlich die deutsche Bundeskanzlerin An¬ge¬la Merkel. Auch Finnland und die Slowakei werden von Frauen regiert. Aber vor allem: neun von 27 Mitgliedern der EU-Kommission sind Frauen, ein Drittel.

http://www.koch-mehrin.de/2010/10/11/mit-sanftem-druck-die-frauen-fordern/

Silvana Koch-Mehrin, Chefin der FDP-Fraktion und stellvertretende Vorsitzende der europäischen Liberalen im Europaparlament, hat die Abschaffung des Ehegattensplittings gefordert. "Dafür sollte meine Partei nicht länger stehen", sagte sie in einem großen Interview dem stern. Die Europapolitikerin weiter: "Ich bin ganz klar gegen das Ehegattensplitting, weil es die Alleinverdiener-Ehe, auch die ohne Kinder, einseitig begünstigt."
„Das war mal gut gemeint"
Außerdem wandte sich Koch-Mehrin im stern gegen die dreijährige Elternzeit: "Das war mal gut gemeint, hat sich für die Frauen aber als Nachteil erwiesen. Für einen Betrieb sind drei Jahre eine sehr lange Zeit. Außerdem werden dadurch generell Frauen im gebärfähigen Alter zum betriebswirtschaftlichen Risiko und bei Einstellung und Karriere benachteiligt."
Die FDP-Politikerin wünscht sich eine stärkere Beteiligung der Männer an der Kleinkindbetreuung: "Man sollte mit Radikalforderungen an die Männer rangehen. Entweder gehen Mann und Frau in Elternzeit – oder keiner."
Zeit für einen "neuen Feminismus"
Im Interview sprach sich Koch-Mehrin auch für eine Frauenquote in politischen Gremien aus, "damit sich endlich etwas ändert in diesem Land". Die Mutter zweier Töchter will "einen neuen Feminismus mit den Männern und für die Männer". Männer dürften nicht mehr benachteiligt werden, wenn sie Kinder genauso ernst nähmen wie ihre Karriere; Frauen wiederum sollten nicht stigmatisiert werden, wenn sie ihre kleinen Kinder in Fremdbetreuung geben, um weiter arbeiten zu können: "Für das Recht auf Kind und Job müssen Frauen kämpfen. Wir brauchen eine Rabenmütter-Bewegung", so Koch-Mehrin.
Angesichts jüngster Äußerungen des katholischen Bischofs Mixa und anderer glaubt die FDP-Politikerin: "Das entscheidende Gefecht um die Geschlechterfrage ist entbrannt."

http://www.stern.de/politik/deutschland/silvana-koch-mehrin-ich-bin-gegen-das-ehegattensplitting-586626.html

Heiderose Gläß (die LINKE, Sächsischer Landtag)

Rund 200 000 Euro soll dieses Kompetenzzentrum jährlich kosten. Heiderose Gläß (58, Linke), Sprecherin für Gleichstellungspolitik: "So lange der Sächsische Verdienstorden an 20 Männer und nur eine Frau verliehen wird, besteht Handlungsbedarf."

http://www.bild.de/BILD/politik/2010/01/12/irre-leipzig-politiker-der-linkspartei/wollen-echte-maenner-abschaffen.html

Katja Kipping (die Linke) und Manuela Schwesig (SPD)

