Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Sind Frauen von Natur aus korrupt?

Mann, Sunday, 16.02.2003, 15:00 (vor 7743 Tagen)

Hi,

folgenden Beitrag habe ich in einem anderen Forum gefunden:

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Vielleicht habe ich mich in meinem Posting vom 13.11. nicht ganz richtig ausgedrückt, aber die "Hurenhaftigkeit der Normalfrau" habe ich nicht so furchtbar sexuell gemeint, und gegen einen gesunden Trieb, gerade bei Frauen, habe ich absolut nichts. Vielmehr bedauere ich sagen zu müssen, dass in der Persönlichkeit der Frau ein allgemeiner Hang zur Korruption festgestellt werden muss. Während wir Männer Frauen hauptsächlich nach ihrem Aussehen beurteilen (auch das ist nicht optimal, aber sei´s drum) werden wir von Frauen hauptsächlich nach unserem sozialen Status beurteilt. Macht ist überaus erotisch - für Frauen. Eine vor kurzem von AOL veröffentlichte Statistik hat das erst wieder bestätigt. Und was muss man machen, wenn man den sozialen Status - der immer mit Geld verbunden ist - nicht hat? Dann muss Mann - ich zitiere jetzt aus dem Buch von Alan und Barbara Pease, "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken", S. 327:

sie "liebkosen, verhätscheln, massieren, ihr Sachen reparieren, sich in sie hineinversetzen, ihr ein Ständchen bringen, ihr Komplimente machen, sie unterstützen, ernähren, beruhigen, reizen, ihr ihren Willen lassen, sie beschwichtigen, anregen, streicheln, trösten, in den Arm nehmen, überflüssige Pfunde ignorieren, mit ihr kuscheln, sie erregen, ihr beruhigende Worte zuflüstern, sie beschützen, sie anrufen, ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen, mit ihr rumknutschen, sich an sie schmiegen, ihr verzeihen, ihr nette Kleinigkeiten mitbringen, sie unterhalten, bezaubern, ihr die Einkaufstasche tragen, gefällig sein, sie faszinieren, sich um sie kümmern, ihr vertrauen, sie verteidigen, sie einkleiden, mit ihr angeben, sie heiligen, anerkennen, verwöhnen, umarmen, für sie sterben, von ihr träumen, sie necken, ihr Befriedigung verschaffen, sie drücken, mit ihr nachsichtig sein, sie zum Idol erheben, den Boden unter ihren Füßen verehren."

Mit anderen Worten, sich für sie zum totalen Deppen zu machen. Oder eben einen One-night-stand kaufen, dafür reicht die Kohle vielleicht noch...
Die Frau als liebevolles, integres Wesen, wie sie im Fernsehen immer dargestellt wird, ist mir jedenfalls in der Realität noch nicht begegnet. Die Welt könnte vielleicht viel besser sein, wenn nicht die Frauen mit ihrer materialistischen Einstellung und ihrer Verehrung der Mächtigen alles kaputt machen würden.
Ich bitte um Kommentare.

Originalbeitrag

Re: Sind Frauen von Natur aus korrupt?

Oberkellner, Sunday, 16.02.2003, 21:25 (vor 7743 Tagen) @ Mann

Als Antwort auf: Sind Frauen von Natur aus korrupt? von Mann am 16. Februar 2003 13:00:15:

Wie wahr, wie wahr. Schon Esther Vilar hat mir vor einigen Jahren alle Illusionen geraubt, als sie schrieb, dass sich Frauen überhaupt nicht für Männer interessieren. Mit Ausnahme vielleicht des sozialen Status.
Amüsant finde ich das Zitat aus dem Buch von Alan und Barbara Pease. Mit Frauen muss man wirklich oft umgehen wie mit kleinen Kindern. Ihre Frustrationstoleranz ist wahrscheinlich deswegen so unterentwickelt, weil sie von frühester Kindheit an verwöhnt und verhätschelt werden. Während die Jungs früh lernen einzustecken, was offenbar eine gute Schule für's Leben ist...
Ist das Pease-Buch eigentlich zu empfehlen? Arg frauenkritisch kann es ja eigentlich nicht sein, sonst würde es sich nicht seit Monaten in den oberen Rängen der Bestsellerlisten halten. Womöglich ist die zitierte Stelle die einzige vernünftige im ganzen Buch, und man ärgert sich nur, wenn man's sich gekauft hat.

Re: Sind Frauen von Natur aus korrupt?

