Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Rote Männer Info 45

Arne Hoffmann, Tuesday, 11.03.2003, 15:13 (vor 7737 Tagen)

RoteMänner!
Señores y Dolores!
"Weil Frauen einfühlsamer sind mit dem Schmerz der Männer," läßt
Hans-Ulrich Klose, SPD-Bundestagsabgeordneter, eine "schmerzhafte
Sehnenentzündung" nicht von einem Arzt, sondern von seiner Frau
behandeln. [link=http://www.taz.de/pt/2003/02/27/a0096.nf/text" target="_top]http://www.taz.de/pt/2003/02/27/a0096.nf/text[/link] Passt
irgendwie ins Bild dieses politischen Brech- und Schlafmittels, das
darunter leidet, dass niemand seine herausragende Begabung für
höchste Ämter jemals erkannt hat. Darum scharwänzelt er auch gerne
in den USA herum und erklärt mal staunenden, mal entzückten
Auditorien, weshalb die Irak-Politik der Bundesregierung falsch sei.
Merke: Es gibt diese Sorte hypochondrischer Männer wirklich, die
sich mit ihrem "Leiden" Zuwendung erschleichen, gleichzeitig aber
keine Probleme damit haben, notfalls auch auf dem Rücken der
irakischen Zivilbevölkerung durch die Hölle zu reiten.
Das Modefach "Gender Studies" hat einen neuen Ableger für sexuelle
Minderheiten bekommen ­ mit dem ersten Lehrstuhl für "Queer Theory"
in Hamburg. Auf dem Lehrplan stehen delikate Seminare wie "Der
Orgasmus im 20. Jahrhundert", aber vor allem erforschen die
Studenten die Grenzen der Geschlechter. Den vollständigen Artikel
findet ihr im Internet unter
[link=http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,232930,00.html" target="_top]http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,232930,00.html[/link] Die
gelinde Verklemmtheit der Organisatoren solch aufklärerischer Lehren
äußert sich wahrscheinlich darin, dass man sich nicht mal traut, für
"Queer Theory" einen deutschen Namen zu suchen. Der "Spiegel" ist
deutlich weniger gehemmt und überschrieb den Beitrag mit "Das
Schwuchtel-Diplom".
Die Pisa-Forscher haben (...) herausgefunden, dass die Kinder
berufstätiger Mütter den gleichen oder mehr Erfolg in der Schule
haben als die von Hausfrauen. Vor allem im Osten, wo 54 bis 61
Prozent der Frauen Vollzeit berufstätig sind, erwächst ihren Kindern
ein Vorteil daraus. In Mecklenburg-Vorpommern etwa ist die Chance,
als Kind einer Berufstätigen ein Gymnasium zu besuchen, 3,7-mal
höher als für Kinder von Hausfrauen. Die "taz" kommentiert den
"vertieften PISA-Bundesländervergleich": "Noten sind Zufallstreffer,
viele Haupt- und Realschüler gehören ins Gymnasium. Und das denkbar
bildungsärmste Milieu schaffen - Hausfrauen."
[link=http://www.taz.de/pt/2003/03/05/a0076.nf/text" target="_top]http://www.taz.de/pt/2003/03/05/a0076.nf/text[/link]
Das wiederum ist nur zu verständlich, weil diese oft arbeitsscheuen
Haus- und Plüschpommeranzen, selbst antriebsarm und intellektuell
desinteressiert, nicht nur ihre Ehemänner, sondern meistens
ebensosehr ihre Kinder anöden und abstumpfen lassen. So kommt eine
amerikanische Studie zu einem sehr ähnlichen Ergebnis: "Kinder
erleiden nicht generell einen psychischen Schaden und fallen nicht
in ihrer Entwicklung zurück, wenn ihre Mütter wieder arbeiten gehen.
Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine amerikanische Studie an rund
2.400 Familien mit niedrigem Einkommen..."
[link=http://www.wissenschaft.de/wissen/news/drucken/203945" target="_top]http://www.wissenschaft.de/wissen/news/drucken/203945[/link]
Zwei Urteile aus der Presse vom 25. Februar, die das Bild von der
stets verantwortungsvollen, liebenden Mutter (wie es jüngst auch des
Bundesverfassungsgericht pflegte) im Gegensatz zum immer
unterhaltsflüchtigen gewalttätigen Vater einmal mehr ins Wanken
brachten: Eine Mutter, die zweimal die eigenen neugeborenen Kinder
getötet hatte, versetzte das Landgericht Hildesheim jetzt in der
lebenslangen Vorruhestand:
[link=http://www.welt.de/data/2003/02/25/45472.html" target="_top]http://www.welt.de/data/2003/02/25/45472.html[/link]
Die Verteidigerin Helga Rischmüller-Pörtner bezeichnete das Urteil
als "außergewöhnlich hart". Sie hatte die Tat vor der
Schwurgerichtskammer als Totschlag in minder schwerem Fall gewertet.
Na klar, am Ende waren die beiden Säuglinge noch selbst schuld! Weil
nämlich zwei Gutachter bestätigt hätten, dass Nicole D. "in hohem
Maße von anderen Personen abhängig ist". Da wird ein zweifacher
Kindermord schon mal quasi zur Ordnungswidrigkeit. Nach Ansicht der
Verteidigerin ist die Begründung des Gerichts für den Schuldspruch
fragwürdig. Sie werde gegen das Urteil deshalb Revision beim
Bundesgerichtshof einlegen, kündigte sie an.
[link=http://www.taz.de/pt/2003/02/26/a0047.nf/text" target="_top]http://www.taz.de/pt/2003/02/26/a0047.nf/text[/link]
Das selbe Urteil hatte eine 22jährige Berlinerin zu gewärtigen, die
ihr Kind einfach in einer verschlossenen Wohnung verdursten ließ,
weil sie lieber "Spaß, Parties, Männer und Drogen" wollte. Der
zweijährige Alisan sei ihr dabei ein "Hemmschuh" gewesen, stellte
das Gericht fest.
[link=http://morgenpost.berlin1.de/inhalt/bezirke/story586995.html" target="_top]http://morgenpost.berlin1.de/inhalt/bezirke/story586995.html[/link]
Treibende Kraft der Kinderschänder-Bande, die den fünfjährigen
Pascal missbraucht und ermordet hat, war eine heute 50jährige
Kneipenwirtin. Das ist per se noch keine Sensation. Aber dass so
eine Dame dann auch noch vom Saarbrücker Jugendamt als Pflegemutter
eingesetzt worden ist, scheint dann doch einige Urteile von oft auch
mit Hilfe der Jugendämter entsorgten Vätern über diese Institutionen
und ihr hausinternes Frauen- und Mütterrecht nachhaltig zu
bestätigen.
[link=http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/getArticleSZ.php?artikel=artikel4698.php" target="_top]http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/getArticleSZ.php?artikel=artikel4698.php[/link]
Die Nachricht, dass die Kinderschänderin obendrein auch
Jugendschöffin am Saarbrücker Amtsgericht gewesen ist, fand in
einigen Medien erstaunlich wenig Beachtung.
[link=http://www.sol.de/szimnetz/themendestages/2825,269775.html" target="_top]http://www.sol.de/szimnetz/themendestages/2825,269775.html[/link] Dabei
ist diese Tatsache doch einigermaßen aussagekräftig - etwa in Bezug
auf die Qualität der bundesdeutschen Rechtsprechung.
Unser heutiger Inhalt:
· Je weniger Grundschullehrer männlich sind, umso schlechter
schneiden die Jungs in der Schule ab. Und das ist fatal, weil Jungs
stärker auf eine ordentliche Ausbildung angweisen sind als Mädchen.
· Der Internationale Frauentag im Spiegel der "taz": Während Jürgen
Gemünden im Interview sagen darf, dass Frauen genauso gewalttätig
sind, kriegen die Männer im "tazmag" eine volle Breitseite: Sie
kommen "als Bestien zu trauriger Berühmtheit."
· Alle Jahre wieder: Frauen verdienen weniger Geld. Inzwischen
verstehen aber selbst die ersten Feministinnen, WARUM das so ist.
· Eine Nachlese zum ASF-Aufruf "Frauen wollen Frieden": Karin Junker
sucht Mitstreiter.
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"...JUNGEN MÜSSEN ARBEITEN UM GELD ZU VERDIENEN"
Dass Jungen in der Schule benachteiligt werden, haben wir in
früheren Ausgaben bereits thematisiert. Die "Welt" nahm sich am 22.
