Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Was die Männerbewegung will (lang!)

Sven, Monday, 25.06.2001, 15:51 (vor 8339 Tagen) @ Donna

Als Antwort auf: Re: Was die Männerbewegung will (lang!) von Donna am 24. Juni 2001 22:43:12:

Hierzu möchte ich auch meine Anmerkungen machen. Diese beziehen sich dann auf die Antworten von Donna.

<ul><li>SELBSTMORD. Aufgrund der erschreckend hohen Selbstmordraten bei Männern müssen spezielle Beratungs- und Hilfsangebote entwickelt werden. Am sinnvollsten wäre es, schon in der Vorpubertät einzusetzen, da wenig später das Missverhältnis zwischen Jungen und Mädchen drastisch in Erscheinung tritt. Der Druck der männlichen Geschlechterrolle muss abgebaut werden.

Frauen verüben dreimal so häufig Suizidversuche wie Männer, aber Männer haben doppelt so häufig "Erfolg". Dies ist auf die Durchführungsarten zurückzuführen. Männer greifen eher zu drastischen Methoden, während Frauen auf Medikamente und Drogen zurückgreifen. Daher werden wahrscheinlich die weiblichen Suizide unterschätzt, weil sie auch als "Unfall" fehlgedeutet werden können. Insgesamt steigt die Selbstmordrate der Frauen zur Zeit stark an.

Die klassischen weiblichen Selbstmordmethoden wie Pulsardern aufscheiden und Schlaftabletten funktionieren sehr selten. Daher sind wohl viele dieser Selbtmordversuche Hilferufe (was natürlich auch schlimm ist). Ein Großteil dieser Selbstmordversuche dürften daher auch nicht ernst gemeint sein, sondern wie schon erwähnt eher eine Art Hilferufe sein.

Die höhere Zahl der männlichen Suizidanten wird auf mangelnde soziale Unterstützung zurück geführt. Männer scheuen sich eher, zuzugeben, daß sie am Ende sind, Männer haben seltener einen besten Freund, dem sie sich anvertrauen können.
Therapie ist schon relativ auf die Bedürfnisse zugeschnitten. Bspw. werden grade Männerstereotypien hinterfragt, die erst zum Zusammenbruch geführt haben mögen. Der "Druck der Männlichen Geschlechterrolle" läßt sich vorzugsweise auf das Bild des harten Mannes zurückführen, der mit allem alleine klarkommt.

Gewisse Krankheiten werden bei Mann wohl erher erkannt (Herzinfakt, Schlaganfall) da sie fälschlicherweise noch immer als Männerkrankheiten gelten. Genauso ist es aber auch umgekehrt bei den "ehemals" typischen Frauenkrankheiten wie Depressionen bzw. sonstige neurologische Krankheiten. Klar ist der Mann teilweise mitschuld am Nichterkennen dieser Krankheiten, da er wohl nicht so offen zum Arzt ist wie eine Frau. Trotzdem werden diese Krankheiten beim Mann ähnlich ignoriert wie Herzinfakte u.a. bei der Frau. Männer haben leider keinen Männerarzt, der sich mit der ganzen Bandbreite männlicher Erkrankungen auskennt. Den Urologen interessiert nur der Unterleib.

<li>JUSTIZ. Es darf kein gerichtliches Strafmaß geben, welches das männliche Geschlecht gegenüber dem weiblichen benachteiligt.

Bis auf Exhibitionismus werden Frauen und Männer gleich behandelt. Es sieht sogar so aus, daß Frauen bei schweren Gewalttaten härter bestraft werden als Männer.

Einspruch. Wo werden Frauen härter bestraft als Männer? Bringt eine Frau ihre Kinder um, wird automatisch vermutet, dass sie unzurechnungsfähig war und an schweren Depressionen leidet. Der Mann, der seine Kinder tötet ist zuerst einmal ein perverser Kindermöder.

<li>VERANKERUNG IN DER VERFASSUNG. Aus dem Gleichberechtigungs- muss ein Gleichberechtigungs- und -verpflichtungsgebot werden.

?

Wieso ?

<li>BEWUSSTSEINSFÖRDERUNG. Frauen muss verdeutlicht werden, dass gleiche Rechte auch gleiche Pflichten bedeuten, dass Gütergemeinschaft auch Verantwortungsgemeinschaft heißt und dass es nicht hauptsächlich Sache der Männer sein kann, auf sexuellem Gebiet Zurückweisung zu riskieren.</ul>

?

