Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Rote Männer Info 44

Odin, Saturday, 01.03.2003, 22:43 (vor 7747 Tagen)

RoteMänner!
Friedenshetzer, Opferlämmer, Waffenbrüder!

"Für die Ermittlungen zu einem Babymord hat das Landgericht Regensburg die
zwangsweise Untersuchung von Frauen im Rahmen eines Massen-Gentests für
unzulässig erklärt. Damit brauchen zwölf Frauen, die eine Teilnahme an der
polizeilichen Reihenuntersuchung verweigert hatten, keine Speichelproben für
eine DNA-Analyse abgeben.(...) Die Ermittler gehen nun davon aus, dass das
Verbrechen an dem Baby möglicherweise niemals aufgeklärt werden kann."
(Donau-Post am 14. Februar 2003)
Gottseidank ist man bei mutmaßlich männlichen Tätern in der Regel weniger
großzügig bei der Behinderung der Ermittlertätigkeit.

Für den Frieden im Irak ist die amtierende Miss Deutschland, die 19 -jährige
Münchnerin Alexandra Vodjanikova, zu einer Mission nach Bagdad aufgebrochen.
Sie soll bei ihrer siebentägigen Reise Würdenträger treffen sowie soziale
Einrichtungen besuchen. [link=http://www.taz.de/pt/2003/02/20/a0036.nf/text" target="_top]http://www.taz.de/pt/2003/02/20/a0036.nf/text[/link] Wir
erinnern uns gerne, dass die fesche Alexandra auf die Frage, mit welchem
Politiker sie gerne mal zusammentreffen würde, "Saddam Hussein" gesagt hat.
Man wird der jungen Frau einen gewissen Sinn fürs Originelle und Morbide
kaum absprechen können. Und in den sozialen Einrichtungen wird man sicher
begeistert sein über diesen Elendstourismus!

Dass in Deutschland die Scheidungsraten dramatisch sinken, hat sicher nichts
mit einem Ausbruch von Harmonie in Vorkriegszeit und Wirtschaftskrise zu
tun, meint auch das Streiflicht der Süddeutschen am 20. Februar:
"(...) wer bringt nach Freud, der sinngemäß die Familie für den Hort größter
Verbrechen hielt, nach zwei Weltkriegen, nach Fernsehen und Internet schon
die Geduld auf, bis zum Grabe zu warten, wenn einem das Schnarchen des
Gatten/der Gattin längst auf die Nerven geht; wenn sich alle Migränen und
Hypochondrien in der eigenen Wohnung versammeln; wenn Bequemlichkeit und Sex
zum unüberbrückbaren Widerspruch werden. Dazu das liebe Geld, das Ein- und
Ausräumen von Geschirrspülmaschinen, die seelischen Grausamkeiten. Der Kitt
bröckelt aus allen Fugen, erotische Nebenstellen werden eingerichtet, bis es
dann eines Tages kracht: Zerrüttung! Also lassen sie sich scheiden, rund
200000 Paare pro Jahr, ohne Tod, aus Not, aber mit Anwalt. Dort legen sie
ihre Verhältnisse offen, es kommt zu - dramaturgisch gesehen - herrlich
schrillen Auftritten, wenn die Schmutzwäschegebirge normaler Ehen
abgearbeitet werden. Doch mit der Konjunkturflaute vergeht offenbar die Lust
auf Scheidung, will man den Meldungen von 25 bis 30 Prozent
Scheidungsrückgang etwa in München glauben. Die Kosten, die Kosten, Damen
und Herren."
Offenbar haben die Unterhaltsprofiteusen verstanden, dass dort, wo nichts zu
holen ist, auch die Scheidung nur einen gemeinsamen Abstieg bringt. Aber
genau diese Gemeinsamkeit wollte man ja eigentlich beenden. Dann aber schon
lieber das Elend vermeiden. Zur Not gemeinsam!