Februar der Frage nach dem Warum an und fand eine einleuchtende
"Erklärung für das schlechtere schulische Abschneiden von Jungen im
Vergleich zu Mädchen: Grundschullehrerinnen. 'Je höher der Anteil
von Grundschullehrerinnen in einem Bundesland ist', so die Leipziger
Soziologin (Heike Diefenbach, RMI), ‚desto größer sind die Nachteile
von Jungen.' 93,3 Prozent der Grundschullehrer in Brandenburg sind
weiblich, Jungen schneiden um 19,3 Prozent schlechter ab als
Mädchen, 66,7 Prozent der baden-württembergischen Grundschullehrer
sind weiblich und Jungen ‚nur' um 7,2 Prozent hinter Mädchen zurück.
Grundschullehrer ist ein vergleichsweise schlecht bezahlter Beruf,
was nicht dazu führt, dass sich die Besten um ihn bemühen und, so
der Berliner Erziehungswissenschaftler Bernd Sörensen, ‚immer mehr
Männer davor zurückschrecken lässt', ihn zu ergreifen."
[link=http://www.welt.de/data/2003/02/22/44327.html" target="_top]http://www.welt.de/data/2003/02/22/44327.html[/link]
Wer nach dem letzten Satz behaupten wollte, dass der Autor dieses
Beitrags ein Schlitzohr ist, dem könnten wir hier nicht ohne
weiteres widersprechen! Den Schluss, warum wohl die höhere Zahl von
Lehrerinnen Jungen zum Nachteil gereicht, überlässt er im übrigen
den Lesern. Das scheint uns auch sinnvoll, denn die einzig logische
Erklärung würde schon eine reichlich derbe Verbalisierung nahelegen.
Wir erhalten in diesem sehr lesenswerten Beitrag weitere
aufschlussreiche Informationen, wie etwa die einleuchtende Tatsache;
dass "der männliche Lebenslauf ... in Deutschland stärker als der
weibliche von der schulischen und beruflichen Bildung ab(-hängt).
‚Jungen', so Heike Diefenbach, Autorin der zitierten Studie, ‚steht
- anders als Mädchen - in der Realität kein sozial akzeptierter
alternativer Lebensentwurf als ,Vollzeitvater' oder Ehe- und
Hausmann zur Verfügung.' Jungen müssen arbeiten, um Geld zu
verdienen und sich selbst sowie häufig als so genannter
Haupternährer den Rest der traditionellen Kleinfamilie zu ernähren.
Doch die Möglichkeiten beruflichen Fortkommens und somit die
Möglichkeiten, einen guten Verdienst zu erreichen, schwinden, je
schlechter der Schulabschluss ist. Für Jungen ohne
Hauptschulabschluss bringt die Zukunft in vielen Fällen den Weg zum
Sozialamt und in nicht wenigen den in die Obdachlosigkeit und
Nichtsesshaftigkeit."
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"FRAUEN SIND AUF EINE GANZ WUNDERBARE WEISE HARMLOS"
Zum Internationalen Frauentag geriet die Redaktion der "taz"
pflichtgemäß in helle Aufregung. Wohl keine andere Publikation
überschlug sich derartig, um zu zeigen, dass sie den Jubeltag nicht
vergessen hatte. Komischerweise waren es vor allem Beiträge über
Männer, die aus diesem Anlass Aufmerksamkeit erregten. Und
keineswegs nur schlechte! Das Interview mit Jürgen Gemünden, der
schon mit seiner Dissertation über Frauengewalt gegenüber Männern
Aufsehen erregt hatte, hat uns - gerade am Frauentag - schon etwas
überrascht: [link=http://www.taz.de/pt/2003/03/08/a0147.nf/text" target="_top]http://www.taz.de/pt/2003/03/08/a0147.nf/text[/link] Und dass
man eine Zusammenstellung weiblicher Serienmörderinnen über die
Ausgabe verteilte, fanden wir auch durchaus aufklärerisch - obwohl
das gerade am Frauentag ja auch animierend gemeint gewesen sein
KÖNNTE! Aber immer wieder Männer und Jungs, Jungs und Männer. Und
das ausgerechnet am Frauentag. Das "editorial" der Ausgabe erläutert
das so: "...wer macht den Frauen bei ihrem Durchmarsch das Leben
schwer? Jungs. Jungs, die einfachste Texte nicht verstehen."
