Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Konstruktiv vs. Destruktiv

Sven, Thursday, 21.06.2001, 17:08 (vor 8338 Tagen) @ Donna

Als Antwort auf: Re: Konstruktiv vs. Destruktiv von Donna am 21. Juni 2001 12:14:59:

Ich kann dir versichern, daß zumindest die Frauen, die ich kenne, auch nicht an Geschlechterkampf interessiert sind. Ganz im Gegenteil. Ich habe das Gefühl, daß durch die Presse sehr viel gepuscht wird in diesem Bereich. Natürlich gibt es die Männerhasserinnen. Aber die sehen wir Frauen ja auch nicht gerne. Ich habe erlebt, wenn man bei diesen Frauen nachhakt, sind das meistens Frauen, die sich selbst als defizitär gegenüber Männern empfinden, und dies damit auszugleichen versuchen, daß sie die Männer schlecht machen um selbst besser dazustehen. Erstaunlich oft sind es auch Frauen, die in merkwürdigen Abhängigkeitsbeziehungen leben, die ich für ungesund halte. Aber sie entscheiden sich ja selbst dafür. Und anstatt sich selbst zu fragen, wieso sie Männer vorziehen, die sie schlecht behandeln, werden Männer pauschal als "der Feind" abgestempelt. Vielleicht läuft das aber bei Männern umgekehrt genauso? Vielleicht sind allgemein diejenigen, die die Schuld für ihr eigenes Scheitern beim anderen geschlecht suchen, die "Kriegstreiber"?

Leider haben nun einmal viele dieser "Primitivlinge", die Frauen schlecht behandeln eine offensichtlich große erotische Anziehungskraft. Umgekehrt fallen ja auch wir Männer auf weibliche "Charaktersäue" herein, da sie mit ihren 90-60-90 Bodys locken. Ich habe daher die Konsequenz gezogen und meine Prioritäten radikal geändert. Zuallerst kommt bei mir der "Charakter". Natürlich brauch dies seine Zeit. Ich gehe aber keine feste Bindung mehr nur aufgrund sexueller Motive ein. Bevor ích mir nicht absolut sicher bin, dass die betreffende Frau meinen Ansprüchen im Bezug auf ihre "inneren Werte" genügt, gibt es für mich keine feste Beziehung. Wenn ihr dann wirklich etwas an meiner Person (und nicht nur an meinem Körper) liegt, läßt sie mir die Zeit dies herauszubekommen. Leider ist dies nicht so einfach und ich bin daher schon längere Zeit Single.

Dieser Wahn, angeblich immer noch bestehende Ungerechtigkeiten anzuprangern, stammt wohl eher aus der letzten Generation, die noch nicht die Zeitenwende mitbekommen haben. Somit wird die Männerdiskriminierung nicht als solche angesehen, sondern eher als die "gerechte" Strafe für ihre Privilegien.

Und genau diese "gerechte" Strafe ist handeln wie im "Alten Testament". Auge um Auge, Zahn um Zahn. Soetwas gehört nicht in eine "vermeintlich" zivilisierte Zeit. Das ist Sippenhaft bzw. Blutrache. Genausowenig wie unsere Generation etwas für die schrecklichen Naziverbrechen kann, kann die heutige Männergeneration etwas für die Benachteiligung von Frauen früherer Generationen. Solch eine Haltung muss man daher einfach als primitiv bezeichnen.

Kindern wird nun schon in jungen Jahren beigebracht, dass Jungen/Männer immer Täter sind und Mädchen/Frauen immer Opfer. Wie soll da eine gleichberechtigte und friedlich zusammenlebende Nachfolgegeneration heranwachsen. Es darf kein Öffentliches Tabuthema sein, dass es auch Täterinnen gibt und auch männliche Opfer.

Die Frage ist doch aber, wer ein Interesse daran hat, die bestehende Opfer-Täter-Zuordnung aufrecht zu erhalten. Wer profitiert davon? Männer, die Gewaltopfer wurden, trauen sich oft nicht, darüber zu reden, weil sie fürchten, als Weichei abgestempelt zu werden. Auch und grade vor Männern. Wer will schon gerne Opfer sein? Opfer hat was mit Schwäche zu tun, und Schwäche verträgt sich nicht mit dem Männerideal vom "Harten Kerl". Ich sehe, daß Frauen eher bereit sind, Männer als Opfer anzuerkennen und zu trösten als Männer. Da stellen sich die Männer selbst eine Falle.

Natürlich sind da auch wir Männer mit Schuld. Aber es ist auch so, dass Frauen zwar sehr wohl schwache Männer trösten (Mutterinstinkt), aber diese Männer gleichzeitig als asexuelle Wesen ansehen. Frau will eben nicht mit einem schwachen Mann ist Bett und da Mann dies weiss, versucht er halt immer stark zu sein. Dies ist zwar ungesund, er wird aber entweder direkt (von anderen Männer), oder eben indirekt (von Frauen) dazu gedrängt. Sensible Männer haben auch kaum Probleme, mit Frauen Kontakt aufzunehmen. Frauen schätzen diese Männer sehr. Mit ihnen können sie prima REDEN. Und dies ist dann wieder der springende Punkt.

Ich habe selbst einen Sohn und sehe, daß er aufgrund seines geschlechts in der Schule extrem diskriminiert wird. Er beklagt sich auch bitter darüber, bspw. daß die Mädchen ärgern, aber wenn die Jungs sich wehren, nur die Jungs eine Strafe kriegen. Das deckt sich mit den Ansichten meiner Freundin, einer Lehrerin, die meint, daß Jungs in der Schule einen schlechten Stand haben. Leider sind ja fast nur Frauen an Grundschulen und im Kindergarten beschäftigt. Ich würde mir wünschen, daß mehr Männer in die Früherziehung eingreifen und auch die Posiution der Jungs stärken würden, weil sie Jungen einfach besser verstehen können als Frauen.