Berlin - Renate Künast redet über ihre Zukunft in Berlin. Wie sie die Menschen in der Hauptstadt dazu bringen kann, zum ersten Mal jemanden von den Grünen ins Rote Rathaus zu wählen. Künast tut das sehr ruhig und überlegt, auch auf dieser Pressekonferenz. Die Chefin der Grünen-Bundestagsfraktion muss sich jetzt häufig zügeln - das Gesetzte gehörte bisher nicht zu ihren Stärken. Aber dann kommt diese Frage nach der Familienministerin.
Plötzlich ist die alte Renate Künast zurück: "Entgeistert" sei sie über das Interview von Kristina Schröder im SPIEGEL, poltert sie los. "Krude und altbacken" nennt sie die Äußerungen der CDU-Politikerin zum Thema Feminismus und unterstellt ihr einen "angewandten Spaltungsirrsinn - was ein anderes Wort für Schizophrenie ist".
Auch andere Spitzenpolitikerinnen sind entsetzt über Schröder. Die Ministerin hatte in dem Interview zwar eingeräumt, dass ihre rasante Karriere ohne den Feminismus nicht möglich gewesen wäre - sich ansonsten aber deutlich von der Frauenbewegung distanziert. So kritisiert Schröder die Idee, dass die Frauenrolle nicht allein biologisch determiniert ist, sondern auch eine gesellschaftliche Konstruktion. Dies ist eine zentrale feministische Position, die inzwischen zum gesellschaftlichen Mainstream gehört. Schröder verteidigt außerdem Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen und wendet sich gegen Quoten. Dabei wurden diese selbst von der CSU gerade beschlossen.
"So viel Unsinn im Zusammenhang mit Frauenpolitik habe ich lange nicht mehr gelesen", sagt SPD-Vizechefin Manuela Schwesig. "Frau Schröder hat keinerlei Verständnis für die historische Bedeutung des Feminismus." Schwesig, Sozialministerin in Mecklenburg-Vorpommern, meint: "Es tut der Sache der Frauen heute überhaupt nicht gut, wenn die jungen Frauen und die Frauenbewegung von damals gegeneinander ausgespielt werden."
SPD-Vize Schwesig: Schröder hat "keine Ahnung" von Frauenproblemen
Von den tatsächlichen Problemen der Frauen von heute habe die Ministerin "offenbar keine Ahnung", sagt die SPD-Politikerin. Ungleiche Bezahlung, mangelnde Vereinbarkeit von Beruf und Familie, wenig Frauen in Führungspositionen - da gebe es "einen riesigen Handlungsbedarf". Dass Frauen mit guter Ausbildung deutlich weniger verdienen als Männer, "ist nicht fair und muss geändert werden". Auch beim Thema Managerinnen-Quote kritisiert sie Schröder: "Freiwillige Vereinbarungen zwischen Politik und Wirtschaft haben zu nichts geführt, wir brauchen eine Quote von mindestens 40 Prozent für Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten."
Katja Kipping, Vize-Chefin der Linken, attackiert Schröder ebenfalls scharf. "Die Familienministerin kritisiert die radikale Frauenbewegung bar jeder Kenntnis", sagt die Bundestagsabgeordnete. "Dem Feminismus ging es nie um Männerhass, sondern um den Kampf gegen das Patriarchat - also um Strukturen, die Frauen benachteiligen." Kipping distanziert sich von Schröders These, Frauen seien mitschuld daran, dass sie häufig weniger Geld verdienen als Männer. So gebe es in der Pflege - einem klassisch weiblichen Berufsfeld - im Unterschied zur männlich dominierten Baubranche keine Erschwerniszulage. "Zu viele Frauen halten Bescheidenheit immer noch für eine Tugend", sagt Kipping.
FDP-Vize Koch-Mehrin verteidigt die Ministerin
Doch die CDU-Ministerin bekommt auch Unterstützung für ihre Thesen - und zwar von einer prominenten Vertreterin des Koalitionspartners: "Ich finde, Frau Schröder hat Recht", sagt Silvana Koch-Mehrin, Vorstandsmitglied der FDP. "Wir sind über den klassischen Begriff des Feminismus schon weit hinaus." Der heutige Feminismus zeige sich "vielmehr in dem Anspruch einer gleichberechtigten Gesellschaft, in der Mann und Frau die Chance haben, denselben Lebensweg zu gehen". Koch-Mehrin, dreifache Mutter und Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, wünscht sich in diesem Sinne "mehr Feministen - also Männer, die sich ebenfalls für das Ideal einer gleichberechtigten Gesellschaft einsetzen".
Alter Feminismus, neuer Feminismus - es geht vieles durcheinander in dieser Debatte. Und deshalb hat sich nun wohl auch die deutsche Ur-Feministin in die Diskussion eingeschaltet: Alice Schwarzer, Gründerin und Wieder-Chefredakteurin der Zeitschrift "Emma", hat einen offenen Brief an Kristina Schröder geschrieben, in dem sie der CDU-Politikerin die Leviten liest. Die Ministerin reproduziere "Stammtisch-Parolen aus den 1970er Jahren", beklagt Schwarzer, "obwohl die Stammtische 2010 längst viel weiter sind, viel weiter als Sie".