[link=http://www.taz.de/pt/2003/03/08/a0138.nf/text" target="_top]http://www.taz.de/pt/2003/03/08/a0138.nf/text[/link] Von wegen Pisa,
logo! (Die Leser des RoteMännerInfos können da kaum gemeint sein,
denn die verstehen sogar unsere abenteuerlichsten Schachtelsätze!)
Als Vorzeigefrau des Tages wird Condoleeza Rice, die
Sättigungsbeilage des amerikanischen Präsidenten, portraitiert -
auch kein leuchtendes Beispiel für das friedfertige Geschlecht. Und
wo mit Birgit Rommelspacher eine frauenbewegte Psychologin das Wort
bekommt, da geht sie damit im Grunde pflegsam um, will sagen: Sie
zeigt, dass es Dinge gibt, die ihr wichtiger sind als ein
irrationales Feindbild. Es blieb einem Mann vorbehalten, sich in
arschkriecherischem Vasallentum auch noch dem blödesten
Vulgärfeminismus anzudienen.
Denn als wir gerade meinten, dass dies eine wirklich ziemlich
männerfreundliche Ausgabe der "taz" gewesen wäre, stießen wir auf
das "tazmag", die Wochenendbeilage, die es uns jetzt umso
knüppeldicker besorgte. Auf SIEBEN "taz"-Seiten darf ein gewisser
Jürgen Neffe, ein Biochemiker, über die notorische Gewalttätigkeit
der Männer vom Leder ziehen, dass die Schwarte kracht.
[link=http://www.taz.de/pt/2003/03/08.nf/magText.tname,a0321.re,do.idx,0" target="_top]http://www.taz.de/pt/2003/03/08.nf/magText.tname,a0321.re,do.idx,0[/link]
"Danach ‚gibt es nicht einen Kriminalitätsbereich, in dem Frauen
eine nennenswerte Rolle spielen'. Selbst die meisten
Ordnungswidrigkeiten ‚kennen nahezu überhaupt keine weiblichen
Beteiligungsquoten'. Das Verhältnis von männlichen zu weiblichen
Tätern bei Sexualdelikten - 99,99 zu 0,01 Prozent - mag weniger
überraschen. Aber auch bei Raub beträgt es noch 99,9 zu 0,1 Prozent,
bei Betrug 99 zu 1. Selbst bei Verkehrsdelikten förderte die
kriminologische Differenzialanalyse eine Männerquote von 98,8
Prozent zutage. Frauen verursachen zwar mehr als die Hälfte aller
Blechschäden, ihr Anteil an den geahndeten Vergehen wie Überfahren
roter Ampeln oder Überholen trotz Verbots fällt aber so gut wie
nicht ins Gewicht. Dass der weibliche Teil der Bevölkerung überhaupt
mit 11,4 Prozent bei den "Gesamtdelikten" zu Buche schlägt, ist im
Wesentlichen auf den Faktor Ladendiebstahl zurückzuführen. Hierbei
gelte es allerdings zu berücksichtigen, sagt der Wissenschaftler,
dass Frauen sehr viel häufiger einkaufen gehen."
In diesem Duktus geht das über den gesamten Beilagenteil. Verwundert
liest und liest man und denkt, jetzt muss doch irgendwann der Clou
kommen, der das Ganze als Satire enttarnt - aber nichts! Es geht
immer so weiter und steigert sich gelegentlich sogar noch zu solchen
Pointen: "Während ‚man Frauen attestieren kann', so Dieter Otten
angesichts seiner Statistiken, ‚dass sie auf ganz wunderbare Weise
harmlos sind', muss die Gesellschaft ‚damit leben, dass ein harter
Kern von Männern, vielleicht drei bis vier Prozent, kriminell ist".
