Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ein Ausflug in den real existierenden Feminismus

Oberkellner, Wednesday, 19.02.2003, 16:09 (vor 7740 Tagen)

Wenn ich bei meinen Streifzügen in "Paperball" Suchbegriffe wie "Frauenbeauftragte" o.ä. eingebe, stoße ich immer auf wieder solche Artikel wie denjenigen, den man unter unten stehendem Link findet. Die Frauenbeauftragte oder Frauenzentrumleiterin hat meistens einen Doppelnamen, und zwei Wochen vor dem Weltfrauentag sind diese Mädels immer ganz hyperaktiv. Denn an solchen Tagen gilt es die durch Steuergelder finanzierte Existenz von Institutionen und Veranstaltungen nur für Frauen ganz besonders zu rechtfertigen.
Die Veranstaltungen nach dem Motto "Auch Frauen schreiben Geschichte / können stark sein / haben Rechte / sind Menschen" usw. wirken manchmal ein bisschen arg bemüht. Wie etwa die folgende Textstelle zeigt:

"Durch ihre Forschungen hatte Petra Vorsatz aber gleich ein volles Dutzend an herausragenden Frauenpersönlichkeiten mit Verbindung zu Weiden in anschaulichen Porträts und lebendiger wortreicher Beschreibung vorzustellen. Darunter war Elisabeth, die Gattin des Winterkönigs und Enkelin Maria Stuarts, die bei der Durchreise im Kurpfälzerhof (heute Oberer Markt 5) im Oktober 1619 hier eine Nacht residierte. Die bayerische Königin Caroline - die Großmutter der Kaiserin Sissi - hatte auf der Flucht vor Napoleon Weiden passiert."

Fürwahr, das sind wirklich herausragende Frauenpersönlichkeiten.
Auch diese Passage ließ mich schmunzeln:

"Aber auch Frauen aus dem Volk sind unvergessen geblieben. Die Bürgermeistersfrau Agnes Weiß hatte im Dreißigjährigen Krieg in Weiden manches zu erdulden. Die 14-jährige Anna Ursula Peuerl hatte anno 1661 neugierig aus dem Haus Unterer Markt 6 den abziehenden Truppen hinterhergesehen, als sie plötzlich von einer verirrten Kugel am Knie getroffen wurde und in Folge dieser Verletzung drei Tage später starb."

Hatten so manche Männer nicht auch einiges zu erdulden im 30-Jährigen Krieg? Was genau hatte Agnes Weiß zu erdulden? Die Verletzung von Anna Ursula Peuerl? Oder etwa noch mehr? Die arme Frau... Warum hat man nicht auch nach den beiden Straßen benannt?

Muss man sich langsam Sorgen machen um den Feminismus? Sind das überhaupt noch ernst zu nehmende Kontrahenten? Wenn ich solche Artikel lese oder die Beiträge in Kims Forum, kommen mir da immer öfter ernste Zweifel.

"Berühmte Weidenerinnen": Petra Vorsatz hält Spezial-Stadtführung für Frauenzent

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