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,727900,00.html

Andrea Ypsilanti (SPD)

Andrea Ypsilanti sieht Frauenbewegung in der Sackgasse - Scheinbarer Erfolg vielmehr eine Belastungsverstärkung
(kjf). „Wir haben es nicht geschafft, gegen die Männernetzwerke eigene Strukturen zu setzen“, sagte Andrea Ypsilanti vor 40 Zuhörerinnen im Margarete-Bieber-Saal. Im Kampf um die Emanzipation sei eine Stagnation zu beobachten, über die die Frauen dringend reden müssten, so die prominente SPD-Landtagsabgeordnete. Andrea Ypsilanti sprach auf Einladung des Elisabeth-Selbert-Vereins über „Frauen in der Politik“.
Zu den berühmten drei „K“ - Kinder, Küche, Kirche -, die den Frauen vorbehalten seien, habe sich für die meisten einfach ein viertes K gesellt, die Karriere, so Andrea Ypsilanti. Der scheinbare Emanzipationserfolg habe sich als Belastungsverstärkung entpuppt, die klassischen Frauenaufgaben seien den Frauen geblieben.
„Mein Unmut war diesmal so groß, dass ich nicht zum Frauentag gegangen bin“, bekannte die frühere SPD-Landeschefin. Seit hundert Jahren stünden die Forderungen, beispielsweise gleicher Lohn für gleiche Arbeit, auf dem Papier, und geändert habe sich nicht viel. Wo Forderungen erfüllt worden seien, sei dies ihrer Meinung nach nicht auf den Kampf der Frauen zurückzuführen, sondern auf ökonomische Notwendigkeiten.
„Wir brauchen in den Parteien und Institutionen einen neuen radikalen Feminismus“, so Andrea Ypsilanti. Zwar habe sie noch keine konkrete Idee, wie der aussehen müsse, die Chance, die die Quotierung geboten habe, sei aber nicht genutzt worden. Im politischen Leben seien sogar Rückschritte zu beobachten, so Andrea Ypsilanti, so habe es vor zwanzig Jahren noch fraktionsübergreifende Frauenstammtische gegeben, die gebe es nicht mehr.
Die Frauen im Landtag fühlten sich inzwischen mehr den Strömungen in den Parteien verpflichtet, als dem gemeinsamen Anliegen einer echten Gleichstellung von Männern und Frauen. Die Strukturen, die nur Männern den Karriereweg öffneten, würden nur in Krisen aufbrechen, und dann bekämen Frauen eine Chance. „Wir dürfen immer dann ran, wenn der Karren im Dreck steckt“, so Andrea Ypsilanti.
In der heutigen Politik fehlten die Utopien, so die Abgeordnete weiter. Dazu käme, dass der Lobbyismus ein Ausmaß erreicht habe, dass man schon fast von Korruption sprechen könne. Dabei sei ein System der nachträglichen Belohnung entstanden. Wer Politik für die Konzerne betreibe, werde mit gut bezahlten Stellungen nach der politischen Tätigkeit belohnt.
„In der Bankenkrise haben wir gesehen, dass in den Toppositionen nur Männer saßen, die das Geld verspielt haben“, so Andrea Ypsilanti. Hätte es dort eine Frauenquote gegeben, hätte die Krise nicht dieses Ausmaß angenommen, vermutete sie. Dabei zeige sich eine gefährliche Tendenz, das Versagen der Gesellschaft zu individualisieren. Frauen, die die starken Belastungen nicht mehr ertrügen und in die Armut rutschten, suchten die Schuld bei sich selbst.
Dabei wies Andrea Ypsilanti den Medien eine Mitschuld an diesem fatalen Trugschluss zu. Die Mainstream-Medien seien die größten Stützen des Neoliberalismus geworden. Dabei gebe es in den neuen Protestbewegungen gegen Stuttgart 21 und Castortransporte deutliche Signale, dass die Bürger ihren Vertretern zutiefst misstrauen. Die Menschen wollten in die Gestaltungsprozesse eingebunden werden.
Von den Feministinnen verlangte Andrea Ypsilanti, dass sie emotionaler und leidenschaftlicher werden müssten. Frauen müssten sich wieder stärker einmischen und ihre Bedürfnisse im Blick behalten. Dabei könne man mit Rosa Luxemburg sagen „Veränderung beginnt mit der Beschreibung von dem, was ist“, und das, was sei, sei nicht zufriedenstellend für Frauen.
In der Diskussion nach dem Vortrag äußerten viele Teilnehmerinnen ihre Sorge um die jüngeren Frauen, die zwischen beruflicher Belastung, Haushalt und sozialen Verpflichtungen zerrieben und dabei durch Zeitverträge in ständiger wirtschaftlicher Unsicherheit gehalten würden.

