Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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ORF-Beitrag über Maskulisten

Kurti, Wien, Tuesday, 31.05.2011, 02:21 (vor 4708 Tagen)

Habe mir gerade den weiter unten angekündigten Beitrag

http://www.wgvdl.com/forum/index.php?id=185907

zum Thema Maskulismus auf ORF angesehen. Ging ungefähr 10 Minuten.

Mein erstes Fazit: Extremst gehässig.

Mein zweites Fazit: Vom journalistischen Aufbau her eine Katastrophe!!!!!!

Ich versuche es mal halbwegs zusammenzufassen. Prinzipiell: Es war ein extremst hektischer Zusammenschnitt von ganz kurzen Filmbeiträgen. Diese thematisch höchst unterschiedlich. Und zu einem derart unidentifizierbaren Gulasch zusammengemischt, dass jemand, der nicht so hohe Insiderkenntnisse hat wie wir, sich zum Schluss gar nicht mehr auskennen konnte. (Aber vielleicht war das ja auch eine bewusste Verwirrungsstrategie.)

Ich versuche mal einigermaßen, zusammenzubekommen, was da alles zu sehen war:
Ein Zusammenschnitt sämtlicher Sex-Skandale der letzten Zeit, angefangen von Kachelmann, über Moshe Katzav, über Berlusconi, über Assange, bis hin zu Strauss-Kahn.
Ein alter Interviewausschnitt mit Alice Schwarzer und Herbert Fux aus den Siebzigern.
Ein altes Kurzinterview mit Arnold Schwarzenegger über sein Sexleben.
Mehrere, meiner Meinung nach sinnentstellend gekürzte Interviews mit Gerhard Amendt, in denen er die Grundzüge des Maskulismus erläuterte.
Ein bisschen mythopoethisches Geschwafel über Potenz als angeblich tragende Säule der Männlichkeit.
Herbert Grönemeyer.
Der unvermeidliche Klassiker: Die "Krise des Mannes".
Berichte über die angeblich verniedlichende Darstellung der Strauss-Kahnschen Verfehlungen in den Medien.
Geschwafel, dass Macht als solche sowie die Verfügbarkeit von Frauen angeblich elementare Kennzeichen von Männlichkeit wären.
Maskulisten wurden als "Retrorevolutionäre" (zu DDR-Zeiten sagte man noch "Konterrevolutionäre" zu allem, was nicht linientreu war) bezeichnet, die gesellschaftlichen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte rückgängig machen wollen.
Über die österreichische Männerpartei wurde kurz berichtet.

Mir schwirrt jetzt noch ganz der Kopf von diesem "Eintopf" ...

Der angekündigte "Männer-Forscher" (Na, ja, allein der Name birgt schon für Qualität ...) Erich Lehner erwies sich als Ober-Pudel.
Ganz energisch verneinte er die Frage, ob Männer benachteiligt seien. Sie seien selbstverständlich nicht benachteiligt. Ganz im Gegenteil, sie hätten nach wie vor alle Privilegien in dieser Gesellschaft.
Als er sich präzisierte, welche Privilegien er meine, wurde es noch skurriler. Nämlich, dass Männer sich nicht um die Familienarbeit kümmern müssen. (Ha, ha, ha, wie denn auch, wenn sie von den Gattinnen entsorgt werden ... Selten so gelacht.)
Und sogar diesen Spruch toppte er noch. So sagte er gleich im Anschluss: Und auch dass Männer von der Reproduktionsarbeit befreit seien, sei ein riesengroßes Privileg ... (Mike Krüger in "Seitenstechen" und Arnold Schwarzenegger in "Junior" waren da wohl die Ausnahmen, die die Regel bestätigten.)
Oberkellner, übernehmen Sie!

Ich bin seit dem Jahr 1991 in irgendeiner Form journalistisch tätig, aber ich kann von mir selber mit gutem Gewissen sagen, dass ich einen solchen Murks noch keinem meiner Auftraggeber abgeliefert habe!

Gruß, Kurti


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