Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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"Die Welt der schwarzen Schachteln"

Chato, Tuesday, 14.04.2009, 08:13 (vor 5511 Tagen) @ Thoma.s
bearbeitet von Chato, Tuesday, 14.04.2009, 08:18

Hallo Thomas!

Da wir ja immer noch in einem subtilen Matriarchat leben, erkennen wir
immer wieder an der Ignoranz männlicher Themen, Gewalt, Wehrpflicht,
Versorger, der Mann im Wert als historisches Schlachtvieh für die Genera-
litäten, die Frau als Gutmensch und Hüterin des Lebens und der Moral.

"Matriarchat" ist ein ideologischer Begriff. Ich weiß, es gibt fast keine anderen Begriffe mehr, als ideologische, aber ich nehme halt mal das erste Auftreten eines solchen in deinem Posting zum Anlaß, darauf hinzuweisen. Mit ideologischen Kategorien kann man überhaupt nichts begreifen, sondern das sind schwarze Schachteln, die man ahnungslos, aber gleichwohl unbekümmert und mutwillig in der Gegend herumschiebt, obwohl ihr Inhalt, den man ja nicht kennt, von "irgendwem" hineingepackt worden ist. Man verläßt sich blind auf's Etikettschild, was angeblich drin sei, so wie das jetzt eben alle machen, aber diese Schildchen lügen nun einmal aus Prinzip. Man vergesse nicht: es ist die Zeit, in der jeder "seine Interessen" verfolgt (seine!) und für ethisch hält, was diesem Ziele dient. Da das inzwischen fast jeder so macht, ist die Welt genau so, wie sie ist – und wie sie nun einmal keine Minute länger mehr fortbestehen kann, als unumgänglich notwendig ist, sie zügig unter die Erde zu bringen. Und nein, das betrifft nun mitnichten nur "den Feminismus", weiß Gott nicht, sondern letzterer ist bloß das momentane Phänomen, in dem sich der Irrsinn Ausdruck und Fortentwicklung verschafft und das als solches kein langes Leben mehr hat. Freilich, was hat denn schon heute noch ein langes Leben, abgesehen von dem, was schon immer ein solches hatte? Eben.

So wirken die alten Mythologien subtil weiter. In Männern (die nicht so
tief in der Materie drinstecken wie Männerbewegte) wahrscheinlich noch mehr
als Frauen, daher machen politisch hochstehende Männer auch so gerne
Politik für Frauen. Die Feministinnen spielen ja immer noch elegant diese
Klaviatur.

Was heute und im hiesigen Kontext notorisch als "Politik für Frauen" erscheint (und es auch ist), war einst schlicht und einfach Politik für den Fortbestand des eigenen Volkes, Schutz des Lebens, Vorsorge für sein Gedeihen und für seine Zukunft usw. Daß die Weiber heute derart kinderlos sind, bedeutet ja nicht, daß Kinder, als sie noch geboren wurden, von jemand anderem als ihrer Mutter geboren worden wären. Die heutige Frauenprivilegierung hat überhaupt keinen begründeten Anlaß mehr, ganz im Gegenteil. Das feministische Parasitentum nutzt lediglich die extrem kurze Zeitspanne zwischen Beendigung des Gebährens und logisch daraus sich ergebendem Draufgehen des ganzen Kontinents als dementes Siechenheim, die nun einmal kürzer ist als die durchschnittliche Zeitspanne zwischen Beendigung des Gebährens und allgemeinem Realisieren der logischen Konsequenzen. Daß auch der Feminismus folglich kein langes Leben haben wird, sagte ich gerade eben bereits, oder nicht? Ja, sagte ich schon.

Wenn Frauen erstmal wirklich erkennen, wie der Feminismus, das falsche
Gleichheitsaxiom und GM ihnen selbst am meisten schadet, wird sich
hierzulande sehr schnell sehr viel verändern.....

Das würde es – so es dann noch etwas zum Verändern gäbe. Was aber nicht der Fall ist.

Denn früher oder später wird sich der frustrierte Feminismus gegen die Frauen
wenden müssen, die nicht normgerecht sind und keine Mann-Plagiate sind.

Logischerweise müßte er das – so es ihn dafür noch lange genug gäbe. Was aber nicht der Fall ist.

Das heißt nicht zurück an den Herd (obwohl es ja immer mehr Frauen wieder
selbst wollen), sondern eine "Kultivierung der sexuellen Unterschiede", wie
Kathariny Rutschky es veröffentlichte.