"Eltern, die bei einem von Anderen verschuldeten Autounfall ihr Kind
verlieren, haben Anspruch auf Schadenersatz für später eventuell
ausbleibende Unterhaltszahlungen des Kindes. Nach einem jetzt
veröffentlichten Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Koblenz können die
Eltern dies sofort gegenüber dem Unfallgegner geltend machen und so mögliche
spätere Ansprüche gegen Verjährung absichern." berichtete die
Nachrichtenagentur afp am 13. Februar. Dass es Eltern gibt, die ihre Kinder
gerne als eine Art Profitcenter behandeln und mit deren Hilfe Druck auf
getrennt lebende Elternteile, meist Väter, ausüben, ist uns schon früher
nicht entgangen. Hier nun haben wir, gewissermaßen OLG-bewehrt und
rechtsstaatlich verbürgt, die Fortentwicklung dieser Sicht des Kindes als
Abschreibungsobjekt. So manches Sorgerechtsurteil entwickelt unter diesem
Blickwinkel sein ganz eigenes Geschmäckle. Zu überlegen wäre auch, ob mit
dem obigen Urteil die Entstaatlichung der Sozialen Sicherung oder sogar ihre
"Asiatisierung" eingeleitet wird: Nur wer viele Kinder hat, ist im Alter gut
gesichert. Doch auch wir wissen, dass die ordinäre Unterhaltspflicht heute
eher die Funktion hat, die Belastungen der Sozialhilfeträger zu deckeln.

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Eigentlich wäre dieses Info erst in einer Woche fällig geworden. Außerdem
ist immer noch unser Rechner defekt und die Mitglieder der
RoteMännerRedaktion springen mit Taschen voller Disketten wie spinnenbeinige
Harlekine durch die Berliner Großraumbüros, jeden freien PC für einen
schnellen Absatz nutzend, flink die Flucht ergreifend, wenn der Eigentümer
herbeieilt. Der Aktualität des ersten Themas wegen haben wir in einer schier
übermenschlichen Kraftanstrengung dieses neue Kleinod der Feminismuskritik
fertiggestellt. Denn der Internationale Frauentag ist nicht mehr fern:

· "Die Macht der Männer kommt aus den Gewehrläufen." Das entstammt nicht
einem trashigen Amazonenfilmchen auf RTL 2 und auch nicht den Unterlagen der
revolutionären Frauenbrigaden der toltekischen "Frente por la Libertad de
Todos" (FLT), sondern dem Aufruf der sozialdemokratischen Frauen zum 8. März
2003.
· Die "taz" stellte uns am 21. Februar neue Erkenntnisse über die kuriosen
Reaktionen mancher Frauen auf den "neuen Mann" vor. Erfreulich, dass man
sich in diesem Blatt mit Männerinteressen immer aufgeschlossener befasst!
· Die Bundesregierung will das Sexualstrafrecht verschärfen. Fachleute sehen
dafür keinen Anlass, doch das interessiert Bundesjustizministerin Brigitte
Zypries nicht. "Viel hilft viel" ist nicht nur das Motto von
Hustensaftalkoholikern, sondern auch das rotgrüner Weltbeglücker.

"FRAUEN WOLLEN FRIEDEN" - VON BAGDAD BIS PJÖNGJANG

Kollateralschäden aller Länder, vereinigt euch! Das mögen all die
Friedfertigen dieser Tage gedacht haben, als sie sich am 15. Februar zu
millionenhaften Zusammenrottungen trafen, um gegen den Krieg zu sein. Die
Schmähung solchen Gutseins ist wohlfeil, und wieder einmal gelang sie keinem
so schön wie Wiglaf Droste, der es schaffte, gleichzeitig die
Friedensbewegten mit mildem Spott zu überziehen wie auch mit Thomas Schmid
(altlinker Neokonservativer von der FAZ) wenigstens einen ihrer galligsten
Kritiker so richtig abzuputzen, dass es eine Wonne war. Doch auch die Frauen
bekamen eins mit: "Ohne Krieg und Kriegsandrohung gäbe es keine Legitimation
mehr für irgendwelchen Antikriegskitsch. Was für ein herrliches Leben: Wer
ein Bedürfnis nach Pathos verspürt, müsste es privat entsorgen und die
friedensdemonstrantische Mischung aus Kita und Karneval, aus Wander- und
Kirchentag könnte sich nicht mehr als politische Haltung ausgeben. Ältere
Damen müssten sich nicht mehr rhetorisch in Friedensnetzwerken verheddern
und behaupten: ,Frauen sind sicherlich nicht qua Biologie die besseren
Menschen, aber qua Rolle kreativer in zivilen Konfliktlösungen.' Sondern
könnten sich ihren Wunsch nach kreativem Qua Qua Quack auf dem Ententeich
erfüllen." [link=http://www.taz.de/pt/2003/02/18/a0195.nf/text" target="_top]http://www.taz.de/pt/2003/02/18/a0195.nf/text[/link]

