Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Wieder mal Evolutionsforschung - warum auch nicht

Altschneider, Thursday, 11.05.2006, 12:51 (vor 6531 Tagen) @ Garp

Als Antwort auf: Re: Wieder mal Evolutionsforschung von Garp am 11. Mai 2006 08:54:44:

Jetzt könnte ich den Spieß ja mal umdrehen;-) Anscheinend genügen die meisten naturwissenschaftlichen Studien heutzutage nicht mehr elementaren wissenschaftlichen Ansprüchen. Ständig muss man deskonstruieren, warum diese Evolutionsforscher aber auch immer das bestätigen, was sie bestätigen wollen.

Hi, Garp,
man muss natürlich unterscheiden zwischen dem, was Wissenschaftler sagen und dem, was der Wissenschaftsjournalismus daraus macht (der tatsächlich auf den Hund gekommen ist).
Hier
http://www.wissenschaft.de/wissen/hintergrund/249379.html
klingt das ganze schon anders, zumal auch im Focus ein falsche Quelle genannt wurde - Human Nature wurde meines Wissens nach 2005 eingestellt.

Demungeachtet ist es ja keine Überraschung, dass Männer weltweit eine kürzere Lebenserwartung haben, wenn Sie überall die riskanteren und weniger privilegierten Rollen einnehmen. Inwieweit dies auch genetisch bedingt ist, kann aus der Datenlage schlecht geschlossen werden - das die Lebenserwartung von Männern gegenüber der von Frauen nicht genetisch verursacht geringer ist (unter gleichen Lebensumständen), zeigt ja unter anderem die Klosterstudie von Luy. Wohl aber mag es sein, dass andere genetische Unterschiede bei Männern zu einen gesundheitliche riskanteren Verhalten führen, was durch soziale Faktoren wesentlich verstärkt würde. Interessant ist, dass das Sterberisiko für Männer höher ist als für Frauen trotz des Riskofaktors Geburt, was ja vor allen in ärmeren Ländern so nicht von mir erwartet wurde. Anscheinend sind die gesundheitlichen Gefahren des Gebährens stark übertrieben worden.

Noch interessanter: gerade in den reichen Ländern klafft die Lebenserwartung immer weiter auseinander - und das trotz hervorragender medizinischer Versorgung. Und Kindererziehung und Haushalt scheint ja auch nicht so mörderisch zu sein, wenn darauf die höhere Lebenserwartung zurückgeführt wird. Die Ergebnisse von Kruger sagen also nichts anderes aus als ohnehin schon bekannt war - das eine höhere Lebenserwartung immer bei privilegierten Gruppen auftritt, neu ist, dass aufgrund der Daten bestätigt wird, dass Frauen weltweit privilegiert sind.

Es sollte daher, zumindest in den reichen Ländern, eigentlich ein politische Ziel sein, Gesundheitsverhalten der Männer und Forschung in diesem Bereich zu fördern. Das allerdings geschieht nicht, nur für die privilegierten Frauen.
Siehe auch hier:
http://www.ez-online.de/archivierte_artikel/Artikel457589.cfm

Grüße
Altschneider


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