Schau, da haben wir's schon wieder: eine typische "schwarze Schachtel"! Katharina Rutschkys "Kultivierung der sexuellen Unterschiede" ist auch bloß ein ideologischer, kollektivistischer Krampfanfall, den es so, wie er theoretisch vor sich hinzuckt, niemals in der Realität geben wird, weil eine "Kultivierung der sexuellen Unterschiede" nun einmal eine ganz intime, private und höchst persönliche Angelegenheit derer wäre, die dies konkret täten. Eine "kulturelle Theorie der Kultivierung der sexuellen Unterschiede" ist eine pure Zumutung, die uns aber gleichwohl leider auch nicht erspart bleiben wird, wahrscheinlich als Regierungsprogramm zur "Kultivierung der sexuellen Unterschiede" mit einem "Regierungsbeauftragten für sexuellen Unterschied" und einem "Regierungsbericht über den Fortgang der sexuellen Unterschiede" usw. usf. Muß ich erklären, wie absolut bescheuert das wäre? Muß ich erklären, daß es gleichwohl gar nicht anders, als derart bescheuert kommen kann?

Offenbar kann sich hier kein Mensch mehr vorstellen, daß irgend jemand anderes als "die Gesellschaft" irgend etwas regelt. Was bedeutet dieser Befund? Er bedeutet, das es zum Kollektivismus überhaupt keine denkbare Alternative mehr gibt, einfach deswegen, weil der gottlose Europäer sich selbst nicht mehr anders denn als Mitglied einer im Stall gehaltenen Menschenherde denken kann. Vom TUN erst gar nicht zu reden. Das ist ja ganz hypothetisch geworden, wo doch bloß noch kreuz und quer vor- und hinterhergedacht, aber nicht mehr gemäß der natürlichen Ordnung der Dinge selber nachgedacht wird. Das gilt ja inzwischen als "krank" und "altbacken" und "von vorgestern" und wie das Rindvieh das halt so zu nennen beliebt und subjektiv als Ergebnis einer gewaltigen, eigenen Denkanstrengung erlebt. Muhahahahaha!

Bis es soweit ist, das dauert m.E. leider noch eine Weile, da sind noch
dicke Bretter zu bohren. Und ein steuersubventioniertes Heer aus
Frauenbeauftragten und Co. wird krampfhaft versuchen ihre Pfründe und ihre
Existenz zu sichern.

Na ja, das ist ja bald vorbei. Aber das besagt wenig.

Ich bin bekanntlich KEIN Maskulist, was hier u.a. bedeutet, daß ich das durch Ideologisierung vollkommen ruinierte Geschlechterverhältnis nicht ausgerechnet ideologisch analysiere und also insbesondere nicht entlang des von beiden Polen (Feminismus und Maskulismus) gleichermaßen als wahr unterstellten "Interessengegensatzes" von Mann und Weib ins Auge fasse. Nach meinem Urteil ist diese Sicht komplett bescheuert von Grund auf. Daß man sich weithin schon gar nicht mehr vorstellen kann, wie man das denn anders sehen könnte, als eben politisch und ideologisch, zeigt betrüblich genug, wie vollkommen die Ersetzung des Klassenkampfes durch den Geschlechterkampf inzwischen allseits kollektivistisch verinnerlicht wurde und deshalb nicht einmal mehr bemerkt oder gar ansatzweise in Frage gestellt werden kann.

Die politische Ideologisierung des Privaten und Intimen, der menschlichen Elementarbeziehung schlechthin (die man früher einmal "Liebe" nannte und heute weithin zurecht nicht mehr so nennt) wird in Zeit und Ewigkeit niemals zur Heilung gelangen, sondern alles nur immer schlimmer ins Unlösbare hinein versumpfen und versinken lassen, denn diese ideologische Sichtweise ist ja gerade die tödliche Krankheit selbst. Dagegen kann man von außen leider nichts machen, denn wer sein Leben unbedingt erdachten, kollektiven Kategorien unterordnen und somit wegschmeißen möchte, der soll es tun, wird es tun, darf es tun und soll es tun dürfen, denn es ist sein Leben und das geht andere (in dem Falle mich) nichts an, auch wenn ich das natürlich sehr, sehr schade für die Betreffenden finde. Keineswegs unterscheiden sich für mich dabei die beiden Pole (Feminismus und Maskulismus) im Maß ihres Unglücks und ihrer ideologischen Verblendung voneinander, sondern lediglich darin, daß sie nicht dieselben Menschen hassen – sondern vielmehr einander. Sollte nun jemand einwenden, daß sie sich dann ja in Wahrheit überhaupt nicht voneinander unterscheiden, würde ich ihm nicht widersprechen.

Sollte freilich irgend jemand per Zufall eines Nachts auf den Gedanken kommen, sich einmal ernsthaft die Frage zu stellen, wie man das alles denn nun womöglich auch ganz anders als ideologisch, kollektiv und politisch betrachten könnte, würde ich ihm zu dieser Idee sehr herzlich gratulieren und ihm viel Erfolg beim weiteren Erwägen wünschen, aber "ideologisch diskutieren" würde ich darüber selbstverständlich nicht mit ihm, denn das wäre ja genau das, was eben keinen Sinn hat. Die Gefahr, in eine solche Lage zu geraten, ist hier allerdings fast Null, denn es scheint sich ja sowieso niemand diese Frage zu stellen. Schon deshalb braucht man erst gar nicht darüber zu reden.

Leider. Aber der Mensch ist frei: Jeder wie er will.

Freundlicher Gruß
vom Nick

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.


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