Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Altes Thema, neuer Aspekt

Ekki, Wednesday, 22.11.2006, 18:59 (vor 6358 Tagen)

Hallo allerseits!

Ich habe bereits mehrfach dargelegt, daß in meinen Augen der Mangel an Kindern nur ein Sekundärproblem ist und das Kernproblem[/u] darin liegt, daß immer seltener Menschen sich überhaupt zusammenfinden, um eine Familie zu gründen.

Es hat in diesem Zusammenhang - auch von maskulistischer Seite - nicht an der Überlegung gefehlt, daß man dringend wieder zu arrangierten Ehen zurückkehren müsse, wie sie früher gang und gäbe gewesen seien. U.a. hat Joachim Bürger in seiner - leider, leider seit langem nicht mehr aufgelegten - Buchtrilogie die These vertreten, daß Ehen, die auf rationaler Grundlage geschlossen werden, sowohl schneller und häufiger zustandekommen als auch länger halten als Ehen, bei denen beiderseits völlige Wahl- und Konventionsfreiheit besteht und Verliebtsein das wichtigste Kriterium ist.

Zwar schließe ich mich dieser Meinung nicht an.

Dennoch macht es nachdenklich, zu sehen, daß mitten unter uns die berühmt-berüchtigten türkischen Parallelgesellschaften leben, in denen das Institut der arrangierten Heirat nie in Frage gestellt wurde.

Mir ist sehr wohl klar, daß die Art und Weise, wie manche Türken dabei vorzugehen scheinen - Minderjährige an einen Ehepartner zu versprechen, den sie nach Erreichen der Volljährigkeit heiraten müssen, ohne ihn je kennengelernt haben - weit entfernt ist von der Art und Weise, auf welche Heiraten im europäischen Kulturraum in früheren Jahrzehnten und Jahrhunderten arrangiert zu werden pflegten.

In jedem Fall werden wir hier unter unserer Nase faustdick damit konfrontiert, daß und wie in einem anderen Kulturkreis Ehen zustandekommen und Kinder geboren werden.

Es wäre wirklich einmal an der Zeit, darüber nachzudenken, was in einer Gesellschaft schiefläuft, in der der - erklärtermaßen nach wie vor vorhandene! - Wunsch vieler Menschen nach Zweisamkeit immer seltener Erfüllung findet. In der es eben nicht nur Alleinerziehende, Beziehungskisten- und katastrophen, Scheidungskriege und -waisen usw. gibt, sondern auch ein gerüttelt Maß an real existierender Einsamkeit von Menschen, die eben nicht "irgendwo was laufen" haben oder "von einer Blüte zur anderen hüpfen", sondern bei denen der Wunsch nach einer Beziehung partout auf kein Echo stößt, die sich jahrelang mit zwei gleichermaßen erbarmungslosen Märkten - dem Beziehungsmarkt und dem Arbeitsmarkt - herumschlagen müssen und oft genug auf mindestens einem scheitern. Die Politik und der öffentliche Talkshow-Diskurs jedenfalls tabuisieren beides nach Kräften, indem ohn' Unterlaß ausschließlich über Nebenaspekte beider Problembereiche geredet und um "des Pudels Kern" herumgegangen wird wie die Katze um den heißen Brei.

Ich meine ja immer noch, daß die totale Wahl- und Konventionsfreiheit das Beste ist, was uns passieren konnte, und daß die Menschen nur lernen müssen, damit umzugehen.

Und wie seht Ihr das?

Gruß

Ekki

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Ich will ficken, ohne zu zeugen oder zu zahlen.
Lustschreie sind mir wichtiger als Babygeplärr.


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