Was denn: Nur drei bis vier Prozent? Und was ist mit dem farblosen
Rest? Versager, Weicheier, Sitzpinkler, Schattenparker,
Brötchen-überm-Spülbecken-Aufschneider? Wir erfahren es nicht. Gegen
Mitte des Beitrags tritt eine tiefgehende Ermüdung ein, verzweifelt
ringt man sich durch, jetzt wenigstens noch den Schlussabsatz zu
lesen. Und da kommt in der Tat Wunderliches zutage. Nachdem uns
diese Obernulpe Neffe über viele Seiten den Mann als reißendes Tier
geschildert hat, indem er vorwiegend bei den Konsorten Christian
Pfeiffer und Dieter Otten ("MännerVersagen") zitiert und abgekupfert
hat, muss er auf den letzten Zentimetern klein beigeben: "Ob sich
durch ... ‚Kompetenzvermittlungsprogramme' aber Gewalttäter mit
‚antisozialer Persönlichkeitsstörung' verhindern lassen, die als
‚Bestien' zu trauriger Berühmtheit gelangen, ist fraglich. Doch
gerade in diesem Bereich weist die Statistik die positivste
Entwicklung auf. Obwohl die mediale Wirklichkeit das Gegenteil
vermuten lässt - die Zahl der Sexualmorde ist in den vergangenen
fünfzehn Jahren auf ein Viertel zurückgegangen. Wenn es auch dafür
wieder etliche Erklärungsversuche gibt - niemand kann letztlich
genau sagen, warum das so ist."
Klingt irgendwie verzweifelt, oder? Niemand kann sagen, warum das so
ist, dass nicht viel mehr Frauen und Kinder dem kannibalischen
Geschlecht zum Opfer fallen. Dass überwiegend Männer auch die Opfer
von Gewalt sind, kann so einer wie der Herr Neffe schnell mal
vernachlässigen. Aber dass es - scheißenochmal - nur so WENIGE Opfer
sind, das verwindet er nicht, das lässt ihn verzweifeln. Die
schönste Pointe eines nicht enden wollenden Salbaders versaut ihm
diese unglaubliche Statistik, nach der früher nicht alles besser,
sondern viel schlimmer war. Da muss Herr Neffe sich seine "Schwanz
ab"-Parolen schnell wegklemmen, sich in Fatalismus retten, um bloß
nicht zugeben zu müssen, dass die Männer möglicherweise auf einem
ziemlich guten Weg sind. Ja, und warum ist das so? Keiner ahnt was,
Neffe zuallerletzt. Vielleicht bildet sich die nicht goutierte
männliche Gewalt in dem Maß zurück, in dem die gesellschaftliche
verlangte Gewalttätigkeit für kriegerische Zwecke immer weiter
abnimmt und in weite Ferne rückt.
Parallel zu den sich häufenden Meldungen über gewalttätige
Mädchengangs kommt so ein Lutscher im Gefolge des Ex-Justizministers
von Niedersachsen Christian Pfeiffer, betet dessen Geschwafel nach,
und attestiert dem einen Geschlecht bei Verdammung des anderen eine
"ganz wunderbare Harmlosigkeit". Warum hat sich Neffe eigentlich
nicht gefragt, wieso er selbst kein marodierender Weiberschänder
geworden ist, sondern nur ein pseudointellektueller Geistestöter?
Jedenfalls belegte dieser hanebüchen schlechte Artikel einmal mehr,
was dem Feminismus für am wenigsten entbehrlichsten ansieht: Ein
funktionierendes und schockierendes Feindbild.
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WARUM FRAUEN WENIGER VERDIENEN ALS MÄNNER
Wie das Statistische Bundesamt zum Internationalen Tag der Frau
mitteilt, verdienten in Deutschland im Jahr 2002 die weiblichen
vollzeitbeschäftigten Angestellten im Produzierenden Gewerbe,
Handel, Kredit- und Versicherungsgewerbe durchschnittlich rund 30%
weniger als ihre männlichen Kollegen. Die vollzeitbeschäftigten
Arbeiterinnen erzielten im produzierenden Gewerbe 26% weniger als
die Arbeiter. Der Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen
war in den neuen Ländern deutlich geringer als im früheren
Bundesgebiet.
Die Verdienstunterschiede beruhen zum großen Teil auf
unterschiedlichen Tätigkeiten - gemessen an der Einstufung in
Leistungsgruppen. Das wird vom Statistischen Bundesamt in dieser
Deutlichkeit bemerkt, hält aber auch diesmal nur wenige davon ab,
weitschweifig über die patriarchalische Ungerechtigkeit zu greinen.