Wieso ?

Matthias Matussek, prominenter deutscher Vaterrechtler, 1998:
<ul><li>UMGANGSBOYKOTT. Dies ist eine Form der Gewalt gegen Kinder. Ein Elternteil, das dem anderen widerrechtlich den Kontakt zu seinen Nachkommen verweigert, sollte – wie in Frankreich – in Extremfällen mit Gefängnis bestraft werden können. Selbstverständlich verliert der Elternteil, der boykottiert, sein Sorgerecht.

Das ist auch hier so.

Wirklich? Kenne leider kein einziges Beispiel!

<li>FALSCHBEZICHTIGUNGEN. "Anschuldigungen des sexuellen Missbrauchs werden zeitgleich mit Anzeigen der Verleumdung strafrechtlich untersucht und verfolgt. Jedem Verdacht einer falschen Anschuldigung wird mit gleicher Intensität nachgegangen wie der Anschuldigung selbst." Es ist nicht länger hinnehmbar, dass durch willkürliche Bezichtigungen Leben zerstört und Familien auseinandergerissen werden. (Das halte ich in dieser Schärfe für etwas problematisch, auch wenn offensichtlich ist, dass die Flut von Falschbeschuldigungen irgendwie eingedämmt werden muss, A.H.)

Die "Flut" von Falschbeschuldigungen muß näher beleuchtet werden. In 40% der SR-Streitigkeiten werden Mißbrauchsvorwürfe erhoben, von denen sich 25% als falsch herausstellen. Es liegt zunächst einmal in der Natur der Sache, daß solche Vorwürfe gehäuft in SR-Prozessen aufkommen, denn was rechtfertigt eine SR-Klage mehr als ein solcher Vorwurf?
Keine Frage, es gibt bewußte Falschanschuldigungen. Aber diese sind sehr selten. In den allermeisten Fällen sind es Verdachtsmomente, die auftreten und Besorgnis auslösen, ob sie nun tatsächlich untermauert werden können oder nicht. Was macht jemand, der befürchtet, daß sein Kind sex. mißbraucht wurde? Die Lösung kann IMO nicht sein, daß Verdachtsmomente nicht abgeklopft werden. Was zur Zeit sehr verkehrt läuft, ist die Vorverurteilung, bevor derartige Verdachtsmomente auf ihren Realitätsgehalt überprüft werden. Wie gesagt, stellen sich 25% der Vorwqürfe im Nachhinein als haltlos heraus. Doch 100% der Verdächtigten werden im Vorfeld wie der letzte Dreck behandelt. Und dies läßt sich meist nicht mehr beheben, etwas bleibt immer hängen. Hier sehe ich vor allem die sogenannten "Aufdeckungs-Vereine" wie Wildwasser als schuldig an. Die auch noch staatlich unterstützt werden. Ich frage mich ernsthaft, wie solche "parteilichen" Laienorganisationen eigentlich in die Rolle gekommen sind. Straftaten zu untersuchen und Beweismaterial zu sammeln, ist originäre Aufgabe der Staatsanwaltschaft, die sich auch auf ausgebildete Gutachter beziehen, die in der Materie bewandert sind.

Ergänzung: Mutwille Falschbeschuldigungen (die oft das Leben des Beschuldigten zerstören können) müssen mit drastischen Strafen (Gefängnis ohne Bewährung und Entzug des Sorgerechtes) geandet werden und nicht wie z.Z. üblich als Kavaliersdelikt behandelt werden.

<li>UNTERHALTSGERECHTIGKEIT. Wer seine Kinder nicht sehen darf, ist auch nicht zu Unterhaltszahlungen verpflichtet. Unterhaltszahlungen werden nach Aufwand angemessen gegeneinander verrechnet.

Unterhalt hat nichts mit dem Umgang zu tun. Wenn ein Elternteil den Umgang verweigert, wieso sollte dann das Kind doppelt bestraft werden, in dem ihm auch noch der Lebensunterhalt entzogen wird? Ein Kind zu haben, hat nichts mit einem Kosten-Nutzen-Faktor zu tun. Ein Unrecht kann ein anderes Unrecht nicht beheben, nur potenzieren.