Arne Hoffmann, Monday, 17.02.2003, 16:54 (vor 7742 Tagen) @ Oberkellner

Als Antwort auf: Re: Sind Frauen von Natur aus korrupt? von Oberkellner am 16. Februar 2003 19:25:14:

Howdy,

Ist das Pease-Buch eigentlich zu empfehlen? Arg frauenkritisch kann es ja eigentlich nicht sein, sonst würde es sich nicht seit Monaten in den oberen Rängen der Bestsellerlisten halten.

Bingo. :-)

Womöglich ist die zitierte Stelle die einzige vernünftige im ganzen Buch, und man ärgert sich nur, wenn man's sich gekauft hat.

Das Buch hat sicherlich unfreiwillig (?) aufschlussreiche Höhepunkte wie diese Stelle: "Es ist toll, eine Frau zu sein, weil man einen Mann in aller Öffentlichkeit ohrfeigen kann, da sowieso jeder davon ausgeht, dass die Frau im Recht ist." Insgesamt habe ich es aber damals in einer Rezension für die INVISIBLE MEN eher kritisch beurteilt:

--- Tatsächlich ist dieses Buch ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite ist es erfreulich, dass es versucht, gegen das Gespenst der politischen bzw. feministischen Korrektheit Stellung zu beziehen. Dass dieser Kampf nicht ganz leicht ist, bekunden die Autoren ja auch selbst: In praktisch jeder auch noch so entlegenen Kultur dieser Erde üben Männer eine bestimmte Form von "Herrschaft" aus, und dennoch wird wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass "das Patriarchat" kulturell, statt biologisch bestimmt sei. 98 Prozent aller Piloten sind männlich und trotzdem unterliegt es in deren Berufsvereinigungen einem Schweigetabu, dass Männer vielleicht wirklich andere biologische Grundvoraussetzungen besitzen als Frauen. Noch zur aktuellen Jahrtausendwende steht für 80 Prozent aller Männer die Arbeit und für 80 Prozent aller Frauen die Familie an erster Stelle. Und doch gilt es als ausgemacht, dass Frauen nur deshalb nicht im selben Maße wie Männer in gesellschaftlichen Führungspositionen anzutreffen sind, weil sie diskriminiert und von männlichen Seilschaften am Aufstieg gehindert werden. Hier wäre in der öffentlichen Diskussion etwas mehr Realitätsnähe statt Ideologie eine gute Sache.

Problematisch ist, dass dieses Buch vollständig ins andere Extrem umschlägt. Es begnügt sich nicht damit zu widerlegen, dass allein kulturell bestimmte Ursachen für die Unterschiedlichkeit der Geschlechter wenig wahrscheinlich sind, sondern nimmt die absurde Gegenposition ein, dass das gesamte menschliche Verhalten ausschließlich durch die Hormonchemie bestimmt werde und sich der heutige Mensch vom Neandertaler quasi in nichts unterscheide. Dabei zeigt sich: Wenn man als Werkzeug nichts anderes als einen Hammer hat, erscheint einem alles, was man findet, wie ein Nagel. Ähnlich bemüht wirken zahlreiche Schlußfolgerungen der Autoren, die zudem in der Regel drei gemeinsame, eng miteinander verbundene Fehler aufweisen: Erstens werden sehr oft Dinge einfach nur behauptet und nicht belegt. An die Stelle von Belegen treten oft von dem Autorenpaar erfundene Geschichten und Anekdoten. Zweitens erspart man sich vor allem bei solchen Behauptungen die Belege, die ohnehin als Geschlechterklischees in unseren Köpfen verankert sind. Und drittens ist es schon putzig, wenn sich die Autoren sehr bemüht dagegen wehren, als frauenfeindlich wahrgenommen zu werden, während ihr Text an zahlreichen Stellen von einer geradezu ätzenden Männerfeindlichkeit durchtränkt ist.

Ein typisches Beispiel ist ein Szenario, das auf Seite 74 geschildert wird: Wenn eine Frau sich vor Schmerzen krümme, vierzig Grad Fieber und trotz Bettdecke Schüttelfrost habe, denke sich ihr männlicher Partner nichts anderes als "Wenn sie sowieso gerade im Bett ist, schläft sie vielleicht mit mir". Auf welcher Grundlage diese ominöse "Erkenntnis" durch Forschungen entstanden sein soll, wird (natürlich) nicht berichtet. An einer anderen Stelle heißt es, wenn 90 Prozent aller Gefängnisinsassen männlich seien, liege das daran, dass Männer handeln würden ohne zu denken. Abgesehen davon, dass jeder Krimonologe bei dieser plumpen These die Hände über dem Kopf zusammenschlagen würde, fehlt auch hier (natürlich) jeder Beleg. Bezeichnend für das ganze Buch ist ein kurzer Absatz auf Seite 340, in dem sich sehr geballt die Worte "wahrscheinlich", "vermutlich", "bestimmt" und zweimal "sicher" finden, wobei diese Sicherheit in Wahrheit rein spekulativ ist. In Anbetracht des Umstandes, dass die Autoren ständig die wissenschaftliche Unerschütterlichkeit ihrer Thesen betonen, wären Fakten statt Mutmaßungen ein feiner Zug gewesen.