Was bereits wieder in unübertrefflicher Weise frauenfeindlich, ja geradezu
"pfeindlich" ist (aus "pfui!" und "feindlich")! Und das, obwohl die
Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen gerade ihren Aufruf zum
Internationalen Frauentag am 8. März unter den Titel gestellt hat "Frauen
wollen Frieden". Der unerreichbare intellektuelle Tiefgang dieser drei Worte
erschließt sich dem, der sich die gegenteilige Aussage als Teil unserer
sozialen Wirklichkeit vorzustellen imstande ist: "Frauen wollen Krieg". Ein
Brüller, oder? Geht denn das überhaupt, wo uns doch in einem früheren
RoteMännerInfo (bzw. im "Kursbuch" vom März 2002) bereits Martin van Creveld
darüber belehrte, dass Frauen fürs Militär völlig ungeeignet sind und
aufgrund ihrer Tollpatschigkeit und geringen Belastbarkeit jedes
kriegerische Treiben spontan in sich zusammenfallen lassen? Natürlich geht
das nicht! Insofern ist recht eigentlich die Aussage unserer
sozialdemokratischen Schwadroneusen eine Tautologie, jawohl! "Frauen wollen
Frieden" ist genau so selbstverständlich wie "Pferde wollen saufen", "Männer
sind Schweine", "Tote schlafen fest" oder "The show must go on". Dennoch ist
es unseren roten Kampfmatronen wieder gelungen, ein Elaborat von Aufruf aus
dem Ärmel zu ziehen, das uns geradezu vulkanisch befeuerte:

"Noch entschiedener als Männer engagieren sich Frauen für Frieden und
friedliche Konfliktlösungen, nicht nur im Zusammenhang mit dem Irak. Alle
Umfragen belegen, dass sie Krieg gegen den Diktator in der Golfregion noch
entschlossener ablehnen als Männer."

Ist das nicht zauberhaft? Unsere "noch entschiedeneren" und "noch
entschlosseneren" Schwestern stehen immerhin durch ihre Wortwahl nicht an,
uns zu konzedieren, dass auch wir Männer - "man mag von ihnen halten was man
will!" - immerhin doch auch entschlossen und entschieden sind, yes Sir! Aber
leider eben nicht SO entschlossen und entschieden. Und das hat natürlich
eine klare Ursache: Frauen "erleben Gewalt persönlich, symbolisch und
institutionell. Daher ist der Erfolg eines Friedensprozesses, der nur auf
der institutionellen Ebene ansetzt, fraglich." - Hat das jemand verstanden?
Was wollen uns die ASF-Friedensretterinnen damit sagen? Dass nur eine
machtvolle Lichterkette von Paris über Berlin bis Bagdad und Pjöngjang den
Frieden WIRKLICH sichern kann? Dürfen in dieser Kette auch Männer stehen,
oder nur Frauen? Dürfen es womöglich nur Jungfrauen sein? Was wenn sie schon
mal Petting hatten? Macht das den Frieden unsicherer? Gibt es überhaupt
genug Jungfrauen für eine solche Lichterkette - und wenn nicht, sind
womöglich die Männer daran schuld? Wenn nicht, wer sonst! Womit einmal mehr
nahe liegt, dass IMMER die Männer schuld sind. Vor allem am Krieg.
Folgerichtig schreibt die ASF als nächstes:

"Die Macht der Männer kommt aus den Gewehrläufen" Kein Scherz, das steht da.
Und es geht sprudelnd von Geistesblitzen weiter. Wie bei einem
Spitzenkabarett kann man manche Pointen zwischen den Lachern gar nicht mehr
verstehen: "Bekanntlich steigt in Krisenregionen nicht nur die militärische
sexuelle Gewalt gegen Frauen (...) Auch die häusliche sexuelle Gewalt nimmt
zu." Uns war nach den Tiraden von Crazy Christy Bergmann vor dem Deutschen
Bundestag während der Verabschiedung des "Gewaltschutzgesetzes" gar nicht
mehr klar, dass die häusliche Gewalttätigkeit von Männern noch zu toppen
sein könnte. Aber siehe da, in Krisenzeiten muss sie schon noch ein weiteres
Mal unter Aufbietung aller Kraft gesteigert werden. "Auf Weltniveau," hätte
Honnecker gefordert. Doch was passiert dort, wo zwar das Partriarchat die
Frauen unter die Knute zwingt - wie in Deutschland -, aber die Zahl der
Gewehrläufe dennoch gering und auf eher lächerliche Jagdgesellschaften und
Kirmesbuden begrenzt ist? Kann es auch da noch diese "Macht der Männer"
geben? Oder ist das, wie Warren Farrell selbst im waffenstarrenden Amerika
vor Dekadenfrist feststellte, nur noch der "Myth of Male Power", der Mythos
Männermacht, der für ansonsten wenig begabte Köpfe doch ein hinreichend
nützliches Konstrukt darstellt, um sich selbst immer wieder neue Pfründen,
Fördermittel, Frauenprojekte mit den entsprechenden Bestallungen und der
dahinter stehenden geschlechtlichen Herrschaftsverteilung zu sichern.

