Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Frauen für ihr Tun neuerdings voll verantwortlich?

Oberkellner, Tuesday, 25.02.2003, 21:04 (vor 7751 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Frauen für ihr Tun neuerdings voll verantwortlich? von Jörg am 25. Februar 2003 16:25:07:

Offenbar zog hier das Argument der Überforderung nicht, mit dem bei Frauen
in bezug auf ihre Kinder traditionell ja so ziemlich alles entschuldigt
wird.
Sollten nun wirklich Zeiten anbrechen, in denen Frauen nicht mehr wie
kleine Kinder eingestuft werden, sondern für ihr Tun voll verantwortlich
sind?

Kann sein. Womöglich hat es solche Urteile aber schon immer gegeben. Dazu kenne ich mich in der Justizgeschichte zu wenig aus.
Erstaunlich ist, dass ebenfalls heute eine weitere Meldung erschienen ist, die ein lebenslängliches Urteil gegen eine Mutter wegen Kindesmordes zum Inhalt hat:

Mutter lässt Sohn verdursten - Lebenslänglich

Berlin (ddp-bln). Wegen grausamen Mordes an ihrem zweijährigen Sohn Alisan hat das Landgericht Berlin die Mutter zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Der Junge war verdurstet, weil die 22-Jährige den Kleinen ohne Nahrung und Getränke allein in der Wohnung zurückgelassen hatte. Die verweste und mumifizierte Leiche des Jungen war knapp zwei Monaten später gefunden worden.

Schrecklicher Todeskampf
Die Angeklagte habe aus gefühlsloser und unbarmherziger Gesinnung gehandelt und ihrem Sohn Alisan unsägliche Qualen bereitet. Wir können uns nicht reindenken, was das Kind erlebt hat. Es muss ein ganz schrecklicher Todeskampf gewesen sein«, sagte der Richter. Das Urteil entspricht dem Antrag der Staatsanwaltschaft.

Dem Gericht zufolge war der Mutter durchaus klar, dass ihr Kind ohne Essen und Trinken sterben wird. Das hat sie nicht gewollt. Aber billigend in Kauf genommen», hieß es im Urteil. Sie habe auch keine anderen Maßnahmen ergriffen. Sie habe die Tür zugemacht und sei einfach gegangen. Sie wollte von Neuem ihr altes Leben leben", sagte der Richter. Dem Gericht zufolge hieß das, Spaß, Männer, Partys, Drogen und Disko. Alisan sei irgendwie ein gewisser Hemmschuh in ihrem Leben gewesen.

Hass auf Lebensphase?
Anders als ursprünglich angeklagt, konnte das Gericht nicht feststellen, dass die Angeklagten ihren Sohn verließ, weil sie ihn hasste. Sie habe vielmehr ihr Leben in der konkreten Phase gehasst. Etwa ab Oktober 2001 hatte die Mutter ihre Wohnung vernachlässigt. Die Feuerwehr stieß beim Aufbrechen der Wohnung auf mehr als 240 benutzte Windern.

25.02.2003 Ster

http://www2.e110.de/artikel/detail.cfm?pageid=65&id=52808


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