http://www.giessener-anzeiger.de/lokales/stadt-giessen/nachrichten/9623477.htm

Anke Drießen-Seeger (SPD Krefeld)

Krefeld (RP) Die SPD beantragt, dass es wie früher Frauenbadezeiten in Schwimmbädern geben soll. Städte wie München oder Nürnberg haben Frauenbadezeiten wieder eingeführt. Wir fragten Krefelderinnen nach ihrer Meinung.

Die SPD will eine alte Idee wiederbeleben. Sie wird im nächsten Sportausschuss den Antrag auf einen speziellen Frauentag in öffentlichen Bädern stellen. SPD-Ratsfrau Anke Drießen-Seeger: "Es gibt viele Frauen, die das Gefühl haben, nicht mehr dem gängigen Schönheitsideal zu entsprechen oder die gesundheitlich gehandicapt sind und Hemmungen haben, ihren Körper zu zeigen." Eine Frauenbadestunde könne ihnen die Bedenken nehmen, schwimmen zu gehen. "Die Frage, ob ein solcher Tag von Muslimas genutzt wird, steht für uns nicht im Vordergrund", betonte Drießen-Seeger.
Nach Angaben der Stadt gibt es in Krefeld "seit Menschengedenken" keine Frauenbadezeiten mehr; wann sie abgeschafft wurden, ist nicht bekannt. München hat Badezeiten für Frauen vor acht Jahren wieder eingeführt. Fünf Stunden ist eines der neun Bäder nur für Frauen geöffnet. Zwei Drittel der Besucherinnen sind Muslima. "Der durchschnittliche Besuch liege bei 163 Frauen, dies beweist das große Bedürfnis", sagt Münchens OB Christian Ude (SPD). Auch Nürnberg hat Frauenbadetage 2008 getestet – und beibehalten.
Wolfgang Werthschulte, NRW-Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Schwimmmeister und Leiter des Bades "aqua-sol" in Kempen, hält Frauenbadezeiten für nicht mehr zeitgemäß, zumal die Badezeiten knapp seien. Es stelle sich zudem die Frage, ob man dann nicht auch Männerzeiten einführen müsse. Werthschulte: "Wo soll man anfangen, wo aufhören?"

http://www.rp-online.de/niederrheinsued/krefeld/nachrichten/SPD-will-Badetage-nur-fuer-Frauen_aid_815612.html

Astrid Rothe-Beinlich (Grüne)

Thüringens Gleichstellungsbeauftragte Johanna Arenhövel hat ein stärkeres Bewusstsein für das Problem der häuslichen Gewalt gefordert. Es handele sich bei solchen Taten nicht um Kavaliersdelikte. Außerdem seien hauptsächlich Frauen Opfer von körperlicher Misshandlung oder anderer häuslicher Gewalt, betonte Arenhövel. Unterstützung bekam sie von Vertretern der Grünen und Linken.
Mehr Geld und mehr Anlaufstellen gefordert
Astrid Rothe-Beinlich, frauenpolitische Sprecherin der Grünen, sagte, Gewalt gegen Frauen sei noch immer alltäglich. Sie forderte, Frauenhäuser und Beratungsstellen müssten "ausreichend und abgesichert" finanziert werden. Sie sehe darin eine staatliche Pflichtaufgabe. Ihrer Ansicht nach gebe es momentan nicht genügend Betreuungsangebote für Betroffene. Die Linken-Frauenpolitikerin Karola Stange kritisierte, durch finanzielle Einschnitte seien in den vergangenen Jahren erhebliche Lücken entstanden. Opfer bräuchten aber Ansprechpartner in direkter Nähe. Daher sei ein flächendeckendes Netz an Frauenhäusern dringend notwendig, sagte Stange.
Anlässlich des internationalen Aktionstages gegen Gewalt an Frauen fanden thüringenweit rund 50 Veranstaltungen statt. In Ronneburg und Weida etwa gab es Schnupperkurse für Selbstverteidigung. Außerdem fanden und finden im November noch in etlichen weiteren Städten Gesprächsrunden und Ausstellungen statt.