Ergänzung: Wer sein Kinder BERECHTIG nicht sehen darf, z.B. NACHGEWIESENER Misshandlung o.ä., der hat trozdem eine Unterhaltspflicht. Wem aber ohne guten Grund der Umgang aus reiner Boshaftigkeit oder Rache verwehrt wird, dem kann man nicht nicht auch noch Unterhalt zahlen lassen. Desweiteren sollte wirklich wirksam die Kontaktsperre bekämpft werden, da sie auch dem Kind schadet.

<li>LOYALITÄTSPFLICHT. Jeder Elternteil ist gegenüber den Kindern zu gegenseitiger Loyalität verpflichtet. Wer den Partner vor den Kindern herabwürdigt, stürzt Kinder in einen Loyalitätskonflikt und übt Gewalt aus.

Volle Zustimmung.

dito

<li>GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTE. "Frauenbeauftragte werden abgeschafft. Statt dessen werden Gleichstellungsbüros eingerichtet, die paritätisch mit einem Mann und einer Frau besetzt sein müssen." Schwerpunkt ist hier die Gleichstellung von Mann und Frau.

Meinetwegen. Ich weiß sowieso nicht, wozu die eigentlich da sind, außer zum repräsentativen Kaffee-Trinken. Toller Job irgendwie... :-(

dito

<li>VERHINDERUNG VON "UMGEKEHRTEM SEXISMUS". Die Herabwürdigung von Männern muss sozial ebenso geächtet werden wie die von Frauen. Beiden Geschlechtern kann gleichermaßen abverlangt werden, für ihren Lebensunterhalt zu arbeiten und ihre Familie zu ernähren. Beide Geschlechter müssen in Notsituationen dieselbe Unterstützung erhalten können.</ul>

Zu 1: Darf ich jetzt nie wieder echt klasse Männerwitze machen? Und kann ich mein Repertoire an super Frauenfeindlichen Witzen im Keller einlagern?

Du darfst ruhig soviele männerfeindliche Witze machen wie du willst, solange dem Mann das gleiche Recht zugebilligt wird und er nicht bei einem frauenfeindlichen Witz mit einer Anzeige wegen sexueller Belästigung rechnen muss.

Ich halte zwar nichts von der totalen Vermischung der Geschlechter. Eine gewisse Trennung kann nur förderlich sein. An meinem Weiberabend haben Männer nichts verloren. Umgekehrt sollten auch Frauen den "Männerabend" respektieren und nicht nervtötend dazwischen hocken.

Zustimmung.

Eine "Frauenbibliothek" habe ich zwar noch nicht gesehen, aber das ist doch auch der Gipfel der Lächerlichkeit.

Siehe Uni Mainz. Dort wurde glaube ich Arne der Zutritt verwehrt (so wie allen anderen XY-Chromosomträgern auch). Wenn sowas nicht Sexismus ist was dann?

<li>Hören Sie auf, jeden Konflikt, an dem eine Frau beteiligt ist, in die Rubrik "Sexismus" einzustufen.

?

Wieso ? Dies ist ein gern benütztes Mittel, welches bei frauenkritischen Meinungen eingesetzt wird.

<li>Kümmern Sie sich darum, die richtigen Fakten zu bekommen. Die Medien sollten nicht länger das Sprachrohr bestimmter politischer Fraktionen werden, auch wenn diese behaupten, für eine gute Sache zu kämpfen. Dies gilt insbesondere für fragwürdige Statistiken zu Themen wie "häusliche Gewalt".

Das tu ich schon lange. Vor allem stelle ich mich gegen Statistiken, die behaupten, daß jede 3. Frau in Deutschland in der Familie mißhandelt wird, sowie gegen die Statistiken, die eine Gleichverteilung der häuslichen Gewalt von beiden Geschlechtern propagieren. Denn beide leiden an der selben Krankheit: der Entgrenzung des Gewaltbegriffs.

Ok!

Diejenigen, die sich hier die Köpfe einschlagen, betreiben in meinen Augen Propaganda und Geschlechterkapf auf dem Rücken tatsächlicher Opfer. Hier geht es nur darum, dem jeweils anderen Geschlecht nachzuweisen, daß es doch schlechter und böser ist. Dies hilft keinem einzigen weiter.

Richtig!

Ich habe nur einige Punkte aufgegriffen (habe nicht ewig Zeit).

Sven


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