Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: News from the English teacher

Maesi, Wednesday, 26.02.2003, 21:54 (vor 7733 Tagen) @ Alex

Als Antwort auf: News from the English teacher von Alex am 21. Februar 2003 09:49:01:

Hallo Alex

In der letzten Woche sollten wir ein Referat über den Irak schreiben. Um guten Willen zu symbolisieren (was sie vollständig ignorierte) setzte ich mich mit meinem Bruder und einem anderen Jungen zusammen, schrieb eine Homepage zum Thema "Modern Warfare" und war teilweise nachts bis 23:45 Uhr am tippen. Ich war echt gestresst und gereizt. In der kommenden Woche werde ich das Referat vortragen (mit einem sog. Beamer an die Wand projiziert).
Alles was ich bis jetzt von meiner Lehrerin gehört habe war: "Was ist eigentlich mit euch dahinten! Wer weiß, was ihr für Seiten im Internet anschaut und ob ihr überhaupt irgendwas arbeitet! Für mich sieht's nicht so aus! Ihr alten Faulenzer denkt ihr könntet euch auf die faule Haut legen, oder was? So fangen wir gar nicht erst an!"

Vielleicht solltet ihr Eurer Lehrerin mal die von Euch erstellte Homepage zeigen. Im uebrigen solltet ihr der guten Frau mal vorschlagen, konkrete Belege fuer ihre Behauptungen vorzulegen. Ansonsten wuerde ich bei solchen Spruechen tatsaechlich mal mit einem Vertrauenslehrer Kontakt aufnehmen und die Situation mit ihm besprechen.

Ok, das mag sich jetzt ein bisschen polemisch angehört haben, aber es ist nur ein einziges Beispiel für dieses andauernde "schief anschauen". Ich hab gar keine Lust mehr, irgendwas zu machen, da es ja eh nicht gewürdigt wird. Könnt ihr nachvollziehen, dass ich nen Kloß im Hals bekomme und Wut im Bauch? Ich werd richtig agressiv...

Ich kann verstehen, dass Du wuetend wirst. Jeder einzelne Vorfall fuer sich genommen, ist unbedeutend; es ist jedoch die Zahl dieser Kleinigkeiten, die jemanden auf die Palme bringen koennen. Im Arbeitsleben nennt man solche systematischen andauernden Herabsetzungen 'Mobbing'. Auch dies wuerde ich mit dem Vertrauenslehrer besprechen. Heute sind wir zum Glueck soweit, dass Mobbingfaelle anerkannt und normalerweise ernst genommen werden.
Dass Dich das aggressiv macht, ist verstaendlich. Du bist jedoch nicht allein. Wie empfinden Dein Bruder und der andere Junge diese Bemerkungen? Falls sie aehnlich empfinden, solltet ihr gemeinsam gegen diese Herabsetzungen vorgehen; allein hast Du wahrscheinlich keine Chance.
Im uebrigen empfehle ich Dir, Deine Aggressionen abzubauen. Treibst Du Sport? Haeufig ist Sporttraining ein gutes Mittel, um Aggressionen abzubauen. Ausserdem koennen Dir auch Entspannungsuebungen helfen, Dein seelisches Gleichgewicht zu wahren oder wiederzufinden. Das muss nicht gleich Yoga oder autogenes Training sein; haeufig reicht auch ein simpler Spaziergang oder Musikhoeren. Dies sind Dinge, die Du fuer Dich selber tun kannst und die Deine Befindlichkeit u.U. erheblich verbessern.

Down for life. Manchmal denk ich, ich bin ein Opfer von Nazis: durch/von Geburt an vorbestraft und für keinen Mist zu blöde!

Aus Deinen Zeilen spricht grosse Not. Wichtig ist, dass Du Dich nicht nur als passives Opfer betrachtest, das ohnehin nichts unternehmen kann. Du kannst etwas tun. Wahrscheinlich bist Du nicht der einzige, der mit dieser Lehrerin Probleme hat. Suche diese anderen Jungen, setzt Euch dann zusammen und beratschlagt, wie vorzugehen ist. Das wichtigste ist immer, Verbuendete zu finden, denn das schlimmste ist meistens, sich alleingelassen zu fuehlen.
Du bist soviel wert, wie jeder andere Mensch auch; durch diese dauernden Herabsetzungen Deiner Lehrerinnen fuehlst Du Dich jedoch minderwertig. Gegen dieses Gefuehl kannst Du nur vorgehen, indem Du beweist, dass Du etwas zustandebringst. Du sollst das jedoch nicht fuer jemand anderen tun sondern nur fuer Dich selber; Du musst Dein eigenes Selbstbewusstsein staerken. Beispielsweise indem Du in Eurem Referat Dein Bestes leistest und so mit zum Erfolg verhilfst.
Harte Machosprueche wie 'Sei ein Mann', 'Sei kein Weichei' und dgl. mehr sind genauso flacsh wie penetrantes Selbstmitleid und Bejammern der eigenen Lage, die von Feministinnen so gern zelebriert werden. Versuche den goldenen Mittelweg zwischen beiden Extremen zu finden.

Gruss

Maesi


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