http://admin.mainpost.pdev1.fidion.de/lokales/kitzingen/kitzingen/art773,4195325

Ante Hermenau (Grüne)

Arbeit und Kindererziehung müssen unter einen Hut gebracht werden.
Foto: dpa
Quelle: NZ Netzeitung GmbH
Vielen Frauen bliebe nach Abzug der Kosten für Kinderbetreuung wenig vom Lohn übrig, deshalb suchen sie sich gar nicht erst eine Stelle. Politikerinnen und Frauen aus der Wirtschaft würden das gern ändern.
Aus Politik und Wirtschaft kommt die Forderung nach Steuersenkungen nur für Frauen. Die Fraktionschefin der Grünen in Sachsen, Antje Hermenau, verlangte in der «Bild am Sonntag>, die Einkommensteuer für Frauen zu senken. Im Gegenzug sollte die Belastung für Männer leicht angehoben werden. «Eine solche Steuersenkung wäre ein großer Beitrag zu mehr Gleichberechtigung.Problem der Kinderbetreuung lösbar
Hermenau, die auch Mitglied im Bundesparteirat der Grünen ist, hofft auf Veränderungen in der Arbeitswelt: «Endlich würden mehr Frauen arbeiten. Endlich würden viele Frauen zum Hauptverdiener in der Familie und viele Männer die weibliche Lebenssituation kennen lernen. Dann würde sich auch das Problem der Kinderbetreuung sehr schnell lösen.Eine mögliche Ungleichbehandlung nimmt die Spitzen-Grüne dabei in Kauf: «Lieber eine positive Diskriminierung als eine negative. Wenn Frauen finanziell besser gestellt werden, ermutigt das viel mehr Paare, Kinder zu bekommen.Unterstützung erhielt Hermenau von der Chefvolkswirtin der Landesbank Hessen-Thüringen, Gertrud Traud. «Ich finde es richtig, die Steuern für Frauen zu senken. Das ist ein cleverer Ansatz, der zu mehr Gleichberechtigung führt. Natürlich würde ich mich auch persönlich über mehr netto freuen>, sagte sie dem Blatt. Sie habe bereits mit männlichen Wirtschaftswissenschaftlern über das Modell gesprochen, die ebenfalls sehr viel Sympathie dafür gezeigt hätten.
Die Chefin des Hightech-Unternehmens für Sicherheitstechnik Geze mit 1750 Mitarbeitern und 150 Standorten weltweit, Brigitte Vöster-Alber, betonte: «Frauen verdienen statistisch gesehen weniger als Männer. Da wäre das Modell niedrigerer Steuern für Frauen nur recht und billig.> Für viele Frauen sei es unwirtschaftlich, sich eine Stelle zu suchen, weil ihnen nach Abzug der Kosten für Kinderbetreuung netto wenig übrig bleibe, so Vöster-Alber. Außerdem hätten sie nach der Kindererziehung Schwierigkeiten, wieder in den Beruf zu kommen. Ihr Fazit: «Die Steuersenkungs-Idee würde der Volkswirtschaft sicher nutzen.Grundlage für den Vorstoß ist laut «BamS> ein Konzept zweier italienischer Wissenschaftler. Die Professoren Alberto Alesina von der US-Elite-Universität Harvard und Andrea Ichino von der Universität Bologna hatten in einer Studie festgestellt: Steuersenkungen nur für Frauen würden deren Chancen auf Jobs erhöhen und langfristig die Arbeitsaufteilung innerhalb der Familie verändern. (AP)

http://www.netzeitung.de/deutschland/669851.html

Ute Vogt (SPD)