[link=http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2003/p0840042.htm" target="_top]http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2003/p0840042.htm[/link]
Das kommentierte denn auch in der "taz" vom 5. März die von uns
schon lange und schmerzlich entbehrte Heide Oestreich. Ich weiß, was
ihr jetzt vermutet. Aber ihr irrt! Heide ist nur noch ein Schatten
der einstmals femitessenhaft gurrenden Beton-Emanze, und sie stellt
das fest, was auch wir zum Thema Einkommensbenachteiligung seit Jahr
und Tag zu bedenken geben. Lest, staunt, und seht dass es nie zu
spät ist für eine Umkehr: "De facto handelt es sich aber um eine
politische Zahl, die man ausrangieren sollte. Oder findet es jemand
skandalös, dass weniger gut Ausgebildete schlechter verdienen als
besser Ausgebildete? Oder dass einer, der weniger Überstunden macht,
auch weniger Geld bekommt? Nein, diese Lohnunterschiede werden
akzeptiert. Sie machen aber einen großen Teil ebenjener 30 Prozent
aus, die so kampagnentauglich scheinen. Dazu arbeiten viele Frauen
in Branchen, in denen generell weniger Lohn gezahlt wird. Darin
steckt sicher ein Teil mittelbarer Diskriminierung - skandalös ist
es nicht. Und noch nicht mal die verbleibenden 10 bis 15 Prozent
können als manifeste Lohndiskriminierung durchgehen: Unstete
Erwerbsverläufe von Frauen führen dazu, dass sie trotz guter
Ausbildung nicht so schnell aufsteigen wie Männer. Was als manifeste
Lohndiskriminierung übrig bleibt, ist keine imposante Zahl mehr, mit
der sich gut Plakatpolitik machen ließe."
[link=http://www.taz.de/pt/2003/03/05/a0152.nf/text" target="_top]http://www.taz.de/pt/2003/03/05/a0152.nf/text[/link] Chapeau, Frau
Oestreich, wir sind ehrlich beeindruckt! Und all' das unter der
Überschrift "Feministische Klagen sind wenig hilfreich." Boah, ey!
Eine Leserbriefschreiberin sah das anders und schrieb den folgenden
Pisatest-tauglichen Megaschachtelsatz: "Nach der vom
volkswirtschaftlichen Mainstream vertretenen Methode der multiplen
Regressionsanalyse lassen sich null Prozent des gender wage gap
durch Unterschiede in der formalen Qualifikation (ebenso unwichtig
sind die Überstunden!), bis zu 20 Prozent durch
Erwerbsunterbrechungen (also die unter anderem durch Betriebe
verursachte Unmöglichkeit, Beruf und Familie zu vereinbaren), bis zu
30 Prozent durch alle möglichen anderen Faktoren (überwiegend
Unterschiede in der Berufs- und Branchenstruktur) und 50 Prozent
überhaupt nicht erklären."
[link=http://www.taz.de/pt/2003/03/11/a0123.nf/text" target="_top]http://www.taz.de/pt/2003/03/11/a0123.nf/text[/link]
Alles klar? Dann is' ja gut.
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"... NICHT WEIL FRAUEN DIE BESSEREN MENSCHEN SIND..."
Aufgrund des berauschenden Aufrufs der sozialdemokratischen Frauen
zum Internationalen Frauentag - s. RoteMännerInfo 44 - schrieb unser
Leser Thomas Reuter an die ASF und fragte, was das denn für ein
fürchterlicher Quatsch sei. Die ASF antwortete ihm im vollen Volumen
ihrer Vorsitzenden Karin Junker - und offenbar noch immer in
karnevalistischem Überschwang:
"Schon mal Umfragen zu Friedensfragen gelesen? Die belegen
eindeutig: Frauen lehnen Krieg noch entschiedener ab als Männer. Das
ist eine schlichte Tatsache. Natürlich nicht, weil sie ‚die besseren
Menschen' sind, sondern weil sie in anderen Lebenszusammenhängen
leben und deshalb andere (Unterdrückungs-)Erfahrungen machen. Das
gilt ja auch für die heimische Familien- und Arbeitswelt und für die
gesellschaftliche Realität. Wie kommt es sonst, dass wir Quoten für
die Politikbeteiligung und immer noch keine Bundespräsidentin oder
Indendantin in Deutschland haben? Also, abregen und den
Flugblatttext ganz lesen - er ist weder ideologisch noch demagogisch
und auch nicht sexistisch, er plädiert für eine Erweiterung des
Spektrums bei der Konfliktbewältigung. Auch zu Gunsten von Männern!