Bevor man darüber zu viel nachdenken kann, gibt die ASF gleich die nächste
Lachsalve ab: "Der Nahostkonflikt lehrt, dass Kinder den Respekt vor ihren
Eltern verlieren können, wenn diese nicht in der Lage sind, ihre Kinder in
der Gefahr zu schützen." In der Tat, das scheint wirklich die zentrale Lehre
aus dem Nahostkonflikt zu sein! Ist euch das noch nicht aufgefallen? "Hinzu
(!) kommt ein Werteverlust von Kindern und Jugendlichen, die nicht lernen,
Konflikten gewaltfrei zu begegnen (...)" Wenn wir da was beisteuern dürfen:
Überdies kommt "hinzu" eine Bilanz von ein paar Tausend Toten, die wir doch
bitte nicht völlig über den Rand kippen lassen wollen!

"Frauen können aufgrund ihrer Erfahrungen die menschliche Dimension eher in
Friedensprozesse einbringen." Erst jetzt stimmen wir mit Martin van Creveld
WIRKLICH überein. SOLCHE Quasselstrippen wie unsere ASF-Damen können zwar
bestimmt keinen richtigen Krieg führen - was sie mit den meisten Männern
übrigens gemeinsam haben und sie per se noch nicht unsympathisch macht. Aber
keinesfalls wären sie imstande, ihn jemals zu beenden, weil für sie die
Voraussetzung immer bliebe, dass wir erst mal die "menschliche Dimension"
richtig erfassen müssten, bevor wir zu schießen und zu bomben aufhören. Hört
meine Worte, Brüder und Schwestern: Diese Frauen von der ASF sind WIRKLICH
gefährlich! Gottlob weiß die Weltgemeinschaft das, und deswegen wird die
Forderung aus diesem Aufruf "Wir brauchen einen UN-Frauensicherheitsrat!" so
bald noch nicht Wirklichkeit werden.

Wo aber Frauen als Kombattantinnen kriegerisch (gewalt-)tätig werden, da
werden sie "symbolisch von Kriegsparteien missbraucht" und "unter
Loyalitätsdruck zur Unterstützung der eigenen Männer/Nation/Ethnie etc.
gesetzt" - gerade so als ergehe es den beteiligten Männern anders, als sei
jeder Soldat nur die überzeugte, fanatisierte Miniausgabe des Potentaten,
eine Kampfmaschine für die Macht - vor allem im eigenen Haus!

Welch ungeahntes Potenzial lauert dagegen in Frauen (wir sprechen das Wort
"Frauen" nur noch mit Wallung in der Stimme aus!): "Frauen können aufgrund
ihrer eigenen Unterdrückungserfahrung in Friedensprozessen Fürsprecherinnen
für andere Unterdrückte und Machtlose sein." Das stellen wir uns dann so
vor: Der Kriegsfrauenbeirat hätte, wenn die Historie sich wiederholte, die
Aufgabe, sich der KZ-Opfer anzunehmen, damit die Welt endlich erführe,
welches Unrecht hier geschehen ist. Ach so, das hat sie auch ohne dies
erfahren. Aber aus der eigenen Unterdrückungserfahrung heraus hätten Frauen
bestimmt viel sensibler darauf reagiert, als die zu Skeletten abgemagerten
Überlebenden von Auschwitz vor den Befreiern schließlich doch tot
zusammenbrachen, und den laufenden CNN-Kameras umgehend erklärt, hier sehe
man nunmehr die brutale Folge von Männerherrschaft! Uneigennützig und
ausschließlich im Sinne der Opfer selbstverständlich!

