Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: An alle stillen Mitleser

Jörg, Thursday, 28.06.2001, 20:19 (vor 8336 Tagen) @ Dieter

Als Antwort auf: Re: An alle stillen Mitleser von Dieter am 28. Juni 2001 12:54:53:

Hallo und herzlich willkommen!

Ich kann Dir versichern: Auch mir geht es ziemlich gegen den Strich, mich
beinahe schon dafür entschuldigen zu müssen, daß ich ein Mann bin. Es sind
leider immer noch zuviele Männer, die aus Feigheit oder Opportunismus
einfach schweigen und sich allzu bereitwillig in die Rolle des Sündenbocks
(gibt es eigentlich auch den Begriff der Sündenböckin?) drängen lassen. Die
Medien, die in der Regel die Benachteiligungen der Frau und nicht die des
Mannes beleuchten, tun ein Übriges dazu, daß das Weltbild vom bevorzugten
Mann und der benachteiligten Frau verfestigt wird.

Dabei hat die Frau aus meiner Sicht einen viel größeren Rollenspielraum als
ein Mann. Thema Arbeit: Eine Frau kann sich prinzipiell aussuchen, ob sie
als Hausfrau zuhause bleiben will, ob sie eine Teilzeitstelle annehmen oder
ob sie lieber ganztags arbeiten will. Ein Mann, der zuhause bleibt, gilt in
erster Linie als Nichtsnutz oder als Weichei.

Bei der Kleidung sieht es ähnlich aus: Neben dem von Dir bereits
angesprochenen Krawattenzwang bei Männern in bestimmten Berufen hat eine
Frau immer die Möglichkeit, sich ganz traditionell zu kleiden (sprich: ein
Kleid oder einen Rock anzuziehen) oder sich aber auch wie ein Mann zu
kleiden (sprich: mit Hose und Sakko aufzutreten). Man kann natürlich darüber
streiten, ob Männer es wirklich wollen, ein Kleid oder einen Rock zu tragen,
aber ganz unvoreingenommen halte ich das Tragen von "männlicher"
Kleidung durch Frauen für ein Zeichen eines größeren Rollenspielraumes,
der sich bereits in der Kleidung ausdrückt.

Gruß, Jörg


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