Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Blödsinn? Wirklich?

Chato, Monday, 10.09.2007, 04:39 (vor 6118 Tagen) @ Adam
bearbeitet von Chato, Monday, 10.09.2007, 04:45

Ich habe verstanden. Maskulisten sind, äh, Leute die den Feministeninnen
in den Arsch kriechen damit sie vorne mal schnuppern dürfen.

Blödsinn! Es ist doch wohl ausgemacht unlogisch, bei einer Begriffserklärung
ausgerechnet den auszunehmen, der den Begriff wesentlich geprägt hat. Das hätte
Dich gleich stutzig machen müssen.

Mich macht stutzig, wie dir völlig entgehen kann, daß du diese Worte im Folgenden selbst widerlegst.

Die gegebene Erklärung ist Polemik, sie bedient sich dazu der Rhetorik, sie trifft
aber natürlich keineswegs zu.

Wieso sollte Nihis gegebene Erklärung "natürlich" "keineswegs" zutreffen? Das "sagst" du bloß wieder mal. Sage ich. Die Gegenseite sagt nämlich das Gegenteil von dem, was du sagst und behauptet das nicht nur, sondern hat diese ihre Behauptung mehr als einmal begründet und diese Begründungen außerdem mit konkreten Beispielen belegt. Ausgerechnet derjenige, der hier heute auf diesen Begriff gepocht hatte, steht bekanntlich im Zentrum einer Kritik, die seine Auffassung des Begriffes "Maskulismus" betrifft (das ist übrigens der Grund dafür, warum er so darauf gepocht hat).

Das mag dir alles gefallen oder nicht, eine Tatsache ist es auf jeden Fall - und bleibt es wohl auch, so wie es ausschaut, weil seine analytische Fähigkeit zu sachgerechtem Erfassen von Außenkritik sowie insbesondere zu selbstkritischer Introspektion im umgekehrt proportionalen Verhältnis zu seinem irrealen Selbstbild und dem arg eingeschränkten Horizont seines Sichtwinkels steht. Jedenfalls ist das die Sicht vieler hier. Ist hier letztlich deshalb immer wieder thematisiert worden... falls dir das entgangen sein sollte.

Man kann immerhin jeden Begriff nach seinem Gusto erklären, indem man Widersprüche einfach zu Ausnahmen erklärt.

Du bemerkst wirklich nicht, daß du hier beschreibst, was du tust, während du es beschreibst?

Damit sind aber sinnvolle Begriffsklärungen gar nicht mehr möglich.

Eben. Michails theoretischer Begriff ist eine reine Abstraktion und hat mit dem, was "Maskulismus" seinen alltäglichen Bekundungen nach praktisch ist, wenig bis nichts zu tun. Jedenfalls behaupten viele das. Es verhält sich ihrer Auffassung nach demnach wirklich so, wie du gerade sagtest: Sinnvolle Begriffsklärungen sind nicht mehr möglich, wenn sie überhaupt nichts mit der praktischen Wirklichkeit ihrer (zumindest in ihrer Selbstwahrnehmung sehr wichtigen) Repräsentanten zu tun haben, sondern von diesen nach eigenem Gusto ganz verschieden - und v.a. eben ganz anders - interpretiert werden. Deshalb übernehmen viele Männer hier diesen Begriff erst gar nicht - das ist einfach eine empirische Tatsache - sondern sehen sich schlicht als Antifeministen. Damit halten sie sich freilich im Grunde genommen weit eher an das, was Michails Begriff (vielleicht??) eigentlich einmal meinen wollte.

Sinnvolle Begriffserklärungen sind halt mindestens eine höchst problematische Angelegenheit - weil sie nämlich in der Praxis von demjenigen Sinn abhängen, der ihnen bei selbiger zugemessen wird. Ausdenken kann man sich immer viel, aber das heißt halt nicht, daß es nachher auch so ist, wie man sich das mal ausgedacht hatte. Es ist übrigens das Schicksal der meisten Begriffe, daß sie desto schneller ihren Sinn verlieren, je mehr Leute sich ihrer bedienen möchten, und am Ende dienen sie dann bloß noch zum manipulativen Verschleiern der Wirklichkeit, anstatt diese auszudrücken.

Nick

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