Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Das Ende der Pietät.

adler, Kurpfalz, Thursday, 27.08.2009, 09:51 (vor 5967 Tagen) @ ...

Ach ja, die Pietät!

Eigentlich hat sie ja abgewirtschaftet in diesem Lande. Aber schwups, plötzlich und im falschen Augenblick ist sie wieder da.

Warum im falschen Augenblick?

Es war im März 2007, ich war gerade hier angekommen, da wurde berichtet, vor einem Hamburger Hochhaus sei eine Babyleiche gefunden worden. Schließlich stellte sich heraus, daß die Mutter es aus dem zehnten Stock eines Hochhauses, aus 15 Metern Höhe, einfach hinausgeworfen hatte.

Mir stockte der Atem, als ich das las. Ich, Mann, also Gefühlsgrüppel, war für einen schrecklichen Moment dieses Baby. Noch nicht richtig angekommen auf dieser Welt, war ich plötzlich schwerelos. Ich flog, und flog und flog... Und als ich mich gewöhnt hatte an dieses Gefühl der Schwerelosigkeit, da machte es plötzlich "Patsch!".

Mehr durfte das Baby nicht erleben in dieser Welt. Ich war so entsetzt, daß ich in meiner Hilflosigkeit von da an von Balkonweitwurf sprach in dem Zusammenhang.

Entsetzt hat mich und aufgebracht war ich danach von dem ganzen Drumherum dieser Tat. Die polnische MörderIn beschuldigte in angelerntem Reflex sogleich ihren Abschnittsgefährten, der keine Aufenthaltsgenehmigung hatte.

Den Gipfel fand ich dann noch dieses:
"... Das Hamburger "Projekt Findelbaby" hat der Mutter Unterstützung angeboten. "Wir haben dem LKA angeboten, der Mutter zu helfen und ihr einen Anwalt zur Seite zu stellen", sagte Projektleiterin Leila Moysich. "Wir verurteilen die Frauen nicht, sondern reichen ihnen die Hand und hören zu. "

Das stand damals in der HNA, ist aber verschwunden. Beim Googeln fand ich es jetzt nur noch bei der FAZ. Der Artikel ist nun abgespeichert, bevor auch dieser leugnen muss, je geschrieben worden zu sein.

Der Richter sprach später im Urteil von einer "Spontantat der Hilflosigkeit."

Pietät, das hat nach heutigem Sprachgebrauch etwas mit den Toten zu tun und dem Respekt, den wir ihnen entgegenbringen sollen, in der Antike hatte es auch was zu tun mit Verantwortung.

Beides ging verloren, wenn es um Mütter geht, die ihre Kinder umbringen, geborene und auch nicht-geborene. Beides hat etwas miteinander zu tun. Als der Gesetzgeber den Embryonenmord straffrei stellte, da war das etwas Neues. Nicht mehr der Mensch war höchstes Rechtsgut, sondern er wurde zur Verfügungsmasse für den niemand mehr Verantwortlich zeigte und der dem jeweiligen way of life, der Lebensplanung eines anderen Menschen, dessen verantwortungslosen Selbstverwirklichungsphantastereien also, unterzuordnen war. Der Mensch hatte damit auch zugleich seine Würde verloren. Als Toter, als Ermordeter wurde er damit und mit späteren milden, verständnisvollen, erklärenden und beschwichtigenden Urteilen post mortem ein zweites mal verhöhnt und getötet.

Dasss, mein/e liebe/r "..." war das Ende der Pietät.

Gruß
adler

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Frauenrat der Grünen empört-Gebäudereinigung:
Männer verdienen bei Außenreinigung deutlich mehr als Frauen bei Innenreinigung.

"Benachteiligungen von Männern beseitigen ... das ist nicht unser politischer Wille" -Grüne, Ortsgruppe Goslar


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