Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Nehmt Euch ein Beispiel, Männer

JM, Thursday, 20.02.2003, 21:03 (vor 7739 Tagen)

Am Vorabend fernsehen bringt nur ein gelangweiltes Weib fertig, heute habe ich meiner Freundin doch mal die Fernbedienung gelassen, das Thema einer dieser getürkten Doku-Talkshows war zu interessant. Ich glaube, das Ding heißt Jugendhilfe oder so und ist so eine Art öffentliche Zurschaustellung mit einer "Frau Doktor" als Respektsperson.

Hin oder her, es ging um eine junge Mutter, die unter Verdacht stand, ihren Vierjährigen mißhandelt zu haben. Nach einer Weile Geheule und Gejammer kam heraus, dass die glückliche Mutter, die das Studium zugunsten von Mann und Kind geschmissen hatte, überhaupt nicht glücklich war, das Kind außerdem gar nicht wollte und es war ja auch nicht vom Ehemann, sondern das Produkt einer Vergewaltigung. Ach ja, der Vierjährige war von der Mutter mehrfach schwer mißhandelt worden, davon war aber nicht mehr die Rede. Vielmehr von der unglaublichen Konfliktsituation, in der die überforderte Mutter steckte, von der Hilfe, die ihr nun zuteil werden muß, vom Verständnis, dass der Ehemann natürlich sofort hatte und von seiner Mitschuld. (Die Vergewaltigung fand nach einem Klassentreffen statt, er hatte ja nicht mitkommen wollen.) Der Mann sah natürlich sofort seine Mitschuld ein und versicherte reihum seine weitergehende Liebe und Unterstützung.

Tusch, Vorhang! Nehmt Euch ein Beispiel, Männer!

Ich habe nur deshalb nicht ausgeschaltet, weil ich wissen wollte, wie ein solches Geschehen in der Öffentlichkeit dargestellt werden würde, das der ganze Kram getürkt war, ist ja klar.

Es war wie erwartet. Die Kerle sind die Bösen, die Frau, die jahrelang nichts getan oder gesagt hat, keine Hilfe suchte, sondern lieber das Kind verdrosch und eine Lüge lebte, ist das bedauernswerte Opfer.

Ich bin vielleicht deshalb so wütend, weil mich das Ganze an das Verhalten meiner Ex erinnert, die jahrelang lieber sich und das Kind von meinem "Nachfolger" verdreschen ließ, alles noch geheim hielt und keines der zahlreichen Hilfsangebote von Jugendamt, Sozialamt, mir und meinen Freunden annahm. Diese Jämmerlichkeit ist und war nie die Schuld von Männern, wer sich das einreden läßt, leistet weiterem Gejammer nur Vorschub, finde ich. So lange Frauen sich weigern, Verantwortung zu übernehmen und zu tragen, kann MANN sie weder ernst nehmen noch unterstützen.

Ich bin in der DDR aufgewachsen, dort hatten Frauen jede Menge Verantwortung und sie wußten auch damit umzugehen. Aber ich muß sagen, je mehr ich über die Situation der Frauen in der Bundesrepublik, besonders in den alten Ländern erfahre, desto weniger kann ich sie achten.

Jürgen Matthes


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