Da du selbst einen Sohn hast, hast du ja auch ein natürliches Interesse an einem gleichberechtigten Miteinander der Geschlechter (welche Mutter mag schon die Benachteiligung der eigenen Kinder). Ich würde das Problem aber nicht nur an den wenigen männlichen Grundschullehrern und Kindergärtnern festmachen. Meine Kindergarten- und Grundschulzeit ist ja auch noch nicht so lange her (Einschulung 1982). Auch zu dieser Zeit hatte ich nur Kindergärtnerinnen und nur sehr wenige Grundschullehrer. Damals wurde man als Junge definitiv nicht so benachteiligt. Daher liegt es an der negativen Einstellung der Kindergärtnerinnen und Grundschullehrerinnen. Dies ist besonders schlimm, da sie erstens eine pädagogische Ausbildung genossen haben und zweitens sie mit Kindern umgehen, die sich kaum wehren können.

Ja, das sehe ich genauso. Es ist einfach falsch, daß Frauen in höheren Jobs seltener auftauchen als Männer, weil sie diskriminiert werden. Viel eher entscheiden sich viele Frauen dafür, lieber beruflich kürzer zu treten um sich der Kindererziehung zu widmen. Und erzähl mir keine, daß das so schrecklich ist. Ich könnte auch beruflich viel mehr erreichen, aber ich möchte es gar nicht. Ich beziehe mein Lebensglück nicht aus der Karriere. Aber das ist meine freie Entscheidung, und ich bin froh darüber, daß ich diese Wahl habe. Ich habe mein Einkommen, und genügend Zeit für mein Kind. Und erst diese Mischung macht mich zufrieden. Nur, ich muß mir bewußt machen, daß es meine freie Wahl ist, ansonsten würde ich wahrscheinlich auch darüber klagen, daß ich nicht beides haben kann.

Es gibt sicher noch mehrere Punkte, die Frauen zwar bevorzugen, aber gleichzeitig auch anderen Frauen schaden.

In diesem Punkt sind ja gerade Frauen die größten "Feinde" der Mütter, denen die Familie wichtiger als die Karriere ist. Diese Frauen vertreten die These, dass nur eine Karrierefrau eine gute Frau ist. Dies ist Familienfeindlich und Diskreminiert eine große Anzahl von Frauen, die der Gesellschaft einen Dienst erweisen. Meine Tante hat noch zwei Schulpflichtige Kinder und sie ist nicht mehr berufstätig. Sie ärgert sich maßlos, dass sie nun gezwungen werden soll, ihre Kinder bis zum späten Nachmittag in der Schule zu lassen, da sie sich in dieser Zeit selbst um sie kümmern möchte (und sich selber ausreichend um die Erziehung zu kümmern). Ihre Meinung hierzu ist: Freiwillige Teilnahme an der Ganztagsschule: JA, Pficht: NEIN. Was für Auswirkungen eine familienfeindliche Gesellschaft/Politik hat, sieht man an den USA.

Ich frage mich aber, wieso Männer sich so widerstandslos ausgrenzen lassen, Thema Sorgerecht. Die meisten Scheidungen werden von Frauen eingereicht. Warum das so ist, steht auf einem anderen Blatt (hat aber eng etwas mit dem Thema zu tun). Der übliche Ablauf ist, daß dem Mann mitgeteilt wird, daß er binnen einer Frist, die Wohnung zu verlassen hat (oder das von ihm finanzierte Haus), und daß ihm bald eine Rechnung vom Anwalt ins Haus flattert, wieviel er zu zahlen hat. Ob er die Kinder noch sehen "DARF", hängt dann davon ab, wie gutgelaunt die Frau ist. Wie können Männer dies alles so passiv mit sich machen lassen? Ich begreife das nicht! Die Trennung ist ja die eine Sache. Aber alles andere muß doch besprochen werden. Wieso läßt der Mann sich wegschicken wie ein geprügelter Hund? Fragen wären doch: Ist es selbstverständlich, daß ER geht? Ist es selbstverstäöndlich, daß SIE die Kinder behält? Das Problem, was ich sehe, ist, daß Männer erst vor Gericht, wenn aber die Fakten schon geschaffen sind, versuchen zu retten, was zu retten ist. Zu spät.
Wieso gehen die Männer mehr oder weniger freiwillig? Wieso diese Passivität in ihrer Lebensgestaltung, wieso lasssen sie der Frau denn soviel Einfluß. Das wird als Desinteresse ausgelegt, obwohl es das wohl selten ist. Aber als Mutter könnte ich mir nicht vorstellen, so widerstandslos die Segel zu streichen. Wieso machen Männer das mit?

Weil viele Männer dann bitter bestraft werden. Sobald sich dann die Männer entsprechend (gewaltfrei)wehren, sehen sich plötzlich viele mit Vergewaltigungs/Mißhandlungs/Kinderschändungsanzeigen ihrer Ex konfrontiert. Dies fällt diesen dann "zufällig" gerade dann ein, wenn es ums Sorgerecht und den Unterhalt geht und die Karten nicht so gut sind. Wenn Frau will das Mann Kinder nicht sieht, sieht Mann Kinder auch nicht. Da gibt es genug Mittel und Wege.


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