Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Falscher Titel

Arne Hoffmann, Friday, 29.06.2001, 23:01 (vor 8334 Tagen) @ Maria

Als Antwort auf: Re: Falscher Titel von Maria am 29. Juni 2001 17:10:14:

He Jungs, ich bin Arzthelferin: Hat jemand von euch Lust, für 2500 DM >brutto zu arbeiten?

Kuriose Vorstellungen, die du da so hast. Ich weiß, ich bin männlich und darum gehört mir die Welt, aber ich habe einen Monatsverdienst von 1500 brutto, wovon zahlreiche Abzüge abgehen. Da ich mir den Job ausgesucht habe, beschwere ich mich nicht.

Fangt an, zu eurem Mut und der Männlichkeit zu stehen! Zähne zu und durch!
Memmen!

Das ist ja im Prinzip derselbe klassische Trick, den auch Donna versucht hat: Ein Mann, der sich über seine Situation beschwert, ist ein Jammerlappen. Frauen hingegen dürfen sich sehr wohl beklagen. Könnte es vielleicht daran liegen, dass die Karten in der Gesellschaft inzwischen so ungleich verteilt sind? Könnte das auch mit ein Grund dafür sein, dass so viel für die weiblichen Opfer von häuslicher Gewalt oder sexuellem Missbrauch getan wird und so wenig für die männlichen? Weil die Männer von den Frauen ständig hören, sie sollten ihren Schmerz nicht zeigen und gefälligst die Klappe halten, um einigermaßen attraktiv zu sein?

Ich finde die Haltung, die solchen Äußerungen zugrundeliegt, vom Prinzip her menschenverachtend. Auch ein männliches Opfer ist ein Opfer. Ihm zusätzlich noch aufzubürden, dass er sein Leiden nicht einmal äußern darf, kann man nur noch als zynisch bezeichnen.


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