"Unsere Gesellschaft verherrlicht in der Regel in Filmen, Büchern und in der Werbung all das, was Frauen anmacht, und verdammt das, was Männer anmacht, als pornographisch und ordinär." Das ist eine zutreffende Beobachtung, nur leider fallen die Autoren selbst auf diesen Mechanismus hinein. Dem von ihnen gezeichneten Bild zufolge ist ein Mann ständig geil, intellektuell minderwertig, gewaltbereit und untreu. "Männer geben ihrem Penis einen Namen, weil sie nicht wollen, dass ein völlig Fremder 99 Prozent der Entscheidungen für sie trifft." lautet eines der Bonmots in diesem Buch, und eine kleine Scherzfrage geht so: "Woran erkennt man, dass ein Mann bereit ist, Sex zu haben? Er atmet."

Um nur einmal ein paar Thesen aus diesem Buch zusammenzustellen (wobei ich mir eine Widerlegung spare, da ich diese schon ausführlich in "Sind Frauen bessere Menschen?" vornehme):

"Die meisten Männer können besser sehen als denken."
"Männer haben einen weitaus stärkeren Sexualtrieb als Frauen und können praktisch immer und überall."
"An einem guten Tag kann ein Mann fünfmal nacheinander mit einer Frau schlafen."
"Männer sind ständig auf der Suche nach neuen Frauen, während Frauen außerordentlich treu sind."
"Praktisch alle sexuellen Normabweichungen treten nur bei Männern auf."
"Wenn Männer unter Druck stehen, fallen sie in andere Länder ein; Frauen hingegen fallen in Einkaufszentren ein."
"Ihr hoher Testosteronhaushalt macht aus Männern wandelnde Zeitbomben."
"Während Jungen verbale oder körperliche Gewalt anwenden, versuchen Mädchen, den Konflikten aus dem Weg zu gehen oder sie zu entschärfen."
undsoweiter.

Allan und Barbara Pease sind ausgebildete Kommunikationswissenschaftler und keine Anthropologen oder Geschlechterforscher. Auf der Amazon-Website zu diesem Buch weisen verschiedene Leser, die von Biologie augenscheinlich sehr wohl Ahnung haben, nach, was die Autoren alles falsch verstanden oder unter den Tisch haben fallen lassen. In diesem Zusammenhang ist es hochinteressant, wie stark das Bedürfnis zu sein scheint, Vorurteile über die Geschlechter pseudowissenschaftlich zu "belegen" - und wie groß das Interesse der Leserschaft ist, ihre Vorurteile auf diese fragwürdige Weise bestätigt zu bekommen. ---

Herzlicher Gruß

Arne

Re: Sind Frauen von Natur aus korrupt?

Jolanda, Monday, 17.02.2003, 17:48 (vor 7742 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: Sind Frauen von Natur aus korrupt? von Arne Hoffmann am 17. Februar 2003 14:54:44:

Hallo Arne

"Die meisten Männer können besser sehen als denken."
"Männer haben einen weitaus stärkeren Sexualtrieb als Frauen und können praktisch immer und überall."
"An einem guten Tag kann ein Mann fünfmal nacheinander mit einer Frau schlafen."
"Männer sind ständig auf der Suche nach neuen Frauen, während Frauen außerordentlich treu sind."
"Praktisch alle sexuellen Normabweichungen treten nur bei Männern auf."
"Wenn Männer unter Druck stehen, fallen sie in andere Länder ein; Frauen hingegen fallen in Einkaufszentren ein."
"Ihr hoher Testosteronhaushalt macht aus Männern wandelnde Zeitbomben."
"Während Jungen verbale oder körperliche Gewalt anwenden, versuchen Mädchen, den Konflikten aus dem Weg zu gehen oder sie zu entschärfen."
undsoweiter.

---Nun ja, wer solche Voruteile in sich verinnerlicht hat, der dürfte wohl kaum im Stande sein, ein Buch zu schreiben, dass diese Vorurteile nicht auch noch manifestiert, wenn auch ohne Beweiskraft.

Mir genügen alleine diese Aussagen, um zu wissen, wie diese Frauen gepolt sind und was für Ansichten sie auch gegen aussen vertreten.