Dafür möchten wir Mitstreiter/innen."
Nun, liebe ASF, wir zweifeln nicht, dass es solche Männer gibt, die
mit euch mitstreiten wollen. Selbstverständlich auch und nach
unseren Erfahrungen vor allem in der SPD! Dies wiederum sagt mehr
über diese Männer aus als über euch. Vor allem, wenn sie eueren
Flugblatttext "ganz" gelesen haben - und sich trotzdem abregen. Wo
ihr doch so anregend seid! Übrigens: In den neuen Bundesländern sind
die Männer "noch entschiedener" gegen den Krieg als die Frauen in
den alten! Da wird's dann aber wirklich kompliziert, gell? Zumal für
eine Frau, die wie Karin Junker noch nicht mal weiß, wann sie den
Konjunktiv zu benutzen hat. (Oder glaubt sie wirklich, dass Frauen
die besseren Menschen sind, und gibt es auch noch zu? Nicht völlig
auszuschließen.)
Unsere Kritik am Aufruf der ASF haben wir übrigens auch den
SPD-Bundestagsabgeordneten nicht vorenthalten wollen. Antje aus dem
Büro von Walter Riester fragte daraufhin zurück "Was ist überhaupt
Ihr Problem?" Da dachten wir über unsere Alterssicherung nach, die
Malessen beim Wasserlassen und dass Bayern München schon wieder
Meister wird, und fragten uns, ob sich Antje dafür wirklich
interessiert, oder ob uns hier schon wieder eine Frau mit
freundlichem Geflöte auf's Kreuz legen will. Nun ja, vielleicht war
das ungerecht, aber wir haben sie auflaufen lassen und ihr
geantwortet, DAS hätten einige Kunstbanausen Andy Warhol auch mal
gefragt, und im übrigen freundlichen Dank für's Mitmachen!
Mit dergleichen freundlichem Dank schließen wir denn auch für heute.
Let the Sunshine In!
Euer RedManAlex
(10.03.03)
als Zugabe noch ein Leserbrief, der uns soeben ereilte:
Dies ist mein Beitrag zu Eurer wahrscheinlich sehr einseitigen
Diskussion, ich bin gespannt ob Ihr die Courage besitzt ihn zu Ende
zu lesen: Mir scheint vielmehr, daß Ihr selbst Euch in der
Opferrolle ganz wohl fühlt.....gleich nach den Schlachthähnchen....
Könnt Ihr Eure Energie nicht positiver einsetzen? Muß es wirklich
so niveaulos werden?müßt Ihr wirklich eine ganze weibliche
Bevölkerungsgruppe in einen Topf schmeißen um sie anschließend aufs
Übelste zu diffamieren um Euch besser zu fühlen?
Wenn Ihr schon mit Zahlen arbeitet, dann bitte richtig: Eure Zahlen
stimmen ganz einfach nich, nichtmal die für Deutschland...und dann
wollen wir doch auch mal ganz genau hingucken warum z.B. in
Ostdeutschland der Anteil arbeitender Mütter gleich dreimal so hoch
ist, wie in Westdeutschland (siehe stat. Bundesamt ).....sind
deutsche Frauen nicht nur fauler wie französische , sondern sind
auchnoch westdeutsche Frauen fauler wie Ostdeutsche?Liegt es
etwa daran ihr roten Männer?
NEIN;meine Lieben....es liegt ...na?...am gut ausgebauten
Kinderbetreuungssystem im ehemaligen Osten: ICH NENNE EUCH JETZT EIN
PAAR ECHTE ZAHLEN; AUFGEPASST:In Ostdeutschland stehten für 41,3%
der Kinder zwischen 0 und 3 Jahren öffentlich geförderte
Betreuungsplätze zur Verfügung -in Westdeutschland dagegen nur 2,2%.
In Ländern wie Frankreich, Dänemark, Norwegen und Schweden gibt es
ein flächendeckendes Betreuungsangebot für Kinder aller
Altersklassen! Damit geht selbstverständlich einher, daß die Mütter
wesentlich leichter und gesellschaftlich anerkannter ihrer
Berufstätigkeit nachgehen können.
