Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Behörde macht Vater Elternzeit streitig

Diego am Abend, Friday, 23.03.2012, 00:56 (vor 4389 Tagen)

"Für mich ist es die letzte Chance zu sehen, wie ein Kind aufwächst", sagt der 44-jährige Thomas O., der im August zum dritten Mal Vater geworden ist. Die ersten beiden Kinder hat er mit seiner früheren Ehefrau bekommen. Eines der Kinder lebt bei der Exfrau, eines bei ihm. Mit seiner neuen Lebensgefährtin hat er nun das weitere Kind bekommen - und ist nach der Geburt für ein Jahr in Elternzeit gegangen.

Sein Entschluss hat jedoch auch finanzielle Konsequenzen: Statt seines Gehalts erhält Thomas O., von Beruf Techniker, nur noch 1060 Euro Elterngeld. Bislang hat er monatlich rund 300 Euro Unterhalt für seinen Sohn aus erster Ehe bezahlt. In der Elternzeit hat er die Summe seinem geringeren Einkommen angepasst - und auf 39 Euro reduziert.

Sowohl die Mutter als auch die Stadt Langenhagen sind daher verärgert. Nach Ansicht der Kommune hätte Thomas O. gar nicht in Elternzeit gehen dürfen, sondern weiter arbeiten müssen. "Allein der Wunsch nach einer intensiven Beziehung zu dem neuen Kind rechtfertigt nicht den Rollentausch", heißt es in einem Schreiben der Stadt. Thomas O. hätte ihrer Ansicht nach nur daheim bleiben dürfen, wenn es seiner neuen Familie einen Vorteil brächte.

Das behaarte Nutzvieh hat also nur zum Vorteil und Zwecke anderer zu funktionieren ... soweit also nichts Neues. Aber worin der Vorteil besteht, das darf jetzt willkürlich festgelegt werden:

Da O.s neue Lebensgefährtin aber nicht berufstätig ist, sei dies ["Vorteil für Familie"] nicht der Fall. Daher fordert die Stadt monatlich 291 Euro Unterhalt.

Wenn die Mutter frühstmöglich (wieder) arbeiten geht, dann ist das also ein Vorteil für die neue Familie? Die engere frühkindliche Bindung zum Vater und Erweiterung der Sozial- und Handlungskompetenz desselben hingegen nicht?
Obwohl mich die übliche Diskriminierung von Vätern nicht mehr überrascht, läßt mich diese Begründung den Zweck und Hintergrund der "Vätermonate" erneut kritisch hinterfragen! Geht es also gar nicht um die Väter und Kinder, sondern nur darum, dass sich die Frauen am besten gar nicht erst an das Hausfrau-und-Mutter-Dasein gewöhnen und dabei vielleicht sogar traditionelle Muttergefühle und Familiensinn entwickeln? Sollen "Vätermonate" die Mütter also praktisch auf Abstand bringen, damit deren Perspektive nicht zu einseitig auf die Mutterrolle fixiert ist?

Um "neue" Väterlichkeit und Erweiterung des Rollenverständnisses geht es, wie diese Behördenwillkür zeigt, jedenfalls nicht. Erst recht nicht, wenn dadurch der Zahlsklave wegfällt ...

http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Behoerde-macht-Vater-Elternzeit-streitig

Und das passt auch so wunderbar zu: "Mir wurde vorgeworfen, ich wäre kein Mann, sondern ein Parasit"


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