In einem gnadenreichen Überschwang von Gönnerhaftigkeit wird sodann
konzediert: "Frauen müssen bereit sein, sich von einseitigen Klischees zu
trennen. Auch Männer können Unterdrückte, Opfer und Überlebende von Gewalt
sein. Eine Vielfalt von Männlichkeit (wieder)herzustellen, muss ein
wichtiges Ziel in Friedensprozessen sein, um gewaltfreies ziviles
(Miteinander-)Leben möglich zu machen." Mit anderen Worten: Männer dürfen
auch nach einem durch Frauen hergestellten Frieden weiterleben. Danke,
Mädels! Wir können eine gewisse Rührung nicht verhehlen. Sage da noch einer,
Kompromisse seien heutzutage nicht mehr möglich! Da verlassen wir dieses
AStA-Frauenreferat doch gleich mit einem viel besseren Gefühl, auch wenn der
Drang übermenschlich ist, jetzt in der Kneipe bei der samstäglichen
Premiereübertragung der Bundesliga kraftvoll das Glas auf diese Damen zu
erheben. Möge es zu unserem Wohl gereichen.

Wer nicht glauben kann, dass die weibliche Elite der Sozialdemokratie zu
solch großartigen Aufrufen fähig ist, überzeuge sich selbst:
[link=http://asf.spd.de/servlet/PB/menu/1175325/index.html" target="_top]http://asf.spd.de/servlet/PB/menu/1175325/index.html[/link]

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WER HAT ANGST VORM NEUEN MANN ?

Die "taz" positioniert sich und entdeckt mehr und mehr das Thema "Männer".
Und das ist gut so! "Die Frauen sollten endlich aufhören, über die Männer zu
jammern. Stattdessen gilt es, einen kritischen Geschlechterdialog zu führen.
Das Ziel: Chancengleichheit für Männer"

Mann muss nicht gleich alles mögen, was die "taz" schreibt. Gerade die
RoteMännerRedaktion war oftmals dankbar für "taz"-Beiträge, an denen wir uns
lustvoll reiben konnten. Aber das muss man auch mal sagen als Linker, der
die handelsüblichen Spielarten des dröhnenden Feminismus verabscheut: Die
"taz" wird, wie es scheint, das erste linksorientierte Medium im
Blätterwald, für das Geschlechteremanzipation nicht nur Frauenemanzipation
und Eltern nicht nur Mütter sind.

Rainer Volz und Peter Döge berichten über eine Studie, die interessante
Ergebnisse zutage gefördert hat und finden dafür teilweise schon recht
deutliche Worte: Da ist zum Beispiel die Rede von einer "... höchst
ambivalente Einstellung von Frauen gegenüber einer Neuverteilung der
Familienarbeit. Wollen Frauen den neuen Mann überhaupt? (...) Nicht nur bei
Männern, auch bei Frauen findet sich ,verbale Aufgeschlossenheit bei
bestehender Verhaltensstarre' (...) Einige der befragten Frauen begegnen
einem größerem Engagement ihrer Männer im Haushalt gar mit Unbehagen. Zudem
ist auch die Einstellung zum aktiven Vater ambivalent: Diesen Typus,
verkörpert durch den viel gepriesenen ,neuen Mann', finden Frauen zwar
,sympathisch'. Doch gleichzeitig sind erschreckend viele von ihnen der
Ansicht, dass diese Rolle nicht ,wirklich' zu einem Mann passe. Sie
empfinden sie als unmännlich. Zudem sprechen viele Frauen den Männern schon
vor der Geburt des Kindes die Fürsorgekompetenz ab und kümmern sich daher
lieber selbst um das Kind; der Mann wird zum Assistenten degradiert. (...)
Diese Frauen sind auch keineswegs an der Aufnahme einer Erwerbsarbeit
interessiert, selbst bestimmte Hausarbeit wird vielmehr als Chance gesehen,
monotoner und unqualifizierter Arbeit zu entkommen. (...) Widersprüche bei
Frauen und Männern in ihren Rollenbildern zeigen sich auch bei den
allgemeinen Zuschreibungen im Vergleich zu den konkreten Alltagserfahrungen.
So halten laut einer Allensbach-Umfrage sechs Zehntel der Frauen Männer
generell für durchsetzungsfähig, aber nicht einmal jede zweite entdeckt
diese Eigenschaft bei ihrem Partner. Auf der anderen Seite glauben fast acht
von zehn Männern, dass Frauen zärtlich sind, aber nur etwa vier Zehntel
sehen diese Eigenschaft bei ihren Frauen." Lest den kompletten Beitrag unter
[link=http://www.taz.de/pt/2003/02/21/a0112.nf/text" target="_top]http://www.taz.de/pt/2003/02/21/a0112.nf/text[/link]