Solange Kinder klein sind, gelten in Deutschland Mütter als
unvermittelbar und im Mai 2000 lebten laut Angaben des Stat.
Bundesamtes nur 13 000 Kinder unter 3 Jahren bei ihren
alleinerziehenden Vätern, versus 215 000 bei ihren alleinerziehenden
Müttern...und das sind echte Zahlen meine Lieben....Die
Erwerbstätigkeit nimmt mit dem Alter des Jüngsten Kindes zu...na?
Ihr taffen in der Theorie alles im Griff habenden Supermänner?Ich
wette mit Euch, daß die wenigen alleinerziehenden Väter mit
Kleinkinder dann auch von Muttern noch kräftig unterstützt
werden...oder sich ganz schnell wieder was weibliches zur Seite
holen...dazu gib es bereits wissenschaftliche Studien ( siehe
Niepel:Netzwerke....)und wie es aussieht hat es sich noch nicht zu
EUch rumgesprochen, (obwohl ihr scheinbar Väter seid) daß der Alltag
mit Kleinkindern harte Arbeit ist um nicht zu sagen 24 Stunden
Dienst.
Ich bezweiflestark, daß auch nur einer von Euch seine Interessen in
diesem Sinne hätte zurückstecken wollen wie es die von Euch
angeprangerten Frauen tun müssen (JA FREUNDE; zitat Bell)....OH, Ja
nomen est Omen-Dabbel sabbel, was müsst ihr für ein Haufen
frustrierter und verletzter Männer sien, daß Ihr so um Euch schlagen
müßt...
Ihr wolltet doch für die Gleichberechtigung der Geschlechter
einstehen.(siehe eigene Homepage falls vergessen), dann setzt Euch
doch dafür ein, daß die geschlechtshierarchischen Strukturen auf dem
Arbeitsmarkt und im Sozialstaat abgebaut werden, die
Alleinerziehende und Familien in den finanziellen Ruin treiben.
Verdient Ihr Männer im Schnitt doch immer noch 30% mehr wie Frauen
bei gleicher Arbeitsleistung (stat. B.amt/Presse/MÄrz2003)
Woher habt Ihr denn den 20% Frauenanteil?Sind das die, die
´selbst nicht zum Zug gekommen sind und uns Müttern die Kinder
neiden?
Setzt Euch dafür ein, daß es Familien -statt Ehegattensplitting
gibt, wie in Frankreich. Beendet Euer dummdeutschs Hohlgebrabbel von
Alleinerziehenden , die angeblich nicht fähig sind Familie zu leben
aufgrund ihrer Selbstverwirklichungsallüren oder mangelnder Toleranz
für männliche Interessen...Setzt Euch lieber dafür ein, daß es ein
partnerschaftliches Miteinander bei Kinderbetreuung und
Berufstätigkeit gibt.....und verzeiht Euren Ex Frauen, die Euch
ziemlich zugesetzt haben mussen...auch Ihr ward keine
Engelchen...mit Sicherheit!
Philippa A. Buckingham
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Wenn du das RoteMännerInfo nicht mehr beziehen willst, reicht eine
kurze Mitteilung an RoteMaenner@hotmail.com. Wenn du es über Dritte
kennengelernt hast und direkt beziehen möchtest, ebenfalls. Die
Mitteilung sollte so unzweideutig sein wie die Positionen der
RotenMänner und ihrer Unterstützer/innen! Wir sind politisch links
und liberal, wir stehen für eine soziale und ökologische Politik und
kämpfen dafür, dass diese nicht durch einen Vulgärfeminismus
diskreditiert und beeinträchtigt wird, wie er in allen relevanten
linken Parteien inzwischen starke Positionen erobert hat. Beiträge,
Anregungen, Hinweise und Feedback zu bzw. auf die RoteMännerInfos
sind willkommen. Die Weitergabe dieses Infos an Interessierte ist
erlaubt und erwünscht unter Angabe der Quelle. Lest und
unterzeichnet das RoteMännerManifest, das ihr - wie auch die Infos -
unter http://www.dabbel.de/rotemaenner findet! Schließlich findet
ihr die Infos regelmäßig auch in Monis Forum
http://www.f27.parsimony.net/forum66387/ sowie in Tommys Forum
http://f27.parsimony.net/forum66375/


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