Und deshalb sendet der Privatsender seit heute Morgen ein Gespräch von Ute Vogt, die während des Interviews an einen Lügendetektor angeschlossen wurde. "Was glauben Sie, Frau Vogt, können Frauen besser als Männer?", fragt Moderator Oliver Ostermann. Der SPD-Spitzenkandidatin hört man die Freude an der Antwort an, sie scheint geradezu die Fäuste zu ballen beim Reden: "Frauen", sagt Ute Vogt, "sind einfach viel lebenspraktischer, Frauen reden nicht so lange um den heißen Brei herum, sie sagen ihre Meinung, und da weiß man, woran man ist." Sie hätte auch sagen können "ich" statt "Frauen", denn Ute Vogt stichelt im Wahlkampf gegen den drögen CDU-Ministerpräsidenten Günther Oettinger und kokettiert mit ihrem frischen und offenen Image.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,407523,00.html

Lissy Gröner (PSE)

im Namen der PSE-Fraktion. – Herr Präsident! Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Ich danke sehr herzlich Véronique De Keyser für ihren sehr kompakten Bericht, der alle Aspekte aufzeigt, auch die Machtverteilung zwischen Männern und Frauen als Ursache vieler Konflikte.
Wir sehen die Rolle der Frauen als Täter, als Opfer, wir sehen aber auch Lösungen, und es ist sehr wichtig, dass wir erkennen, dass Frauen, die in vielen Konflikten zwischen den Staaten oder auch in innerstaatlichen Konflikten oft zu den ersten Opfern gehören, weil sie zu den schwächsten Gruppen gehören, sich paradoxerweise aber auch in der Rolle befinden, dass sie als die Starken die Konfliktsituationen bewältigen. Die Trümmerfrauen in Deutschland haben nach dem verheerenden Zweiten Weltkrieg den Wiederaufbau betrieben, und doch gibt es dann ein Muster, durch das sie aus der politischen Verantwortung wieder herausgedrängt werden.
Es gibt weltweit in Kriegen das Muster, dass Frauen Opfer sexueller Gewalt werden. Der Irak und Palästina sind Länder, wo Frauen aus der politischen Verantwortung herausgedrängt werden. Im Sudan gibt es einen Konflikt, wo die sexuelle Gewalt überhand nimmt.
Für uns Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen ist deshalb die Beteiligung von Frauen an allen Missionen durch gender mainstreaming, wie es in der UN-Resolution 1325 beschrieben wird, so enorm wichtig. Wir wollen, dass auch schon vor den Konflikten eine paritätische politische Beteiligung in allen Bereichen der Diplomatie stattfindet.
Leider, Frau Kommissarin, haben wir nur in drei EU-Missionen weltweit Frauen an der Spitze. In unserer Fraktion wird an dem Thema weitergearbeitet. Wir werden das in der Diplomatie durch den Bericht Gomes noch vertiefen. Das ist ein Thema, das für unsere Fraktion enorm wichtig ist. Die Fragen der reproduktiven Gesundheit, Selbstmordattentate sind angesprochen worden, Antipersonenminen, wo Frauen und Kinder im Nachschlag immer noch Opfer werden.
Hier können wir klar sagen: Mit dem Bericht sehen wir, dass Frauen nicht nur per se bessere Menschen sind, sondern wir wollen aktiv unsere Rolle spielen, wir wollen sie selbst spielen, und Europa muss hier vorangehen.

http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+CRE+20060601+ITEM-005+DOC+XML+V0//DE

Dr. Bettina Hoffmann (Grüne)

Schwalm-Eder. Die Hälfte der Macht den Frauen: Mit diesem Anspruch gehen die Grünen in die Kommunalwahl, die im März 2011 stattfindet.
Ein Jahr lang können sich Bewerberinnen schulen lassen. Eine der Mentorinnen für das Programm, das Frauen den Weg in politische Ämter erleichtern soll, ist Dr. Bettina Hoffmann (Niedenstein), Kreisbeigeordnete und Mitglied der Grünen Schwalm-Eder. So ist vorgesehen, Neu- und Wiedereinsteigerinnen die Orientierung zu erleichtern und sie zu ermuntern, politisch wichtige Posten einzunehmen. In dem einen Jahr finden drei verbindliche Seminare statt. Das Kernstück jedoch sind die regelmäßigen Verabredungen mit der Mentorin. Mitmachen können Frauen ab 18 Jahre.
Bewerbungen: bis zum 28. Februar 2010. Bewerbungsbogen nur online: http://www.gruene-hessen.de
Informationen: b.hoffmann @gruene-schwalm-eder.de

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