Hier werden einige unserer (in seltenen Fällen auch polemisch dargereichten)
Erkenntnisse wissenschaftlich untermauert: Frauen wissen ihre Machtposition
im familiären Bereich -entgegen ihren eigenen Bekundungen - durchaus zu
schätzen. Der Unterschied, den es eben macht, nicht entfremdet zu arbeiten -
den meisten Frauen, die die Wahl haben, ist er mindestens im Unterbewußtsein
klar. Und den aufrichtigen Respekt der RotenMänner haben nun mal nur die,
die sich trotzdem dafür entscheiden, von ihrem EIGENEN Geld zu leben. Als
Gegenleistung kann eine Mutter dann natürlich durchaus erwarten, dass der
Männe sich um die Brut kümmert, was nicht so schwierig sein dürfte, weil er
das als "neuer Mann" vermutlich gerne tut - wenn sie ihn lässt!

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SEXUALSTRAFRECHT: DAS PRINZIP DER HEXENJAGD

Die rotgrüne Bundesregierung suhlt sich wie stets in der Überzeugung ihrer
eigenen Gutheit. Wer ihr da widerspricht, bei dem liegt bereits der Verdacht
nahe, dass er ein eigenes Vertuschungsinteresse hegt. So etwa beim neuen
Sexualstrafrecht. Pflichtschuldig lud der Bundestag zwar zu einer Anhörung
von Sachverständigen zu dem Thema ein. Weil die Koalition aber
Gegenargumente gar nicht hören wollte, saß eine kleine desinteressierte
Abgeordnetenschar nur schnarchig herum und erklärte hinterher, der jeweils
eigene Standpunkt sei mal wieder voll bestätigt worden. Wie sowas abläuft,
darüber berichtete illusionslos die "Süddeutsche"":
[link=http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/getArticleSZ.php?artikel=artikel3572.php" target="_top]http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/getArticleSZ.php?artikel=artikel3572.php[/link]

Von einem "neuen Niveau unsachlicher und unseriöser Sexualstrafrechtspolitik
in Deutschland" spricht die Bundesarbeitsgemeinschaft Sexualität und Recht
und weist darauf hin, dass nach wie vor mit Schätzungen über Dunkelziffern
Schindluder getrieben und Hysterie geschürt wird. Das ist in der Tat leicht
bei einem so emotionalisierten Thema wie sexuellem Kindesmissbrauch. "Viel
hilft viel" ist dann die Devise des aktionsorientierten sozialdemokratischen
Gutmenschen (und darin ist dieser dem ordinären Hustensaftalkoholiker
absolut ebenbürtig). Der empfand schon vor zehn Jahren nur bitterste
Enttäuschung, als die Wormser Prozesse schließlich doch mit Freisprüchen
endeten, weil den angeblich so skrupellosen Eltern kein Missbrauch ihrer
Kinder nachgewiesen wurde. Was ein aufrechter Kämpfer gegen das
allgegenwärtige Übel ist, der braucht das Stahlbad öffentlicher
Hinrichtungen. Darin sind auch viele Europäer unseren sympathischen
amerikanischen Freunden sehr ähnlich: Verbrechen müssen gesühnt werden,
selbst wenn gar keine vorliegen. Warum sollten wir besser sein als die
Azteken und andere Urvölker, die weniger exekutierten als ihren Göttern
opferten? Zur kraftvollen Manifestation gegen den Missbrauch gehört es eben,
den einen oder anderen Kopf rollen zu lassen. Wessen Kopf das ist, ist für
die Selbstvergewisserung unserer modernen Edelleute ziemlich nebensächlich.
Es ist das Prinzip der Hexenjagd, das zählt und seine reinigende Wirkung
entfaltet.

Genug für heute. Wir waren kurzfristig ziemlich kreativ und haben dafür
weniger dokumentiert. Es bot sich an. Wie immer hoffen wir, es hat euch
gefallen. Auch wenn's ein wenig kürzer war.

Bleibt sauber und lasst euch nicht missbrauchen!
Euer RedManAlex
(25.02.03)

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durch einen Vulgärfeminismus diskreditiert und beeinträchtigt wird, wie er
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