Es ist mir zudem ein Rätsel, wie man sich als Frau auch noch dermassen outen kann und nicht mal bemerkt, was für ein negatives und arrogantes Bild von einer Frau man gegen aussen trägt...und dann noch stolz darauf ist?!

So etwas zu schreiben und dann noch voller Stolz sagen zu können :"Ich bin eine Frau", das ist ja schon der Hammer, echt, also mir gelingt das einfach nicht :-(

Es grüsst dich
Jolanda

Re: Sind Frauen von Natur aus korrupt?

Arne Hoffmann, Monday, 17.02.2003, 20:16 (vor 7742 Tagen) @ Jolanda

Als Antwort auf: Re: Sind Frauen von Natur aus korrupt? von Jolanda am 17. Februar 2003 15:48:25:

Hi Jolanda,

Nun ja, wer solche Voruteile in sich verinnerlicht hat, der dürfte wohl kaum im Stande sein, ein Buch zu schreiben, dass diese Vorurteile nicht auch noch manifestiert, wenn auch ohne Beweiskraft. Mir genügen alleine diese Aussagen, um zu wissen, wie diese Frauen gepolt sind und was für Ansichten sie auch gegen aussen vertreten.

Naja, es ist ein AutorenPAAR, also ein Mann und eine Frau: Barbara und Alan Pease. Und das Buch ist sehr erfolgreich. So wie ich das sehe, begründet es seinen enormen Erfolg weniger mit radikalfeministischen Positionen als mit Vorurteilen, die in der breiten Öffentlichkeit gerne geglaubt werden. Das ist das eigentlich bedenkliche daran.

Es gibt auch Männer, die dieses Buch mögen, solange sie es völlig unkritisch lesen. Genausogut gibt es etliche Amazon-Leserrezensionen wütender Frauen: Nicht nur weil sie von diesem Buch einen wissenschaftlichen Anspruch erwartet haben, den es verspricht, aber nicht hält, sondern auch weil es so ziemlich alles als biologisch vorbestimmt erklärt. Damit lässt sich aber auch rechtfertigen, wenn Frauen z. B. nur noch der Platz an der Küche zugewiesen wird, weil "das halt ihre Natur" sei.

Interessant ist, dass vielen Lesern der frauenfeindliche Unterton des Buches sofort aufgefallen ist, während der weit stärkere männerfeindliche Unterton einfach überlesen wurde - daran ist man in unserer Gesellschaft offenbar gewohnt und kaum dafür sensibilisiert.

Das Buch hat seine starke Wirkung allerdings auch durch den witzigen Plauderton. Manche verteidigen es damit, es sei offenbar nicht so ernst gemeint. Die darin enthaltenen Vorurteile sind allerdings sehr ernst gemeint und werden ja auch pseudo-wissenschaftlich "bewiesen", verankern sich also in den Köpfen der Leser.

Lieber Gruß

Arne

Re: Sind Frauen von Natur aus korrupt?

Jürgen Matthes, Sunday, 16.02.2003, 22:00 (vor 7743 Tagen) @ Mann

Als Antwort auf: Sind Frauen von Natur aus korrupt? von Mann am 16. Februar 2003 13:00:15:

Ich persönlich sehe die Sache profaner. Diese Primatenart, die sich vernunftbegabt nennt, ist im Grunde immer noch ein Viech mit einer dünnen Kulturtünche drüber. Und als Weibchen dieser Art muß man natürlich seinen Nachwuchs austragen und ihm Schutz verschaffen, also einen Beschützer und Ernährer engagieren. Die Währung, mit der bezahlt wird, war früher eine warme Höhle, heute fällt das weg.
Das Gleichgewicht der Dienstleistungen wurde unterbrochen, als besagte Kultur den Männern einzureden begann, sie hätten um das, was sie begehrten, nicht mehr zu offen zu kämpfen, sondern lieb zu bitten. Mittlerweile ist das offene Schleimerei geworden und wer bitte legt die Regeln fest? Wer sagt denn zum Beispiel, dass drei Minuten Geschlechtsakt nicht genug sind?
Es gibt übrigens eine Sorte Mann, der Frauen immer wieder verfallen und die muß nicht toll aussehen oder Kohle ohne Ende haben. Sondern nur entsprechend normal, nämlich männlich, mit ihnen umgehen. Natürlich mögen Frauen Männer, die lieb und hilfreich sind...als Haussklaven. Wem diese Rolle gefällt, nur zu. Die anderen sollten sich ab und zu mal die Haushaltskasse unter den Arm klemmen und eine gute Hure besuchen, die weiß, was sie tut. Friede und Harmonie sind nicht immer die Allheilmittel. Schon gar nicht in einer Partnerschaft.

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